Das linguistische Relativitätsprinzip nach Benjamin L. Whorf
Unterschiede erst durch Vergleiche sichtbar
Die Fähigkeit, Unterschiede wahrzunehmen, basiert auf der Möglichkeit des Vergleichs. Ohne Vergleichsmöglichkeiten können wir Differenzen nicht erkennen.
Beispiel: Wenn man nur die Farbe Blau kennt, kann man nicht verstehen, was "blau" bedeutet, da der Vergleich zu anderen Farben fehlt.
Erweiterung der Vergleichsmöglichkeiten durch kritisches und wissenschaftliches Denken
Das linguistische System, insbesondere die Grammatik, bildet das Fundament unserer Gedanken und somit unserer Sprache. Diese Struktur ist für die gesamte Sprachgemeinschaft gültig und prägt die Art, wie wir kommunizieren.
Highlight: Die Sprache beeinflusst das Denken maßgeblich, indem sie die Grundstruktur für unsere Gedankenprozesse vorgibt.
Verschiedene Hintergründe, verschiedene Weltansichten
Die Sprache setzt dem Individuum Grenzen in der Interpretation der Welt. Linguisten, die mit verschiedenen Sprachsystemen vertraut sind, genießen die größte sprachliche Freiheit.
Definition: Sprachlicher Determinismus bezeichnet die Idee, dass die Sprache, die wir sprechen, unsere Denkweise und Weltanschauung bestimmt.
Durch unterschiedliche Sprachen erhalten Begriffe und Dinge verschiedene Bedeutungen.
Verschiedene Sprachen, verschiedene explizite Begriffe
Je nach geografischer Lage und Kultur entwickeln sich spezifische Überbegriffe und detaillierte Beschreibungen für bestimmte Phänomene.
Beispiel: Während wir im Deutschen etwa zehn Begriffe für "Schnee" haben, verfügen Eskimos über ein viel differenzierteres Vokabular, um verschiedene Schneearten zu beschreiben.