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,,Das wäre doch gelollt!‘‘ Sachtextanalyse

8.3.2022

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Sachtextanalyse ,,Das wär' doch gelollt!"
Der Artikel ,,Das wäre doch gelollt!" von dem deutschen Journalist und Buchautor Jens Bisky, 2007
Sachtextanalyse ,,Das wär' doch gelollt!"
Der Artikel ,,Das wäre doch gelollt!" von dem deutschen Journalist und Buchautor Jens Bisky, 2007

Sachtextanalyse ,,Das wär' doch gelollt!" Der Artikel ,,Das wäre doch gelollt!" von dem deutschen Journalist und Buchautor Jens Bisky, 2007 in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht, thematisiert den Sprachwandel und die Integration von Anglizismen in die deutsche Sprache. 19.02.2022 Der Artikel lässt sich in vier Sinnesabschnitte einteilen.Zu Beginn des Artikels kritisiert der Autor die zwanghaften Versuche, den Gebrauch des Deutschen zu kontrollieren und erläutert das Verständnisprobleme andere Ursachen als Anglizismen haben. Damit erklärt er seine Position zum Gesetzesvorschlag des Einschränkens der Anglizismen(Z.1-27).Es folgt Kritik an den Versuchen Anglizismen mit deutschen Begrifflichkeiten zu ersetzen, wodurch häufig der Sinn abgewandelt wird, was eher kontraproduktiv ist. Dadurch gibt er Gründe für die Anglizismen in der Sprache an (Z.28-45). Er gibt jedoch zu, dass Anglizismen schwer mit der deutschen Grammatik vereinbar ist, was sich jedoch in Zeiten einer sich so schnell wandelnden Welt nicht vermeiden lässt(Z.46-74) Außerdem übt Bisky Kritik an Nachlässigkeit bei der Nutzung der Sprache aus, die häufig schädlicher ist als Anglizismen, weshalb er denen, die das klassische Deutsch wertschätzen, vorschlägt, deutsche Literatur zu lesen anstatt gegen unvermeidlichen Sprachwandel anzukämpfen (Z.75-104). Da in den letzten Jahren schon häufig Kritik an dieser Art von Sprachwandel ausgeübt wurde, positioniert sich Jens Bisky nun in dieser Debatte und kritisiert das strikte Beschützen der deutschen Sprache, womit er sich für Anglizismen als Bereicherung für den...

