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Der Autor E.T.A Hoffmann: Der goldne Topf - Geboren am 24. Januar 1776 in Königsberg - Wuchs bei der Großmutter auf - Erlernte früh das Zeichnen und Musizieren - Jurastudium an der Universität Königsberg - 1814: Der goldne Topf - 1822: Meister Floh - 25. Juni 1822: Tod in Berlin Inhalt und Interpretationsansätze: 1. Vigilie - reale Welt - Himmelfahrtstag: der Student Anselmus läuft durch das Schwarze Tor in Dresden, um am Feiertagstreiben teilzunehmen - Dabei stolpert er gegen den mit Äpfeln und Kuchen gefüllten Korbs eines ,,alte(n) hässliche(n) Weibes“ (S. 5), so dass die Waren auf den Boden purzeln - Anselmus hält ihr als Entschädigung seinen Geldbeutel hin - Er wird von ihr verflucht: „ins Kristall bald dein Fall" (S. 5) - Ihm wird bewusst, dass er nicht wie geplant an den Feierlichkeiten teilnehmen kann und flüchtet an das verlassene Elbufer Er malt sich aus, wie er den heutigen Festtag hätte verbringen können, wenn ihm das Missgeschick mit dem Apfelkorb nicht passiert wäre - Selbstgespräch: Anselmus ist in seinem Leben schon immer vom Pech verfolgt; nennt ,,Satan" und seinen „Unstern“ als äußere Mächte, die sein Leben beeinflussen - Anselmus nimmt Rascheln und Flüstern um ihn herum wahr; hört Kristallglocken; sieht drei goldgrüne Schlangen im Holunderbaum - Anselmus ist tief ergriffen, als ihm eine Schlange in die Augen blickt → Gefühl von großer Sehnsucht...
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und höchste Glückseligkeit - Farben- und Lichtspiel wird immer intensiver; Anselmus nimmt stärker Düfte wahr - Einbruch der Dämmerung beendet wundersame Erscheinung; Schlangen stürzen in die Elbe und verschwinden 2. Vigilie - magische Welt - Anselmus umfasst den Holunderbaum und bittet darum, dass die Schlangen noch einmal mit ihm sprechen - Bürgersfamilie holt ihn zurück in die Realität „Der Herr ist wohl nicht recht bei Troste" (S. 12) - Bürgerliches Umfeld sucht rationale Erklärungen für das Verhalten von Anselmus → Sie halten ihn für einen betrunkenen Studenten - Situation ist Anselmus sehr unangenehm; er schämt sich für sein Verhalten und möchte fliehen - Er teilt die Meinung seiner Mitbürger; Selbstverurteilung - Sein Freund Konrektor Paulmann trifft auf ihn; dieser lädt ihn zu einer Gondelfahrt über der Elbe ein - Auf der Elbe beobachten die Fahrgäste ein Feuerwerk - Anselmus überkommt wieder die Sehnsucht; Er glaubt die drei Schlangen zu erblicken und spricht mit ihnen - Anselmus macht heftige Bewegungen, sodass er dabei beinahe ins Wasser stürzt, weil er zu den Schlangen gelangen möchte - Konrektor Paulmann versucht Anselmus anzusprechen und fragt ihn nach seinem Befinden - Anselmus ist noch nicht wieder ansprechbar; Er meint Stimmen der Schlangen aus dem Wasser zu vernehmen; ihm wird plötzlich bewusst, dass er sich die Wahrnehmungen nur eingebildet hat - Konrektor Paulmann hält Anselmus für verrückt; Heerbrand und Veronika zeigen Verständnis - Anselmus fallen die schönen blauen Augen von Veronika auf; Er vergisst den Vorfall unter dem Holunderbusch → heiter und beschwingt; geleitet Veronika nach Hause Konrektor Paulmann entschuldigt sich für seine harten Worte; Essen und Musizieren im Haus des Konrektors Aussicht auf eine Arbeitsstelle bei Archivarius Lindhorst → Anselmus soll für ihn Abschriften anfertigen und am nächsten Tag um zwölf Uhr im Haus des Archivarius erscheinen - Anselmus freut sich über das Angebot und macht sich am