Erörterung literarischer Texte: Faust und Der goldne Topf
Diese Seite analysiert, wie Erich Fromms Theorie über den menschlichen Drang, Grenzen zu überschreiten, auf die Hauptfiguren in Goethes "Faust" und E.T.A. Hoffmanns "Der goldne Topf" zutrifft.
Zitat: "Nicht nur das, was nicht erlaubt war, übt eine Anziehungskraft aus, sondern auch das, was nicht möglich ist. Anscheinend empfindet der Mensch ein tiefes Bedürfnis, bis an die persönlichen, sozialen und natürlichen Grenzen seiner Existenz vorzudringen, gleichsam von dem Wunsch getrieben, über den engen Lebensrahmen, in den er hineingezwungen ist, hinauszublicken" - Erich Fromm
Die Analyse beginnt mit einer Betrachtung von Anselmus aus "Der goldne Topf". Anselmus wird als tollpatschiger Student beschrieben, der zwischen der bürgerlichen und der magischen Welt hin- und hergerissen ist.
Highlight: Anselmus stößt an gesellschaftliche Grenzen, als er von seinen magischen Erlebnissen berichtet und als "wahnwitziger Narr" bezeichnet wird.
Trotz sozialer Ablehnung fühlt sich Anselmus weiterhin zur magischen Welt hingezogen, was Fromms These bestätigt. Durch seine Arbeit bei Archivarius erweitert Anselmus schrittweise seine Grenzen und entfernt sich zunehmend vom bürgerlichen Leben.
Beispiel: Anselmus verbringt immer mehr Zeit in der magischen Welt und ist "dem gewöhnlichen Leben entrückt" (9. Vigilie).
Die Liebe zu Serpentina, der grünen Schlange, verdeutlicht die Grenzen zwischen den Welten. Am Ende überwindet Anselmus diese Grenzen, indem er sich für die magische Welt entscheidet und mit Serpentina in Atlantis ein neues Leben beginnt.
Highlight: Anselmus beweist, dass das scheinbar Unmögliche möglich ist, indem er die Grenzen beider Welten überwindet.