Das Bürgerliche Trauerspiel im Detail
Das bürgerliche Trauerspiel entstand als bedeutende theatralische Innovation im 18. Jahrhundert. Diese Theaterform entwickelte sich zunächst in London und Paris während der Epoche der Aufklärung und wurde durch Gotthold Ephraim Lessing in Deutschland eingeführt.
Definition: Das bürgerliche Trauerspiel ist eine dramatische Gattung, die erstmals bürgerliche Protagonisten in tragischen Rollen darstellte.
Highlight: Die Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels markierte einen Wendepunkt in der Theatergeschichte, da zuvor nur adlige Figuren als tragödienwürdig galten.
Der Aufbau des bürgerlichen Trauerspiels folgt einem klassischen Fünf-Akt-Schema:
- Exposition
- Steigerung
- Peripetie Wendepunkt
- Retardierendes Moment
- Katastrophe
Example: "Miss Sara Sampson" von Lessing gilt als erstes Beispiel eines bürgerlichen Trauerspiels in der deutschen Literatur.
Zu den wichtigsten Merkmalen des bürgerlichen Trauerspiels gehören:
- Darstellung gesellschaftlicher Probleme
- Verwendung von Alltagssprache und Prosa
- Konfliktdarstellung zwischen verschiedenen Wertvorstellungen
- Tragischer Ausgang mit möglicher Hoffnung auf gesellschaftlichen Wandel
Vocabulary: Peripetie - bezeichnet den entscheidenden Wendepunkt im dramatischen Verlauf
Die Themen des bürgerlichen Trauerspiels umfassen:
- Gesellschaftliche Konflikte
- Moralische Dilemmata
- Familiäre Auseinandersetzungen
- Standesunterschiede
Quote: "Nur der Adel durfte tragisch dargestellt werden" - Diese vorhergehende Praxis wurde durch das bürgerliche Trauerspiel durchbrochen.