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Ausführliche Zusammenfassung: Epikanalyse, Gedichtanalyse, Epochen, Lexik, Motivvergleich

16.10.2023

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3. Romantik
3.1 Definition
3.2 Historische Hintergründe der Romantik
4. Weimarer Klassik
5. Aufklärung
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@diedamitlernzetteln 3. Romantik 3.1 Definition 3.2 Historische Hintergründe der Romantik 4. Weimarer Klassik 5. Aufklärung 6. Sturm und Drang 7. Stilmittel Klausur 12/1 8. Epikanalyse 8.1 Checkliste Epikanalyse mit Gliederung 8.2. Interpretation von epischen (narrativen) Texten 9. Lyrik Analyse 10. Wichtig bei Epik und Lyrikanalyse 11. Motivvergleich 12. Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Tiel 12.1 Grunddaten 12.2 Inhaltsangabe: 12.3 Figurenkonstellation 12.4 Wahnsinn und Mord Zusammenfassung 12.5 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 12.7 Motive 13. Gotthold Ephraim Lessing: Die Juden 13.1 Grunddaten und Inhaltsangabe 13.2 Motive 14. Franz Kafka: Die Verwandlung 14.1 Grunddaten 14.2 Inhaltsangabe 14.3 Figurenkonstellation 14.4 Motive 14.5 Ausführliche Erklärung Motive 15. Gottfried Keller: Rome und Julia auf dem Dorfe 15.1 Grunddaten 15.2 Inhaltsangabe 15.3 Motive und Sprache 15.4 Übersicht 7 7 7 8 9 9 11 14 14 17 25 26 26 28 28 28 29 29 30 31 31 31 31 32 32 32 32 33 33 35 35 36 39 39 1 @diedamitlernzetteln 15.5 Symbolische Begriffe 16. Johan Wolfang von Goethe: Faust 16.1 Grunddaten 16.2 Inhaltsangabe 16.3 Figurenkonstellation 16.4 Zusammenfassung 16.5 Motive 17. Arthur Schnitzler: Leutnant Gustel 17.1 Grunddaten 17.2 Inhalt 17.3 Figurenkonstellation 17.4 Themen 18. E.T.A Hoffmann: der Sandmann 18.1 Grunddaten 18.2 Inhaltsangabe 18.3 Figurenkonstellation 18.4 Wie wirkt sich as Trauma auf sein Leben und seine Beziehung aus? 18.5 Nathanael als Kind 18.6 Motive 18.7 Vergleich 19. Goethe: Iphigenie auf Tauris 19.1 Grunddaten 19.2 Inhaltsangabe 19.3 Figurenkonstellationen 19.4 Zeitgeschichtliche Einordnung 19.5 Motive 19.6 Ideale in ,,Iphigenie auf Tauris" 20. Georg Büchner: Woyzeck 20.1 Grunddaten 20.2 Inhaltsangabe 20.3 Figurenkonstellationen 20.4 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 20.5 Motive 21. Grundlagen der Linguistik für eine sprachliche Analyse von Texten 21.1 Lexik: Varietäten der Sprache 21.2 Syntax: Vielfalt des Satzbaus 21.3 Stilistik 22. Grammatik und Rechtschreibung 39 41 41 41 41 42 46 49 49 49 49 49 50 50 50 50 51 52 52 53 54 54 54 55 56 56 56 57 57 57 57 59 59 61 61 62 63 65 2 @diedamitlernzetteln 22.1 Das und dass 22.2 Tolle Wörter - Sätze schöner Verbinden 22.3 Kommaregeln 65 66 69 3 @diedamitlernzetteln Epochenwissen 1. Deutschland 1900 - Zeit der Umbrüche 1.1 ein neues Reich ab 1871 • Gründerboom: 1871-1873 • 5 Milliarden Goldfranc Reparation,...

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die Frankreich an das Deutsche Reich zu zahlen hatte (Aufgrund des Krieges (1870-71) zwischen Frankreich und dem deutschen Reich, aufgrund des spanischen Thornes • Diese Geld wurde in den Innenbau des neues Staates gesteckt, z.B. Schulen, Krankenhäuser und weitere soziale Einrichtungen • Diese Geldzahlungen führten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung im Land + der Sieg des Krieges führte zu einem gestärktem Gemeinschaftsgefühl im deutschen Reich 1.2 Wilhelminische Zeitalter Regierungszeit Kaiser Wilhelm II. von 1888 bis 1918. • ,,Wir wollen niemanden in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch einen Platz an der Sonne." (Bernhard von Bülow, Staatssekretär des Auswärtigen Amts, 6.12.1997) • Kolonien, die keiner haben wollte bisher, wurden von Deutschland besiedelt (Togo, Kamerun, Namibia, Tansania, West-Samoa, Kaiser-Wilhelms-Land + Inselgebiete davor) → daraus konnte kaum Profit geschlagen werden ● 1.3 Alltagsrassismus und Brutalität • rassistische Werbung z.B bei Seife (,,Seife für saubere, weiße haut") Überlegenheitsgefühl gegenüber den Kolonien Zwanghafte Konfessionsannahme • Völkermorde und Konzentrationslager in Afrika, Namibia (Hereros) 1.4 Militarismus - Def.: Einstellung, die die militärische Denk- und Verhaltensweisen zur Grundlage des Staates und der Gesellschaft machen will. 4 @diedamitlernzetteln -Kennzeichen des Militarismus sind die Betonung von militärischen Formen und der Einfluss militärischer Ordnung auf die zivile Gesellschaft - Auch auf die Schule will der Militarismus Einfluss nehmen, um eine Erziehung der Kinder im Sinne von militärischer Disziplin zu erreichen. 1.5 Bürgerlichkeit - Der Adel verliert politisch und vor allem wirtschaftlich zunehmend an Einfluss, behält aber sozial die höchsten Ränge (Regierung, Militär) - Das Großbürgertum hat durch Bildung und wirtschaftlichen Erfolg Aufstiegschancen, ahmt die Mentalität (z.B. Ehre) und den Lebensstil des Adels (z.B. Villen, Hausangestellte) zum Teil nach oder modernisierst 2. Impressionismus/ Moderne 1890-1920 Bedeutung: Versprachlichung des momentanen Eindrucks einer Stimmung • Impressionismus in der Malerei: Ableitung vom Titel ,,Impression, soleil levant" eines Bildes von Monet, das auf der ersten Impressionistenausstellung 1874 den Besuchern zugänglich gemacht wurde. → eine für die damalige Zeit neue und revolutionär wirkende Malweise, bei der die Farbe und die Weitervermittlung des Eindrucks des Künstlers im Vordergrund stehen (Zentrum: Pariser Künstlerviertel Montmartre). Im Gegensatz zur Ateliermalerei des 19. Jahrhunderts wurden im Impressionismus Inhalt, Aufbau und Komposition des Bildes zugunsten der Wiedergabe einer subjektiv empfundenen Wirklichkeit, bzw. einer in Farbe ausgedrückten Atmosphäre aufgegeben. ● Die Außenwelt ist lediglich Anlass zu subjektiven Empfindungen und Deutungen; Alltagsszenen regen zum Nachdenken über das Leben an. Gegenstände erhalten eine Symbolkraft, Situationen wirken gleichnishaft (z.B. Rainer Maria Rilke ,,Der Panther", 1903) Wichtig: Impressionismus ist in der Literatur keine Epoche, lediglich eine Strömung innerhalb der Moderne als Gegenströmung zum Naturalismus • Problem: zeitgleiche Parallelität von Symbolismus (Hauptvertreter Stefan George), finde siècle (z.B. Hugo von Hofmannsthal), psychologischem Realismus (z.B. Arthur Schnitzler) → nicht immer eindeutige Unterscheidung 5 @diedamitlernzetteln • Individuelle Zurechnung zu einer Strömung oder einem Zirkel, Autoren schreiben aber in verschiedenen Lebensphasen auch in unterschiedlichen Stilen Schilderungen der Wirklichkeit, also wie eine Sache tatsächlich ist, treten in den Hintergrund, wohingegen das Augenmerk auf der Darstellung von persönlichen, subjektiven Eindrücken des Dichters liegt.. →→ Mimesis (Nachahmung) des Bewusstseins. • Das Ich kann, muss aber nicht im Text sehr präsent sein. → Instanz, die etwas wahrnehmen kann, weshalb auch dem lyrischen Ich im Gedicht eine wichtige Funktion zukommt, wenn persönliche, ganz subjektive Empfindungen nachgezeichnet werden (z.B. Leutnant Gustl). • Besonderheit: Das Dinggedicht • Ein Beobachter beschreibt Gegenstände oder Lebewesen von außen, wie er sie sieht; die individuelle Beschreibung ist (in ihrer Eingeschränktheit und Darstellung) aber immer auch eine interpretatorische Annäherung. Das Wesen des Dings soll aus dessen Sicht nachgebildet werden, als würde ebendieses Objekt über sich selbst sprechen, das lyrische Ich verschwindet (z.B. Rainer Maria Rilke ,,Der Panther", 1903). • vorzugsweise epische Kurzformen (Skizzen, Novellen, Einakter) oder Lyrik → knappe Eindrücke wiederzugeben. • Farben (z.B. Gold) oder Lichteffekte nehmen eine besondere Rolle ein, sodass sich solche Texte häufig durch eine enorme Bildlichkeit der Darstellung auszeichnen: Dinge glitzern, funkeln, scheinen und werden in all ihren farblichen Facetten darge-stellt (vgl. Synästhesie, Onomatopoesie). Impressionismus als Bindeglied zwischen Naturalismus und Symbolismus: Der Naturalismus war darum bemüht, die Wirklichkeit der Dinge darzustellen, wohingegen der Symbolismus ins Traumhafte gleitet. Naturalismus ungeschönte, ungefilterte Darstellung Impressionismus subjektive Darstellung persönlicher Eindrücke ideal, um Symbolismus symbolische Vision einer schönen Welt -l'Art pour l'Art (Kunst um der Kunst Willen) - formvollendete schöne Sprache Ästhetizismus 6 @diedamitlernzetteln 3. Romantik 3.1 Definition Definition: Die Romantik-Epoche fällt in die Zeit von 1795 bis 1840. Ihre Vertreter beschrieben das Innenleben ihrer Figuren, anstatt sich mit den äußeren, gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Umständen zu beschäftigen. Sie waren enttäuscht von den verlorenen demokratischen Werten der Französischen Revolution. ● . ● . Zeitraum: 1795-1840 Einordnung: zwischen Aufklärung und Realismus Geschichte: Französische Revolution, Aufklärung, Napoleons Eroberung Europas, Auflösung und Wiederherstellung des Heiligen Römischen Reiches, Verlust neu gewonnener demokratischer Werte, Industrialisierung, bürgerliches Selbstbewusstsein; Beginn in Deutschland und Großbritannien, dann weltweite Verbreitung Weltbild: Rückzug von der als bedrohlich wahrgenommenen, äußeren Welt ins innere Gefühlsleben der Figuren Themen: der Einzelne und seine Emotionen, Träume und das Unterbewusste, das Fantastische, Natur, Heimat Literatur: Lyrik am beliebtesten, aber auch Epik, dafür weniger Dramatik Wichtige Vertreter: Novalis, Tieck, Hoffmann, Schlegel, Brentano, Arnim, Grimm, Eichendorf 3.2 Historische Hintergründe der Romantik • 1804-1814: Napoleon → Krieg in Europa • 1806: Auflösung des Heiligen römischen Reiches deutsche Nation • 1814/1815: Wiener Kongress Neustrukturierung Europas Restauration (Rückkehr zu den Werten von vor der französischen Revolution) • 1819: Karlsbacher Beschlüsse → Einschränkung von Grundrechten → Deutsche Gebiete im massiven politischen, sozialen und ökonomischen Umbruch → Paralell ab ca. 1830: einsetzende Industrialisierung 7 @diedamitlernzetteln 4. Weimarer Klassik Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) • Umzug nach Weimar 1775 → Freundschaft mit Herzog August • tätig in Regierungsämtern (Bergwerk, Finanzen, Verwaltung) • verliebt sich in Charlotte Stein; heimliche Liebschaft • nebenbei literarische Arbeiten → 1786: Auszeit in Italien; Zeit für mehr Werke • neue Liebhaberin; nach 17 Jahren und Sohn August dann die Ehe • ab 1790er Freundschaft mit Schiller (gemeinsame Ansicht der Ereignisse in Frankreich nach 1789) Friedrich Schiller (1759-1805) • Dichter, Philosoph, Dramatiker, Lyriker und Historiker • 1794-1796 Freundschaft mit Goethe (Wettkampffreundschaft/ gegenseitige Motivation) • Jura dann Medizin Studium • Idealismus befürworteteres Wichtige Werke: • Iphigenie auf Tauris (1787) - Goethe • Wallenstein (1798/99) - Schiller • Maria Stuart (1800) - Schiller • Wilhelm Tell (1804) - Schiller • Alceste (1773) - Wieland • Briefe zur Beförderung der Humanität (1793-97) - Herder • Die Marquise von O..(1808) - Kleist Merkmale und sprachliche Besonderheiten: • einheitliche und geregelte Sprache • formale Ordnung, Symmetrie • Stichomythie (= häufiger Redewechsel innerhalb eines Dramas) • Sentenz (= kurz formulierte, allgemein gültige Aussage) • häufigste Gattung - → Drama - Balladen kamen auch oft vor 8 @diedamitlernzetteln 5. Aufklärung Die Epoche der Aufklärung¹ betrifft ungefähr den Zeitraum von 1720 bis 1800. Die zentrale Entwicklung war das Streben nach Freiheit und Vernunft. Jeder Mensch sollte seinen Verstand gebrauchen und sich so aus seiner eigenen Unfreiheit befreien. Die Vertreter der Aufklärung kamen vor allem aus dem Bürgertum und lebten in ganz Europa. Viele von ihnen setzten sich gegen vorherrschende Machtverhältnisse ein. Dieses Bestreben führte letztendlich zur Französischen Revolution. Das Symbol der Aufklärung ist das Licht: Auf Französisch heißt die Epoche deshalb siècle des Lumières (Jahrhundert der Lichter) und auf Englisch enlightenment (Erleuchtung). Das Licht der Erkenntnis soll im übertragenen Sinne Licht ins Dunkel des Mittelalters bringen. Die Aufklärung wird deshalb auch oft als Anbruch der modernen Zeit angesehen. • Geschichte: vergangene Kriege und Glaubenskonflikte, Säkularisierung, Absolutismus, Verstädterung und Emanzipation des Bürgertums • Weltbild: selbstbestimmtes Individuum, Erziehbarkeit des Menschen, Abschaffung der Ständegesellschaft, Bürgerrechte, Freiheit, Toleranz • Themen: menschlicher Verstand, kritisches Denken • Literatur: Vermittlung der aufklärerischen Ideale, Erziehung, Nützlichkeit, hauptsächlich Dramen • Vertreter: Lessing, Gottsched, Wieland, Kant, Rousseau, Voltaire Folgen: Säkularisierung, Französische Revolution, weitere Aufstände • 6. Sturm und Drang Der Sturm und Drang ist eine Literaturströmung, die zeitlich in die Epoche der Aufklärung fällt und in deutschsprachigen Raum von 1765 bis 1790 andauerte. Sie war hauptsächlich unter jungen Schriftstellern aus dem Bürgertum verbreitet, die sich gegen den extremen Vernunftglauben der Aufklärung stellten. Die Autoren strebten nach einem gefühlsbetonterem Weltbild und verlangten mehr künstlerische Freiheit für ihre Werke. Regeln und Konventionen der Literaturgattungen ignorierten sie aus Prinzip und vertrauten auf ihr eigenes Genie, das die eigenen Ideen frei und ungezwungen formulieren konnte. • Einordnung: parallel zur Aufklärung und zur Empfindsamkeit • Geschichte: Deutsches Reich aus kleinen Einzelstaaten wird allmählich zentraler verwaltet, Bürger in Verwaltungs- und in wirtschaftlich wichtigen Berufen, bürgerliches Selbstbewusstsein, Gegenreaktion zur Aufklärung, Nationalismus ¹ Quelle: https://studyflix.de/deutsch/aufklarung-epoche-3524 9 @diedamitlernzetteln • Weltbild: Emotionen wichtiger als reine Vernunft, Auflehnen gegen gesellschaftliche Regeln, Kritik an adeliger Alleinherrschaft und Fremdbestimmung, Ausschöpfen des eigenen Genies, Selbstbestimmung und freier Wille • Themen: Gefühle, Leidenschaft für Natur, Kunst, Heimat, der tragische Held, das Originalgenie • Literatur: Dramatik am beliebtesten, aber auch Lyrik und Epik wichtige Vertreter: Goethe, Schiller, Stolberg, Herder, Schubart, Klinger, Lenz . 