Fächer

Fächer

Mehr

3.Aufzug, 5.Auftritt - Emilia Galotti, Szenenanalyse

2.12.2021

5479

202

Teilen

Speichern

Herunterladen


3.Aufzug, 5.Auftritt, Emilia Galotti Szenenanalyse
Der dritte Aufzug des fünften Auftritts aus dem Trauerspiel ,,Emilia Galotti" von Gotthol
3.Aufzug, 5.Auftritt, Emilia Galotti Szenenanalyse
Der dritte Aufzug des fünften Auftritts aus dem Trauerspiel ,,Emilia Galotti" von Gotthol
3.Aufzug, 5.Auftritt, Emilia Galotti Szenenanalyse
Der dritte Aufzug des fünften Auftritts aus dem Trauerspiel ,,Emilia Galotti" von Gotthol
3.Aufzug, 5.Auftritt, Emilia Galotti Szenenanalyse
Der dritte Aufzug des fünften Auftritts aus dem Trauerspiel ,,Emilia Galotti" von Gotthol

3.Aufzug, 5.Auftritt, Emilia Galotti Szenenanalyse Der dritte Aufzug des fünften Auftritts aus dem Trauerspiel ,,Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing, handelt von einem Gespräch zwischen der Emilia Galotti und dem Prinzen Hettore Gonzaga im Luftschloss. Nachdem Emilia Galotti von dem Raubüberfall auf die Hochzeitskutsche gerettet wird und auf das Lustschloss des Prinzen gebracht wird, erscheint nun der Prinz Hettore Gonzaga und sucht das Gespräch zu Emilia Galotti. Der Prinz fragt sie, ob es ihr gut gehe und erklärt Emilia, dass ihre beide Eltern wohlbehalten seien. Darauf entgegnet Emilia dem Prinzen jedoch nur misstrauisch. Der Prinz nimmt an, dass Emilia ihn an dem Raubüberfall verdächtigt und beginnt umgehend auf sie einzureden und sich ausgiebig für die unanständigen Liebesgeständnisse und anzügliche Bemerkungen, die er ihr in der Kirche zugeflüstert hat, zu entschuldigen. Er beteuert, dass dies falsch gewesen sei und vergewissert ihr, dass er durch ihr Schweigen angemessen bestraft worden sei. Der Prinz versichert ihr, dass kein Seufzer und kein Wort sie mehr stören werde. Sie habe die volle Gewalt über ihn und brauche kein Misstrauen ihm gegenüber aufzuzeigen. Hettore Gonzaga behauptet, sie brauche niemanden, der sie vor ihm beschütze und führt sie anschließend ab. Insgesamt lässt sich die Szene zunächst einmal in zwei Gesprächsakte gliedern. Die erste Hälfte des Textes besteht aus einem Dialog zwischen Emilia und dem Prinzen (Z.328). Dabei ist...

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

13 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 11 Ländern

900 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Alternativer Bildtext:

