Anne Frank hinterließ der Welt durch ihr Tagebuch ein bewegendes Zeugnis des Holocaust.
Das Leben im Hinterhaus Anne Frank begann am 6. Juli 1942, als die Familie Frank mit der Familie van Pels in das Versteck in der Prinsengracht 263 in Amsterdam einzog. In dem geheimen Anbau, der durch ein bewegliches Bücherregal verborgen war, lebten insgesamt acht Menschen über zwei Jahre lang unter strengen Regeln im Hinterhaus. Sie mussten absolute Stille bewahren, durften tagsüber kein Wasser benutzen und die Fenster nicht öffnen. Der Grundriss des Hinterhauses erstreckte sich über mehrere Etagen mit kleinen Zimmern, einer gemeinsamen Küche und einem Badezimmer.
Anne dokumentierte in ihrem Tagebuch Original ihr Leben im Versteck vom 12. Juni 1942 bis zu ihrem letzten Eintrag am 1. August 1944. Sie beschrieb den Alltag, ihre Gefühle, Konflikte zwischen den Bewohnern und ihre Hoffnungen für die Zukunft. Am 4. August 1944 wurden die Versteckten vermutlich durch einen bis heute ungeklärten Verrat entdeckt und verhaftet. Die Frage "Wer hat Anne Frank verraten?" bleibt bis heute unbeantwortet. Anne Frank starb im Februar 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus. Ihr Vater Otto Frank, der einzige Überlebende aus dem Hinterhaus, veröffentlichte ihr Tagebuch nach dem Krieg. Heute können Besucher das Anne Frank Haus durch einen virtuellen Rundgang erkunden und die authentischen Räume des Verstecks besichtigen, die als mahnendes Zeitdokument erhalten geblieben sind.