10 @diedamitlernzetteln Analysieren und Interpretieren 7. Stilmittel Allegorie: Sinnbild, Gleichnis: Verbildlichung eines Abstraktums (Das Rad des Schicksals) Alliteration (Stabreim): gleicher Anlaut bei mehreren Wörtern (mit Mann und Maus) Allusion: Anspielung Anakoluth: Satzbruch ("Er erfindet eine Zeitung, welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt.") Anapher: Wiederholung des gleichen Anfangswortes ("Ihr unsterblichen Seelen. Ihr, die ihr nicht...") Antithese: Entgegenstellung (Alle reden vom Wetter. Wir nicht.) Apostrophé: direkte Anrede einer nicht anwesenden Person oder Sache (,,Herrgott!") Aposiopese: Abbrechen der Rede inmitten eines Satzes Asyndeton: Unverbundenheit: Aneinanderreihung ohne Konjunktion (Alles rennet, rettet, flüchtet) Contradictio in adiecto: Ein sich logisch widersprechendes Wortpaar aus Substantiv und Adjektiv (siehe auch Oxymoron) Chiasmus: syntakt. Überkreuzung zweier an sich parallel gebauter Satze ("Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben." Goethe) Chiffre: Geheimzeichen, Verschlüsselung: reduzierte Symbole ("Mit allen Augen sieht die Kreatur nur das Offene." Rilke) Ellipse: Auslassung eines syntaktisch notwendigen Satzgliedes (Je schneller, desto besser!) Epipher: Wiederholung eines Satz- oder Wortendes, vgl Anapher Epitheton ornans ,,schmückendes Beiwort" - ein an sich überflüssiges Adjektiv (,,weißer Schimmel") 11 @diedamitlernzetteln Emphase: Verdeutlichung/ Verstärkung einer Aussage durch besondere Hervorhebung bzw. Betonung. Das Gemeinte wird dabei nicht konkretisiert, sondern durch allgemeine Begriffe ersetzt. Euphemismus: beschönigende Umschreibung einer unangenehmen Sache (statt sterben: entschlafen) Figura etymologica, auch Polyptoton: Wortwiederholung in verschiedenen Flexionsformen (in den höchsten Höhen, eine Grube graben) Hendiadyoin: Bildung eines Begriffs durch zwei oder mehrere einzelne Wörter Hyperbel: Übertreibung (Er hat einen Mund wie ein Scheunentor.) Hypotaxe: kunstvoll geschachteltes Satzgefüge (vgl. Parataxe!) Interjektion: kurzer Einwurf, ähnlich einer Exclamatio (Ausruf): oh / ach, herrje! Ironie: Form des uneigentlichen Sprechens (Gegenteil gemeint): eine schöne Bescherung Katachrese: Bildbruch (Der Zahn der Zeit hat schon manche Träne getrocknet.) Klimax (f.): kunstvolle Steigerung (Es dauerte Tage, Wochen, Monate, ja Jahre.) Litotes (f.): Bejahung durch doppelte Verneinung, Milderung des Gesagten (nicht unschön) Metapher: Bildliche Bezeichnung (Flussbett; dunkler Klang; gipfeln) Metonymie: Umbenennung, z.B.: ein Teil steht für das Ganze, pars pro toto (im Goethe gelesen) Motiv: sich wiederholende, vorgeprägte typische Handlungsteile Onomatopoesie /-pöie: Lautmalerei bei Wortbildungen (knistern, ächzen, sausen) Oxymoron: Kopplung einander widersprechender Wörter (bittersüß, Helldunkel, beredtes Schweigen) Palindrom: Rückwärtige Lesbarkeit eines Wortes, oft in Wortspielen Parataxe: Satzreihe: Reihung von Hauptsätzen 12 @diedamitlernzetteln pars pro toto: Ein Teil steht für das Ganze: Umschreibung einer Sache durch einen Begriff, der eigentlich nur für einen Bestandteil dieser Sache steht (Unterkategorie von Synekdoche) Paradoxon: Widersprüchlichkeit, Scheinwiderspruch (Einmal ist keinmal) Parallelismus: Gleichbau mehrerer Sätze, Verse, Strophen ("Gottes ist der Orient! Gottes ist der Okzident!" Goethe) Parenthese: Einschub (Das war - kurz gesagt - seine Meinung) Personifikation: Belebung eines Dinges oder Abstraktums ("Es kam die Nacht und blätterte..." Rilke) Periphrase: Ersetzen eines Begriffs durch Worte, die ihn beschreiben. Oft beschönigend Pleonasmus (Redundanz): das doppelte Ausdrücken einer Sache (weißer Schimmel) Rhetorische Frage: Frage, auf die keine Antwort erwartet wird (Was ist gewisser als das Ende?) Polysyndeton: Mehrfache Aneinanderreihung gleichwertiger Satzteile mittels Konjunktionen Sentenz: kurzer Denkspruch (Humor ist, wenn man trotzdem lacht.) Symbol: Wahrzeichen, Merkmal: bildhafter Ausdruck (Kreuz, Adler, Flagge) Synästhesie: Zugleichempfindung: Mischung mehrerer Sinnesgebiete (Farbhören) Synekdoche: Begriffsvertauschung: ein Teil steht für das Ganze ("Dach" für Haus) s. Metonymie Synonymie: Kombination sinnverwandter Wörter (Es gibt kein Ende, keinen Ausgang) Tautologie: Paarung von bedeutungsähnlichen Begriffen derselben Wortart, wobei beide Begriffe denselben Sinn vermitteln; die Begriffe können auch identisch sein. Trikolon: Einheit aus drei gleichartigen Blöcken, meist als Klimax (Veni, vidi, vici!) Vergleich: Verbindung eines gemeinsamen Gehalts zweier Bereiche (stark wie ein Löwe) 13 @diedamitlernzetteln Zeugma: Verbindung mehrerer Nomen durch ein Verb, das sinngemäß aber nicht zu allen passt (Ich heiße Schmidt und Sie herzlich willkommen! Er hob den Blick und ein Bein 'gen Himmel.) Zitat: Übernahme und Verwendung wörtlich wiedergegebener Äußerungen als Beleg für die eigene Auffassung (... wie Goethe seinerzeit schon sagte: "Es irrt der Mensch, solang er strebt.") 8. Epikanalyse 8.1 Checkliste Epikanalyse mit Gliederung A Einleitung B Analyse und Interpretation .... von ..... I. UNTERSUCHUNG VON INHALT UND AUFBAU A. Zusammenfassung des Inhalts • (sachlich und neutral, möglichst prägnant, ohne Interpretationen) B. Beschreibung des Aufbaus ► Erzählphasen (Exposition, Spannungssteigerung mit erregendem Moment, Höhe- und Wendepunkt, Spannungsabfall mit retardierendem Moment, Spannungslösung) ► Erzählstrategien (z.B. Erklärungen, Verwirrungen, Täuschungen, Spannungsaufbau, etc.) II. ANALYSE DER ERZÄHLERISCHEN UND SPRACHLICHEN GESTALTUNG 1. Darstellung der erzählerischen Mittel ►Textart (z.B. Märchen, Sage, Parabel, Kurzgeschichte, Erzählung, Novelle, Roman) ► Erzählerposition (stark, schwach) ► Erzählform (Ich-Form, Er-Form) ► Erzählverhalten • auktorialer Erzähler personaler Erzähler • neutraler Erzähler • Mischformen > Komponenten der erzählten Geschichte ► Raumgestaltung (z.B. konkrete Orte, symbolische Bedeutung, Innenwelt) ► Zeitgestaltung (Verhältnis von Erzählzeit zu erzählter Zeit, z.B. zeitdeckend, zeitraffend, zeitdehnend; Rückblenden, Vorausdeutungen) 14 @diedamitlernzetteln ►Figurendarstellung (äußere Merkmale, Eigenschaften, Einstellungen, Einflussfaktoren, Beziehungen zur Umwelt/ Figurenkonstellationen) ►Darbietungsweisen ► Erzählerbericht (z.B. Darstellung von Geschehensabläufen, Beschreibungen von Figuren u.ä., Erklärungen) ► Figurenrede (z.B. direkte Rede, indirekte Rede, erlebte Rede, innerer Monolog) 2. Darstellung der sprachlichen Mittel ►Syntax (Satzarten, Satzstrukturen, rhetorische Mittel des Satzbaus, etc.) > Lexik/ Wortwahl (häufig vorkommende Wortarten, Wortfelder; spezieller Wortschatz) > Stilmittel ► Klanggestalt (Rhythmus, Lautsymbolik) ►Sprachstil (eigener Charakter des Textes, Stilebenen, Verhältnis von Stil zu Sozialstruktur) III. INTERPRETATION (z. B. nach Themen/ Motiven, Zeitbezug, Konflikte, Deutung von Verhaltensweisen/ Psychologisierung der Figur(en)) IV. ZUSATZAUFGABE (z.B. Motivvergleich, Epocheneinordnung, Einordnung in das Gesamtwerk des Autors, Biographiebezug, zeitgeschichtliche Bezüge, etc.) Inhalt: - Thema: Um was geht es im Gedicht? Wird eine Frage gestellt, eine Handlung beschrieben oder eine Situation/Szene dargestellt? - Äußere und innere Handlung: Geht es um ein Ereignis oder um Gefühle, Eindrücke, Gedanken, Stimmungen? - Titel: Was bedeutet der Titel? Welchen Bezug hat er zum Thema? Welche Erwartungen werden geweckt? Sprecher und Adressat: Sprecher: Wer spricht (lyrisches Ich/Wir, Sprecher als äußerer Betrachter)? Was erfährt man über den Sprecher? - Adressat: An wen richtet sich das Gedicht? Verhältnis zwischen Sprecher und Adressat? 15 @diedamitlernzetteln Formaler Aufbau: Strophen und Verse: Wie viele Strophen und Verse (bzw. Verse pro Strophe) hat das Gedicht? Sind die Strophen gleich aufgebaut? Werden Verse oder Strophen wiederholt? Gibt es Enjambements (Vers- oder Strophensprünge)? - Reimschema: Ist das Gedicht gereimt? Welches Reimschema liegt vor? - - Metrum (Versmaß): Welches Versmaß? Gibt es Abweichungen? - Gedichtform: Ist das Gedicht einer bestimmten Form zuzuordnen? Gibt es Verbindungen zwischen Form und Inhalt des Gedichts? Sprachlich-stilistische Gestaltung: - Lautmalerei/Klangeffekte: Werden Wörter klanglich hervorgehoben und wenn ja wie? Gibt es helle oder dunkle Vokalreihen? (helle Vokale: e, i, ä, ö, ü, ai/ei, äu/eu à heitere und gelassene Stimmung dunkle Vokale: a, o, trübe und gedrückte Stimmung) - Wortfelder und Wortwahl: Entstammen mehrere Wörter einem Wortfeld? Werden bestimmte Wörter wiederholt? Wird eine Wortart (z.B. Adjektive) bevorzugt? - Rhetorische Stilmittel: Welche werden verwendet und wie wirken sie? - Satzarten: Welche Satzart (Aufforderungs-, Aussage- oder Fragesatz) dominiert? Sind die Sätze eher kurz oder lang und welchen Effekt hat dies? Entstehungshintergrund: - Zusammenhang zwischen Gedicht und zeitgeschichtlichen Ereignissen? - Zu welcher Literaturepoche zählt das Gedicht? Gibt es entsprechende Merkmale? C Schluss Unterschiede zur Dramen- und Lyrikanalyse: ► Aufbau erzählerische Mittel Vorteile der Epikanalyse: ►umfassendere, verständlichere Texte lassen tendenziell weniger Raum für Fehlinterpretationen ► klar umrissener Analysekatalog, man kann vieles strukturiert abarbeiten ► häufig moderne Texte ohne konkreten Epochenbezug (bzw. bei Gegenwartsliteratur ist Epochenbezug meist normales Allgemeinwissen) 16 @diedamitlernzetteln 8.2. Interpretation von epischen (narrativen) Texten 1. Allgemeine Untersuchungsbereiche • Textentstehung: biografische Einflüsse, historisch- kulturelle Einflüsse • Textdarstellung: Inhalt, Gestaltung, Ideengehalt • Textwirkung: Autorenintention, Lesererwartung, Rezeption 2. Aufgabenschwerpunkte • Textform (-sorte, -art) • Formale Gestaltungsmittel, Sprache und Stil Figurendarstellung • Raum-, Zeitgestaltung Motivik, Ideengehalt • Epochen- bzw. Zeitbezug 3. Aufgabenart Textanalyse/ Texterschließung: Einen Text nach sachlich beschreibbaren und überprüfbaren Fakten systematisch zu untersuchen. Der Text wird dabei in Teile zerlegt, deren Kenntnis zum Verständnis des Ganzen, des Gesamtzusammenhangs und der Wirkungsabsicht notwendig ist. ● • Ziel: Verständnis der grundlegenden Aussage des Textes • Vorgabe: häufig detaillierte Fragen z.B. nach Handlungsverlauf, Figurenkonzeption und den erzählerischen wie sprachlichen Gestaltungsmitteln. Werden keine Arbeitsanweisungen geliefert, geht man auf Inhalt, Aufbau, gattungsspezifische Gestaltungsmittel, Sprache, Figuren, Raum -und Zeitgestaltung, Epochenbezug und ggf. Intention und Wirkung ein. Textinterpretation: Bei der Interpretation folgt auf die Erschließung die Deutung des Textes. Die Textuntersuchung erfährt damit eine Vertiefung. Die Deutung verbindet die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen miteinander. • Zu beachten: Jede Deutung enthält einen subjektiven Anteil, der argumentativ durch den Text abgesichert sein muss, dennoch aber Akzentuierungen bietet, denen ein anderer Interpret nicht zu folgen braucht. wichtigste Interpretationsmethoden: ► Werkimmanente Methode ► Werkübergreifende Methoden: ▸ Geistesgeschichtliche Methode ▸ Literatursoziologische Methode ▸ Psychoanalytische Methode 17 @diedamitlernzetteln 4. Aufgabenstellungen • Fassen Sie den Inhalt des folgenden Textes zusammen. Beschreiben Sie den Inhalt. • Beschreiben Sie den Aufbau/ Spannungsaufbau. • Untersuchen Sie die sprachlichen Mittel im Hinblick auf ihre Funktion Zeigen Sie, wie Erzählweise und sprachliche Gestaltung die Textaussage stützt. Interpretieren Sie ... (→ Schwerpunkte aus Spezifik des Textes selbstständig ableiten) ● ● • Deuten Sie ... • Beurteilen Sie ... 5. Methodisches Vorgehen Arbeitsschritte: • Erfassen der Aufgabenstellung • mehrfaches Lesen des Textes, Textmarkierung ● • Textuntersuchung, Auflisten der Fakten (Stoffsammlung) Gliederung • Ausführung, Reinschrift der Gliederung Überprüfen Sprachliche Gestaltung der Darstellung: Sachstil (Eindeutigkeit, Fachsprache) Gewandtheit, Variabilität, Korrektheit (Rechtschreibung, Grammatik) • Präsens 6. Fachbegriffe der Epik • Erzähler: Die epische Darstellung wird durch einen Erzähler bestimmt. Dabei handelt es sich um eine vom Autor geschaffene fiktive Figur. Autor und Erzähler sind also nicht identisch. • Eine vom Autor erfundene Figur, wird oft namentlich nicht genannt. • Bestandteil des Textes, gibt die Geschichte aus seiner Perspektive wieder. • Seine Wertvorstellungen, Gefühle, Vorlieben und Abneigungen dürfen nicht mit denen des Autors gleichgesetzt werden. 