"Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" ist ein faszinierender historischer Roman, der im 18. Jahrhundert spielt und die düstere Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille erzählt.
Der Protagonist Grenouille wird unter widrigsten Umständen auf einem Fischmarkt in Paris geboren. Von Geburt an besitzt er einen außergewöhnlich ausgeprägten Geruchssinn, aber paradoxerweise keinen Eigengeruch. Seine Kindheit ist geprägt von Ablehnung und Isolation - zunächst bei Madame Gaillard, die ihn ohne jegliche emotionale Bindung aufzieht, dann bei dem Gerber Grimal, der ihn als billige Arbeitskraft missbraucht. Sein Weg führt ihn später zu dem Parfümeur Baldini, bei dem er seine außergewöhnliche Begabung für die Parfümherstellung entdeckt und entwickelt.
Die Orte der Handlung erstrecken sich von den schmutzigen Gassen Paris' bis in die Provence, wo Grenouille seine mörderische Suche nach dem perfekten Duft fortsetzt. Besonders die Begegnung mit Richis und seiner Tochter markiert einen Wendepunkt in der Geschichte. Die wichtigsten Motive des Romans sind die Macht der Düfte, die Isolation des Individuums und die obsessive Suche nach Identität. Der Roman ist keine wahre Begebenheit, sondern eine kunstvolle literarische Fiktion, die historische Elemente mit phantastischen Elementen verbindet. Die Interpretation des Werks zeigt eine tiefgründige Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen, gesellschaftlicher Ausgrenzung und der Frage nach der Bedeutung von Identität und Individualität in einer Welt, die von sinnlichen Wahrnehmungen bestimmt wird.