"Corpus Delicti" ist ein dystopischer Roman von Juli Zeh, der in einem totalitären Gesundheitsstaat der Zukunft spielt.
Die Geschichte dreht sich um die Protagonistin Mia Holl, die in einer Gesellschaft lebt, wo der Staat absolute Kontrolle über die Gesundheit seiner Bürger ausübt. Das Thema des Romans ist der Konflikt zwischen individueller Freiheit und staatlicher Kontrolle. Die Figurenkonstellation zeigt Mia im Zentrum, die nach dem Selbstmord ihres Bruders Moritz beginnt, das System in Frage zu stellen. Wichtige Nebenfiguren sind Heinrich Kramer als Vertreter des Systems und Moritz als Symbol des Widerstands.
Die wichtigen Textstellen konzentrieren sich auf Mias Entwicklung von einer systemkonformen Bürgerin zu einer Rebellin. Der Roman verwendet eine komplexe Erzähltechnik mit Rückblenden und verschiedenen Perspektiven. Das Ende zeigt Mias endgültige Entscheidung gegen das System, wobei sie ihre persönliche Freiheit über die vorgeschriebene Gesundheitsordnung stellt. Besonders relevant ist der Aktualitätsbezug des Romans, der Fragen nach den Grenzen staatlicher Kontrolle und der Balance zwischen Sicherheit und Freiheit aufwirft. Die Formen staatlicher Kontrolle werden durch verschiedene Überwachungsmechanismen und Gesundheitsvorschriften dargestellt. Der Roman ist besonders im Abitur ein wichtiges Werk, da er komplexe gesellschaftliche Fragen behandelt und zur kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Überwachung, Gesundheitspolitik und individueller Freiheit anregt.