Grenouilles Charakter und Motivation
Der Textauszug bietet einen tiefen Einblick in die komplexe Persönlichkeit von Jean-Baptiste Grenouille, dem Protagonisten aus Patrick Süskinds Roman "Das Parfum".
Grenouille wird als eine zutiefst zwiespältige Figur dargestellt. Äußerlich erscheint er als "klein, gebuckelt, hinkend, häßlich" Z.13, doch sein außergewöhnlicher Geruchssinn verleiht ihm eine besondere Macht. Diese Diskrepanz zwischen seinem abstoßenden Äußeren und seiner inneren Genialität prägt Grenouilles Charakter maßgeblich.
Highlight: Grenouilles äußere Erscheinung steht in starkem Kontrast zu seinen inneren Fähigkeiten, was seine Komplexität als Charakter unterstreicht.
Seine Fähigkeit zur Selbstreflexion wird deutlich, wenn er sich als "ein Scheusal innen wie außen" Z.14 bezeichnet. Trotz - oder gerade wegen - dieser Selbsterkenntnis entwickelt Grenouille einen ausgeprägten Ehrgeiz, der ihn zu Höchstleistungen antreibt.
Charakterisierung Grenouille: Ein Genie des Geruchs, getrieben von Ehrgeiz und dem Wunsch nach Anerkennung, aber innerlich zerrissen und unfähig zu echten Gefühlen.
Die Textstelle offenbart auch Grenouilles narzisstische Züge. Er sieht sich selbst als "sein eigener Gott" Z.28 und genießt die Verehrung der Menschen, die er durch sein Parfum erreicht. Gleichzeitig empfindet er eine tiefe Verachtung für eben jene Menschen, die ihn bewundern.
Zitat: "Er war größer als Prometheus. Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß." Z.23−25
Diese Passage verdeutlicht Grenouilles Selbstüberschätzung und seinen Größenwahn. Er vergleicht sich mit mythologischen Figuren und sieht sich selbst als übermenschlich.