das komplementäre Kommunikationsverhalten der beiden Gesprächspartner sehr auffällig. Der Prinz dominiert die Konversation, wohingegen Emilia sich eher verschlossen und misstrauisch zeigt. Die zweite Hälfte des Textes besteht aus einer monologischen Entschuldigung und Rechtfertigung des Prinzen gegenüber der unzukömmlichen Begegnung in der Kirche. (z.2957) Zu Beginn der Szene fällt der unterwürfige Sprachstil des Prinzen auf (z.3-5). Damit beabsichtigt er, Emilia die Furcht vor ihm zu nehmen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Prinz zeigt sich sorgsam gegenüber Emilia und schenkt ihr seine volle Aufmerksamkeit und Besorgtheit. (,,Wir suchen Sie überall, schönstes Fräulein" (z.3ff)). Insgeheim jedoch zeichnet sich hierbei viel eher seine Listigkeit aus. Er versucht ihr zu schmeicheln (,,schönstes Fräulein") und möchte ihr ein Gefühl von entgegenkommender Geborgenheit und Zutrauen schenken. Er möchte ihr die Angst und den Schrecken des vorherigen Raubüberfalls nehmen und beabsichtigt dabei den ,,Helden" in Emilias Augen zu spielen. Er versucht durch manipulative Art und Weise sie zu beeindrucken und ihr Misstrauen gegenüber ihm endgültig zu beseitigen. Dies verstärkt er durch sprachliche Mittel, wie Wiederholungen und Übertreibungen. (,,Wo ist sie? wo? - Wir suchen Sie schon überall" (z.3-4). Emilia geht auf den verbalen Annäherungsversuch des Prinzen ein und zeigt schon anfänglich ihre Unterwürfigkeit durch die vornehme Anrede ,,gnädigster Herr" (Z.7). Sie fährt fort, sich nach dem Wohlergehen und Aufenthalt ihrer Eltern zu erkundigen. Hierbei ist der identische Satzbau zu den zuvor gestellten Fragen des Prinzen sehr auffällig. (,, Wo ist sie? wo?" (Z.3) ,,Wo sind sie? Wo (...)?" (Z.7)) Emilia imitiert schon förmlich den Prinzen und versucht sich vor dem Adligen gut zu präsentieren. Sie scheint noch unsicher und kleinmütig ihm gegenüber. Der Prinz erklärt Emilia, dass ihre Eltern nicht weit weg von ihr seien, und versucht den Überfall der Kutsche durch die Ergänzung ,,hier ganz in der Nähe" (Z.9) zu beschwichtigen. Emilia jedoch bleibt ihrer Tugend und der Verbundenheit zu dem Elternhaus treu und lässt sich nicht auf den listigen Annäherungsversuch des Prinzen ein. Sie entgegnet dem Prinzen durch tragische Annahmen und Vorstellungen in welchem Zustand sie ihre Eltern auffinden wird. Die zeigt, dass das Elternhaus für Emilia eine enorm wichtige Roll spielt und zudem ihre moralischen Werte mit geprägt hat. Durch die Ergänzung ,,vielleicht treffen! Ganz gewiss treffen!" (Z.11-12) wird die Verwirrung und Benommenheit Emilias zum Ausdruck gebracht. Sie wird skeptisch und ahnt die trügerische und manipulative Art des Prinzen. (,,ich seh es, Sie verhehlen mir!" (Z.12)). Durch die Wiederholung der Ausrufe ,,Sie verhehlen mir" (...) sie verhehlen mir" (z.12-13) wird ihre Treuehaltung gegenüber ihren Prinzipen und der Tugend aufgegriffen. Sie wirft dem Prinzen vor, ihr etwas zu verheimlichen und durch manipulative Art etwas im Schilde zu führen. Der Prinz entgegnet jedoch Emilia und nennt sie ,,bestes Fräulein". Er will ihr schmeicheln und sie mit einem Kompliment umwerben, um jegliche Zweifel und Misstrauen gegenüber ihm zu beseitigen. Er zeigt sich zuvorkommend und charmant. Er bitte sie, ihm ihren Arm zu geben und getrost zu folgen (Z.15). Er lässt sich also erniedrigen und zeigt, dass er ihr theoretisch übergeordnet ist, praktisch aber nicht. Man kann es als eine Art Vertrauenstest verstehen. Der Prinz lässt sich herab zu einer Frau aus dem bürgerlichen Mittelstand, jedoch nur, wenn sie den Schritt auch mitgeht. Er zeigt seine Mühe, Opfer und charmante Annäherungsversuche und wartet bis sie willig ist und den Köder