3sp: Walter Faber = Ich - Erzähler in M. Frischs Roman ,,Homo faber" Erzählform: • Er-/ Sie Form (3. Person) • Ich - Form (erzählendes Ich, erlebendes Ich) 18 @diedamitlernzetteln Erzähl(er)verhalten (EV): • auktoriales EV „persönlich anwesender" Erzähler, der den Ablauf der Ereignisse kennt, sie überblickt und gleichsam ,,allwissend" ist, steht außerhalb greift in Erzählvorgang ein durch: Kommentare zu den erzählten Vorgängen, Reflexionen, Urteile über Personen und deren Verhalten, Ansprachen an den Leser personales EV - Erzähler wählt seinen Standpunkt mitten zwischen Handlungen und Ereignissen, scheint aber zurückzutreten, da keine eigenen Kommentare schlüpft in eine oder auch abwechselnd in verschiedene Personen und erzählt aus deren Perspektive - sieht und hört jeweils nichts anderes als die entsprechende Person neutrales EV - Erzähler tritt ganz und gar zurück, bleibt ,,neutral" - Erzählvorgänge werden sachlich berichtet, tragen sich sozusagen selbst vor, oder aber das Erzählen besteht darin, dass Gespräche der Figuren ohne Zwischenbemerkungen des Erzählers wiedergegeben werden (,,szenisches Erzählen“/ direkte Rede) Beziehungen zwischen Erzähler, Erzählform und Erzählverhalten Ich-Erzähler personal Erzähler auktorial Er/ Sie-Erzähler personal Erzählperspektive: = Sichtweise des Erzählens Innenperspektive • Jede Distanz zum erzählten Geschehen fehlt. • Gefühle und Empfindungen werden unmittelbar erfahrbar. uneingeschränkte Innensicht für alle Personen: Er/Sie - Erzähler neutral 19 @diedamitlernzetteln • nur eigenes Innenleben, aber nicht das anderer Personen: Ich - Erzähler Außenperspektive • beschreibt einen Standort, von dem der Leser - gelenkt durch die Erzähler – Figur – auf das Geschehen blickt • bewirkt Distanz zum erzählten Geschehen steht jedem Erzähler zur Verfügung Erzähl(er)haltung: Erzähler nimmt zum erzählten Geschehen und zu den Personen eine bestimmte Haltung ein: • zustimmend • neutral skeptisch schwankend • distanziert →→ humorvoll, ironisch, kritisch, ablehnend, verurteilend Darbietungsformen des Erzählens: Der Erzähler behält das Wort • Erzählerbericht und beschreibungen • Reflexionen und Kommentare des Erzählers Die Figuren kommen zu Wort • Figurenrede: - direkte Wiedergabe, z.B. szenisches Erzählen/ direkte Rede - indirekte Wiedergabe (indirekte Rede) • Bewusstseinsstromtechnik (Stream of consciousness) innerer Monolog - erlebte Rede 7. Komposition epischer Texte Handlungsstränge Haupthandlung: können parallel nebeneinander herlaufen (relative Gleichrangigkeit), können aber auch unterschiedliches Gewicht haben ● • Nebenhandlung • äußere lung: ellung sichtbarer Vorgänge und Geschehnisse • innere Handlung: Darstellung der geistigen, seelischen und moralischen Entwicklung einer Figur 20 @diedamitlernzetteln • Rahmenhandlung: können sich ergänzen, gegenseitig erhellen oder im Kontrast zueinander stehen 8. Figuren/ Personen der Handlung Figurenkonstellation: Beziehung der Figuren zueinander und untereinander • Anzahl der Figuren, deren Position und Funktion im Beziehungsgeflecht (soziale Herkunft, hierarchische Beziehungen, Freunde/ Gegner, Generationszugehörigkeit, partnerschaftliche Verbindungen etc.) • Beziehungsentwicklung Figurencharakterisierung • Direkte Charakterisierung - durch den Erzähler, der sie vorstellt, beschreibt, ihr Verhalten bewertet, ihre Beziehung zu anderen Figuren erläutert, ihre intellektuellen Fähigkeiten und ihre emotionalen Kräfte einschätzt usw. - durch andere Figuren, die über sie sprechen, sie loben, kritisieren, mit anderen vergleichen oder aber sie ignorieren - durch Selbstäußerungen entweder in Worten oder durch Gedankenwiedergabe (z. B. durch inneren Monolog) • Indirekte Charakterisierung - durch die Beschreibung ihres Verhaltens oder - durch die Darstellung ihres Äußeren (Kleidung, Frisur, Gesamteindruck u.a.) 9. Raumgestaltung Raumfunktionen Handlungsraum ► Raum, der den Bedingungsrahmen für die Handlungen der Figuren bildet, z.B. eine bestimmte Stadt • Lebensraum ► Raum, indem sich die Figuren bewegen. Von ihrem Lebensraum sind die Figuren positiv oder negativ geprägt, möglicherweise sind sei dort aufgewachsen, haben dort Familie, Freund, ihren Arbeitsplatz ► dient oft der Charakterisierung von Figuren • Gedankenraum 21 @diedamitlernzetteln Raum, den der Autor oder seine Figuren durch ihre Wünsche, Träume oder Illusionen entstehen lassen irreal, fantastisch, märchenhaft Stimmungsraum > Raum, an den eine bestimmte die Handlung tragende Stimmung geknüpft ist • Kontrastraum ► Raum, der in inhaltlichem und assoziativem Gegensatz zu einem anderen steht • Symbolraum Raum mit einer symbolischen Bedeutung, die nicht mit seiner wirklichen Bedeutung identisch sein muss Raummotive: Räume können als Motive verwendet werden. Ihre symbolische Bedeutung ist mehrdeutig und oft widersprüchlich. Häufig vorkommende Beispiele: Raummotiv Symbolische Bedeutung Ort außerhalb der Zivilisation, Rückzugsraum, Ort von Entscheidungen Feld Fenster Haus, Wohnung Gebirge Begrenzung zwischen drinnen und draußen, Freiheit, Sehnsucht nach ferne und Unabhängigkeit Schutz, Geborgenheit, Enge Gewalt der vom Menschen unberührten Natur, Assoziationsraum für Freiheit und Entgrenzung 10. Zeit und Zeitgestaltung Die Untersuchung der Zeit in epischen Texten stellt die Fragen nach der Epoche, in der das Werk verfasst wurde, nach der Zeit, in der die fiktive Geschichte spielt und nach der Zeit, in der das Werk gelesen bzw. interpretiert wird. Erzählzeit und erzählte Zeit EZ (Erzählzeit) = Zeitdauer des Erzählens bzw. Lesens ez (erzählte Zeit) = Zeitdauer des erzählten Vorgangs Relationen zwischen EZ und eZ: - EZ ist kleiner als eZ: Der Inhalt kann viele Jahre umfassen, während der Lesevorgang nur wenige Stunden dauert → Zeitraffung/ zeitraffendes Erzählen - EZ entspricht der eZ: v.a. bei der direkten Rede; das Sprechen der fiktiven Figuren benötigt die gleiche Zeit, die der Leser zum Lesen braucht 22 @diedamitlernzetteln → Zeitdeckung/ zeitdeckendes Erzählen - EZ ist größer als eZ: Darstellung eines schnell ablaufenden Vorganges in allen Einzelheiten; Erfassen gleichzeitig ablaufender Geschehnisse → müssen nacheinander erzählt werden Zeitdehnung/ zeitdehnendes Erzählen Rückblick/ Rückblende und Vorausdeutung Vorausdeutungen können: einen Ausblick auf den weiteren Handlungsverlauf geben - die Spannung des Lesers erhöhen - den Blick des Lesers auf eine bestimmte Handlung lenken Rückblicke/ Rückblenden können: - ein früheres Geschehen nachtragen - durchgezielte Fokussierung die Handlung erläutern - für das Verständnis des Textes hilfreich sein 11. Übersicht zum Umgang mit Kurzprosa Erster Schritt: Formulierung eines ersten, vorläufigen Textverständnisses Bereits das erste Lesen eines Textes hinterlässt bestimmte Eindrücke: Man hat eine Vorstellung von den Personen und ihren Beziehungen zueinander, von eventuellen Konflikten und ihren Ursachen, und man kann auch meistens ganz allgemein sagen, ob einem der Text gefallen hat oder nicht. Diese ersten vagen Vorstellungen steuern das Textverständnis; daher ist es ratsam, sie sich bewusst zu machen und stichwortartig zu notieren. Zweiter Schritt: Textanalyse • Das vorläufige Textverständnis kann durch eine genauere Untersuchung untermauert oder aber korrigiert werden. Man kann einen Erzähltext mit Hilfe der folgenden Fragen analysieren: - Wer ist der Erzähler der Geschichte? Handelt es sich um einen Ich-Erzähler oder einen Er- Erzähler? - Was ist das Thema des Textes und welches sind seine zentralen Motive? - Welche Figuren kommen vor und in welcher Beziehung stehen sie zueinander? - Wie sind Ort, Zeit, Milieu und Atmosphäre der Geschichte gestaltet? - Was sind die entscheidenden Handlungen oder Ereignisse? Wie ist der Handlungsablauf? - Wie ist die Erzählung aufgebaut? Gibt es z.B. einen unvermittelten Anfang und ein offenes Ende? 23 @diedamitlernzetteln - Wie ist die Zeitstruktur der Erzählung beschaffen? Gibt es Rückblenden oder Vorausdeutungen? Wie sind verschiedene Zeitebenen miteinander verbunden?, z.B. durch Assoziationen oder durch ,,Schnitt" wie im Film? - Aus welcher Perspektive wird erzählt? - Wie wird die gesprochene Sprache und wie werden Gedanken einer Person wiedergegeben, z. B. durch direkte oder indirekte Rede, durch inneren Monolog oder erlebte Rede? - Gibt es Besonderheiten in der Sprache, z.B. verschiedene Stilebenen, Metaphern und Vergleiche, Wiederholungen etc.? Dritter Schritt: Zusammenhängende Darstellung . Wenn man eine zusammenhängende schriftliche Interpretation verfasst, nennt man einleitend Autor sowie Titel des untersuchten Textes und fasst dessen Inhalt möglichst knapp zusammen. Im Hauptteil werden die Ergebnisse der Analyse dargestellt, die man anhand von Textstellen belegt. Dabei versucht man, die einzelnen Befunde in ihren Sinnzusammenhängen zu erklären: Was soll mit der gewählten Erzählperspektive bewirkt werden, welche Funktion haben die Sprachbilder? etc. Am Schluss kann man eine kurze Bewertung des Textes formulieren. In jedem Fall sollte die schriftliche Interpretation gründlich überarbeitet werden. Besonderheiten bei der Textbeschreibung von Romanauszügen Angaben zu formalen Besonderheiten wie Erzähler, Erzählverhalten, Erzählperspektive etc. und damit Einordnung des Textes in die Gattung „Roman" Einordnung des Auszuges in den Gesamttext (möglich, wenn Roman bekannt): Vorstellung der hier vorkommenden Figuren, Entwicklungsstand des Geschehens etc. kurze Darstellung der inhaltlichen Schwerpunkte des Auszuges - Angaben zu erzähltechnischen Besonderheiten (z.B. Rückblende, Vorausdeutung, szenisches Erzählen, Erzählerbericht, Beschreibung erlebte Rede etc.) - Angaben zur Stilebene des Textes, zu seiner rhetorischen Gestaltung und Syntax Deutung entsprechend der bekannten Methoden 24 @diedamitlernzetteln 9. Lyrik Analyse Inhalt: Thema: Um was geht es im Gedicht? Wird eine Frage gestellt, eine Handlung beschrieben oder eine Situation/Szene dargestellt? - Äußere und innere Handlung: Geht es um ein Ereignis oder um Gefühle, Eindrücke, Gedanken, Stimmungen? Titel: Was bedeutet der Titel? Welchen Bezug hat er zum Thema? Welche Erwartungen werden geweckt? Sprecher und Adressat: - Sprecher: Wer spricht (lyrisches Ich/Wir, Sprecher als äußerer Betrachter)? Was erfährt man über den Sprecher? - Adressat: An wen richtet sich das Gedicht? Verhältnis zwischen Sprecher und Adressat? Formaler Aufbau: Strophen und Verse: Wie viele Strophen und Verse (bzw. Verse pro Strophe) hat das Gedicht? Sind die Strophen gleich aufgebaut? Werden Verse oder Strophen wiederholt? Gibt es Enjambements (Vers- oder Strophensprünge)? - Reimschema: Ist das Gedicht gereimt? Welches Reimschema liegt vor? - Metrum (Versmaß): Welches Versmaß? Gibt es Abweichungen? - Gedichtform: Ist das Gedicht einer bestimmten Form zuzuordnen? Gibt es Verbindungen zwischen Form und Inhalt des Gedichts? Sprachlich-stilistische Gestaltung: - Lautmalerei/Klangeffekte: Werden Wörter klanglich hervorgehoben und wenn ja wie? Gibt es helle oder dunkle Vokalreihen? (helle Vokale: e, i, ä, ö, ü, ai/ei, äu/eu à heitere und gelassene Stimmung dunkle Vokale: a, o, trübe und gedrückte Stimmung) - Wortfelder und Wortwahl: Entstammen mehrere Wörter einem Wortfeld? Werden bestimmte Wörter wiederholt? Wird eine Wortart (z.B. Adjektive) bevorzugt? - Rhetorische Stilmittel: Welche werden verwendet und wie wirken sie? - Satzarten: Welche Satzart (Aufforderungs-, Aussage- oder Fragesatz) dominiert? Sind die Sätze eher kurz oder lang und welchen Effekt hat dies? Entstehungshintergrund: 25 @diedamitlernzetteln - Zusammenhang zwischen Gedicht und zeitgeschichtlichen Ereignissen? - Zu welcher Literaturepoche zählt das Gedicht? Gibt es entsprechende Merkmale? 10. Wichtig bei Epik und Lyrikanalyse - keine wörtlichen Zitate in der Zusammenfassung - Wörtliche Zitate immer in Anführungszeichen und mit Zeilenangaben direkt dahinter in Klammern - präzise Begrifflichkeiten (z.B. lyrisches Ich vs. Ich Erzähler und Kategorien (Checkliste Wiederholen) - notwendiger Bezug von äußeren Analysekriterien (Sprache, Aufbau, Reim, Rhythmus, etc.) - keine reine Aufzählung rhetorischer Mittel! Unbedingt ausführliche inhaltliche Deutung von rhetorischen Mitteln (Zuordnung: Benennung der Textstelle mit Zitat und Nennung des Stilmittels, Interpretation, Begründung/Erklärung, Folge für die Wirkung), Herzstück der Interpretation - Aufsatz unbedingt vorher konzipieren: Gliederung auf Notizblatt, Mind-map, Tabelle, etc. - Aufsatz kritisch Korrektur lesen (auf inhaltliche und stilistische Wiederholungen achten, Fehler verbessern, Fußnoten einfügen, Satzstruktur glätten etc.) 11. Motivvergleich 12.1 Grundlagen Die typische Aufgabenstellung in der Oberstufe lautet in etwa: ,,Analysieren Sie die folgenden Szenen aus .."nach inhaltlichen sowie sprachlich- stilistischen Gesichtspunkten. Vergleichen Sie, wie das Motiv... in einem anderen literarischen Werk umgesetzt wurde." Beispiel: Motiv der unglücklichen Lieb Wichtig: - Klausur 3 Aspekte (5 Aspekte im ABI) - Lyrik: vorgegebenes Vergleichswerk, Epik: freie Wahl des Vergleichswerkes 26 @diedamitlernzetteln 12.2 Mögliche Aspekte: - Zeitlich, Räumliche und soziale Verantwortung Welchem gesellschaftlichen Hintergrund haben beide Stücke? Die Lebenssituation in Italien des 16. Jahrhunderts in der großbürgerlichen Schicht ist eine völlig andere als bei Migranten in den USA des 20. Jahrhunderts. Kann man aber dennoch Parallelen finden? (Shakespeare Rome und Julia/ Leonard Bernstein Westsidestrory) Warum sind manche Motive zeitlos? Grund/ Motivation → Weshalb sind die Personen überhaupt unglücklich in der Liebe? z.B einseitige Liebe, bewusste Trennung, ungewollte räumliche Trennung - Ausprägung in Form und Intensität → Wie äußert sich die unglückliche Liebe? z.B Depressionen, Selbstmitleid, Suizid, Mord - Auswirkungen auf den Protagonisten und Nebenfiguren: Situation vorher/Situation nacher → Was bewirkt diese unglückliche Liebe auch im sozialen Umfeld? Z.B Solidarität vs. Isolation - Gesellschaftskritischer Aspekt → ist darin eine Gesellschaftskritik enthalten? z.B Kritik an sozialen Unterschieden, Hass verschiedener Bevölkerungsgruppen, Diskriminierung - Stilistische Gestaltung in Bezug auf Wirkung → Wie wird dieser Zustand beschrieben? z.B. sehr detailliert vs. nur andeutungsweise; muss sehr viel interpretiert werden oder wird es explizit ausgedrückt? 27 @diedamitlernzetteln Werke zum Vergleichen 12. Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Tiel² 12.1 Grunddaten In der Novelle geht es um einen Mann namens Thiel, der als Bahnwärter arbeitet. Als seine Ehefrau stirbt, bleibt er mit dem gemeinsamen Sohn Tobias allein zurück. Eines Tages kommt Tobias bei einem Zugunfall ums Leben. Geplagt von Schuldgefühlen und Verzweiflung, wird Thiel schließlich zum Mörder. Veröffentlichung: 1888 - Autor: Gerhart Hauptmann Gattung: Novelle Epoche: Naturalismus - Hauptfiguren: Bahnwärter Thiel, Tobias, Minna, Lene - Gut zu wissen: Auf der Bahnstrecke, an der Thiels Wärterhäuschen steht, gab es tatsächlich ein Zugunglück, von dem sich Hauptmann inspirieren ließ. 12.2 Inhaltsangabe: Der Bahnwärter Thiel heiratet nach dem Tod seiner ersten Frau Minna die Kuhmagd Lene. Sie ist laut und herrisch und oft schreit sie Thiel an. Auch Thiels Sohn Tobias leidet unter Lene. Sie schlägt und beschimpft ihn, da er nicht ihr eigenes Kind ist, sondern der Sohn von Thiel und Minna. Als Lene einen eigenen Sohn bekommt, wird es für Tobias noch schlimmer. Thiel trauert um seine verstorbene Frau Minna und nutzt seine Zeit im Wärterhäuschen, um wie besessen an sie zu denken. Als Lene und die beiden Kinder Thiel eines Tages zu seiner Arbeit ins Wärterhäuschen begleiten, wird Tobias von einem Zug erfasst und stirbt. Thiel gibt Lene die Schuld, weil sie nicht richtig aufgepasst hat. Aus Verzweiflung bringt Thiel schließlich Lene und ihren Sohn um. 2 Quelle: https://studyflix.de/deutsch/bahnwarter-thiel-zusammenfassung-4237 28 @diedamitlernzetteln 12.3 Figurenkonstellation Bahnwärter Thiel - arbeitet in einem Wärterhäuschen im Wald gewissenhaft, fromm, unterwürfig - will Tobias beschützen, schafft es aber nicht - trauert Minna hinterher - wird durch Tobias' Tod wahnsinnig Minna - Thiels erste Ehefrau - Mutter von Tobias - stirbt bei Tobias Geburt - blass, dünn und kränklich - wird von Thiel nahezu religiös verehrt Lene Thiels zweite Frau - Mutter seines zweiten Sohnes - kräftig gebaut, stark, herrisch - vernachlässigt und misshandelt Tobias - wird von Thiel ermordet Tobias -Thiels und Minnas Sohn - kränklich und blass wie seine Mutter - will Bahnwärter werden wie sein Vater - - stirbt bei einem Zugunglück - 12.4 Wahnsinn und Mord Zusammenfassung Als er wieder zu sich kommt, meint er, Minna wiederzusehen. Er verspricht ihr, sich an Lene zu rächen und sie umzubringen. Wenig später trifft ein weiterer Zug ein. Lene steigt aus und einige Männer tragen Tobias' Leiche heraus. Thiel wird erneut ohnmächtig und einige Männer erklären sich bereit dazu, ihn nachhause zu tragen. Der Weg dorthin führt über den Fluss Spree und man gelangt dort mit einem kleinen Boot von einem Flussufer ans andere. Zuerst tragen sie Thiel auf einer Bahre zum Boot, danach 29 @diedamitlernzetteln holen sie Lene ab und ganz zum Schluss Tobias Leiche. Als sie zum dritten Mal an Thiels Haus ankommen, um die Leiche des Jungen abzusetzen, ist Thiel verschwunden. Im Haus finden sie Lene und ihren kleinen Sohn, beide ermordet. Am nächsten Tag wird auch Thiel gefunden: Er sitzt an der Unfallstelle auf den Gleisen und hat Tobias' Mütze in der Hand. Thiel wird in eine Irrenanstalt gebracht. 12.5 Zeitgeschichtlicher Hintergrund ,,Bahnwärter Thiel" stammt aus dem Jahr 1888 und lässt sich somit in die Zeit des Naturalismus einordnen. Ende des 19. Jahrhunderts prägten viele technische und wissenschaftliche Neuerungen das Leben der Menschen. Die Industrialisierung lockte zahlreiche Arbeiter in die Städte, doch dort gab es kaum genügend Wohnraum und die Menschen arbeiteten für einen geringen Lohn. Armut und Elend waren die Folge. Die Autoren des Naturalismus versuchten, die Welt so realitätsnah wie möglich in ihren Werken abzubilden und auch die hässlichen Seiten des Lebens fanden darin ihren Platz. Zudem beschäftigten sie sich mit der Frage, inwieweit der Mensch von seiner Abstammung und seinem sozialen Umfeld bestimmt wird. ,,Bahnwärter Thiel" weist viele Merkmale des Naturalismus auf. Zum einen zeigt sich deutlich, dass Thiel keineswegs sein Schicksal in der Hand hat, sondern sich Lene und ihren Launen fügen muss. Er selbst nimmt eher die Rolle des passiven Zuschauers ein und betrachtet all die Geschehnisse in seinem Leben von außen, als wäre er selbst gar kein Teil davon. Die Eisenbahn als zentrales Motiv kannst du als Zeichen für den Fortschritt und die Industrialisierung deuten. Viele Menschen standen neuen Erfindungen skeptisch gegenüber und auch die Züge in ,,Bahnwärter Thiel" wirken bedrohlich und nahezu lebendig. 12.6 Eisenbahnmotiv Dingsymbol für die Epoche des Naturalismus zu Zeiten der Industrialisierung Mittel zur Darstellung des Wahnsinns Gefahr der Eisenbahn (bsp. Kapitel 1) -> Gefahr der Industriegesellschaft Kapitel 1: Präfiguration auf den Tod Tobias - Symbol für die finanzielle Sicherung der Familie und für die Flucht Thiels (und Tobias) vor dem Wirkungsbereich Lenes - Zwiespaltmotiv: Zwischen nützlichem Transportmittel und tödlicher Gefahr 30 @diedamitlernzetteln 12.7 Motive - Liebe - Isolation Wahnsinn - Zwiespalt - Verzweiflung - Kontrollverlust - Tod - Zwecksheirat vs. Liebesheirat - Eisenbahn (Industrialisierung) Verantwortung und Schuld 13. Gotthold Ephraim Lessing: Die Juden 13.1 Grunddaten und Inhaltsangabe Das 1749 uraufgeführte und 1754 erschienene »Lustspiel in einem Aufzuge«<, Die Juden, gehört zu den frühen Werken Gotthold Ephraim Lessings. Es handelt von einem judenfeindlichen Baron, der von Räubern, die sich zur Tarnung als Juden verkleidet haben, überfallen, aber von einem Reisenden gerettet wird. Aus Dankbarkeit verspricht er dem Reisenden die Hand seiner Tochter. Als dieser bekennt, Jude zu sein, werden die allseits geäußerten antisemitischen Vorurteile des Barons absurdum geführt. Lessing, der sich mit der Unterdrückung des jüdischen Volkes und der jüdischen Minderheit im Lande auseinandergesetzt hatte, brachte mit der Figur des Reisenden den ersten positiv gezeichneten Juden auf eine deutsche Bühne - bis dahin waren Juden nur als Schurken oder schachernde Krämer auf den Theaterbühnen zu sehen. 13.2 Motive - Vorurteile - ,,Jüdisch sein" 31 @diedamitlernzetteln 14. Franz Kafka: Die Verwandlung 14.1 Grunddaten In ,,Die Verwandlung" geht es um Gregor Samsa, der mit seiner Arbeit alleine für seine Familie sorgt. Eines Nachts verwandelt er sich aber in einen Käfer und wird von seiner Familie weggesperrt. Er lebt schließlich einsam in seinem Zimmer, bis er stirbt. Veröffentlichung: 1915 - Autor: Franz Kafka Gattung: Erzählung Epoche: Expressionismus Hauptfiguren: Gregor Samsa, Grete Samsa, Mutter, Vater 14.2 Inhaltsangabe Kafkas Erzählung dreht sich um den jungen Mann Gregor Samsa, der für seine Familie alleine das Geld verdient. Eines Morgens wacht er als Käfer auf und kann nicht mehr arbeiten gehen. Seine Eltern beginnen, ihren Sohn zu verabscheuen. Nur seine Schwester Grete kümmert sich noch um ihren Bruder und gibt ihm Essen und Trinken. Aber auch sie wendet sich immer mehr von ihrem Bruder ab. Weil er kein Geld mehr verdienen kann, hat die Familie zunehmend finanzielle Probleme. Als er eines Tages aber doch aus seinem Zimmer kommt, bewirft ihn sein Vater mit Äpfeln, damit Gregor verschwindet. Gregor verletzt sich lebensgefährlich und wird wieder in seinem Zimmer eingesperrt. Dort stirbt er einsam. Nach seinem Tod lebt seine Familie glücklicher und denkt wieder über ihre Zukunft nach, weil sie mittlerweile auch selbstständig Geld verdienen. 14.3 Figurenkonstellation Gregor Samsa - versorgte die Familie vor seiner Verwandlung in einen Käfer - pflichtbewusst - nach der Verwandlung auf die Hilfe seiner Familie angewiesen - liebt seine Familie über alles und ist ohne ihre Zuneigung verwahrlost 32 @diedamitlernzetteln Schwester, Grete Samsa - hatte vor der Verwandlung gutes Verhältnis zu ihrem Bruder - pflegt ihren Bruder nach der Verwandlung - entwickelt Hass gegenüber dem Käfer - fürsorglich, realistisch Vater - finanziell von Gregor abhängig - autoritär - will mit Gregor nach der Verwandlung nichts zu tun haben Mutter, Anna Samsa steht zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn - kann ihren verwandelten Sohn nicht ansehen - setzt sich trotzdem für Gregor ein - 14.4 Motive Das Motiv der Türen - Tür Gregors Zimmer: eine Chiffre für Isolation, Aufgeschlossenheit Verschließt auch Zuhause beide Zimmertüren → mehrere Türen, erhöhte Kontaktmöglichkeit & erhöhte Störung Misstrauen der Familie ihm gegenüber Fühlt sich fremd Zuhause - Anstrengung Tür zu öffnen: eigener Wille die Tür zu öffnen oder zu schließen → Entmündigung. Fluchtversuch aus dem Zimmer →wird immer wieder in das Zimmer zurückgetrieben & eingesperrt - Teilhabe am Familienleben durch lauschen der Gespräche der Familie hinter der Tür → sozial isoliert. Familie lässt einen kleinen Spalt offen → ,,als kleine Wiedergutmachung", da Vater ihn verletzt hat → aus Dunkelheit seines Zimmers raus zu kommen, er darf jedoch nicht raus →→ Erlaubnis der Familie die Tür zu öffnen bzw. auch ein Spalt - Keine Kontrolle wer in sein Zimmer hinein tritt und darf es nicht verlassen → er hat keine Privatsphäre →→ Bedienerin schaut auch mehrmals rein 14.5 Ausführliche Erklärung Motive 33 @diedamitlernzetteln In Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung" stellt der Protagonist Gregor Samsa eines Morgens fest, dass er sich in einen großen Käfer verwandelt hat. Das Werk zeigt sein Leben und das seiner Familie nach diesem Ereignis bis zu Gregors Tod. Im Verlauf der Erzählung fallen insbesondere zwei Motive auf, die hier näher erklärt werden und für das Textverständnis von besonderer Bedeutung sind. Es handelt sich um die Türen zu Gregors Zimmer und die Verwandlung in einen Käfer. Außerdem fällt auf, dass die Erzählung einem Märchen ähnelt. Die Türen zu Gregors Zimmer stehen sinnbildlich für seine Ausgeschlossenheit und Isolation. Vor der Verwandlung zeigt sich dies darin, dass Gregor auch zu Hause seine beiden Zimmertüren verschließt, wie er es vom Reisen her gewohnt ist. Darin kann man das Misstrauen gegenüber seiner Familie sehen und dass er sich auch zu Hause fremd fühlt. Unmittelbar nach seiner Verwandlung gelingt es ihm unter großer Anstrengung, den Schlüssel umzudrehen und die Tür zu öffnen. Dies ist das letzte Mal, dass er selbst bestimmt, ob die Tür offen oder geschlossen ist, da danach die Schlüssel von außen stecken und Gregor innen eingesperrt wird. Dies stellt eine Entmündigung dar und auch bei jedem Versuch, das Zimmer zu verlassen, wird er brutal zurückgetrieben und schnell wieder eingesperrt. Anfangs lauscht Gregor hinter der verschlossenen Tür den Gesprächen im Wohnzimmer, um wenigstens ein bisschen am Familienleben teilzunehmen. Nachdem der Vater ihn mit dem Apfel schwer verletzt hat, öffnet die Familie abends die Tür einen Spalt, um die Tat wiedergutzumachen. Dieses Öffnen bedeutet aber nicht, dass Gregor sein Zimmer verlassen darf, sondern lediglich, dass er aus der Dunkelheit seines Zimmers heraus - nun mit der Erlaubnis der Familie - den Gesprächen zuhören darf. Wird am späten Abend die Tür wieder geschlossen, schmerzt dies Gregor auch körperlich, da er seine Rückenwunde dann stärker spürt. Gregor kann nicht aus seinem Zimmer hinaus und kann auch nicht kontrollieren, wer es betritt, was ebenfalls eine große Verletzung seiner Privatsphäre ist. So fühlt er sich durch die Bedienerin gestört, die morgens und abends bei ihm hereinschaut. Sie meint das zwar freundlich, aber Gregor will das nicht. Ihm wäre es lieber, wenn sie sein Zimmer reinigen würde. Es stellt die Frage, weshalb sich Gregor ausgerechnet in einen Käfer verwandelt, statt in ein angenehmeres Tier. Die Ursache hierfür ist in der Biografie des Autors zu finden. Wie Gregor hat Kafka selbst ein schwieriges Verhältnis zu seinem dominanten Vater. Dieser verwendet 34 @diedamitlernzetteln das Wort ,,Ungeziefer" als Schimpfwort für Personen, die er geringachtet, z.B. bezeichnet er einen Freund seines Sohnes so. Außerdem benutzt er synonym das Wort ,,Schmarotzer“. Ein Schmarotzer ernährt sich von seinem Wirt, schadet dadurch dessen Gesundheit und fügt ihm obendrein noch Schmerzen zu. Auf Menschen bezogen bedeutet dies also, dass jemand gemeint ist, der auf Kosten anderer lebt, nichts zum Allgemeinwohl beiträgt - ganz im Gegenteil- und der auf andere Menschen einen schlechten Einfluss hat. Gregor verwandelt sich also in ein Ungeziefer/ Käfer, weil damit die negative Andersartigkeit Gregors für Franz Kafka selbst am eindringlichsten dargestellt wird. Die Tatsache, dass Gregor sich eines Tages plötzlich verwandelt hat, stellt weder er selbst noch die übrigen vorkommenden Personen in Frage. Diese Selbstverständlichkeit des Wunderbaren rückt die Erzählung nah an die Gattung des Märchens. Jedoch handelt es sich bei Kafkas Werk um ein Anti-Märchen, da zwar Elemente des klassischen Volksmärchens aufgegriffen werden, sie aber ins Negative verkehrt werden. So ist Gregor als Ungeziefer ein ekelhaftes und abstoßendes Tier, dessen Gegenwart keiner gerne erträgt. Auch weiß man nicht, weshalb bzw. von wem er verwandelt wurde und am Ende gibt es keine Erlösung im Sinne einer Rückverwandlung, sondern Gregor stirbt einsam und vernachlässigt in seinem Zimmer. Es gibt auch niemanden, der ernsthaft an seiner Rückverwandlung interessiert ist und darauf hinarbeitet - im Gegenteil fordert die im Volksmärchen oft als Erlösergestalt fungierende Schwester am Ende sogar seine Beseitigung. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten mit dem klassischen Märchen. So bleiben Zeit und Ort relativ wage, niemand hinterfragt das Wunder der Verwandlung und der Verwandelte selbst behält weitestgehend seine menschliche Identität. In Gregors Fall heißt das, dass er noch denkt und fühlt wie ein Mensch, aber sonst Verhaltensweisen und Essgewohnheiten des Tieres übernimmt. 