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1. D-Abi-Aufgabe / Pflichtlektüre: Klassenarbeit zu "Goldner Topf"/Hoffmann im Vergleich zu "Steppenwolf"/Hesse

26.1.2021

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5. Schülerarbeit-1 (KA: ,,Goldener Topf"

5 10 20 25 30 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext/J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: ,,Goldener Topf" / ,,Steppenwolf") / S. 1 35 Interpretation und Werkvergleich mit Außentext / Aufgabentyp I 15 große Qualen erleidet. Neben ihm auf dem Repositorium befinden sich weitere ,,Gefangene", die ihren aktuellen Aufenthalt allerdings nicht als eine Gefangenschaft wahrnehmen, sondern als einen entspannten Augenblick auf der Elbbrücke, herabblickend auf das Wasser. Auf sein Rufen hin (S. 83) bemerkt Serpentina Anselmus Verzweiflung und erleichtert seine Qualen in der zu analysierenden Szene. Seine Situation bessert sich damit noch nicht grundlegend, denn der Student wird mit dem Auftauchen des Äpfelweibs konfrontiert. Schließlich erfährt man in der weiteren Handlung, dass deren Plan, den goldenen Topf zu rauben und Serpentina zu töten, nicht aufgeht, stattdessen erliegt sie dem Feuertod in einem Kampf gegen den Archivarius. E.T.A. Hoffmann (1776-1822): Der goldne Topf (10. Vigilie, Auszug) Hermann Hesse (1877-1962): Der Steppenwolf Das Märchen, aus der neuen Zeit",,Der goldne Topf" aus dem Jahr 1814 von dem Autor E.T.A Hoffmann handelt von dem Sonderling Anselmus, der sich in der bürgerlichen Welt nicht mehr zurechtfinden kann. Deshalb entfremdet er sich, veranlasst durch die Begegnung mit magischen Erscheinungen, in kleinen Schritten. Sein Benehmen ist für sein Umfeld ein Rätsel und wird zum Teil als Ausbruch von Wahnsinn gedeutet. So wird eine Duplizität der Welterfahrung dargestellt, mit der Gegenüberstellung von geordneter und...

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engstirniger Bürgerwelt und der fantastischen Poesiewelt. Zuerst leugnet der Protagonist dabei seine übernatürlichen Erfahrungen und tut sie als Träumereien ab. Mit der Zeit jedoch lässt er sich auf die neue Welt ein und kann mithilfe des Einflusses von Serpentina und dem Archivarius Lindhorst seine wahre Bestimmung als Dichter in Atlantis finden. Die zu analysierende Szene befindet sich in der zehnten von zwölf Vigilien, ziemlich am Ende des Märchens. Unmittelbar davor wurde Anselmus wegen seines Verhaltens, der Leugnung der Phantasie beziehungsweise der Abwendung von Serpentina, die zu einem Klecks auf einer der kostbaren Handschriften des Archivarius Lindhorst führten, in eine Kristallflasche eingesperrt (9. Vig.), in der er In der Szene schwebt Anselmus also die Ausweglosigkeit seiner Situation vor Augen, welche mit dem Auftauchen des Äpfelweibs noch verstärkt wird. Er steht vor der Entscheidung, ob er sich in der bürgerlichen Welt festhalten lässt oder mithilfe des Einflusses von Serpentina in der Lage ist, sich einzig und allein auf sein Gefühl zu verlassen und sich seinen fantastischen Träumen hinzugeben. In der Textstelle wird die poetische Welt von Atlantis, verbunden mit Serpentina, der bürgerlichen Welt gegenübergestellt. Dabei wird deutlich, dass die anderen Bürger keine transzendenten Erfahrungen machen können und ihnen somit Werte wie ,,Freiheit" (Z. 2) oder das eigentliche ,,Leben" (Z. 2)verwehrt bleiben. Die Gesellschaft bewegt sich nämlich mehr oder weniger engstirnig durch das Leben, sodass sie, wie die Praktikanten und Kreuzschüler zeigen, auch ,,den Druck des Gefängnisses" (Z. 2f.) nicht spüren, da für sie diese Lebensweise bereits zur Routine wurde. Insgesamt sind die Menschen oft nicht offen für neue Welterfahrungen, wie sie der Anselmus auf wundersame Weise erleben durfte durch das Schauen der ,,holden Serpentina" (Z.1) und des damit verbundenen Lebens in Harmonie und Sinnlichkeit, das durch den goldenen Topf symbolisiert wird (vgl. 6. Vigilie). Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass sich Anselmus deutlich stärker zur fantastischen Welt hingezogen fühlt, denn er behauptet, dass er in ,,Schmach und Elend" (Z. 4) vergehen wird, wenn er nicht aus der Kristallflasche befreit wird, welche symbolisch die Enge der bürgerlichen Welt darstellt. Aber 5 10 15 20 25 30 35 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext / J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 3. Aufgabenstellung (,,Goldener Topf" / "Steppenwolf") / S. 1 J 2 Deutsch 2. Klausur 20.12.2018 Werkvergleich mit Außentext E.T.A. Hoffmann (1776-1822): Der goldne Topf Hermann Hesse (1877-1962): Der Steppenwolf >>Ach<<, seufzte der Student, »die schauten niemals die holde Serpentina, sie wissen nicht, was Freiheit und Leben in Glauben und Liebe ist, deshalb spüren sie nicht den Druck des Gefängnis- ses, in das sie der Salamander bannte ihrer Torheit, ihres gemeinen Sinnes wegen, aber ich Un- glücklicher werde vergehen in Schmach und Elend, wenn sie, die ich so unaussprechlich liebe, mich nicht rettet.<< - Da wehte und säuselte Serpentinas Stimme durch das Zimmer: »Anselmus! - glaube, liebe, hoffe!<< - Und jeder Laut strahlte in das Gefängnis des Anselmus hinein, und das Kristall mußte seiner Gewalt weichen und sich ausdehnen, daß die Brust des Gefangenen sich regen und erheben konnte! - Immer mehr verringerte sich die Qual seines Zustandes, und er merkte wohl, daß ihn Serpentina noch liebe, und daß nur sie es sei, die ihm den Aufenthalt in dem Kristall erträglich mache. Er bekümmerte sich nicht mehr um seine leichtsinnigen Unglücks- gefährten, sondern richtete Sinn und Gedanken nur auf die holde Serpentina. - Aber plötzlich entstand von der andern Seite her ein dumpfes widriges Gemurmel. Er konnte bald deutlich be- merken, daß dies Gemurmel von einer alten Kaffeekanne mit halbzerbrochenem Deckel her- rührte, die ihm gegenüber auf einem kleinen Schrank hingestellt war. Sowie er schärfer hin- schaute, entwickelten sich immer mehr die garstigen Züge eines alten verschrumpften Weiber- gesichts, und bald stand das Äpfelweib vom Schwarzen Tor vor dem Repositorium. Die grinsete und lachte ihn an und rief mit gellender Stimme: »Ei, ei, Kindchen! - mußt du nun ausharren? - Ins Kristall nun dein Fall! – hab' ich dir's nicht längst vorausgesagt?« »Höhne und spotte nur, du verdammtes Hexenweib«<, sagte der Student Anselmus, »du bist schuld an allem, aber der Sala- mander wird dich treffen, du schnöde Runkelrübe!«<->>Ho, ho!«< erwiderte die Alte, »nur nicht so stolz! Du hast meinen Söhnlein ins Gesicht getreten, du hast mir die Nase verbrannt, aber doch bin ich dir gut, du Schelm, weil du sonst ein artiger Mensch warst, und mein Töchterchen ist dir auch gut. Aus dem Kristall kommst du aber nun einmal nicht, wenn ich dir nicht helfe; hinauflan- gen zu dir kann ich nicht, aber meine Frau Gevatterin, die Ratte, welche gleich über dir auf dem Boden wohnt, die soll das Brett entzweinagen, auf dem du stehst, dann purzelst du hinunter, und ich fange dich auf in der Schürze, damit du dir die Nase nicht zerschlägst, sondern fein dein glattes Gesichtlein erhältst, und ich trage dich flugs zur Mamsell Veronika, die mußt du heiraten, wenn du Hofrat worden.