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Sprachgebrauch ausspricht. Seine Intention ist es, Kritikern die Augen zu öffnen und sie von dem Erzielen eines stark eingeschränkten Sprachgebrauchs abzuwenden. Biskys Argumentationsweise basiert auf Beispielen wie ,,Lifestyle-Club"(Z.1) und ,,Service-Point"(Z.2), die den ,,Fanatismus von Wächtern"(Z.9) anregt, die um jeden Willen das Hochdeutsch schützen wollen. Häufig täuschen solche Unternehmensbezeichnungen nämlich den potenziellen Kunden, da das Angebot nicht unbedingt genau dieser Bezeichnung entspricht. Dennoch sieht der Autor keinen Grund darin, das Deutsche durch feste Vorschriften zu regeln und somit jeden Bürger einzuschränken, da das grundsätzliche Problem doch wo anders liegt.,,Dass selbst polyglote Philosophen Mitteilungen der Finanzämter nicht verstehen"(Z.21ff), liegt nicht an dem Sprachwandel, sondern daran,,,dass man jahrelang eine Schule in Deutschland besuchen kann, ohne Deutsch zu lernen"(Z.93ff). Somit versucht der Autor plausibel zu argumentieren und die Kritiker auf das Kernproblem aufmerksam zu machen, anstatt einen sturen Kampf gegen die Anglizismen zu führen, welche keineswegs Schuld an so grundlegenden Konflikten haben. Mit dem Beispiel des ,,Verein deutsche Sprache e.v."(Z.30f), erläutert Jens Bisky, wie englische Begriffe benötigt werden, um die eine bestimmte Bedeutung auszudrücken. Ersetzt man ,,Slogan" mit ,,Spruch" ,sollte es offensichtlich sein, dass sich diese zwei Ausdrücke im Sinn unterscheiden (vgl.Z.32ff). Damit argumentiert der Autor, dass manche Anglizismen tatsächlich benötigt werden und, dass ein versuchtes Umgehen dieser schlichtweg zeitaufwändig und im Endeffekt doch unnötig ist. Da Anglizismen bereits einen festen Bestandteil der Alltagssprache darstellen, erfordert es den minimalen Aufwand von jedem, sich an wenige neue Begriffe zu gewöhnen. Dass sich alte Menschen angeblich häufig weigern, sich an dieser Stelle anzupassen(vgl.Z.46ff), zeugt von einer verzweifelten Argumentationsweise von Seiten der ,,Sprachwächter"(Z.47). So argumentiert der Autor, dass Kritiker oft da Probleme sehen, wo eben keine sind, um ihre Meinung zu bestärken. Sprache muss sich eben auch an die Sprecher und somit an die Welt anpassen. In Zeiten der Globalisierung ist es also selbstverständlich, dass ,,Unreines gehäuft auftritt" (Z.58). Demnach erklärt Jens Bisky Sprachwandel als ein unvermeidliches Phänomen, gegen welches man kaum ankämpfen kann. Dass das Französische vor 300 Jahren einen ausgeprägteren Einfluss auf das damalige Deutsch hatte (vgl. Z.68ff), beweist, dass anderssprachige Prägungen in der Sprache nicht automatisch für einen Verfall der Sprache steht, so argumentiert Bisky. Seine Argumentationsweise ist aufgrund vieler Beispiele sehr nachvollziehbar und schlüssig. So schafft er Bewusstsein für die Tatsache, dass ,,Nachlässigkeit und Gedankenlosigkeit" (Z.84f) einen echten Sprachverfall verursachen, da dann Ausdrücke wie ,,einmal mehr“(7.80) entstehen. Hier weist der Autor erneut auf andere grundlegende Probleme als Anglizismen hin. Im letzten Absatz seines Artikels wird durch den Satz ,,Spätere Historiker werden den Kampf gegen Anglizismen wohl zu jenen untauglichen Versuchen zählen, mit denen eine verängstigte Mittelschicht den Untergang ihrer Welt aufhalten wollen"(Z.96ff) nochmal deutlich, wo sich Bisky positioniert. Außerdem erklärt er die Niederlage der Kritiker im Kampf gegen die Anglizismen, da sich diese Art des Wandels nicht aufhalten lässt. Dem Leser wird bewusst gemacht, dass diese Kritik einzig und allein von unsicheren Bürgern ausgeht, die sich in einer sich wandelnden Welt nicht zurecht finden und somit an dem Gewohnten festhalten. Um die Aufmerksamkeit der Leser zu erwecken, verwendet Jens Bisky einen durchaus humorvollen Titel, der den Neologismus,,Lollen" enthält. So beschreibt der Titel nicht direkt den Inhalt des Artikels, aber weist auf das große Überthema des Sprachwandels hin. Zu Beginn des Artikels bringt der Autor die Begriffe ,,Lifestyle Club"(Z.1) und ,,Service Point" (Z.2) als Beispiele für Unternehmen, die durch die Verwendung von Anglizismen seriöser wirken wollen. Er schlägt einen harten Ton ein, als er betont, dass er ,,Spott und Verachtung"(Z.7) für die ,,Hochstapler"(Z.7) habe. Durch diese provokante Ausdrucksweise positioniert er sich klar und zeigt das wenige Verständnis, dass er für die Menschen hat, die sich für die sogenannten ,,Wächter"(Z.9) des Deutschen halten. Mit der Alliteration ,,polyglote Philosophen"(Z.21f) betont Bisky die Lächerlichkeit dieses geschaffenen Konflikts, da sich das eigentliche Problem nicht auf das Integrieren von dem Englischen in das Deutsche zurückführen lässt. Als er dann auf die schwer verständlichen ,,Mitteilungen der Finanzämter"(Z.22) eingeht, wirkt die Thematik realitätsnäher und lässt Jens Bisky authentisch erscheinen. Die Metapher ,,Ein Königreich für solche Sorgen"(Z.35f) beschreibt, dass es schlichtweg nicht notwendig ist, sich um Anglizismen zu sorgen, da das dann zu solch einem versuchten Ersetzen der Begrifflichkeiten führt. Jens Bisky nutzt diese Art von stilistischen Mitteln, um seine Meinung zu bestärken und diese für den Leser anschaulicher darzustellen. Danach geht der Autor auf die Gegenargumente von Kritikern ein, die behaupten, dass ältere Menschen vieles nicht mehr verstehen würden (vgl.Z.46f), weshalb man auf diese Rücksicht nehmen sollte und Sprache unberührt lassen sollte. Doch dieses Gegenargument entkräftet Bisky mit zwei rhetorischen Fragen (vgl.Z.47ff), die gleichzeitig argumentieren, dass sich jeder auf diesen Sprachwandel einlassen könnte, es häufig aber an der fehlenden Offenheit diesem gegenüber liegt. Dass der Text überwiegend aus hypotaktischen Sätzen besteht, zeugt von einer gehobeneren Ausdrucksweise, die der Autor erreichen will. So wirkt seine gesamte Argumentation seriöser und kann den Leser einfacher überzeugen. Zum Ende des Artikels hin, fällt auf, dass der Autor mit Schlüsselsätzen wie, Skandalös ist nicht der lächerliche Service Point, sondern die Tatsache, dass man jahrelang eine Schule in Deutschland besuchen kann, ohne Deutsch zu lernen"(Z.92f) das Kernproblem zusammenfasst, das der Gesamtaussage der vorherigen Argumentation entspricht. Zusammenfassend kann man sagen, dass dieser Artikel die zwei verschiedenen Meinungen in diesem anhaltenden Konflikt aufzeigt, wobei der Autor plausibel argumentiert und auch die Gegenargumente nachvollziehbar entkräftet. Jens Bisky positioniert sich eindeutig und argumentiert aufschlussreich, dass das Deutsche nicht durch Anglizismen verfällt, sondern eher durch Nachlässigkeit im Gebrauch und das immer weniger werdende Lesen von klassischer deutschen Literatur. Das Problem ist also an einer anderen Stelle, wie Bisky mehrmals erläutert. Durch das Einbringen von vielen Beispielen und das Lächerlich machen der Kritiker, wird die Argumentation des Autors gestützt und die Zustimmung des Leser gefordert. Mit der hier aufgeführten Analyse hat sich meine anfangs aufgestellte Interpretationshypothese zum Teil bestätigt. Einerseits möchte Bisky natürlich verhindern, dass nach der Rechtschreibung auch die Alltagssprache reglementiert wird und somit einem unaufhaltsamer Sprachwandel ignoriert wird. Was aber vor allem zum Ende des Artikels hin deutlich wird, ist, dass er auch ein anderes grundlegendes Problem ansprechen will. Deutsch kann seiner Meinung nach tatsächlich verfallen, wenn Sprache gedankenlos verwendet wird und klassische Literatur vor allem in der Bildung vollständig außer Acht gelassen wird. So fordert er Veränderungen, die aber nicht den Gebrauch von Anglizismen einschränken. Catrin