Weitere Argumenttypen und ihre Anwendung
Diese Seite setzt die Erläuterung der Argumenttypen fort und konzentriert sich auf indirekte und emotionale Argumente. Diese Arten von Argumenten erfordern besondere Aufmerksamkeit, da sie oft subtiler und weniger sachlich sind als die zuvor besprochenen Typen.
Indirektes Argument: Bei dieser Argumentationsform wird die Gegenseite angegriffen, indem man ihr Argument als unstimmig erscheinen lässt. Dadurch wird indirekt die eigene Aussage unterstützt.
Beispiel: "Kritiker von Lernseiten meinen, dass Bücher besser geeignet wären. Fakt ist, dass sich die Noten der Schüler verbessert haben, seit es das Internet gibt."
Argumentum ad populum: Dieses Argument stützt sich auf die Annahme, dass etwas richtig sein muss, weil viele Menschen daran glauben. Es ist jedoch oft nicht logisch schlüssig.
Beispiel: "Im Mittelalter glaubten fast alle, dass die Sonne und Planeten um die Erde kreisen und die Erde unbeweglich im Raum hängt. Also kann das nicht komplett falsch sein."
Argumentum ad baculum: Dieses Argument stützt sich auf Befürchtungen und Ängste, die beim Leser oder Zuhörer vermutet werden. Es ist nicht mehr sachlich und zielt darauf ab, zu überreden statt zu überzeugen.
Beispiel: "Diese Menschen haben den Teufel angebetet. Machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Kinder?"
Argumentum ad misericordiam: Bei diesem Argument soll die Begründung Mitleid beim Leser hervorrufen. Auch dieses Argument ist nicht mehr sachlich und appelliert an Emotionen.
Beispiel: "Bevor Ihr euch auch gegen den Präsidenten wendet und ihn abwählt, solltet Ihr bedenken wie schwierig sein Amt doch ist."
Highlight: Die letzten drei Argumenttypen (Argumentum ad populum, ad baculum und ad misericordiam) stützen sich immer auf Gefühle und sind nicht mehr sachlich. Sie zielen darauf ab, zu überreden anstatt zu überzeugen.
Definition: Überzeugend argumentieren bedeutet, logisch schlüssige und sachliche Argumente zu präsentieren, die den Zuhörer oder Leser durch Vernunft und Fakten überzeugen, anstatt durch Emotionen oder Manipulation zu überreden.