schluckt. Emilia ist ,,unentschlossen" (Regieanweisung (Z.16)). Sie verfällt der zuvorkommenden Art des Prinzen und gerät ins Schwanken, ihre Tugenden und Prinzipien einhalten zu können. Sie bleibt jedoch zweifelnd und entgegnet dem Prinzen mit der konzessiv (=einräumend) zu verstehenden Konjunktion ,,Aber" (Z.16). Sie hält also an ihren Selbstbeherrschungen fest und vertraut ihm nicht blind, sondern bewahrt den Abstand zu ihm und versucht ihm nicht zu verfallen. Durch die Suggestivfragen ,,warum sind sie nicht schon hier? Warum kamen sie nicht mit Ihnen, gnädiger Herr?" (Z.17-18) zeigt Emilia die ständig aufkommenden Zweifel gegenüber dem Prinzen auf. Die Zweifel sind größer als eine eventuelle Begierde. Emilia ist zwar unentschlossen, doch innerlich weiß sie, wie sie sich zu verhalten hat. Hettore Gonzaga hält jedoch an Emilia fest und führt die Eroberung Emilias durch Komplimente und beschwichtigende Ausrufe fort. Durch die Anweisung ,,So eilen Sie doch, mein Fräulein, alle diese Schreckenbilder mit eins zu verschwinden zu sehen" (Z.21-23), versetzt der Prinz Emilia Galotti unter Zeitdruck und hetzt sie eine Entscheidung zu fällen. Emilia, welche ganz hin-und-her-gerissen ist, zeigt nun keine direkte Abneigung gegenüber dem Prinzen. Durch die verzagte Frage ,,Was soll ich tun?", drückt Emilia den Zwiespalt, indem sie momentan steckt, aus. Sie ringt ihre Hände (siehe Regieanweisung) und zeigt nun auch in ihrer Gestik die emotionale Verwirrung. Der Prinz hinterfragt nun Emilias Aussagen und zeigt sogleich ebenfalls Ratlosigkeit auf. Seine davor so überzeugenden, fast schon anbetenden Komplimente und gegenüber Emilia geraten nun ins Schwanken. Er stellt sie indirekt vor ein Dilemma und setzt Emilia in Kenntnis, entweder ihr Vertrauen ihm zu schenken oder von ihm fortzugehen. Aber sie kann nicht mehr sagen, dass sie unentschlossen ist und nicht weiß, was sie tun soll. Emilia fällt folglich vor ihm nieder und unterwirft sich. Sie will ihm dadurch zeigen, dass sie ihn respektiert und auch vertraut und um seine Gnade bittet. Durch diese Demutsgeste, gestützt durch die Aussage ,,Zu Ihren Füßen, gnädiger Herr" (Z.2829) zeigt sie ihre Unterwürfigkeit und Einschüchterung gegenüber dem Adel. Auch wenn sie sich innerlich dagegen sträubt, dürfte sie dies niemals äußerlich zu zeigen geben. Emilia hat Angst sich gegen den Klerus zu stellen und verhält sich demnach, so wie es sich der ,,Gnädige Herr" (Z.28) wünscht. Durch die Regieanweisung ,,sie aufhebend" (Z. 29) zeigt der Prinz die Ebenbürtigkeit zu ihr. Er versucht wieder durch manipulative Weise sie zu erobern und ihr Vertrauen und Herz zu gewinnen, egal was es auch koste. Zugleich will er ihr die Geborgenheit bei ihm demonstrieren und ihr zeigen, dass sie keine Angst vor ihm haben muss. ,,Ich bin äußerst beschämt" (Z. 29-30), meint der Prinz und zeigt seine angeblich aufrichtige Scham und Reue zu ihr. Anhand der Aussagen ,,ich verdiene diesen stummen Vorwurf" (Z. 30-31) und „Mein Betragen diesen Morgen ist nicht zu rechtfertigen" (Z. 31-32) zeigt Hettore Gonzaga sein Schuldgefühl zu Emilia und will sich bei ihr ,,entschuldigen" (Z. 32). Er unterwirft sich ihr und verehrt sie. Er bittet um Verzeihung seiner ,,Schwachheit" (Z.33) und entschuldigt sich für das Liebesbekenntnis in der Kirche. Er ,,hätte sie mit keinem Geständnisse beunruhigen sollen, von dem er keinen Vorteil zu erwarten habe." (Z.34-36). Jedoch beteuert er ebenfalls, dass er ,,durch die sprachlose Bestürzung, mit der Sie es anhörten, oder vielmehr nicht anhörten genugsam bestraft (wurde)" (Z. 36-39). Er zeigt seine tiefste Verletzlichkeit gegenüber der Nachricht, das Emilia seine Gefühle nicht erwidert hat unerreichbar