nächsten Tag auf den Weg zum Archivarius; auf dem Weg trinkt er noch zwei Gläser Magenlikör - Beim Haus des Archivarius verwandelt sich der Türknauf in das Äpfelweib; Klingelschnur verwandelt sich in Riesenschlange, die Anselmus erwürgen will → Anselmus verliert sein Bewusstsein und erwacht im Bett bei Konrektor Paulmann 3. Vigilie - reale Welt - In einem Kaffeehaus erzählt der Archivarius eine phantastisch anmutende Geschichte von seiner Herkunft: Liebe zwischen dem Jüngling Phosphorus und einer Feuerlilie; er sei der Emporkömmling, Feuerlilie seine Ur-ur-ur-ur-Großmutter; Bruder ein Drache; Vater vor 385 Jahren gestorben - Die Gäste lachen ihn aus und halten die Geschichte für erfunden; Anselmus wird aber ganz unheimlich zumute - Heerbrand und Paulmann haben Anselmus in das Kaffeehaus eingeladen, da dieser sich seit dem Vorfall nicht getraut hat, ein zweites Mal den Archivarius aufzusuchen - Heerbrand und Paulmann wollen Anselmus mit Lindhorst in Kontakt bringen, um eine Beschäftigung für ihn zu finden - Kontaktaufnahme zwischen Lindhorst und Anselmus - Anselmus ist angetan von dem Archivarius und will am nächsten Tag mit der Arbeit beginnen 4. Vigilie - magische Welt - Anselmus ist seit der Begegnung mit dem Archivarius träumerisch und sehnsüchtig: ,,Anselmus geriet in ein träumerisches Hinbrüten, das ihn für jede äußere Berührung des gewöhnlichen Lebens unempfindlich machte. Er fühlte, wie ein Unbekanntes Etwas in seinem Innersten sich regte (...)“ (S. 29) - Anselmus geht nicht zu Lindhorst, sondern zum Holunderbusch und lässt sich dort nieder → Erinnerung an erste Begegnung mit Schlangen lebt wieder auf; er umfasst den Holunderbaum und fleht in an, dass sich die goldenen Schlangen nochmal zeigen - Anselmus sucht jeden Abend den Holunderbusch auf und gesteht sich seine Liebe zu den Schlangen ein Der Archivarius taucht eines Abends auf und fragt den Studenten, wieso er nicht wie abgemacht zu den Kopierarbeiten erschienen ist Der Archivarius gibt sich als Vater der drei Schlangen zu erkennen; zeigt Anselmus Serpentina in einem funkelnden Stein an seinem Ring, der sogleich anfängt zu strahlen; Strahlen bilden einen Kristallspiegel, in dem die drei Schlangen tanzen - - Anselmus lernt Serpentina kennen - Archivarius beendet Erscheinung durch Atemhauch auf Spiegel - Der Archivarius verspricht, dass Anselmus Serpentina immer sehen kann, wenn er bei ihm als Kopist zu arbeiten beginnt - Der Archivarius gibt Anselmus ein Likör, den er dem Apfelweib auf die Nase tröpfeln soll, falls dieses wieder an der Haustür erscheinen sollte - Anselmus sieht, dass sich Lindhorst in einen Geier verwandelt und davonfliegt 5. Vigilie- reale Welt - Gute Zukunftsaussichten für Anselmus → Heerbrand erzählt Paulmann davon, dass Anselmus zum ,,Geheimen Sekretär“ oder „Hofrat" (S. 36) werden könnte - Veronika hat das Gespräch mitangehört und träumt von gemeinsamer Zukunft mit Anselmus - Anselmus erscheint plötzlich und tritt sehr selbstbewusst und galant auf - Veronika hat eine gespenstische Erscheinung ⇒ eine „feindselige Gestalt“ (S. 38) ärgert Veronika und sagt, dass Anselmus sie nicht liebe und niemals ihr Mann werden wird - Entsetzten wird durch Besuch von drei Freundinnen unterbrochen; beim Kaffeetrinken kommt wieder eine fröhliche Stimmung auf Eine Freundin erzählt von einer alten Frau mit Fähigkeiten als Hellseherin → Veronika besucht die furchterregende Rauerin, um mehr über ihre Zukunft mit Anselmus zu erfahren - Rauerin