Analyse Bild 1: Der Beginn einer neuen Zeit
In Bild 1 Seiten8−10 des Dramas "Leben des Galilei" wird der fundamentale Umbruch im wissenschaftlichen Denken vorgestellt. Galilei diskutiert mit Andrea, dem Sohn seiner Haushälterin, über das neue kopernikanische Weltbild.
Die Figurenkonstellation zwischen Galilei und Andrea ist durch eine Lehrer-Lehrling-Beziehung geprägt, die gleichzeitig väterliche Züge trägt:
- Sie gehen vertraut miteinander um "trocknetihmdenRu¨cken",S.8,Z.24
- Andrea teilt Galileis wissenschaftliche Interessen ohne sie zu hinterfragen
- Galilei dominiert das Gespräch, das fast monologischen Charakter annimmt
Galilei wird zunehmend euphorischer in seinen Erklärungen und versucht, Andrea für das neue Weltbild zu begeistern. Das Astrolab, das Andrea zu Beginn untersucht, fungiert als Symbol für wissenschaftliche Entdeckungen und den Aufbruch in eine neue Ära.
Schlüsselkonzept: Die Gegenüberstellung von "glotzen" und "sehen" verdeutlicht den Kontrast zwischen dem alten, starren Denken und der neuen, forschenden Weltanschauung.
Thematisch zeigt dieser Abschnitt:
- Die Einführung Galileis als Vermittler des neuen Weltbildes
- Den Konflikt zwischen Tradition und Innovation
- Galileis finanzielle Probleme, die seine Forschung behindern
Die sprachliche Gestaltung unterstreicht die dramatische Struktur:
- Andreas Beiträge rahmen Galileis langen Monolog ein
- Die einzige Regieanweisung S.8,Z.23f. betont die vertraute Beziehung
- Das Gespräch beginnt mit der Beschreibung der alten Zeit als "eingekapselt" S.8,Z.21 und "unbeweglich" S.8,Z.25
In welcher Zeit spielt das Leben des Galilei? Das Drama ist im frühen 17. Jahrhundert angesiedelt, einer Zeit des Umbruchs zwischen mittelalterlichem und modernem Denken.