für ihn ist. Er gibt vor, Emilia aus innigsten Gefühlen zu lieben und durch ,,diesen Zufall, (...), ehe alle (s)eine Hoffnung auf Ewig verschwindet" (Z. 39-41), sie nur noch einmal ,,zu sehen" (Z. 42) und mit ihr noch einmal ,,zu sprechen" (Z. 42). Allein das Gespräch und das Treffen mit ihr erklärt der Prinz für ,,den Wink eines günstigen Glückes". Durch die Alliteration ,,günstigen Glückes" verdeutlicht er die schicksalhafte Begegnung zwischen ihm und Emilia. Die ,,endliche Verurteilung" seines Lebens liegt in Emilias Hand und lässt Hettore Gonzaga ,,nochmals um Gnade flehen" (Z.46-47) Durch den stilistisch unterwürfigen Ausruf ,,so will ich doch - beben Sie nicht, mein Fräulein - einzig und allein von Ihrem Blicke abhängen." (Z:47-49) gesteht der Prinz ihr nochmals seine augenscheinliche Liebe. Durch den Einschub ,,beben sie mein Fräulein" greift der Prinz auf ironisch, sarkastische Weise Emilias vorheriges Aufgewühlt-sein auf. Dies verstärkt er dann noch mit der persönlichen Ansprache ,,mein Fräulein" (Z. 48), welche eine Anspielung auf eine innigere, schicksalshafte Relation zwischen den Beiden darstellt. Durch die metaphorische und untertänige Sprache des Prinzen ,,Kein Wort, kein Seufzer soll sie beleidigen" (Z. 49-50) wird sein Bestreben, dass Emilia ihre Tugendhaftigkeit aufgibt, nochmals verdeutlicht. Durch die dreigliedrige Anapher mit dem Satzanfang ,,Nur" (Z. 50, Z.51, Z.53) wird eine Steigerung und Dramatik der Sätze ausgedrückt. ,,Nur kränke mich nicht Ihr Misstrauen. Nur zweifeln sie keinen Augenblick an der unumschränktesten Gewalt, die sie über mich haben. Nur falle ihnen nie bei, dass sie eines anderen Schutzes gegen mich bedürfen" Hettore bittet Emilia nochmals um ihr Vertrauen. In taktischer Manier behauptet er, sie habe die ,,unumschränkteste Gewalt" über ihn, was einen Widerspruch zu der damaligen gesellschaftlichen Rangordnung darstellt, denn Adelige waren immer in der Machtposition gegenüber dem Bürgertum. Hettore behandelt daher Emilia wie eine Adeligie und unterwirft sich in diesem Moment (scheinbar) dem eigentlichen Bürgertum. Jedoch sind seine Absichten hinterhältig. Er hat Angst, dass Emilia ihn durchschaut und versucht daher ihrem Vorwurf auszuweichen, indem er den Dialog dominiert. Er versucht sich als Opfer darzustellen und benutzt seine Liebesgeständnisse als Vorwand für sein selbstsüchtiges Handeln. In dem letzten Satz der vorgegebenen Szene wird nochmals explizit Hettores eigentliche Absichten und Beweggründe genannt. ,,Und nun kommen Sie, mein Fräulein - kommen sie, wo Entzückungen auf Sie warten, die Sie mehr billigen." (Z.55-57) Hettore will Emilia verführen und bewirken, dass sie ihre Tugendhaftigkeit und ihre moralischen Prinzipien endgültig aufgibt und sich ihm hingibt. Durch die letzte Regieanweisung ,,Er führt sie, nicht ohne Sträuben, ab" ergibt sich ein offenes Ende für den Leser. Es wird eine gewisse Spannung aufgebaut, welche verursacht unbedingt weiter lesen zu wollen. Ich finde die Szene sehr fesselnd, da in diesem Auftritt das erste Mal ein Gespräch zwischen den beiden Protagonisten zur Stande kommt. Auf der einen Seite der adlige Hettore Gonzaga, der auf intrigante Wiese unbedingt Emilia Galotti für sich haben will, egal was es koste und in einem Ort der Amoralität lebt. Daneben die bürgerliche, tugendhafte Emilia, die kein (offenes) Interesse an ihrem Verehrer zeigt und nicht einmal aus Beweggründen, wie in der Gesellschaftsform aufzusteigen, gerne Zeit mit Hettore verbringt. Sie verhält sich gehorsam und lebt in einem Ort der Moral. Beide sind so unterschiedlich und zeigen auf, wie jeder auf seine Art, gefangen in der jeweiligen Gesellschaftsordnung und ihrem Denken ist.