Definition und Arten des Analphabetismus
Analphabetismus bezeichnet die Unfähigkeit zu lesen und zu schreiben aufgrund kultureller, bildungsbedingter oder psychischer Faktoren. Es werden verschiedene Formen unterschieden:
Primärer Analphabetismus betrifft Menschen, die keinerlei Lese- und Schreibkenntnisse erworben haben. Dies ist besonders in Ländern mit wenig ausgebauten Schulsystemen verbreitet.
Sekundärer Analphabetismus tritt auf, wenn nach einem Schulbesuch die erlernten Fähigkeiten wieder verlernt werden.
Bei Semi-Analphabetismus haben Betroffene während der Schulzeit nie richtig lesen und schreiben gelernt oder die wenigen erworbenen Fähigkeiten später wieder verlernt.
Funktionaler Analphabetismus liegt vor, wenn jemand zwar lesen, aber nicht schreiben kann oder die Schrift im Alltag nicht ausreichend nutzen kann. Betroffene können oft ihren Namen und einige Wörter schreiben, verstehen aber längere Texte nicht oder nur mühsam.
Definition: Funktionaler Analphabetismus bezeichnet die Unfähigkeit, Schrift im Alltag so zu gebrauchen, wie es im sozialen Kontext als selbstverständlich angesehen wird.
Highlight: In Deutschland sind etwa 7,5 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren von funktionalem Analphabetismus betroffen.