Bertolt Brecht prägte als einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts maßgeblich das moderne Theater.
Bertolt Brecht wurde 1898 in Augsburg geboren und entwickelte schon früh seine charakteristische Gesellschaftskritik. Seine politische Einstellung war stark vom Marxismus geprägt, was sich in seinen Werken deutlich widerspiegelt. Das von ihm entwickelte epische Theater stellte einen revolutionären Gegenentwurf zum traditionellen Drama dar. Zentrale Merkmale des epischen Theaters sind der Verfremdungseffekt, die Unterbrechung der Handlung durch Songs oder Kommentare und die bewusste Distanzierung des Publikums vom Bühnengeschehen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Die Dreigroschenoper", "Mutter Courage und ihre Kinder" und "Der gute Mensch von Sezuan".
Während der NS-Zeit musste Brecht ins Exil fliehen und lebte in verschiedenen Ländern, unter anderem in Dänemark und den USA. Diese Zeit prägte sein Schaffen stark und führte zu bedeutenden politischen Gedichten wie "An die Nachgeborenen". Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gründete er mit seiner Frau Helene Weigel das Berliner Ensemble. Seine Kinder - Stefan, Barbara und Hanne - waren ebenfalls künstlerisch tätig. Brecht starb 1956 in Ost-Berlin an einem Herzinfarkt (Todesursache). Sein Erbe lebt nicht nur in seinen Gedichten und Theaterstücken weiter, sondern auch in seiner revolutionären Theatertheorie, die bis heute Künstler und Theatergruppen weltweit beeinflusst. Seine Zitate und gesellschaftskritischen Texte haben nichts von ihrer Aktualität verloren und werden nach wie vor in Schulen und Universitäten studiert.