rät zunächst von Anselmus ab; sie erzählt, dass Anselmus sie nicht liebe, weil er in die Fänge des Archivarius geraten sei und die grüne Schlange heiraten wolle - Veronika will davoneilen; die Rauerin fällt auf die Knie und hält sie jammernd und weinend zurück → Veronika erkennt in ihr die alte Liese (ihre ehemalige Kinderfrau) - Rauerin verspricht einen Plan, wie Lindhorst besiegt und Anselmus zu Veronikas Mann werden kann - 6. Vigilie - magische Welt - Anselmus macht sich nüchtern auf den Weg zum Archivarius → begründet seine wundersamen Erlebnisse vor der Tür des Archivarius mit dem reichlichen Genuss von Likör - Liebe zu Serpentina motiviert ihn zur Arbeit beim Archivarius → Er freut sich darauf, sie wiederzusehen - Anselmus gelangt ungehindert in das Haus vom Archivarius, indem er den vom Archivarius erhaltenen Likör benutzt - Archivarius empfängt Anselmus und führt ihn ins Laboratorium → gelangen in einen Saal voller Pflanzen; Anselmus hört die Stimmen von Vögeln, die ihn necken - Anselmus erkennt in einem Feuerlilienbusch den Archivarius Lindhorst - Anselmus bewundert den Hausgarten, beschwert sich aber über die Vögel, die über ihn spotten - Anselmus erhält eine Führung durch das Haus, dass voller magischer Dinge ist (Pflanzen, sprechende Vögel, Papagei mit Brille, der goldene Topf) - Schlussendlich gelangen sie in einen Raum, der noch prächtiger ist als alle anderen → dort sieht Anselmus Serpentina im goldenen Topf und ist entzückt - Archivarius macht sich in der Bibliothek ein Bild von Anselmus Können - Archivarius scheint nicht von Anselmus Arbeiten überzeugt zu sein - Anselmus kommen seine eigenen Arbeiten schlecht vor die Situation ist ihm sehr unangenehm - Archivarius lacht darüber und fordert Anselmus auf, mit der Arbeit zu beginnen - Beginn der Arbeit verläuft erfolgreich; Anselmus gewinnt sein Selbstbewusstsein zurück; Er fühlt sich wohl → Verselbstständigung des Schreibprozesses; die Arbeit geht wie von selbst - Archivarius zeigt bürgerliche Seite → ruft Anselmus um punkt drei Uhr zum Mittagessen - Das Essen verläuft gut → der Archivarius zeigt sich als freundlicher, interessierter, aufgeschlossener Gastgeber - Nach der Pause gelingt das Kopieren der Manuskripte noch besser als zuvor durch wundersame Klänge und Worte, die Anselmus vernimmt - Anselmus hört die Stimme Serpentinas, die ihn bei seiner Arbeit motiviert → Er beginnt die Manuskripte zu verstehen - Archivarius tritt um Punkt sechs Uhr in das Zimmer und lächelt sonderbar → erscheint undurchschaubar, unberechenbar, rätselhaft - Archivarius ist von der Arbeit Anselmus angetan und blickt ihn mit „unbeschreiblicher Milde" (S. 53) an Die Gestalt des Archivarius scheint sich zu wandeln: ,,Die ganze Gestalt war höher, würdevoller (...) der weite Schlafrock legte sich wie ein Königsmantel (...)" (S. 53) - Lindhorst erklärt, dass Serpentina Anselmus liebe und verspricht den goldenen Topf als Mitgift - Anselmus versteht das Erlebte nicht → Er weiß aber, dass er Serpentina liebt und sie nicht aufgeben will 7. Vigilie - reale Welt - Veronika trifft sich nachts heimlich mit der Rauerin →Sie will Anselmus durch eine magische Zeremonie befreien, damit sie ihn für sich haben kann - Veronika verliert bei der magischen Zeremonie das Bewusstsein - Sie wacht zu Hause in ihrem Bett mit Fieber auf und ist in Besitz eines wundersamen Spiegels, über den sie mit Anselmus in Kontakt treten kann 8. Vigilie - magische Welt - Anselmus ist glücklich über sein Leben und die Arbeit beim Archivarius: ,,die Arbeitsstunden waren für ihn die glücklichsten seines Lebens, denn immer von lieblichen Klängen, von Serpentinas tröstenden Worten umflossen (...) durchströmte ihn eine nie gefühlte Behaglichkeit" (S. 63) - Er lebt nun ein völlig anderes ihm bisher fremdes Leben: ,,begriff er alle Wunder einer höheren Welt, die ihn sonst mit Staunen, ja mit Grausen erfüllt hatten.