Interpretation literarischer Texte und Gedichtanalyse
Die Interpretation literarischer Texte ist ein wichtiger Bestandteil des Deutschunterrichts und oft Gegenstand von Prüfungen. Der Aufbau einer solchen Interpretation folgt einem klaren Schema:
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Einleitung:
- Nennung von Textsorte, Titel, Autor und Datum (Epoche)
- Zusammenfassung der Novelle oder des Dramas
- Zusammenfassung der zu analysierenden Textstelle
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Hauptteil:
- Analyse des inhaltlichen Aufbaus (Gliederung, Inhaltsangabe, Figuren, Themen)
- Untersuchung der sprachlichen Mittel und ihrer Funktionen
- Charakterisierung der Figuren
- Einordnung in die Literaturepoche
- Aspektorientierte Textuntersuchung mit Bezug zur Aufgabenstellung
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Schluss:
- Rückbezug zur Deutungshypothese
- Stellungnahme mit Gegenwartsbezug
- Wertung aus heutiger Sicht
- Bezug zur Aufgabenstellung
Highlight: Bei der Interpretation ist es wichtig, sich auf die konkrete Textstelle zu beziehen und eine Deutungshypothese zu entwickeln.
Die Gedichtanalyse folgt einem ähnlichen Aufbau, berücksichtigt aber die spezifischen Merkmale lyrischer Texte:
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Einleitung:
- Nennung von Gedichtform, Titel, Autor, Erscheinungsjahr und Epoche
- Themenstellung (z.B. Naturgedicht, Liebesgedicht)
- Kurze Inhaltsangabe
- Formulierung einer Deutungshypothese
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Hauptteil:
- Analyse des Inhalts (Thema, Zusammenhang zwischen Titel und Gedicht)
- Untersuchung des Aufbaus (Verse, Strophen, Reimschema, Metrum)
- Analyse der Sprache (Wortarten, Stimmung, Stilmittel)
- Interpretation des Gedichts
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Schluss:
- Rückbezug auf die Deutungshypothese
- Beantwortung offener Fragen
- Fragenbezogene Interpretation
Example: Ein Beispiel für ein Reimschema ist der Kreuzreim (ABAB), bei dem sich die Reime über Kreuz wiederholen.
Vocabulary: Lyrisches Ich: Die Sprechinstanz in einem Gedicht, die nicht mit dem Autor gleichgesetzt werden darf.