15. Gottfried Keller: Rome und Julia auf dem Dorfe 15.1 Grunddaten - Autor: Gottfried Keller Gattung/Textsorte: Novelle Erscheinungsjahr: 1856 - Literarische Epoche oder Strömung: Realismus 35 @diedamitlernzetteln 15.2 Inhaltsangabe Der literarische Klassiker »Romeo und Julia«< von William Shakespeare war bereits 262 Jahre lang bekannt, als Gottfried Keller im Jahre 1856 seine Version des Stoffes veröffentlichte. Hintergrund der Novelle war ein zeitgenössischer Artikel in der »Zürcher Freitags-Zeitung«<, in dem über den Freitod eines jungen Liebespaares berichtet wurde. Erstmals abgedruckt wurde die Novelle im Rahmen einer mehrteiligen Novellensammlung des Schweizer Dichters. Angesiedelt ist kellers Neuinterpretation in einem sächsischen Dorf in der Nähe von Leipzig zur damaligen Gegenwart, also im 19. Jahrhundert. Inspiration und Aussage des Werkes sind eng mit dem Leben und der Biografie von Gottfried Keller verknüpft. Das Thema Tod war zeitlebens ein ebenso bestimmender Faktor für Keller wie die Liebe. Bei der Bewertung dieser beiden Lebensumstände hat Keller immer wieder der Liebe den Vorzug gegeben. Im Mittelpunkt der Ereignisse von »Romeo und Julia auf dem Dorfe«< stehen die beiden Bauernfamilien Manz und Marti. Beide Bauern sind verheiratet und Familienväter. Die Kinder Vrenchen (eigentlich Verena) Marti (5) und Sali (eigentlich Salomon) Manz (7) verbringen viel Zeit beim Spielen auf den Feldern ihrer Väter, während diese ihrer Arbeit nachgehen. Die beiden Ackerflächen der Familien liegen dicht beieinander, nur von einem mittleren Feld getrennt, dessen Besitzer verstorben ist. Zwar erscheint ein vermeintlicher Enkel des Besitzers, doch wegen bürokratischer Hemmnisse geht der sogenannte schwarze Geiger leer aus. Zäune oder andere Abgrenzungen zwischen den Äckern gibt es nicht, nur einige Steine markieren die Grenzlinie. Das gibt den beiden Bauern Gelegenheit, sich jeweils ein kleines Stück des herrenlosen mittleren Ackers abzustecken. Als der Acker dann nach vielen Jahren versteigert wird, ist es Bauer Manz, der den Zuschlag erhält. Nachbar Marti weigert sich jedoch, das von ihm beanspruchte Stück des mittleren Ackers an den Nachbarn abzutreten. Daraufhin kommt es zwischen den Bauern zu einem erbitterten Streit. Von diesem Tag an sind Manz und Marti von Hass, Neid und Missgunst zerfressen und machen sich und auch ihren Familien das Leben zunehmend schwerer. Auch die inzwischen herangewachsenen Kinder leiden unter dem Streit und müssen sich voneinander fernhalten. 36 @diedamitlernzetteln Weil dieser Konflikt zunehmend den Alltag bestimmt, vernachlässigen die Bauern ihre Felder und treiben ihre Familien schließlich in den Ruin. Als neue Existenzgrundlage verlegt sich Bauer Marti auf die Fischerei, während Bauer Manz in einem Nachbarort namens Seldwyla ein Gasthaus eröffnet. Als aber die Gäste ausbleiben, wendet sich auch Manz der Fischerei zu, um seine Familie durchzubringen. Die Bauern haben von der Arbeit über das Ansehen bis zur Menschlichkeit nahezu alles verloren, werden von der Familie und den anderen Bauern verachtet und geben sich ihrem Hass vollkommen hin. Während eines Ausflugs mit den Kindern treffen die beiden Streitsüchtigen eines Tages zufällig aufeinander und setzen ihre Fehde augenblicklich fort, zunächst verbal und schließlich auch mit den Fäusten. Die beiden Kinder - inzwischen 19 bzw. 17 Jahre alt - haben hingegen nur Augen füreinander, denn auch sie haben sich lange Zeit nicht gesehen. Sie trennen die beiden Bauern voneinander, bevor die Situation völlig eskaliert und können sich zum Abschied noch kurz und unbemerkt die Hände reichen. Dieses Zusammentreffen läutet ein weiteres Kapitel der Streitigkeiten ein. Marti und Manz wurden an ihren Hass auf den jeweils anderen erinnert und steigern sich in weitere Verbitterung und Tyrannei, worunter auch die Familien nun noch stärker leiden müssen. Was die einstigen Bauern und Freunde nicht wissen ist, dass sich ihre Kinder Vrenchen und Sali inzwischen wieder heimlich treffen und ihre Zuneigung durch die lange Trennung nur noch intensiver geworden ist. Treffpunkt ist meist der einstige Acker der Väter. Als die Verliebten eines Tages wieder gemeinsam unterwegs sind, begegnet ihnen erneut der seltsame schwarze Geiger. Von ihm erfahren sie nun in einem Gespräch den Grund für die anhaltenden Zwistigkeiten ihrer Väter. Er berichtet den Jugendlichen davon, wie sich die einstigen Bauern unberechtigt am Ackerland bereichert haben, indem sie die Grenzsteine zu ihren Gunsten heimlich versetzten. Als der schwarze Geiger Sali und Vrenchen wieder verlässt, sind sie entsetzt, wenden sich aber dann wieder ihrer Liebe zu. Im Heu liegend, genießen beide ihr Zusammensein, das aber jäh unterbrochen wird. Bauer Marti ist den Verliebten heimlich gefolgt und will sie wütend zur Rede stellen. Sofort geht er auf das Mädchen los, indem er sie an ihren Haaren packt. Sali will seiner Geliebten zu Hilfe kommen und schlägt mit einem großen Stein auf den Kopf von Marti ein, damit dieser von Vrenchen ablässt. Bewusstlos fällt der Angreifer zu Boden. Sali und Vrenchen beschließen, den Vorfall zu verschweigen und kehren nach Hause zurück. 37 @diedamitlernzetteln Weil Sali sich trotz seiner Wut auf Marti um Hilfe bemüht hat, wird dieser schnell gefunden und zu seiner Familie gebracht. Dort kümmert sich seine Tochter um ihn, die zwischen Schuld und Wut schwankt. Schließlich wird Marti wieder gesund, hat aber nur noch eine dunkle Erinnerung an die Vergangenheit. Der Angriff von Sali hat bei ihm einige geistige Schäden hinterlassen und seine Persönlichkeit ist nachhaltig gestört. Daher wird er durch einen amtlichen Beschluss in eine Anstalt eingewiesen. Als Folge dessen verliert Vrenchen ihr Elternhaus und sieht für sich keine Zukunft mehr. Auch für Sali laufen die Dinge alles andere als gut. Seine Eltern sind auf die schiefe Bahn geraten und so spricht er mit seiner Geliebten über eine gemeinsame oder getrennte Zukunft. Dem Paar wird klar, dass sich ihre Wege trennen werden. Zum Abschied wollen beide noch einen gemeinsamen Tag auf einem der bevorstehenden Dorffeste in der Umgebung erleben. Beide werden für ein Brautpaar gehalten und manifestieren ihre Liebe - davon inspiriert mit goldenen Ringen. Nach gutem Essen und ausgelassenen Tänzen sondert sich das Paar von den restlichen Besuchern ab und bleibt bei den Feldern ihrer Väter zurück. Nochmals überdenkt das Paar seine Situation und schlussfolgert, dass ihm nun nur eine Zukunft getrennt voneinander bevorsteht. Sie krönen aber dennoch ihre Liebe, indem sie am nahegelegenen Flussufer ein mit Heu beladenes Boot besteigen. Das Boot treibt dem Sonnenuntergang entgegen und wird am nächsten Morgen in der Stadt gefunden. Wenig später werden in Ufernähe auch die leblosen Körper von Vrenchen und Sali entdeckt, die gemeinsam in den Tod gegangen sind. Die Novelle >>Romeo und Julia auf dem Dorfe«< ist in erster Linie ein gesellschaftskritisches Werk, weil die gesellschaftlichen Normen der Liebesbeziehung des Paares entgegenstehen. Die Verwechslung als Brautpaar einzig aufgrund der festlichen Kleidung ist nur ein Beispiel dafür, wie das vermeintlich glückliche Paar im Konflikt mit der tatsächlichen Ausweglosigkeit steht. Ein weiterer Konflikt ergibt sich aus der innigen Liebe der Bauernkinder und dem unendlichen Hass der Väter. Als sprachliche Mittel zur Verdeutlichung nutzt der Autor zahlreiche Einzelzitate, die einen Einblick in die jeweilige Situation und die Befindlichkeiten erlauben. Ferner ist die Novelle durchdrungen von verschiedenen Symbolen wie dem schwarzen Geiger (Tod / dunkle Seite der Bauern) oder den Steinen (Anlass der Streitigkeiten / späterer Grund für die Ohnmacht von Marti). 38 @diedamitlernzetteln 15.3 Motive und Sprache Das Werk "Romeo und Julia auf dem Dorfe" enthält verschiedene Motive und Symbole: - Der schwarze Geiger steht beispielsweise für Unglück, Schlechtigkeit und die Ungerechtigkeit. Der Fluss kehrt immer wieder: Dieser gibt mit dem Wetter die Stimmung an. Zu Beginn ist der Fluss ruhig und sanft, während er beim Streit eher bedrohlich und unruhig wird, sodass die Bauern gegen ihn anschreien müssen. - Das Motiv der Steine taucht an unterschiedlichen Stellen auf: Sie stehen für Unfruchtbarkeit, Zerstörung und Wildnis und werden zu Beginn auf den "wilden" Acker geschmissen, da sie auf dem Feld nicht zu gebrauchen sind. Außerdem schlägt Sali Bauer Marti mit einem Stein ohnmächtig, was der Auslöser für den Untergang der Familie Marti ist. Der Sprachstil des Werks ist der fiktiven Realität der Figuren angepasst: - Die Geschichte ist in einer einfachen Sprache verfasst, welche ebenso umgangssprachliche Begriffe beinhaltet. Daher ist sie auch heutzutage noch leicht verständlich. - Die Sprache ist natürlich und schlicht gestaltet, so wie sie im echten Leben genutzt wurde. Sie passt damit auch zur Beschreibung der einfachen Verhältnisse und der Epoche des Werkes, dem poetischen "Realismus". 15.4 Übersicht 15.5 Symbolische Begriffe - Acker: guter Acker + Wohlstand, gemeinsame Arbeit, - Mittlerer Acker: Unglück, Armut und Streit Steinpyramide: Symbol für Streit der Bauern - Zuerst: Teilung, des mittleren Ackers und auch der Famlien durch Steinwall - Die Puppe: harmloses Kinderspiel Vs Grausamkeit - Vrenchnen und sali: Könnten Neuanfang oder Versöhnung der Familien sein - braun: die anfangs Äcker + Vrenchen (Haare, Augen) + schön, glücklich (Frohnatur) - Der Fluss: könnte as Zusammenführung von Manz+ Marti und Vrenchen + sali dienender Verfall der Familien Manz und Marti braun 39 @diedamitlernzetteln Marti Vrenchen half Sali und den Tagelöhnern heimlich Fand Tochter am Feuer, pfiff sie zu sich und gab ihr eine Ohrfeig bekam dies mit und ging zum Gericht Martis Frau stirbt als Tochter 14 ist Tochter wuchs ohne Mutter auf; viele Probleme, keine leichte Jugend Streit beginnt nachdem Manz den Acker gekauft hat Gemeinsames Feuer der Kinder, nachdem sie das mittlere Feld vom Unkraut befreit hatten Kinder amüsieren sich und sind glücklich Kinder sind traurig Es kommt zur Armut in beiden Familien Versuchen durch Glücksspiel an Geld zu kommen und spionieren sich gegenseitig aus (Streit bekommt viel Aufmerksamkeit) Streit besteht weiterhin - Familien meiden sich und Hass besteht auf krankhafte Weise Warf Steine auf das untere Dreieck von Marti als Rache Manz schickt Sali mit 11 auf den Acker arbeiten (jeder für sich) Fangen an zu fischen um an Nahrung zu kommen "Gleichen sich wie am Anfang" Löst Gemeinschaft am Feuer auf Frau von Manz entwickelt sich stark ins negative Manz zieht mit seiner Familie in die Stadt 40 @diedamitlernzetteln 16. Johan Wolfang von Goethe: Faust 16.1 Grunddaten In dem Werk ,,Faust" geht es um den gleichnamigen Gelehrten Heinrich Faust, der einen Pakt mit dem Teufel schließt. Diese Vereinbarung stürzt Faust in eine völlig neue Welt voller Zauber und Macht. Als er jedoch die schöne Margarete kennenlernt, nimmt die Tragödie ihren Lauf. - Veröffentlichung: 1808 - Autor: Johann Wolfgang von Goethe Gattung: Drama (Tragödie) Epoche: Weimarer Klassik, Sturm und Drang, Romantik, Aufklärung Hauptfiguren: Dr. Heinrich Faust, Mephistopheles (Mephisto), Margarete (Gretchen) - Aufbau: Das Drama wird durch 3 vorgezogene Texte eingeleitet. - Gut zu wissen: Der vollständige Titel lautet ,,Faust. Der Tragödie erster Teil " oder kurz ,,Faust I". Es gibt nämlich noch ein weiteres Werk, Faust II. 16.2 Inhaltsangabe Der Gelehrte Dr. Heinrich Faust befindet sich zu Beginn des Werks in einer Sinnkrise und schließt deshalb einen Pakt mit dem Teufel Mephistopheles. Der Teufel selbst schließt eine Wette mit Gott. Er soll beweisen, dass auch der anständige Faust auf den falschen Weg gebracht werden kann. Mephisto nutzt dazu jede Gelegenheit, um Faust zum Unsinn anzustiften. Beispielsweise entführt er Faust zu verschiedenen Trinkgelagen, ermutigt ihn, in fremde Häuser und Denkmäler einzubrechen oder stichelt ihn zu Streitereien an. Als Faust aber die schöne Margarete kennenlernt, läuft alles aus dem Ruder. Die Liebe zwischen den beiden ist der Auslöser für viele Tragödien. Dazu gehört der Tod von Margaretes Familie und ihre Schwangerschaft. Schlussendlich stirbt Margarete und Faust bleibt mit Schuldgefühlen zurück. 16.3 Figurenkonstellation Dr. Heinrich Faust - Gelehrter, der nach mehr Wissen strebt - mittleren Alters, lässt sich durch Mephisto verjüngen wissbegierig, zielstrebig, rücksichtslos, egoistisch stürzt Margarete ins Unglück und lässt sie dann im Stich 41 @diedamitlernzetteln Mephistopheles - - die Verkörperung des Teufels - hinterlistig und gemein manipuliert und beeinflusst Faust - hat eine Wette mit Gott abgeschlossen - soll beweisen, dass Faust sich auf den falschen Weg bringen lässt Margarete - auch Gretchen genannt - junges, schönes Mädchen - naiv, leichtgläubig, religiös - Faust begehrt und verführt sie - wird durch die Taten Fausts am Ende verrückt 16.4 Zusammenfassung Der eigentlichen Handlung des Dramas werden drei Texte vorgezogen. Sie leiten das Werk ein. Der erste Text nennt sich ,,Die Zueignung" und ist eine Art Vorwort oder Widmung. Hier teilt Goethe den Lesern seine Gedanken mit, die ihm beim Schreiben des Dramas durch den Kopf gegangen sind. Als Nächstes folgt „Das Vorspiel auf dem Theater", in dem darüber diskutiert wird, was für einen Zweck ein Theaterstück eigentlich verfolgen soll. Als Letztes wird der ,,Prolog im Himmel " angebracht. Er ist sehr wichtig, da an dieser Stelle Gott und der Teufel, also Mephistopheles, eine Wette eingehen. Der Teufel soll zeigen, dass er es schafft, Faust vom moralisch anständigen Pfad abzubringen. Ort der Handlung ist Deutschland um das Jahr 1500. Wichtig zu wissen ist, dass die damalige Gesellschaft sehr religiös und konservativ war. Der Gelehrte Faust befindet sich in seinem Studierzimmer und zerbricht sich den Kopf darüber, was der Sinn des Lebens ist. Doch da er nach jahrelanger Suche keine Antwort auf seine Frage gefunden hat, gerät er in eine Sinnkrise. Er schafft es einfach nicht, sein Verlangen nach mehr Wissen und Erkenntnis zu stillen. Verzweifelt versucht Faust also Antworten bei einem Erdgeist zu finden, den er mithilfe von alten Zaubersprüchen beschwört. Ein Erdgeist ist eine Art Naturgeist, der in der Erde wohnt. Doch auch so kommt er zu keinem brauchbaren Ergebnis und der Geist entflieht. An einem Tiefpunkt angekommen beschließt er schließlich, sich zu vergiften. Einzig und allein das Ertönen der Osterglocken reißt ihn aus seinem Wahn und stimmt ihn um. 42 @diedamitlernzetteln Bei einem Osterspaziergang mit seinem Famulus (=Gehilfe) Wagner begegnet er einem seltsamen schwarzen Pudel, der ihn verfolgt. Faust entscheidet sich, ihn mit in sein Studierzimmer zu nehmen. Im Studierzimmer stellt sich heraus, dass der