“ (S. 63) - Die Arbeit gelingt gut und er versteht die Manuskripte immer besser: ,,indem es ihn immer mehr dünkte, er schreibe nur längst gekannte Züge das Pergament" (S. 63) - Archivarius lobt seine bisherige Arbeit und weist ihm einen neuen Arbeitsplatz zu → Anselmus soll besondere Abschriften im azurblauen Zimmer anfertigen; Lindhorst warnt ihn eindringlich vor Unachtsamkeit und Unsauberkeit - Anselmus scheint mit den neuen Manuskripten zunächst überfordert → ihn verlässt der Mut - Lindhorst ermutigt Anselmus „Mut gefasst, junger Mensch!" (S. 65) und erscheint wieder in der königlichen Gestalt Anselmus wundert sich inzwischen nicht mehr über das Verhalten bzw. die Wandelbarkeit des Archivarius - Umgeben von Musik, Kristallklängen und wunderbaren Düften macht sich Anselmus motiviert an die Arbeit - Anselmus erkennt, dass das Manuskript von der Vermählung des Salamanders mit der grünen Schlange handelt - Serpentina erscheint in Gestalt eines schönen Mädchens → Sie drückt sich an Anselmus und verspricht den goldenen Topf Die beiden halten sich eng umschlungen → Serpentina fühlt sich für Anselmus ganz glatt und schlüpfrig an; Sie entgleitet ihm - Sie erläutert ihm ihre Herkunft: ● Verliebte sich sogleich in sie und nahm sie deshalb an sich Ging mit ihr in das Schloss des Geisterfürsten Phosphorus und verlangte die Vermählung mit der Schlange; der Geisterfürst verneinte und warnte den Salamander, da sich durch die Umarmung ein neues Wesen aus ihm entwickeln würde ● ● Vater (eigentlich ein Salamander) erblickte in einer Lilie eine grüne Schlange, die Tochter der Lilie ● Missachtete die Warnung und die Schlange zerfiel zu Asche Verheerte den Garten des Phosphorus → Von Phosphorous aus Atlantis verbannt In einem Lilienbusch wird er die grüne Schlange wiederfinden, sich mit ihr vermählen und drei Töchter bekommen Vermählung der Töchter mit Männern mit „kindlich poetischem Gemüt" → Beendigung der Verbannung Erdgeist schenkte Töchtern jeweils einen goldenen Topf, in dem sich Atlantis spiegeln und nach der Vermählung eine Feuerlilie sprießen soll; gefundene Gemahl soll dann mit Geliebten in Atlantis leben →verdeutlicht schöne Zukunft, die ihnen bevorsteht → Anselmus soll bösen Mächten Widerstand leisten - Erläuterungen enden mit einem Kuss - Anselmus erwacht wie aus einem Traum; es ist bereits Abend, doch die Abschrift ist fertig → Anselmus bemerkt, dass er die von Serpentina berichtete Geschichte abgeschrieben hat - Lindhorst ist sehr zufrieden mit der Arbeit → Sie begeben sich mit Registrator Heerbrand zum Linke'schen Bade 9. Vigilie - reale Welt - Anselmus lebt nur noch für die Arbeit beim Archivarius; das bürgerliche Leben ist ihm fremd: ,,All das Seltsame und Wundervolle, welches dem Studenten Anselmus täglich begegnet war, hatte ihn ganz dem gewöhnlichen Leben entrückt.