Sprachliche und stilistische Besonderheiten
Der Textauszug zeichnet sich durch eine Vielzahl sprachlicher und stilistischer Mittel aus, die dazu dienen, Grenouilles Charakter und die Atmosphäre der Szene zu verdeutlichen.
Besonders auffällig ist der Einsatz von Superlativen und Aufzählungen, vor allem zu Beginn des Textausschnitts. Diese dienen dazu, die Außergewöhnlichkeit Grenouilles zu betonen und seine Besonderheit hervorzuheben.
Beispiel: "Er war der größte Parfumeur aller Zeiten [...] der genialste und frechste..." (Z. 3-4)
Die Verwendung von Gegensätzen ist ein weiteres wichtiges stilistisches Mittel. So wird beispielsweise Grenouilles Lächeln beschrieben: "Aber es war in Wirklichkeit kein Lächeln" (Z. 4f.). Diese Technik unterstreicht die innere Zerrissenheit des Protagonisten.
Der Autor arbeitet auch mit dem Wortfeld des Hässlichen, um Grenouilles Herkunft und äußere Erscheinung zu beschreiben. Ausdrücke wie "am stinkendsten Ort der Welt" (Z. 9) oder "Abfall, Kot und Verwesung" (Z. 10) stehen in starkem Kontrast zur Lieblichkeit eines Parfumduftes.
Vocabulary: Parataxe - Eine Satzstruktur, bei der Hauptsätze ohne unterordnende Konjunktionen aneinandergereiht werden.
Die Verwendung von Parataxen bis hin zu Einwortsätzen (vgl. Z. 15f.) dient dazu, die Begeisterung und Verehrung der Massen für Grenouille auszudrücken. Im Gegensatz dazu steht eine lange Hypotaxe (Z. 44-58), die die Komplexität und Zwiespältigkeit von Grenouilles Parfum und seiner Wirkung verdeutlicht.
Highlight: Die Verwendung verschiedener Satzstrukturen spiegelt die Vielschichtigkeit von Grenouilles Charakter und die Komplexität der Situation wider.
Schließlich setzt der Autor auch Vergleiche ein, um Grenouilles Selbstwahrnehmung zu illustrieren. Der Vergleich "größer als Prometheus" (Z. 23) unterstreicht Grenouilles Größenwahn und seine Selbstüberschätzung.
Diese sprachlichen und stilistischen Mittel tragen wesentlich dazu bei, die Atmosphäre der Szene zu verdichten und Grenouilles komplexen Charakter zu veranschaulichen.