Pudel eigentlich der Teufel Mephistopheles in anderer Gestalt ist. Nachdem er sich also in einen Studenten verwandelt, macht er Faust in ,,Studierzimmer 2 " ein Angebot. Dabei verspricht Mephisto, Faust zu dienen und ihm alle seine Wünsche zu erfüllen. Im Gegenzug bekommt er Fausts Seele. Mephisto muss es nur gelingen, Fausts einzigen Wunsch nach einem glücklichen Augenblick zu erfüllen. Der geplagte Faust, der immer auf der Suche nach mehr Wissen und Antworten ist, tut sich nämlich schwer, wirklich glücklich zu sein und seine innere Unruhe zu vergessen. Nachdem die beiden den Pakt abgeschlossen haben, bringt Mephisto Faust zu einem Trinkgelage in die Studentenkneipe ,,Auerbachs Keller". Damit möchte er Faust zeigen, wie leicht es ist, das Leben zu genießen. Beide sind umringt von zahlreichen Studenten und Mephisto zaubert die verschiedensten Weinsorten an den Tisch. Die Anwesenden werden immer betrunkener und fangen an, sich über das Leben, die Menschen, die Kirche und die Liebe lustig zu machen. Plötzlich verwandelt sich der verzauberte Wein in Feuer und die Menschen gehen auf Mephisto los, weil sie ihn des Zaubers beschuldigen. Durch einen weiteren Zauber gelingt es Mephisto, gemeinsam mit Faust zu fliehen. Als Nächstes bringt Mephisto Faust in eine Hexenküche. Dort drängt ihn Mephisto dazu, einen der Zaubertränke zu sich zu nehmen. Faust gehorcht und wird in einen jungen, begehrenswerten Mann verwandelt. In dem Zauberspiegel der Hexe sieht Faust außerdem das Bild einer jungen Frau. Er ist sofort hin und weg. Zurück in der Stadt begegnet Faust auf der Straße der jungen Margarete, die auch Gretchen genannt wird. Sie kommt gerade von der Beichte aus der Kirche. Faust fühlt sich direkt zu ihr hingezogen. Er fordert Mephisto auf, ihm Gretchen als Geliebte zu verschaffen. Ansonsten würde er den Pakt zwischen ihnen auflösen. Mephisto jedoch darf sich trotz seiner Überlegenheit als Teufel nicht in Gefühlsangelegenheiten der Menschen einmischen. Er kann Gretchen also nicht dazu verzaubern, sich in Faust zu verlieben. Mephisto versichert Faust jedoch, ihm auf andere Art und Weise zu helfen. Durch List und Zauber schafft es Mephisto, den verliebten Faust in Gretchens Zimmer zu bringen. Dort hinterlässt er ihr ein wunderschönes Schmuckkästchen. Als Gretchen den 43 @diedamitlernzetteln kostbaren Schmuck findet, ist sie wie geblendet und fragt sich, wer ihn ihr geschenkt hat. Gretchens Mutter jedoch beschlagnahmt den Schuck und übergibt ihn dem Pfarrer. Der Schmuck wird also der Kirche gespendet. Um diesmal alles richtig zu machen, beschließt Mephisto, Gretchens Nachbarin in seine Pläne einzubauen. Die Nachbarin Marthe Schwerdtlein übergibt Gretchen deshalb durch eine List neuen Schmuck. Außerdem findet sie Gefallen an Mephisto und es kommt zu einem geplanten Treffen der vier in Marthens Garten. Faust und Gretchen kommen sich in ihrem Gespräch näher und küssen sich. Sowohl Faust als auch Gretchen sind über beide Ohren verliebt. Da ihr geheimes Treffen nicht zu lange dauern darf, müssen sie sich jedoch bald wieder trennen. Faust ist dankbar, dass er es geschafft hat, die Welt nicht mehr nur mit den Augen eines Wissenschaftlers zu betrachten - er kann auch endlich wieder etwas fühlen. Als er jedoch genauer über seinen Pakt mit dem Teufel Mephisto nachdenkt, wird ihm klar, dass er viel zu abhängig von ihm ist. Er bemerkt, wie Mephisto jede Gelegenheit nutzt, um ihn zu Unsinn anzustiften. Faust ahnt, dass der Teufelspakt und sein Handeln dem unschuldigen Gretchen schaden werden. Bei der nächsten Begegnung des Liebespaares wird deutlich, wie unterschiedlich die beiden eigentlich sind. Gretchen ist sehr religiös und glaubt an die Strafe Gottes. Faust hingegen als waschechter Wissenschaftler hält nichts von Gott und Religion. Hier stellt Gretchen Faust auch die berühmte Gretchenfrage - sie möchte wissen, wie Faust zur Religion steht. Der jedoch versucht, der Frage auszuweichen. Unter dem Begriff Gretchenfrage verstehst du heutzutage eine direkte Frage, die dem Befragten oft unangenehm vorkommt. Daher wird sie häufig nicht wahrheitsgemäß beantwortet. In Fausts Fall erwidert auch er die Frage nicht wirklich, sondern umgeht sie stattdessen. Faust und Gretchen verspüren immer mehr Verlangen nacheinander. Um endlich ungestört eine gemeinsame Nacht zu verbringen, überlegt sich Faust einen Plan. Gretchen soll ihrer Mutter ein vermeintlich harmloses Schlafmittel verabreichen. Gretchen stimmt dem Plan zu und vertraut Faust. Doch der Plan der beiden geht nicht auf und die Mutter Gretchens stirbt an den Folgen des Tranks. Gretchen macht sich schreckliche Vorwürfe. Am Brunnen der Stadt belauscht Gretchen ein Gespräch, bei dem ein anderes junges Mädchen verspottet und beleidigt wird. Sie hat sich anscheinend mit einem Mann 44 @diedamitlernzetteln herumgetrieben, der sie nun schwanger sitzen lassen hat. Gretchen hat schreckliche Angst, ein ähnliches Schicksal zu durchleben. Zu der damaligen Zeit war es nämlich nicht angebracht, in einer unehelichen Beziehung ein Kind zu bekommen. Als ihr Bruder Valentin wieder in die Stadt zurückkehrt, hört er von den Gerüchten um seine Schwester. Aus Rache beschließt er, Faust und Mephisto aufzulauern. Es kommt zu einem Duell zwischen Faust und Valentin. Der Kampf verläuft jedoch unfair. Faust hat Hilfe von Mephisto, der Zauber einsetzt und Faust anstachelt. Schlussendlich tötet Faust Valentin, indem er ihn ersticht. Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt. Noch bevor Valentin verstirbt, beschimpft er seine Schwester Gretchen als Hure. Die gesamte Stadt erfährt, was zwischen Gretchen und Faust vorgefallen ist. Gretchen ist erschüttert, sie ist nun schuld an dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders. Noch dazu ist sie von Faust schwanger. Während Gretchen unter Schuldgefühlen und Scham leidet, bringt Mephisto Faust zur Walpurgisnacht. Die Walpurgisnacht ist eine Art Hexenfeier. Der anfangs noch verstörte und verwirrte Faust lässt sich schnell wieder ablenken. Mephisto und er haben eine ausgelassene Feier mit den Hexen. Doch dann hat Faust eine seltsame Vision, in der er das arme Gretchen sieht. Sie scheint hingerichtet geworden zu sein. Mephisto versucht, ihn von diesem Gedanken wegzubringen und sie schauen sich gemeinsam das Theaterstück ,,Walpurgisnachtstraum" an. Dieses Theaterstück kannst du als ein Stück im Stück ansehen: In Goethes Stück „Faust" wird nämlich das Stück ,,Walpurigsnachtstraum" aufgeführt. Es sind bereits einige Monate vergangen, als Faust von Gretchens Schicksal erfährt. Das von ihrer Familie und Faust zurückgelassene Mädchen ist nämlich verrückt geworden. In ihrem Wahn hat sie ihr neugeborenes Kind ertränkt. Die Tatsache, dass die Gesellschaft sie wegen ihrer unehelichen Beziehung zu Faust verstoßen und verspottet hat, trug zusätzlich zu ihrem Zusammenbruch bei. Als Strafe wurde Gretchen zum Tode verurteilt und wartet nun im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust gibt Mephisto die Schuld an allem. Der wiederum behauptet, nur nach den Wünschen und Befehlen Fausts gehandelt zu haben. Faust möchte Gretchen retten und beschließt deshalb, gemeinsam mit Mephisto zurück in die Stadt zu gehen. Als die beiden im Kerker ankommen, denkt Gretchen zunächst, Faust wäre der Henker. Gretchen ist mittlerweile nicht mehr bei Sinnen, sie spricht nur noch von dem Kindsmord und scheint Faust gar nicht zu beachten. Als sie dann auch noch Mephisto erblickt, schimpft sie ihn als den Teufel. Sie fängt an, Gott um Gnade zu bitten. Faust schafft 45 @diedamitlernzetteln es nicht, Gretchen zu einer gemeinsamen Flucht zu überreden. Er und Mephisto lassen Gretchen also erneut im Stich und fliehen. Gretchen, die immer noch zu Gott betet, wird am Ende doch noch von ihren Sünden befreit. Eine Stimme von oben verkündet ihre Rettung. 16.5 Motive - Liebe - Leidenschaft - Packt mit dem Teufel - Wunsch nach Unsterblichkeit - Faust als tragischer Held Innere Zerrissenheit³ - ,,Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust - Ausdruck des tragischen Dilemmas, in dem Faust steckt - Fühlt sich zerrissen zwischen dem beiden Großmachten seiner inneren Welt, zwischen dem Streben nach dem Gefühl einer erhabenen Rationalität und seinem Drang zu körperlicher Freude und Sinnlichkeit - Geht Pakt mit Teufel ein, da dieser ihm verspricht, trotz dieser Zerrissenheit glücklich zu werden - Pakt führt ihn nicht aus Dilemma raus, sondern in kompliziertere Verstrickungen hinein - Faust fühlt, dass er nicht vollkommen fühlen kann, da ein Sinnesrausch nur zu neuem Verlangen fühlt Spürt Begrenztheit seines irdischen Daseins -> Selbstmord - Ist zwischen zwei Gefühlen zerrissen (Liebe <-> Körperliches Verlangen) Unerfüllte Liebe Figuren passen nicht zusammen: Faust ist intelligent und wissensdurstig, zugleich aber auch sehr unzufrieden mit seinem Leben. Gretchen ist ein junges, naives Mädchen, die an das Gute im Menschen glaubt 3 Quelle: https://knowunity.de/knows/deutsch-motive-faust-goethe-a34557f9-e6d4-46b7-b1b2-aebc6f2d9493? referrer=share&sid=H9WxRdViPQ 46 @diedamitlernzetteln - Unterschiedliche Auffassungen der Religion: Gretchen ist religiös und gottesfürchtig, Faust glaubt an Gott in der Natur, der ist aber mit dem Teufel unterwegs - Gretchen erkennt in Mephisto den Teufel und kann daher Faust in seinem Glauben an den Naturgott nicht unterstützen -> Gretchen erkennt, dass Mephisto ein Teil von ihm ist - Gretchen lehnt Mephisto ab, Faust vertraut ihm (neuer Freund) Bildungs- und Standesunterschiede - Gretchen erkennt ihre Sünde, Faust versteht das nicht und will sie aus dem Kerker retten, wendet sich ab; Gretchen erkennt, dass Faust sich von der Realität entfernt hat Wahnsinn - In Szene ,,Straße" ist Gretchens Welt noch intakt, doch beginnt bereits bei der ersten Begegnung mit Faust zu wanken - Nach und nach brechen die Menschen und Umstände, die Gretchen einst Sicherheit gegeben haben, weg - Dramatische Entwicklung der Beziehung zu Faust, Tod der Mutter und Bruder treiben Gretchen in den Wahnsinn - Ihre Existenz zerbricht in Qual und Angst-> Schmerz und Schuldgefühle sorgen für Wahnsinn - Fühlt sich zerrissen zwischen der Erinnerung an das vergangene Liebesglück und die sich im Missbrauch offenbarte Entfremdung von Faust - Entsetzt über Ermordung des Kindes und halluzinatorischer Wunsch, das Kind aus dem See zu retten (Wacholder) - Schrecken der vergangenen Tat und bevorstehende Hinrichtung Verwechslung von Faust mit Henker im Kerker Selbstmord - Geist gibt ihm zu verstehen, dass Faust ihm nicht ebenbürtig ist - Faust ist daraufhin völlig niedergeschmettert und sieht nur noch den Tod als Weg, um in eine höhere Sphäre zu gelangen, auch wenn die Gefahr besteht, ins nichts zu stürzen - Als der Chor der Engel ertönt, lässt Faust langsam von seinem Selbstmordgedanken ab -Innehaltend und gerührt; wagt nicht zu diesen Sphären zu streben, da sie für ihn doch etwas zu hoch erscheinen 47 @diedamitlernzetteln - Durch Gesang fühlt Faust sich in Gefühle aus seiner Kindheit zurückversetzt, welche ihm dann letztlich vom Selbstmord abhalten - Faust ist es nicht gelungen, die wahren Erkenntnisse der Welt zu erlangen -> Verzweiflung steigt ins unermessliche Beginnt anzuzweifeln, was ihn ausmacht: seine Freude, sein Besitz, seine Lernfähigkeit, sein Wissen Erdgeist, den Faust beschwört, steht für Leben auf Erden Erdgeist verweigert Hilfe, nachdem Faust sich auf einer Stufe gestellt hat -> Selbstmord als einziger Ausweg Sehnsucht - in der Hexenküche, dann vollends in der Begegnung mit Gretchen, erwacht in Faust eine tiefe Sehnsucht, und diese richtet sich auf etwas, was sich mit dem Begriff der Schönheit als etwas ungeheuer Umfassendem andeuten lässt: Sie lebt im Körperlichen, in der schönen Gestalt, sie ist durchwärmt von seelischer Anmut, von Lebenslust, Fröhlichkeit, innerer Regsamkeit des Empfindens, sie ist geistige Reinheit und Klarheit - Sehnsucht zuerst auf Erfassen der Wahrheit - Metaphorisieren -> Sehnsucht nach Schönheit im Sinne, wie es Goethe einmal ausgesprochen hat »Ein Unendliches denkt, ein Höchstes erschafft die Vernunft sich, In der schönen Gestalt, lebt es dem Herzen, dem Blick.<< - Gefahr: Abzugleiten in Triebgewalt des Haben-Wollens -> Hexenküche: versucht sich dem Bild zu nähern - und entzieht sich Später Befehle an Mephisto, ihm Gretchen zu besorgen - Gretchen: Sehnsucht nach Treue, nach einer Beziehung, die von der Kraft des Ich getragen ist - Sehnsucht Faust trägt einen starken Wunschcharakter, er möchte die Schönheit, die sich im Zauberspiegel andeutet und dann in Gretchen verkörpert, berühren, ergreifen und besitzen 48 @diedamitlernzetteln 17. Arthur Schnitzler: Leutnant Gustel 17.1 Grunddaten - fast vollständig im inneren Monolog (also ohne Erzähler, der Überblick hat) - Kurze Handlungszeit, acht Stunden, Wendepunkt am Ende Äußeres + inneres Geschehen. Duell + Ehre 17.2 Inhalt - Suizid, Duell, ein Protagonist, ein Tag, bürgerliche Mittelstandsfamilie - Schnitzler stellt Ängste, Obsessionen, Neurosen eines jungen Leutnant da - Innenperspektive - Gustl besucht Konzert - Gerät im Anschluss in Konflikt mit Bäckermeister - Ehrverletzung + irrt verwirrt, ziellos durch Wien (Ausweg: Suizid) 17.3 Figurenkonstellation - Leutnant Gustel - Bäcker Meister 17.4 Themen Tod: Suizid, Duell, gesellschaftlicher Druck/Absturz - Geld: gesellschaftliches Ansehen, Spielschulden - Familie: Mutter, Schwester positive Gedanken; Vater, Onkel = negative Gedanken - Duell: Ehre/Ehrverlust, Militär, Duellzwang, Konventionen, Satisfaktionsfähigkeit - Gesellschaftliche Strukturen - Frauen: Optik, Sexualität, Steffi - Männer: Konkurrenz - Antisemitismus: Vorurteile gegen Juden - Neid auf: Akademiker, Chinesen - Unentschlossenheit: Bäcker töten, Meldung beim Oberst, Dienst quittieren, zum Schweigen bringen, Suizid 49 @diedamitlernzetteln 18. E.T.A Hoffmann: der Sandmann 18.1 Grunddaten In ,,Der Sandmann" geht es um den Studenten Nathanael, der als Kind ein traumatisches Erlebnis durchlebt hat. Er begegnete damals dem sogenannten Sandmann. Als die Märchenfigur des Sandmanns erneut in Nathanaels Leben tritt, fängt er an, verrückt zu werden. Veröffentlichung: 1816 - Autor: Ernst Theodor Amadeus (E. T. A.) Hoffmann Gattung: Erzählung Epoche: Romantik (Schwarze Romantik) Hauptfiguren: Nathanael, Coppelius, Coppola - Aufbau: beginnt mit drei Briefen, auf die Berichte eines Ich-Erzählers folgen - Gut zu wissen: Die Schwarze Romantik behandelt das Motiv des Wahnsinns 18.2 Inhaltsangabe Die Hauptfigur der Erzählung ist der junge Student Nathanael. Er schreibt Briefe an seinen Schwager, in denen er berichtet, dass ihn ein Wetterglashändler namens Coppola besucht hat. Die Begegnung mit dem Mann hat Nathanael an seine Kindheit erinnert. Damals war der Junge davon überzeugt, dass die Gruselgestalt des Sandmanns seinen Vater getötet hat. Als viele Jahre später der Wetterglashändler Coppola auftaucht, kann Nathanael nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Er ist davon überzeugt, dass der Sandmann in der Form des Wetterglashändlers zurückgekehrt ist. Nathanael fühlt sich verfolgt, wird verrückt und begeht Selbstmord. Ein Wetterglashändler ist ein Händler, der mit verschiedenen Arten von Glas und Glasinstrumenten handelt. Im Grunde ist es eine andere Bezeichnung für Optiker. 