“ (S. 73) → Er trifft sich nicht mehr mit seinen bürgerlichen Freunden und wartet sehnsüchtig auf den Beginn seiner Arbeitszeit - Veronika erscheint jedoch ab und zu in seinen Gedanken: ,,indem sein ganzes Gemüt der holden Serpentina und den Wundern des Feenreiches bei dem Archivarius Lindhorst zugewandt war, musste er zuweilen unwillkürlich an Veronika denken“ (S. 73) ➜ ihm ist es, als würde sie zu ihm treten und ihre Liebe gestehen; sie macht ihm deutlich, dass die magische Welt sein Verderben bedeuten werde - Anselmus wird von Paulmann zu ihm nach Hause eingeladen → dort begegnet er Veronika, die sich besonders hübsch gemacht hat - Veronika gelingt es, Anselmus durch ihre Fröhlichkeit in ihren Bann zu ziehen; die beiden kommen sich wieder näher - Anselmus stößt gegen einen Tisch, auf dem sich Veronikas Nähkästchen befindet, es fällt herunter und der Deckel öffnet sich; Anselmus hebt es auf, entdeckt in dem geöffneten Nähkästchen einen Mettalspiegel; Veronika steht dicht an ihn geschmiegt und blickt über seine Schulter ebenfalls in Spiegel → erkennt seine Liebe zu Veronika und wundert sich selbst über seine Träumereien: „Da war es Anselmus, als beginne ein Kampf in seinem Innern" (S.75); er verspricht ihr, sie zu heiraten - Paulmann lädt Anselmus zum Essen ein - Genuss von Punsch bringt die Erlebnisse beim Archivarius zurück → Er gerät in einen Traumzustand Der Punsch scheint alle, die davon trinken, völlig wirr zu machen → Situation gerät außer Kontrolle; Paulmann reißt sich die Perücke vom Kopf; Anselmus und Heerbrand werfen die Punschterrine und ihre Gläser an die Decke - Die Männer verlieren ihren Anstand durch den Alkoholeinfluss und entsprechen nicht mehr den bürgerlichen Normen - Ein Männlein tritt ins Zimmer und verkündet, dass Lindhorst heute Anselmus bei der Arbeit vermisst habe Das Männlein verlässt das Zimmer und die Männer erkennen, dass es sich eigentlich nur um einen Papagei gehandelt hat - Anselmus ist entsetzt und flieht nach Hause: ,,den Studenten Anselmus durchzuckte der Wahnsinn des Entsetzens" (S.79) - - Am nächsten Morgen muss Anselmus über die Wirkung des Punsches lachen und sieht sich bestärkt darin, Veronika zu heiraten: ,,Aber so wie ich Hofrat worden, heirate ich ohne Weiteres Mademoiselle Paulmann und werde glücklich.“ (S. 80) - Rückkehr in das Haus des Archivarius → alles erscheint entzaubert und verändert; Entfremdung von der magischen Welt; er begreift nicht, wie ihm das alles gefallen konnte - Archivarius erzählt Wundersames → Er behauptet, beim Punschgelage in der Punschterrine anwesend gewesen zu sein - Er versteht die Schriften nicht, die er kopieren soll → Er sieht nichts als verwirrende Zeichen und Schnörkel: „dass es ihm beinahe unmöglich schien, das alles genau nachzumalen" (S. 81) - Anselmus macht einen Tintenklecks auf das zu kopierende Manuskript → Anselmus wird ohnmächtig und wacht eingesperrt in einer Glasflasche wieder auf 10. Vigilie - magische Welt - Anselmus erleidet große Qualen in der Glasflasche: „namenlose Marter in seinem gläsernen Gefängnisse“ (S. 83) - Er ruft nach Serpentina und bittet um ihre Hilfe: „O Serpentina – Serpentina, rette mich von dieser Höllenqual!“ (S. 83) ➜ seine Situation verbessert sich schlagartig und er kann freier atmen - Er macht sich selbst Vorwürfe, weil er an Serpentina und seiner Liebe zu ihr gezweifelt und den Glaube an sie kurzzeitig verloren hat: „ach! Habe ich nicht gegen dich selbst, holde, geliebte Serpentina! Gefrevelt? – habe ich nicht schnöde Zweifel gegen dich gehegt?