Historischer Hintergrund der Aufklärung
Nach dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg befand sich Deutschland in einer Phase des Wiederaufbaus. Der Absolutismus der Territorialfürsten und ein streng hierarchisches Gesellschaftssystem prägten die politische Landschaft. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit des dritten Standes mit dem politischen System.
Die Aufklärung als geistige Bewegung entstand als Reaktion auf diese Umstände. Sie forderte die Befreiung aus der Unmündigkeit, die durch Staat und Kirche auferlegt wurde. Die Schlagworte "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" wurden zum Leitbild einer neuen Gesellschaftsordnung.
Im Zentrum des aufklärerischen Weltbildes stand das Individuum mit seinem Recht auf freies Denken und Handeln. Die Menschen beriefen sich auf Empirismus (Erfahrung) und Rationalismus (Verstand) als Erkenntnisquellen. Nicht mehr die Abstammung, sondern persönliche Fähigkeiten sollten den gesellschaftlichen Rang bestimmen.
💡 Wusstest du? Die Aufklärung ebnete den Weg für moderne Konzepte wie Menschenrechte und Demokratie - Ideen, die auch heute noch unsere Gesellschaft prägen.
In der Literatur der Aufklärung wurden vielfältige Gattungen genutzt, um das Publikum zu unterhalten, zu belehren und zu erziehen. Besonders beliebt waren Fabeln, komplexe Dramen und Erziehungsromane, die die Entwicklung zu einem aufgeklärten Menschen darstellten. Das Theater entwickelte sich zur wichtigen Bildungsstätte.