Die Corpus Delicti Romananalyse ist ein bedeutendes Werk der deutschen Gegenwartsliteratur, das im Jahr 2009 von Juli Zeh veröffentlicht wurde. Der dystopische Roman spielt in einem Überwachungsstaat der Zukunft und thematisiert grundlegende Fragen nach Freiheit, Gesundheit und staatlicher Kontrolle.
Juli Zeh, geboren 1974 in Bonn, studierte Rechtswissenschaften und engagiert sich neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch politisch. Ihre biografischen Daten zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, was sich deutlich in ihren Werken widerspiegelt. Das politische Engagement in Literatur ist ein zentrales Merkmal ihrer Arbeit. In Corpus Delicti erschafft sie eine Gesellschaft, in der Gesundheit zur Staatsreligion geworden ist und jeder Bürger seinen Körper als Teil des Staatseigentums betrachten muss. Die Protagonistin Mia Holl gerät in Konflikt mit diesem System, als sie sich weigert, ihre vorgeschriebenen Gesundheitsdaten zu übermitteln.
Der Roman verbindet philosophische Überlegungen mit spannender Handlung und zeigt die Gefahren eines totalitären Systems auf. Besonders bemerkenswert ist die Aktualität des Werks, das Fragen nach der Balance zwischen Sicherheit und Freiheit, Gesundheitsvorsorge und Selbstbestimmung aufwirft. Die klare Sprache und die durchdachte Struktur machen den Roman auch für junge Leser zugänglich. Zehs juristischer Hintergrund ermöglicht es ihr, komplexe rechtliche und ethische Fragen verständlich darzustellen und in die Handlung zu integrieren.