<< »Laß ab von mir, Satans-Geburt«<, schrie der Student Anselmus voller Grimm, »>nur deine höllischen Künste haben mich zu dem Frevel gereizt, den ich nun abbüßen muß. - Aber geduldig ertrage ich alles, denn nur hier kann ich sein, wo die holde Serpentina mich mit Liebe und Trost umfängt! - Hör' es, Alte, und verzweifle! Trotz biete ich deiner Macht, ich liebe ewiglich nur Serpentina - ich will nie Hofrat werden - nie die Veronika schauen, die mich durch dich zum Bösen verlockt! - Kann die grüne Schlange nicht mein werden, so will ich unter- gehen in Sehnsucht und Schmerz! - Hebe dich weg - hebe dich weg - du schnöder Wechsel- balg!<< Der goldne Topf, 10. Vigilie (Auszug), Stuttgart: reclam 2016, S. 84, Z. 32 - S. 86, Z. 18. 40 45 50 55 60 65 70 75 80 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext / J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: „Goldener Topf" /,,Steppenwolf") / S. 2 Serpentina scheint Anselmus aufgrund seiner vorangegangenen Einsicht in seinen Fehler, dass es nicht in Ordnung war sie zu leugnen (vgl. S. 83 Z. 21ff.), seinen Fehltritt in gewisser Weise verziehen zu haben. Das vermittelt sie mit der religiösen Formel ,,glaube, liebe, hoffe!" (Z.6), um ihm neue Hoffnung zu geben und ihn zum Durchhalten zu animieren. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Stimmung umschlägt und Anselmus wie ausgewechselt erscheint, als er neue Hoffnung auf die Rettung aus seiner Gefangenschaft, der bürgerlichen Welt, bekommt und sogar wieder bessere Laune hat. Dabei wird die Besserung seines Zustandes mittels einer Synästhesie eingeleitet; durch das in sein ,,Gefängnis" strahlende Sprechen Serpentinas dehnt sich dieses aus und seine Qual verringert sich durch die Wahrnehmung der Anwesenheit der Schlangenfrau (vgl. Z.6ff). Angezeigt durch einen Gedankenstrich wechselt der Schauplatz wieder in die negativ beleuchtete Welt der Bürger, wobei schon das ,dumpfe widrige(...) Gemurmel" (Z.12) ein Indiz für das erneute Auftauchen der schwarzen Magie ist, denn diese erscheint meist dunkel und angsteinflößend. Ein weiterer Hinweis auf Magie ist die Verwandlung der ,,Kaffeekanne mit halbzerbrochenem Deckel" (Z. 13) in das ,,alte verschrumpfte(...) Weibergesicht" (Z. 14f.). Die Kaffeekanne hat ebenfalls symbolischen Charakter und kann als ein Symbol der bürgerlichen Welt gedeutet werden; dass sie alt, verbraucht und schmutzig ist, weist auf einen Schauplatz hin, an dem man sich eigentlich nicht wohlfühlt. Die Gestalt des Äpfelweibs zeigt übernatürliche Züge und erinnert an eine Hexe, die böse Absichten im Hinterkopf hat. Zum anderen gibt es in ihrer hämischen Anrede (vgl. Z. 17f.) einen Verweis auf die erste Vigilie (vgl. S. 5 Z. 20), in der das Äpfelweib den Anselmus verflucht und ihm bereits durch die erneut angeführte Formel ,,ins Kristall nun dein Fall" (Z. 18) sein aktuelles Schicksal vorausgesagt hat, was zeigt, dass sie sehr einflussreich ist und das durchsetzt, was sie sich vornimmt, was für den Anselmus selbst nicht gerade von Vorteil ist. Dabei führt sie im Weiteren zwar an, dass sie dem Anselmus gut ist (vgl. Z. 19f.), aber eigentlich ist genau sie die Schuldige an Anselmus Schicksal, denn sie ist diejenige, die ihn mithilfe