Einführung und Hintergrund
Die Textstelle aus Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" fokussiert sich auf die Rede des Lehrers, der als moralische Instanz in der Kleinstadt Güllen fungiert. Um den Kontext zu verstehen, ist es wichtig, die vorangegangene Handlung zu skizzieren.
Claire Zachanassian, ehemals Klara Wäscher, kehrt als Milliardärin in ihre Heimatstadt Güllen zurück. Sie bietet der verarmten Stadt eine Milliarde unter der Bedingung, dass Alfred Ill getötet wird. Ill hatte Claire in ihrer Jugend geschwängert und dann verleugnet, was zu ihrer Vertreibung aus der Stadt führte. Anfänglich lehnen die Güllener das Angebot empört ab, doch mit der Zeit wächst die Versuchung des Geldes.
Highlight: Die zentrale Thematik des Werkes ist die Verführbarkeit des menschlichen Gewissens durch materielle Anreize.
Der Lehrer erkennt als Einziger die moralische Gefahr, in der sich die Stadtbewohner befinden. Er beobachtet, wie die Güllener trotz anfänglicher Ablehnung des Angebots beginnen, auf Kredit zu leben und teure Luxusgüter zu kaufen. Dies zeigt die schleichende Akzeptanz des mörderischen Deals.
Quote: "Geld ist nichts. Aber viel Geld, das ist etwas anderes" GeorgeBernardShaw
Dieses Zitat verdeutlicht treffend die Hauptthematik des Stücks: Die Wandlungsfähigkeit der Wertevorstellungen unter dem Einfluss großer Geldsummen.