Inhaltsangabe und Handlungsverlauf
Die Kurzgeschichte "Nicht alles gefallen lassen" von Gerhard Zwerenz porträtiert einen eskalierenden Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Familien, der letztendlich zur Vernichtung führt.
Der Konflikt beginnt mit einer Banalität: Familie Dörfelt leiht sich eine Bratpfanne von ihren Nachbarn aus, gibt diese jedoch nicht zurück. Nach mehreren Ermahnungen der Nachbarn bezeichnet die Frau, die die Pfanne behalten will, Frau Dörfelt als "Schlampe".
Die Auseinandersetzung eskaliert in mehreren Stufen:
- Hans, der Sohn der Nachbarn, wird von den Söhnen der Familie Dörfelt verprügelt
- Die Nachbarin schüttet Frau Dörfelt eine Tasche mit Flaschen über den Kopf
- Herr Dörfelt schlägt der Schwester der Nachbarin ins Gesicht
Stilmittel der Eskalation: Zwerenz nutzt eine Klimax Steigerung, um die zunehmende Gewalt darzustellen - von verbalen Beleidigungen bis hin zur gegenseitigen Vernichtung.
Die Überwachung beginnt: Beide Familien installieren Fernrohre, um die jeweils andere Familie zu beobachten, und zerstören anschließend gegenseitig ihre Beobachtungsgeräte. Der Konflikt verschärft sich dramatisch:
- Die Autos beider Familien explodieren
- Herr Dörfelt fällt in eine mit Stacheldraht präparierte Fallgrube
- Nach seiner Verletzung besorgt er ein Flakgeschütz zur Zerstörung der Nachbarwohnung
Das tragische Ende der Geschichte "Nicht alles gefallen lassen" zeigt die völlige Vernichtung: Beide Familien stellen Raketenwerfer auf und schießen gleichzeitig. Die Geschosse treffen sich in der Mitte, was zur Zerstörung der ganzen Stadt und zum Tod aller Einwohner führt - eine deutliche Anspielung auf die gegenseitige Vernichtung im Atomkrieg.