Vormärz bis Realismus - Politik trifft Alltag
Vormärz (1814-1848) war richtig politisch! Nach den Karlsbader Beschlüssen durften die Leute nicht mehr öffentlich protestieren, also packten sie ihre Kritik in literarische Werke. Die Sprache war satirisch aber sachlich, oft im Dialekt, damit alle Bürger es verstehen konnten. Das Leid-Motiv zeigte die harten Bedingungen der Arbeiterschaft.
Biedermeier (1814-1848) war das komplette Gegenteil - totaler Rückzug ins Private! Familie als Rückzugsort, Pflichtbewusstsein und Akzeptanz aller Umstände. Die Sprache blieb friedlich und harmonisch, das Melancholie-Motiv drückte heimliche Sehnsüchte aus.
Bürgerlicher Realismus (1848-90) konzentrierte sich aufs städtische Bürgertum ohne große politische Ambitionen. Die gescheiterte Märzrevolution hatte die Leute entmutigt. Klare, sachliche Sprache sollte den Alltag verschönern - deshalb auch "poetischer" Realismus genannt.
Gesellschafts-Tipp: Vormärz kämpft, Biedermeier versteckt sich, Realismus arrangiert sich!
Der bürgerliche Realismus zeigt perfekt, wie Literatur zwischen Objektivität und dichterischer Gestaltung balancieren kann - ein Widerspruch, der typisch für diese Zeit war.