des magischen Spiegels kontinuierlich in die Arme Veronikas treiben und ihm gleichzeitig Serpentina aus dem Kopf schlagen wollte (vgl. 7., 9. Vig.). Zudem möchte das Äpfelweib auch in keiner Weise auf seine jetzigen Interessen eingehen, sondern ihn schlichtweg in der bürgerlichen Welt festhalten (vgl. Z. 22). Sie bezeichnet Veronika als ihr ,,Töchterchen" (Z.22), was zeigt, dass sie das Mädchen bereits in ihren Bann ziehen konnte und jetzt nur noch Anselmus fehlt, um sie zufrieden zu stellen. Außerdem zeigt sie sich sehr selbstüberzeugt und macht ironische Anspielungen, denn sie versucht Anselmus weiszumachen, dass sie die Einzige ist, die ihn retten kann (vgl. Z. 23). So trichtert sie Anselmus ein, dass sie für seine Rettung einen großen Aufwand auf sich nehmen würde und sie Acht auf ihn geben würde, dass er sich nicht an seiner Nase verletzt (vgl. Z. 24ff.). Das ist eine Anspielung auf den Vorfall beim Archivarius in der vorangegangenen Handlung, als Anselmus ihr die Nase verbrannt hat, um ungehindert in das Haus gelangen zu können (vgl. Vigilie 6). Diese ganze Rede ist in der Weise ironisch, da das Äpfelweib nie die Absicht hatte, Anselmus aus dem bürgerlichen Zwang zu befreien, sondern ihn stattdessen durch eine Heirat mit Veronika noch fester an diese Welt binden möchte (vgl. Z. 27). Schlussendlich kommt Anselmus in der Szene zur Besinnung und weiß, was er wirklich möchte (vgl. Z. 28). So scheint er das Spiel des Äpfelweibs durchschaut zu haben und tituliert nun sie als ,Satans- Geburt" (Z. 28), während das in der ersten Vigilie noch umgekehrt war und er als ,,Satans-Kind" (S. 5 Z. 19) abgestempelt wurde. Das zeigt, dass Anselmus eine Entwicklung durchgemacht hat und kein wehrloser Student mehr ist, sondern sich wehren kann. www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext / J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 3. Aufgabenstellung (,,Goldener Topf" / ,,Steppenwolf") / S. 2 Aufgaben: Interpretiere die Textstelle. Beziehe das für das Verständnis Wesentliche aus der vorangehenden Handlung mit ein. Untersuche in einer vergleichenden Betrachtung die Bedeutung von Träumen und Illusionen für Anselmus in E.T.A. Hoffmanns Erzählung ,,Der goldne Topf" und für Harry Haller in Hermann Hes- ses Roman ,,Der Steppenwolf". Beziehe dabei die These von Mark Twain ein: Erörtere, ob und in- wieweit sie für die Protagonisten zutrifft. "Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben." Mark Twain (1835-1910), amerikanischer Schriftsteller Hilfsmittel: Hinweise: Werkausgaben, Duden Die Arbeitszeit umfasst vier Stunden. Der Interpretation zählt etwa zur Hälfte. Die sprachliche Form zählt ungefähr ein Drittel. 85 90 95 100 105 110 115 120 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext / J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: „Goldener Topf" / „Steppenwolf") / S. 3 Es folgt eine längere Rede des Anselmus, in der er, wie es mittels Gedankenstrichen dargestellt ist, nun seine wahren Gedanken ausspricht, die er lange Zeit nicht ganz freiwillig verdrängt hat; dabei stand er unter dem Einfluss der schwarzen Magie und konnte gar nicht nach seinem eigenen Willen handeln (vgl. Z. 29f.). Er macht seinen persönlichen ausdrücklichen Wunsch deutlich und zwar, dass er dort sein Leben verbringen möchte, wo Serpentina ist und sie ihn ,,mit Liebe und Trost umfängt" (Z. 31). So zeigt er, dass er sich gedanklich schon von dem Einfluss der schwarzen Magie befreit hat (vgl. Z. 31ff.), denn er möchte ganz und gar kein Teil der bürgerlichen Gesellschaft sein und strebt auch keinen sozialen Aufstieg an. Zusammenfassend möchte er von Veronika und damit auch dem Äpfelweib ab sofort getrennte Wege gehen und nie wieder in Kontakt mit ihnen treten (vgl. Z. 32f.). Seine geplante Unabhängigkeit von der magischen Kreatur wird nochmals deutlich, indem er aufzeigt, dass er ohne seine Serpentina gar nicht weiterleben möchte (vgl. Z. 33f.). Mit der Wiederholung der Beschwörung ,,Hebe dich weg- hebe dich weg" (Z. 34) macht Anselmus einmal die Verschiebung der Macht auf seine Seite deutlich und zeigt, dass er in seiner Entscheidung fest entschlossen ist und ein großes Maß an Sicherheit gewinnen konnte. Zusammenfassend gibt es in dieser Textstelle schon zahlreiche Hinweise darauf, dass die schwarze Magie, also das Äpfelweib, Anselmus nicht auf ihre Seite ziehen kann. Denn zumindest in seinen Gedanken hat er sich schon für Serpentina entschieden und möchte sich lieber seinen Träumen hingeben, als in der bürgerlichen Welt in Gefangenschaft zu leben. Außerdem fühlt sich Anselmus durch seine ganz persönlichen Träume zu etwas Höherem berufen, auf das die schwarze Magie definitiv keinen Einfluss nehmen kann. Denn es wird deutlich, dass Anselmus nicht in der bürgerlichen Welt festgehalten werden kann, da tief in ihm die Fähigkeiten eines Poeten liegen oder besser gesagt sich noch weiterentwickeln. (vgl. 8. Vig.) Doch wie gestalten sich eigentlich diese oben erwähnten Träume und seine immer wiederkehrenden Illusionen? Träume sind etwas ganz Privates, das jeder Einzelne in der Nacht erleben darf, ohne jemand anderen daran teilhaben lassen zu müssen. Es können auch Tagträume sein, bei denen man sich wenigstens einen kurzen Augenblick in eine andere Welt träumen darf, oft kommt man aus dieser wundersamen Welt in die Realität zurück und fühlt sich verändert, besser, weil man etwas ganz Besonderes erleben durfte. Zu diesem Thema stellt auch Mark Twain, ein amerikanischer Schriftsteller, der zwischen 1835 und 1910 gelebt hat, eine These auf, in der es um das Durchleben von Träumen und Illusionen geht. Laut ihm sind das Aspekte, die das Leben erst lebenswert machen und den Menschen zu einem Ganzen ergänzen. Würde man diese Träume für einen Augenblick wegdenken, würde deutlich werden, dass Menschen Maschinen gleichen, die nur noch existieren und rund um die Uhr funktionieren müssen. Dadurch wird deutlich, dass die Lebensqualität sehr stark darunter leiden würde, sodass man niemals diese Träume aufgeben sollte. Übertragen wir dieses Zitat auf Anselmus, gilt es zu betrachten, warum er überhaupt diese Träume und Illusionen hat? Dabei ist das Ereignis am Himmelfahrtstag ausschlaggebend dafür, denn das bringt in gewisser Weise das Fass zum Überlaufen, indem es den Studenten zu einem neuen Denkanstoß animiert, sich auf etwas Neues einzulassen. Er stößt also den Apfelkorb eines alten Weibes um, welches ihn daraufhin verflucht (vgl. S. 5, Z. 6f./ Z. 19f.). Des Weiteren äußert Anselmus eine viel tiefergehende Unzufriedenheit mit seinem Leben, denn er schildert mittels vieler Ereignisse, dass er schon sein ganzes Leben vom Pech verfolgt wird und sein Glück ihm verwehrt bleibt (vgl. S. 7 Z. 15ff.). Aufgrund 125 130 135 140 145 150 155 160 165 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext/ J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: ,,Goldener Topf" /,,Steppenwolf") / S. 4 des