Seite 1: Einführung und erste Begegnung
Die Kurzgeschichte "Streuselschnecke" von Julia Franck beginnt mit einem unerwarteten Anruf. Ein 14-jähriges Mädchen, das nicht mehr bei ihrer Mutter lebt, wird von ihrem Vater kontaktiert, den sie nicht kennt. Trotz anfänglichen Unbehagens stimmt sie einem Treffen zu.
Highlight: Die Protagonistin lebt bereits mit 14 Jahren nicht mehr bei ihrer Mutter, was auf eine schwierige familiäre Situation hindeutet.
Bei ihrem ersten Treffen gehen sie ins Café und ins Kino. Der Vater wird als schüchtern beschrieben, mit einem "feinen, ironischen Lächeln". Er stellt seine Tochter seinen Freunden vor und lässt sie seine Arbeit als Drehbuchautor und Regisseur beobachten.
Quote: "Ein feines, ironisches Lächeln zog er zwischen sich und die anderen Menschen. Ich ahnte, was das Lächeln verriet."
Die Erzählerin überlegt, ob sie ihren Vater um Geld bitten soll, traut sich aber nicht. Sie sorgt bereits für sich selbst, indem sie zur Schule geht, putzt und als Kindermädchen arbeitet.
Vocabulary: Drehbuch - Das Skript oder Manuskript für einen Film oder eine Fernsehsendung.
Zwei Jahre später erfährt sie von der Krankheit ihres Vaters. Sie besucht ihn im Krankenhaus, wo er sie um Morphium bittet. Unfähig, dieser Bitte nachzukommen, bringt sie ihm stattdessen warme Streuselschnecken.
Definition: Streuselschnecke - Ein süßes Gebäck aus Hefeteig, das mit Streuseln bedeckt und in einer schneckenförmigen Spirale geformt ist.
Der Vater gesteht, dass er gerne mit ihr zusammengelebt hätte, es aber nun zu spät sei. Er stirbt kurz nach ihrem 17. Geburtstag.