18.3 Figurenkonstellation Nathanael - traumatisiert durch den Tod seines Vaters - kann nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden; Wechsel zwischen Wahn und Wahrhaftigkeit - - ist von der Existenz des Sandmanns überzeugt 50 @diedamitlernzetteln - jung, künstlerisch begabt, kreativ Coppelius ein Freund des Vaters ursprüngliche Gestalt des Sandmanns - ermordet angeblich den Vater von Nathanael Coppola - Wetterglashänder (Optiker), der Coppelius sehr ähnelt - Nathaneal glaubt, Coppola sei Coppelius (Sandmann) - Coppola als der neue Sandmann (Coppelius), der Nathanael verfolgt Lothar Schwager von Nathanael und Bruder von Clara - ist der Meinung, dass Nathanael sich alles nur einbildet familienorientiert, sorgt sich um seine Schwester Clara Clara - Verlobte von Nathanael - nimmt Nathanaels Sorgen nicht ernst - versucht Nathanael zur Vernunft zu bringen - lebenslustig und rational Olimpia mysteriöse Gestalt -Nathanael verliebt sich auf Anhieb in sie - starre, einsilbige Persönlichkeit ist in Wirklichkeit eine Puppe 18.4 Wie wirkt sich as Trauma auf sein Leben und seine Beziehung aus? • durch den Dämon wird er sehr paranoid und seine Stimmung verändert sich 51 @diedamitlernzetteln • Clara und Nathanael werden immer distanzierter • verheimlicht das ganze vor der Mutter (Beziehung zur Mutter eingeschränkt) Auseinandersetzungen mit Lothar . • Leben dreht sich hauptsächlich und die traumatischen Erinnerungen, dies verarbeitet er in Gedichten, diese gefallen Clara gar nicht und sie leidet darunter 18.5 Nathanael als Kind • Aussehen: / • Charaktereigenschaften: neugierig, traumatisierte, verängstig, fantasievoll, starke Vorstellungskraft • Stärke: Mut und Fantasie (wird ihm aber dann zum Verhängnis) • Schwächen: leichtgläubig, dramatisch, steigert sich in Situationen rein und Fehlinterpretiert vieles, hohe Emotionalität, Mentale Instabilität, psychisch belastet . Kommunikationsverhalten den Mitmenschen gegenüber (verbal und nonverbal): passiv aggressiv, verweigert alles von Copelius, kommuniziert in Bildern, Kommunikation zur Mutter sehr liebevoll 18.6 Motive - Kindheitstrauma: Das Kindheitstrauma von Nathanael, die Zusammentührung des Märchens über den Sandmann mit der Person coppelus, führt Jahre später zu seinem Wahnsinn und schließlich zu seinem Tod. Passen würde hier Freuds Theorie, dass frühe Kindheitserfahrungen im Unterbewusstsein behalten und verarbeitet werden, diese Erlebnisse wirken sich auch Jahre später auf die Persönlichkeit aus. - Fantasie und Wirklichkeit: Hoffmann lässt in seiner Erzählung Fantasie und Wirklichkeit immer mehr miteinander verschmelzen, sodass der Leser selbst nicht mehr unterscheiden kann, was was ist. Das Motiv begleitet vor allem Nathanael durch die Erzählung. - Augen: dient als Ventil zwischen der Fantasie und Wirklichkeit und hat somit eine physische und psychische Funktion - Feuer: Symbol für Wahnsinn und Zerstörung - Puppe: Projektions- und Kompensationsobjekt der weiblichen Gesellschaft - Lachen: je nach Person hat es eine andere Funktion → Coppola/Coppelius und Nathan drücken damit den Wahnsinn aus 52 @diedamitlernzetteln - Romantik: keine lealisierung der Gefühlsbetonung Trauma verschlimmert sich durch das Gedicht über Coppelius funktioniert nicht alleine Aufklärung ist nicht das einzig wahre, da Clara es nicht schafft, sich auf die Ängste und die Gefühlswelt Nathanaels einzulassen (vgl. S. 26 Z.26f.) → aufgeklärt zu sein heißt also nicht perfekt zu sein → Aufklärung funktioniert nicht alleine - Frauenbild der Gesellschaft: Frauen sollten sich wie Puppen benehmen (Hatte sie [Olimpia, noch für eine echte Frau gehalten]) etwas Abgemessenes und Steifes [..]: man schrieb es dem Zwange zu, den ihr die Gesellschaft auflegte." Wandlung des Frauenbildes nach Enttarnung Olimpias (Frauen sollten sich nicht mehr wie Puppen benehmen 18.7 Vergleich Art des tragischen Ereignis Reaktion darauf Schuld/Verantwortung Ich Erzähler Tod des besten Freundes Verdrängung, Trauma, Wahnsinn Copelius: das personifizierte des Bösen Nathanael Tod des Vaters Distanzierung: Vermeidung des Kontakts Ich Erzähler 53 @diedamitlernzetteln 19. Goethe: Iphigenie auf Tauris 19.1 Grunddaten Das Drama „Iphigenie auf Tauris" handelt von der griechischen Priesterin Iphigenie, die versucht, sich mit ihren Liebsten wieder zu vereinen und ihre Familie von einem Fluch zu befreien. Veröffentlichung: 1787 - Autor: Johann Wolfgang von Goethe Gattung: Drama Epoche: Weimarer Klassik - Hauptfiguren: Iphigenie, Orest und Thoas - Aufbau: typischer Dramenaufbau in 5 Akten - Gut zu wissen: Das Drama thematisiert die Nachwirkungen des Trojanischen Krieges und basiert auf der Vorlage des von Euripides verfassten Werks ,,Iphigenie bei den Taurern”. 19.2 Inhaltsangabe Vorgeschichte: Iphigenie, die Hauptperson aus Goethes Werk, stammt aus einer Familie, die verflucht wurde. Die olympischen Götter verdammen ihre Familie dazu, für immer unter innerfamiliären Morden, Hass und Rache zu leben. Beispielsweise verübt Iphigenies Mutter Rache an ihrem Ehemann, indem sie ihn ermordet. Iphigenies Bruder Orest wiederum tötet seine Mutter, um sich dadurch an der Ermordung seines Vaters zu rächen. Das Drama ,,Iphigenie auf Tauris" handelt von der Priesterin Iphigenie, die auf der Insel Tauris lebt. Iphigenie wird auf der Insel verehrt und geliebt. Allerdings hat sie starkes Heimweh und möchte unbedingt zurück zu ihrer Familie. Eines Tages kommt ihr Bruder Orest auf die Insel. Als ans Licht kommt, wer Iphigenie wirklich ist, und dass Orest die Staute der Diana von der Insel stehlen will, nimmt die Handlung eine spannende Wendung. Iphigenie muss sich entscheiden, ob sie gemeinsam mit ihrem Bruder von Tauris flieht oder zurückbleibt. Schlussendlich schaffen es beide, die Insel gemeinsam zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. 54 @diedamitlernzetteln 19.3 Figurenkonstellationen Iphigenie - Tochter des Agamemnon und der Klytämnestra - Schwester von Orest und Elektra - Priesterin der Göttin Diana auf der Insel Tauris aufmerksam, sensibel und mitfühlend - glaubt an die Kraft der Wahrheit und das Gute im Menschen Thoas -König auf Tauris - wirbt um Iphigenie und will sie nicht gehen lassen - lässt sich schnell von seinen Gefühlen leiten - möchte das Menschenopfer wieder einführen Orest - Bruder von Iphigenie - ermordet seine Mutter Klytämnestra - wird als Strafe für seine Tat von den Furien (Rachegöttinnen) verfolgt - reist nach Tauris, um sich von seinem Familienfluch zu befreien impulsiv, gefühlvoll Diana - Göttin der Jagd - rettet Iphigenie davor, geopfert zu werden - Iphigenie vertraut ihr und bittet sie um Hilfe überlässt Iphigenie sich selbst weise, bestimmerisch Arkas - Freund und Vertrauter des Königs Thoas - handelt mit Vernunft und Verstand - leitet den König und seine Handlungen 55 @diedamitlernzetteln Pylades - Freund und Cousin des Orest und der Iphigenie Gegenteil zu Orest: rationaler Stratege - sein Ziel ist es, die Insel lebend zu verlassen - 19.4 Zeitgeschichtliche Einordnung Zur Zeit der Weimarer Klassik selbst herrschten viele politische Umstürze. Dabei waren die Französische Revolution im Jahr 1789, Übergangsregierungen, Aufstände und der Herrscher Napoleon ausschlaggebend für die politische Instabilität Europas. Wirtschaftliche Not und Unruhe galten als grundlegende Probleme der Epoche. Goethe hat seine politischen und persönlichen Erfahrungen in dem Drama verarbeitet und darin einige Motive der Klassik wie Toleranz und Humanität thematisiert. Die Antike galt als das Ideal der Weimarer Klassik. Dabei wurden meist die alten Griechen als Vorbild genommen. Genau das macht Goethe in seinem Drama, indem er die griechische Mythologie als Grundlage heranzieht. Die Figur der Iphigenie entspricht dem Menschenbild dieser Zeit und Epoche. Sie ist eine schöne Seele, die tugendhaft, das heißt moralisch korrekt, handelt. 19.5 Motive - Vernunft (Iphigenie) - Verzicht auf Gewalt (Iphigenie & später auch Thoas/Orest/ Pylades) - Menschlichkeit (Iphigenie/ Thoas/ Orest/ Pylades) - Liebe (Iphigenie/ Orest/ Thoas) Humanitätsgedanke muss geschaffen werden (Iphigenie/Thoas) Emanzipation und Autonomie der Frau (Iphigenie) - Aufklärung (Iphigenie/ Pylades & am Ende Thoas/Orest) 19.6 Ideale in ,,Iphigenie auf Tauris" Humanitas/Humanität reine Seele (Gewissen) • Ehrlichkeit/Wahrhaftigkeit 56 @diedamitlernzetteln • innere Stärke • Kritik an ungerechter Herrschaft • Kritik an vorherrschenden Geschlechterrollen • Toleranz/Gleichheit aller Menschen 20. Georg Büchner: Woyzeck 20.1 Grunddaten Das Drama ,, Woyzeck" erzählt die Geschichte des Soldaten Woyzeck. Er wird von seinen Vorgesetzten ständig gedemütigt und ermordet schließlich seine Freundin, als diese ihn auch noch betrügt. Veröffentlichung: 1879 - Autor: Georg Büchner - Gattung: Drama Epoche: Vormärz Hauptfiguren: Woyzeck, Marie, Tambourmajor, Doktor, Hauptmann - Gut zu wissen: Büchner starb, bevor er das Drama vollenden konnte. So ist bis heute nicht klar, in welcher Reihenfolge er die verschiedenen Szenen vorgesehen hatte und wie das Drama endet. 20.2 Inhaltsangabe Der Soldat Woyzeck versucht verzweifelt, sein Gehalt aufzubessern, um seine Freundin Marie und ihren gemeinsamen Sohn zu versorgen. Er bekommt beispielsweise Geld dafür, dass ein Arzt mit ihm Experimente durchführen darf. Woyzeck soll sich auf Anweisung des Arztes nur von Erbsen ernähren, doch durch die einseitige Ernährung bekommt Woyzeck schließlich Halluzinationen. Der Soldat ist zudem psychisch krank und leidet an Schizophrenie. Noch dazu wird er von seinen Vorgesetzten ständig gedemütigt und schließlich betrügt ihn auch noch Marie. All das führt dazu, dass Woyzeck Marie letztendlich ermordet. 20.3 Figurenkonstellationen Friedrich Johann Franz Woyzeck - ca. 30 Jahre alt 57 @diedamitlernzetteln - Soldat mit einigen Nebenjobs - hat einen unehelichen Sohn zusammen mit Marie - psychisch labil, leidet an Schizophrenie - misstrauisch und eifersüchtig Marie Zickwolf Woyzecks Freundin - hübsch und attraktiv - hat eine Affäre mit dem Tambourmajor - bereut ihre Untreue - wird von Woyzeck wegen ihrer Affäre ermordet Tambourmajor - Anführer der Militärkapelle - attraktiv und gepflegt macht Marie teure Geschenke stark, ist Woyzeck körperlich überlegen Hauptmann - Woyzecks Vorgesetzter arrogant und überheblich - konservativ, verachtet Woyzeck für sein uneheliches Kind - starke Abneigung gegen Eile und Hetzerei Doktor - führt Experimente mit Woyzeck durch - skrupellos und menschenverachtend - demütigt Woyzeck öffentlich sieht Woyzeck als Versuchsobjekt Weitere Charaktere - Andres: Woyzecks Kamerad und Freund - Narr Karl: nicht näher beschriebener Narr, der bei Marie und Woyzeck auftaucht 58 @diedamitlernzetteln - Christian: Woyzecks und Maries unehelicher Sohn 20.4 Zeitgeschichtlicher Hintergrund Büchners Drama „Woyzeck“ kannst du in die Literaturepoche des Vormärz einordnen. Sie dauerte von 1815 bis 1845 und war geprägt von starker Kritik an den damaligen politischen Machtverhältnissen. Der Wiener Kongress 1815 stellte die absolutistische Macht in Europa wieder her, gegen die die Französische Revolution so hart angekämpft hatte. Die Menschen waren enttäuscht und begannen zunehmend, die gesellschaftliche und politische Ordnung zu kritisieren. Die Autoren des Vormärz forderten demokratische Rechte wie Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit und zeigten in ihren Werken soziale Missstände auf. ,,Woyzeck" ist ein typisches Werk des Vormärz, denn es zeigt die Ungleichheit der sozialen Schichten. Der Soldat Woyzeck gehört zur untersten Gesellschaftsschicht. Deshalb muss er ertragen, dass er von Menschen aus höheren Schichten, wie z. B. dem Doktor oder dem Hauptmann, ausgenutzt und erniedrigt wird. Büchner kritisiert in seinem Drama den Umgang mit Menschen aus niedrigeren Gesellschaftsschichten. 