aktuellen Vorfalls kann der junge Student nicht am bürgerlichen Vergnügen teilhaben, denn er hat sein letztes Geld dem Äpfelweib als Entschädigung gegeben (vgl. S. 5, Z.15f.). In der Konsequenz flüchtet er an das Elbufer unter einen Holunderbaum (vgl. S. 7, Z. 1ff.). Dort erlebt er eine ganz wundersame Erscheinung, so kann der Himmelfahrtstag als Beginn seiner Träumereien gesehen werden, was man auch durch den Begriff selbst erklären könnte. Denn Himmelfahrt weist auf eine träumerische Reise hin, bei der keine Grenzen gesetzt werden und alles möglich ist, selbst das Unmögliche. Das leitet über zu einer weiteren Frage, wie sich die Träume und Illusionen bei dem Protagonisten überhaupt äußern? Das beginnt während des Himmelfahrtstags, wenn Anselmus in seinen Gedanken durch Geräusche in der Natur unterbrochen wird (vgl. S. 9 Z.15ff.), was zu einem ersten Höhepunkt kommt, wenn er ,,drei in grünem Gold erglänzende Schlänglein" (S. 10 Z. 6) sichtet, denn die blauen Augen eines Schlängleins lösen etwas Unbeschreibliches in dem Studenten aus (vgl. S. 10 Z. 19ff.). Dabei versucht er dieses Ereignis, welches jenseits des Normalen liegt, mit natürlichen Dingen zu rechtfertigen, wie es der gewöhnliche Philister eben tun würde, um nicht als wahnsinnig abgestempelt zu werden. Dennoch bleibt dieses Ereignis keine Ausnahme und es kommt zur regelmäßigen Wiederkehr solcher Vorfälle. Zu Beginn weiß Anselmus gar nicht, wie er damit umgehen soll, denn bei einer Gondelfahrt mit dem Konrektor Paulmann macht er den Anschein, als würde er gleich ins Wasser springen wollen, als vor seinen Augen erneut die tänzelnden Schlänglein auftauchen (vgl. S. 14 Z.35 ff.). Daraufhin wird er von der Gesellschaft für verrückt gehalten. Mit der Zeit werden solche Anwandlungen immer drastischer, motiviert durch den Antritt seiner Arbeitsstelle als Schreiber beim ,,geheime(n) Archivarius Lindhorst" (S. 27 Z. 28f.), welcher sich als Vater der drei Schlänglein erweist (vgl. S. 32 Z. 25ff.). Anselmus erlebt im weiteren sogar gemeinsame Momente mit der Schlange, z.T. in Frauengestalt (vgl. 8. Vig., S. 67), was deutlich als Steigerung angesehen werden kann; dabei fühlt er sich stark zu ihr hingezogen und genießt den gemeinsamen innigen Moment mit ihr (vgl. S. 67 Z. 10ff.). Bereits an dieser Stelle kann man erkennen, dass sich Anselmus seinen Träumen hingibt und sich dabei sehr wohl fühlt, wahrscheinlich möchte er dieses Gefühl nie wieder missen. Doch wie sähe sein Leben in der Verdrängung seiner Träume und Illusionen aus beziehungsweise verändern seine Träume ihn? Dafür kann man in der neunten Vigilie ein sehr realitätsnahes, bürgerliches Leben betrachten. Wirft man einen Blick auf die Beziehung zu dem standesorientierten Bürgermädchen Veronika, wird deutlich, dass Anselmus sich ,,festgekettet an das Mädchen" (S. 73 Z. 24) fühlt und es in ihm eine ,,Qual (auslöst), der er bei einem Morgenspaziergang zu entrinnen hoffte" (S. 74 Z. 7f.). Das gelingt ihm jedoch nicht, da bereits bekannt ist, dass er sein wahres Glück nicht in der bürgerlichen Welt finden kann, stattdessen wird es ihm wohl erst ermöglicht, wenn er seinen Platz in der kleinbürgerlichen Gesellschaft aufgibt und offen für Neues wird. Zum anderen wird er durch das Leugnen der magischen Welt in eine Kristallflasche gebannt, welche symbolisch für die Bürgerwelt stehen könnte (vgl. Vigilie 10), auch hier wird deutlich, dass Anselmus nicht glücklich ist, denn er denkt, dass er, wenn