Die Aufklärung: Vernunft und gesellschaftlicher Wandel
Die Aufklärung markierte eine bedeutende Epoche der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte, die durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und seine Folgen geprägt wurde. Deutschland war in dieser Zeit in viele kleine Territorien zersplittert, während sich die staatliche Gewalt nach französischem Vorbild auf die Fürsten konzentrierte.
Definition: Die Aufklärung war eine geistige Bewegung, die Vernunft und rationales Denken in den Mittelpunkt stellte und bestehende Autoritäten kritisch hinterfragte.
Im Zentrum der Aufklärung stand das Individuum mit seinem Streben nach Freiheit im Denken. Die Literatur dieser Zeit übernahm eine wichtige Bildungsfunktion als Bindeglied zwischen philosophischen Ideen und dem aufstrebenden Bürgertum. Bevorzugte literarische Gattungen waren Fabeln, Parabeln, Erziehungsromane und das bürgerliche Trauerspiel.
Die wichtigsten Vertreter dieser Epoche wie Gotthold Ephraim Lessing, Christoph Martin Wieland und Immanuel Kant setzten sich für Toleranz, Gleichheit und die Überwindung gesellschaftlicher Normen ein. Ihre Werke thematisierten die Kritik an bestehenden Ordnungen und forderten die Erziehung des Menschen nach aufklärerischen Idealen.