20.5 Motive Eifersucht - Schwäche Woyzecks im Gegensatz zur Stärke des Tambourmajors - Woyzeck kann Maries sinnliche und materielle Wünsche nicht befriedigen Einsamkeit - Isolation durch Beruf Keine Freunde - Erniedrigung - Unverständnis der Mitmenschen Wahnsinn - Halluzinationen beschleunigen Vereinsammung Gewalt - Woyzeck ermordet Marie Gliederung der Gesellschaft in soziale Schichten 59 @diedamitlernzetteln - Gesellschaftliche Strukturen im 18. Jahrhundert Der Aufstieg oder der Abstieg in einen anderen sozialen Stand ist völlig ausgeschlossen - Die in gesellschaftlichen Zwängen gefangenen Figuren werden gezwungen, bestimmte Dinge zu tun →→ ,,sozialer Determinismus" (= soziale Vorherbestimmtheit) - Diese Strukturen sind in der Lage, einen Menschen zu deformieren und ihn sogar zum Äußersten zu treiben Woyzeck als Opfer der Gesellschaft → wird von der Oberschicht ausgebeutet Einfluss der Armut auf die Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen, Bildung, Erziehung, Lebensumstände Darstellung der Ungerechtigkeit der ,,Reichen" gegenüber den ,,Armen“ - Missverständnisse zwischen den Vertretern des gleichen gesellschaftlichen Status 60 @diedamitlernzetteln Sprachliche Skills 21. Grundlagen der Linguistik für eine sprachliche Analyse von Texten 21.1 Lexik: Varietäten der Sprache • Dialekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegenüber der Standardsprache lexikalische, syntaktische und grammatikalische Besonderheiten besitzen können. Dabei variieren sie innerhalb der Region, in der sie gesprochen werden und weisen regionale Färbungen auf. • Dem entgegen steht das Hochdeutsche, das sich der Standardsprache annähert und allen Sprechern aus Nachrichten, Film und Fernsehen bekannt ist. • Soziolekte sind von außersprachlichen Faktoren (Alter, Herkunft, sozialer Status, Einkommen, Wohnort, etc.), beeinflusst. Darüber hinaus wird sich mit der Frage beschäftigt, welche gesellschaftliche Bedeutung Sprache hat und warum Sprecher verschiedener Soziolekte untereinander Werturteile fällen und sich gegenseitig sozial kategorisieren und voneinander ab- bzw., ausgrenzen. Jugendsprache ist eintypisches Beispiel für einen Soziolekt, z.B. cringe, haten. Mit Blick auf Dialekte und Soziolekte wird klar, dass es eine Vielzahl von Sprachgruppen und Sprachindividuen gibt, auf die viele Faktoren zutreffen. So kann es Dialektsprecher aus verschiedenen soziokulturellen Räumen geben. • Eine Unterform des Soziolekts wäre die Fachsprache, die sich durch ein Spezialvokabular für einen bestimmten Themenbereich auszeichnet (z.B. Medizin, IT). . Umgangssprache ist keine Standardsprache, sondern eine weitgehend akzeptierte und überregional gesprochene Sprache. Im Konzept der Umgangssprache vermischen sich soziale und regionale Aspekte, wodurch die Umgangssprache eine Zwischenstellung zwischen Dialekten, Standardsprache und Soziolekten einnimmt. Als Sammelbegriff kann in der Umgangssprache allerdings alles das zusammengefasst werden, was sich zwischen Standardsprache und Nicht Standardsprache befindet - in Abhängigkeit tatsächlicher (gesprochener) Sprach normen und umgangssprachlicher Elemente, die nicht der Standardsprache entsprechen, z.B. mal statt einmal, dran statt daran, drauf statt darauf. Gossensprache bezeichnet grob unflätige Sprache, die nicht in jedem Kontext sozial akzeptiert ist, weil sie stark beleidigend wirken kann, z.B. Arsch, Fick dich. Häufig gebrauchte Fremdwörter können sich nach und nach den deutschen Schreibregeln angleichen. In diesen Fällen sind oft sowohl die eingedeutschten (integrierten) als auch die nicht eingedeutschten Schreibungen korrekt zB. Frisör oder Friseur, Photographie oder Fotografie, Portmonee oder Portemonnaie. Neben den ins Deutsche als Neologismen übernommene Fremdwörter gibt es aber auch fremdsprachige Ausdrücke, die nicht 61 @diedamitlernzetteln gewohnheitsmäßig im Deutschen verwendet werden und daher vermutlich auch nicht von jedem verstanden werden. Auffällig könnte auch die Wortbildung sein: Die deutsche Sprache ist sehr kreativ. Durch Aneinanderfügen lassen sich unzählige Komposita (Singular: Kompositum) bilden, z.B. Donaudampfschiffahrtskapitänsmütze. Eine andere Möglichkeit ist die Derivation, die Ableitung von Begriffen, z.B. frei, be-frei-en, Frei-heit. Auch so lassen sich viele Neologis zeugen, z.B. der Apfel braunte langsam. 21.2 Syntax: Vielfalt des Satzbaus • Einerseits können Sätze nach ihrer Funktion unterschieden werden: Fragesätze, Aussagesätze und Ausrufesätze. • Dann gibt es als große Kategorien Hauptsätze und Nebensätze. • Nebensätze lassen sich noch grob untergliedern in Relativsätze und Adverbialsätze. • Adverbialsätze lassen sich noch einmal in acht Bereiche unterteilen: Adversativsatz, Finalsatz, Kausalsatz, Konditionalsatz, Konsekutivsatz, Konzessivsatz, Modalsatz und Temporalsatz. (Auf https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/adverbialer- nebensatz-tvpen-arten-unterschiede findet ihr hierzu noch einmal Erklärungen.) • Die Kombination aus Hauptsätzen bzw. die Aneinanderreihung von Hauptsätzen nennt man Satzreihe oder Parataxe. Tritt dies in einem Text überwiegend auf, bezeichnet man die Syntax als hautsächlich parataktisch. Dahingegen bezeichnet man die Kombination aus Hauptsatz und Nebensätzen als Satzgefüge bzw. Hypotaxe. Verwendet man also viele Satzgefüge, ist es ein vorwiegend hypotaktischer Satzbau. • Grundsätzlich kann man Syntax auch nach Länge und Komplexität beurteilen, z.B. schlichter vs. verschachtelter Satzbau. • Satzbau kann besonders stilistisch betonend eingesetzt werden, z.B. Inversion (Umkehrung der üblichen Reihenfolge), Ellipse (Weglassen eines notwendigen Satzglieds), Anakoluth (grammatikalischer Satzbruch), bei Gedichten auch Enjambement (Zeilensprung), Parallelismus (gleichförmiger Satzbau), Chiasmus (grammatikalisch überkreuzter Satzbau), Anapher (gleicher Satzanfang), Epipher (gleiches Satzende), etc. → Nach einer beschreibenden Kategorisierung der Lexik und Syntax muss auch eine Interpretation in Bezug auf die Wirkung erfolgen 62 @diedamitlernzetteln 21.3 Stilistik Mit der konzentrierten Anwendung dieser wenigen Tipps kannst du das Niveau deines Aufsatzes deutlich steigern. Auch wenn die inhaltliche Gestaltung natürlich ausschlaggebend für die Gesamtleistung ist, sind Sprache und Stil die Qualifikationen, die aus einem guten Aufsatz einen herausragenden machen. A. Variation der Wortwahl Um zu häufige Wortwiederholungen zu vermeiden, solltest du darauf achten, Synonyme zu benutzen. In direkt aufeinanderfolgenden Sätzen sollte die Wiederholung desselben Wortes bzw. eines anderen Begriffes desselben Wortstammes unbedingt vermieden werden. Negativbeispiel: Der Verfasser erklärt seine Meinung. Diese Erklärung fällt sehr langatmig| und kompliziert aus. Mögliche Synonyme zu ,,erklären": aufzeigen, ausführen, darlegen, definieren, entwickeln, veranschaulichen, erörtern, konkretisieren, auslegen, begründen, deuten, rechtfertigen, in Worte fassen, artikulieren, verbalisieren, begreiflich machen. Beim Korrekturlesen unbedingt auf Wortwiederholungen achten und die Begriffe variieren! B. Variation der Syntax Wie bei der Wortwahl gilt auch beim Satzbau, dass Variationen kennzeichnend für einen guten Stil sind. Diese besteht aus folgenden Aspekten: Satzlänge • Parataxe/ Hypotaxe • Verwendung unterschiedlicher Nebensatzarten (Relativ-, Adverbial-, Subjekt-, Objekt-, Partizipial-, Infinitivsätze) Satzgliedreihenfolge • Verwendung von Parenthesen Beim Korrekturlesen unbedingt auf Vollständigkeit der Sätze (keine Ellipsen), mögliche Satzbrüche und rhetorische Fragen achten. C. Klarheit der Bezüge Bei Inhalt zusammenfassenden Passagen ergibt sich häufig das Problem, dass bei Personen des gleichen Geschlechts unklare Bezüge auftreten können, da zB. das Personalpronomen 63 @diedamitlernzetteln ,,er" nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Dies kann durch Nennung des einen Namens und die Ersetzung des anderen durch ein Pronomen vermieden werden. Vorsicht: diese/r/s: näher vs. jene/r/s: entfernter z.B. Tom hat Jerry schon immer gehasst. Dieser (Jerry) hatte jenen (Tom) permanent geärgert. D. Verwendung von sprachlichen Markierungen und Konnektoren Benutze bewusst sprachliche Konnektoren, um deinen Text zusammenhängend zu gestalten. Außerdem verleihst du dem Fließtext dadurch zusätzlich eine Gliederung, die es dem Leser erleichtert, Aspekte zu einem Oberpunkt zuzuordnen. Gerade bei argumentativen Aufsatzarten ist eine sprachliche Strukturierung sehr wichtig, da du somit deinen Gedankengang darlegst. • Konsekutive Konnektoren (Folgen) Sodass, so, deshalb, deswegen, daher, darum, aus diesem Grund • Konklusive Konnektoren (Schlussfolgerungen) Folglich, demnach, somit, weshalb, weswegen • Konditionale Konnektoren (Bedingungen) Wenn, falls, sofern, bei Konzessive • Konnektoren (Einschränkungen) Obwohl, obschon, auch wenn, zwar - aber, allerdings, jedoch, dabei • Adversative Konnektoren (Gegensätze) Während, dagegen, im Gegensatz zu, doch, vielmehr, indes, sonst, ansonsten, andernfalls • Disjunktive Konnektoren (Ausschluss) Weder noch, geschweige denn, oder Aufzählende/ auch • zeitliche Konnektoren Und, auch, sowie, zuerst, zu Beginn, außerdem, anschließend, darüber hinaus, nicht zuletzt, schließlich, erstens - zweitens, zum einen - zum anderen • Wiederholende Konrektoren Nochmals, noch einmal, erneut, wiederholt • Betonende Konnektoren Insofern, ohnehin, ohnedies, sowieso, mur, sogar, vor allem, besonders, zumal E. Sprachliche Prägnanz Zu einem guten Stil gehören drei wesentliche Punkte: • Prägnanz, d.h, die Kürze des Geschriebenen/ Gesagten, • Präzision, d.h. das sprachlich möglichst exakte Abbilden des Gemeinten und • Abstraktion, d.h. die Bündelung eines Sachverhaltes in einen Oberbegriff 64 @diedamitlernzetteln Vermeide lange Sätze, in denen du nur simple Sachverhalte unnötig weit ausführst. Diese Gedanken solltest du abstrahieren. Komplexere Sachverhalte dagegen sollten auch entsprechend ausführlich bzw. verständlich dargelegt werden. Verkürzungen erreichst du durch Partizipien, Nominalisierungen sowie die Verwendung von treffenden Adjektiven und Adverbien. Für die sprachlich-stilistische Gestaltung ist das konzentrierte und kritische Korrekturlesen ungeheuer wichtig. Dabei solltest du auch keine Scheu vor größeren Eingriffen haben. Wenn ganze Passagen neu geschrieben werden, dann unbedingt den alten Text sauber, durchstreichen, eine deutlich nummerierte Fußnote (keine Symbole!) verwenden und am Ende des Aufsatzes den neuen Textabschnitt hinzufügen. Korrekturlesen bedeutet Textoptimierung und ist ein sehr wesentlicher Bestandteil des Schreibens! 22. Grammatik und Rechtschreibung • Punkt: Ende eines Aussagesatzes (mindestens Subjekt + Prädikat) Fragezeichen: Ende eines direktem Fragesatzes • Ausrufezeichen: Ende eines Ausrufs oder Befehlsatzes • Doppelpunkt: Unterteilung eines Satzes (Spannungssteigerung): (vollständige Sätze groß, unvollständige klein) • Gedankenstriche & Klammer: Tom - der kleine Bruder - weinte. ● 22.1 Das und dass • das - Artikel → ein • das - Demonstrativpronomen → dieses das - Relativpronomen → welches • dass - Konjunktion → Finalsätze, Subjekt-/ Objekt- Konsektutivsätze • Ich nehme mir vor, dass ich das nicht unterstütze. 65 @diedamitlernzetteln 22.2 Tolle Wörter - Sätze schöner Verbinden4 Satzanfänge und Verbindungswörter: . . . . . . . ● . . . ● Zunächst Des Weiteren Darüber hinaus Mehr noch An diese Stelle Nicht nur ..., Weder... noch Entweder ... oder Ferner Nachfolgend Anschließend Abschließend Zu guter Letzt Seit Kurzem Seit Längerem Kürzlich Gegenwärtig Derzeit Aktuell Momentan Bereits sondern auch Inzwischen Zwischenzeitlich Währenddessen Unterdessen Indessen Anschließend Im AnschlussBeispielsweise Exemplarisch hierfür ist / steht ... 4 Quelle: https://studyflix.de/deutsch/satzanfange-3838 66 @diedamitlernzetteln . . . . . . . . . ● Bezüglich Angesichts Diese Tatsache lässt sich hinsichtlich ... beobachten/ feststellen. In einem ersten / zweiten Schritt Ein weiterer Aspekt ist ... Ebenfalls wichtig ist Ähnlich relevant ist ... Auch genannt werden muss ... Nennenswert ist zudem ... Zusätzlich lässt sich sagen, dass ... Schließlich / Letztlich muss erwähnt werden, dass ... Insbesondere Hauptsächlich Auffallend daran ist, dass ... Vordergründig für ... ist ... Zentral ist ... Im Großen und Ganzen Im Wesentlichen Schlussendlich Abschließend Rückblickend Resümierend Infolgedessen Folglich Aufgrund (dessen) Demzufolge Dementsprechend Daraus resultiert, dass ... Somit Ursächlich dafür ist/war / scheint ... So lässt sich feststellen / festhalten, dass ... 67 @diedamitlernzetteln Weitere Tips und Tricks: • ● ● . ● Verschiedene Satzanfänge Wortwiederholung vermeiden Rechtschreibung beachten Logisches Vorgehen, roter Faden Schreibplan! Absätze! 5 Quelle: Privat 68 @diedamitlernzetteln 22.3 Kommaregeln 1. Das Komma steht zwischen Aufzählungen gleichartiger Salzglieder, wenn diese nicht durch und/ oder verbunden sind. Die Mary Ann war ein alter, verrosteter, unbrauchbar gewordener Öltanker. Der Sturmwind pfiff, heulte, brüllte und gurgelte. * Aber es steht kein Komma, wenn es sich nicht um gleichwertige Wörter handelt: Die unglückliche erste Fahrt der Titanic. 2. Das Komma steht vor entgegen gesetzten Konjunktionen, wie aber, sondern, doch, jedoch. Der Kapitän war ein grober, aber gutmütiger Kerl. Nicht nur die See, sondern auch der Himmel war dunkelgrau. * 3. Das Komma steht nach Anreden. Steuermann, können Sie den Eisberg erkennen? 4. Das Komma steht nach Ausrufen (Interjektionen). Verflixt, schon wieder ein Riff! 5. Das Komma schließt Appositionen ein. Der Maat, ein alter Seebär, lächelte. Aber es steht kein Komma, wenn es sich um einen Beinamen handelt: inrich der Seefahrer war selber nie auf einer Schifffahrt. 6. Das Komma schließt Erläuterungen ein, die durch d.h., nämlich, z.B., wie, und zwar eingeleitet werden. Nur an einem Tag wurde Kartoffelbrei mit Corned Beef serviert, nämlich am Sonntag. Viele Docks, z.B. die in London und Rotterdam, arbeiten auch am Sonntag. 7. Das Komma bei Satzreihen 7.1. In Satzreihen werden Hauptsätze durch Kommas getrennt. Er rannte an Deck, er sah sich um (.) und erst dann handelte er. 7.2. Das komma steht auch, wenn ein Hauptsatz in einen anderen eingeschoben wird. Du sollst, ich sage es dir noch einmal, nie gegen den Wind spucken. 69 @diedamitlernzetteln Diese Zusammenfassung wurde verfasst von Lina: @diedamitlernzetteln Als Dankeschön freue ich mich sehr über eine finanzielle Unterstützung per Paypal! Knowunity: @diedamitlernzetteln PayPal: [email protected] (https://www.paypal.me/SpendenKnowunity) 70