dieser Zustand nicht endet, in ,,Schmach und Elend" (S. 85 Z. 2) vergehen oder in ,,Sehnsucht und Schmerz" (S. 86 Z. 16f.) untergehen wird. Diese zentralen Textstellen sind Beispiele für die Bestätigung von Mark Twains These, denn Anselmus erscheint in der Kristallflasche völlig abgetrennt von seinen Träumen und Illusionen, jedoch ist das kein Leben für ihn, welches er leben möchte, er würde, wie die These besagt, nur noch existieren. So 170 175 180 185 190 195 200 205 210 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext/J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: ,,Goldener Topf“ / „Steppenwolf") / S. 5 verspürt er keine Zufriedenheit mehr und fühlt sich nur noch gefangen und gedemütigt. Seine Träumerei hingegen verändert ihn positiv, da er Eindrücke erfahren darf in einem ,,herrliche(n) Gewächshaus" (S. 48 Z. 3), mit ,,magisch blendende(m) Licht" (S. 48 Z. 6) oder ,,herrlichen Düften" (S. 48 Z. 16), die er im Realen womöglich so nicht wahrnehmen könnte. Er erfährt also die Dinge, die sein Leben erst lebenswert machen, auch in Bezug auf die ,,holdselige Jungfrau" (S. 73 Z. 26) Serpentina, die ihm zeigt, was Leben eigentlich bedeutet und wie schön es doch sein kann. Das macht sie, indem sie ihn mit ihrem fantastischen Charme an sich bindet und ihm im Spiegel des goldenen Topfes die Schönheit der Atlantiswelt präsentiert, in der er die Möglichkeit auf ein Leben in Freiheit und eine umfassende Entfaltung seiner selbst erreichen kann. Außerdem demonstriert Serpentina ihm eine Welt, in der es möglich ist, im Einklang oder in Harmonie mit der Natur zu leben. Schließlich lässt sich Anselmus tatsächlich auf dieses Angebot ein und lebt gemeinsam mit der Schlangenfrau in der poetischen Welt von Atlantis, in der er seine dichterische Begabung und besondere wahrnehmungsfähigkeit im Leben als Dichter zum Einsatz bringen kann. Vergleichend kann man einen Blick auf den Protagonisten Harry Haller aus dem Roman „Der Steppenwolf" von Hermann Hesse aus dem Jahr 1927 werfen, welcher stark an der Zerrissenheit seiner Persönlichkeit leidet, da er davon überzeugt ist, dass seine Seele lediglich aus einer menschlichen und einer wölfischen besteht, er reduziert sich also auf diese zwei Naturen. So gilt es bei Harry Haller ebenso zu betrachten, warum in ihm Träume und Illusionen hochkommen. Dabei kann man zuerst vergleichend anführen, dass Haller bereits fünfzig Jahre alt und ein gebildeter, gelehrter Mann ist (vgl. S. 7 Mitte). Er hat also schon deutlich mehr Lebenserfahrung als der Student Anselmus, welchem noch sein ganzes Leben bevorsteht. In diesen Jahren hat Harry schon viele Schicksalsschläge und anderes Scheitern erleiden müssen, woran ebenfalls die wölfische Seele eine Mitschuld trägt (vgl. S. 56ff.). Denn diese macht das Leben Hallers nicht gerade einfacher, stattdessen versucht sie ihn daran zu hindern, sich in die Gesellschaft zu integrieren, indem sie in den falschen Momenten Oberhand gewinnt und den Kontakt zerstört, da ein Wolf nicht Teil von einer bürgerlichen Gesellschaft sein möchte (vgl. S. 54ff.). So gerät er, wie Anselmus auch, in eine Krise, die sich jedoch viel dramatischer gestaltet, da sich für ihn nicht sofort ein Ausweg offenbart, wie es für Anselmus unter dem Holunderbusch geschehen ist (vgl. Vigilie 1). Stattdessen wird Haller nahezu depressiv, da ihn weder die guten noch die schlechten Tage erfüllen, er kann also weder ,,Schmerzlosigkeit" (S. 35 Z. 4) noch ,,Zufriedenheit" (S. 35 Z. 7) ertragen. In ihm kommt also der Wunsch nach Zugehörigkeit und dem Ablegen der steppenwölfischen Seele hoch. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Erwartungen der beiden Protagonisten, denn Anselmus möchte schlichtweg in seine eigenen, innere Welt fliehen, während Haller zu einem extrovertierteren Menschen werden möchte, der Teil von etwas ist. Sein Wandel vollzieht sich schließlich durch das Kennenlernen von Hermine, Maria und Pablo (vgl. Aufzeichnungen 2), die Helferfiguren bei Anselmus stellen der Archivarius und Serpentina dar. Doch wie äußern sich nun Träume bei Harry Haller? Diese Äußerung beginnt mit dem mehrmaligen Erscheinen von tanzenden Buchstaben, die in ein magisches Theater einladen (vgl. Z. 51), was für Haller ein ebenso prägendes Ereignis darstellt wie Anselmus' Begegnung unter dem Holunderbusch, denn dieses Erlebnis ruft bei Harry eine starke Sehnsucht hervor, da er mehr darüber erfahren und Zugang zu diesem Theater bekommen möchte. Des Weiteren stellt das magische Theater das Atlantis für Haller dar, jedoch ist es kein Endzustand, sondern ein vorübergehendes Mittel zum Zweck, um seine Persönlichkeit aufzubauen. Das Theater stellt Hallers magische Welt dar, denn ihm wird hier erlaubt, die Räume seiner Seele zu durchwandern und auch seine Lebensthemen noch einmal verändert zu durchleben, mit dem Ziel, sich seine Persönlichkeit in ihrer Vielschichtigkeit aufbauen zu können. So 215 220 225 230 www.KlausSchenck.de/KA: Werkvergleich mit Außentext / J2 / allgemeinbildendes Gymnasium 5. Schülerarbeit-1 (KA: ,,Goldener Topf" / ,,Steppenwolf") / S. 6 gibt es bei beiden Protagonisten eine Entwicklung oder einen Wandel in ihrem Innenleben, an denen das Umfeld nicht teilhaben darf oder kann, denn sie errichten sich ihre ganz eigene Welt in ihrem Inneren, die zusätzlich einen Einfluss auf das reale Leben hat. Beide Protagonisten können mithilfe der Fantasie ihr Leben positiv beeinflussen, so wird das Leben des Harry Hallers durch das magische Theater erträglicher, auch wenn er schließlich nicht in der Lage ist, seine Persönlichkeit zu integrieren (vgl. S. 260ff.). Zusammenfassend betrachtet denke ich, dass beide Charaktere durch das Zulassen ihrer Träume zumindest ein Stück weit aus ihrer Krise befreit werden und dadurch auch erleben dürfen, was Leben überhaupt bedeutet. Ihnen wird also aufgezeigt, dass das Leben vielschichtiger ist und auch über die eigene Vorstellungskraft hinausgehen kann, ohne dass der Fantasie Grenzen gesetzt werden. Darauf bezogen haben es beide Protagonisten geschafft sich zu öffnen und gewisse gedankliche oder mittels Vernunft gesetzte Grenzen zu überschreiten, die im realen Leben eigentlich gar nicht überwindbar sind. Jedoch sollte man auch nicht versuchen, alles mit der Realität erklären zu wollen, denn meiner Meinung nach verpasst man dabei die womöglich schönsten Dinge, die einem gleichzeitig neue Kraft und Mut geben, um nie aufzugeben und einen neuen Grund zum Kämpfen darstellen. So sollte es jedem Einzelnen gegönnt sein, sich einmal zurückzulehnen und sich sein ganz eigenes Leben in einer kleinen Welt aufbauen zu dürfen, in der wirklich alles möglich ist. So sollte man sich das Zitat von Mark Twain verinnerlichen, wie es auch die beiden thematisierten Protagonisten getan haben und sich nie von Träumen und Illusionen trennen und vielleicht sogar schon heute Nacht die Augen schließen und sich ein eigenes kleines Atlantis aufbauen.