Otto Trsnjeks Hintergrund und Charakter
Otto Trsnjek ist eine zentrale Figur im Roman "Der Trafikant". Als kriegsversehrter Mann, der im Ersten Weltkrieg ein Bein verlor, betreibt er eine Trafik, die er als Invalidenentschädigung erhielt. Sein Aussehen ist geprägt von der Verwendung von Krücken, was auf sein Alter und seine Kriegserfahrungen hinweist.
Ottos Charakterisierung zeigt ihn als aufgebrachten, einsamen und verschlossenen Mann, der gleichzeitig gebildet, fürsorglich und hilfsbereit ist. Seine Kriegserfahrungen haben ihn traumatisiert und in Liebesdingen hat er abgeschlossen. Dennoch betrachtet er seine Tätigkeit als Trafikant als Berufung und sieht in den Waren seiner Trafik Freunde und Familie.
Highlight: Otto Trsnjek behandelt alle seine Kunden gleich, unabhängig davon, ob es sich um Arbeiter, Schulkinder, Juden oder Akademiker handelt.
Ottos politische Einstellung ist von Neutralität und Unabhängigkeit geprägt. Er ist der Meinung, dass Politik der Menschlichkeit schadet und schließt sich den aktuellen politischen Entwicklungen nicht an. Stattdessen bildet er sich durch Zeitungslektüre weiter, um einen Einblick in das Weltgeschehen zu erhalten, behält dabei aber eine kritische Haltung gegenüber den Medien.
Zitat: "Politik schadet der Menschlichkeit" (S. 26)
In seiner Beziehung zu Franz übernimmt Otto die Rolle eines Erziehers, einer Vaterfigur und eines Freundes. Er schätzt Franz zunächst als einfachen, naiven Jungen ein, beobachtet aber im Laufe des Romans, wie dieser sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt. Otto lehrt Franz das Leben und dient ihm als Vorbild.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Otto Trsnjek ein couragierter Mensch ist, der trotz seiner schwierigen Vergangenheit zu seinen Haltungen und Werten steht. Seine Grundhaltung ist geprägt von Standfestigkeit, Weltoffenheit, Unabhängigkeit, Neutralität und einem starken Sinn für Gerechtigkeit.