“ (S. 83) → Er gesteht sich seine Verfehlungen ein - Monolog über das eigene Leiden → hat Angst, nie mehr wieder die Wunder der magischen Welt zu erleben: „für mich ist der goldne Topf verloren, ich darf seine Wunder nimmermehr schauen." (S. 83) - Er entdeckt fünf weitere Flaschen, in denen Gefangene stecken (drei Kreuzschüler und zwei Praktikanten) → diese können sein Leiden nicht nachvollziehen und sind sehr vergnügt; haben keinen Zugang zur poetischen Welt - Anselmus ist verwundert darüber, wieso die anderen nicht die gleichen Qualen wie er selbst empfinden: „wie ist es Ihnen denn möglich, so gelassen, ja so vergnügt zu sein?" (S. 84) - Den anderen Gefangenen geht es wegen der guten Bezahlung des Archivarius sehr gut und sie genießen ihr Leben - Anselmus weist die anderen auf die Gefangenschaft in der Flasche hin → Sie lachen ihn aus, halten ihn für verrückt und behaupten, er würde sich das Eingesperrtsein nur einbilden - Gegensätzliche Welt von Anselmus und den Studenten: „die schauten niemals die holde Serpentina, sie wissen nicht, was Freiheit und Leben in Glauben und Liebe ist. Deshalb spüren sie nicht den Druck des Gefängnisses“ (S. 84) - Anselmus vernimmt die Stimme Serpentinas, die ihn auffordert, durchzuhalten und zu glauben, zu lieben und zu hoffen → verschafft Anselmus Erleichterung und verringert seine Qual: ,,das Kristall musste seiner Gewalt weichen und sich ausdehnen, dass die Brust des Gefangenen sich regen und erheben konnte!" (S. 85) - Der Liebesbeweis von Serpentina macht die Gefangenschaft in der Flasche erträglicher: ,,er merkte wohl, dass ihn Serpentina noch liebe, und dass nur sie es sei, die ihm den Aufenthalt in der Glasflasche erträglich mache.“ (S. 85) → Die erneute Zuwendung zur magischen Welt tut Anselmus gut; gibt ihm Stärke und Klarheit - Anselmus konzentriert sich völlig auf Serpentina - Eine Kaffeekanne verwandelt sich in das Äpfelweib vom ,,Schwarzen Tor" → wiederholt den Fluch: ,,Ins Kristall nun dein Fall – hab ich dir's nicht längst vorausgesagt?“ (S. 85) - Das Äpfelweib will Anselmus für Veronika befreien, den goldenen Topf klauen und die grüne Schlange töten - Anselmus bekennt sich zu Serpentina: ,,Trotz biete ich deiner Macht, ich liebe ewiglich nur Serpentina - ich will nie Hofrat werden - nie die Veronika schauen, die mich durch dich zum Bösen verlockt" (S. 86) → wendet sich von Veronika ab; endgültige Entscheidung für die magische Welt und Entfremdung von der bürgerlichen Welt - Archivarius und sein Papagei siegen im Kampf gegen das Äpfelweib → von dem Äpfelweib bleibt nur eine „garstige Runkelrübe“ (S. 88) zurück - Lindhorst nimmt den goldenen Topf wieder an sich und verwandelt sich in die hohe majestätische Gestalt des Geisterfürsten“ (S. 89) - Lindhorst lobt Anselmus Treue: ,,Du hast deine Treue bewährt, sei frei und glücklich“ (S. 89) - Anselmus wird aus der Glasflasche befreit und stürzt in „die Arme der holden lieblichen Serpentina" (S. 89) 11. Vigilie - reale Welt Der Morgen nach dem Punschgelage: Paulmann und Heerbrand analysieren den vorangegangenen Abend geben Anselmus die Schuld: ,,lediglich der verdammte Student ist an all diesem Unwesen schuld. Merken sie denn nicht, dass er schon längst mente captus ist?" (S. 90) - Anselmus wird für wahnsinnig erklärt → begründen ihr Verhalten damit, dass sie der Wahnsinn angesteckt haben muss: ,,Aber wissen Sie denn nicht auch, dass der Wahnsinn ansteckt?" (S. 90) - Paulmann wendet sich von Anselmus ab → erteilt ihm Hausverbot und beschimpft ihn; Bruch der Freundschaft: ,,Der Anselmus soll mir nicht mehr über die Schwelle (...) denn ich sehe nun wohl, dass er mit seinem verstockten inneren Wahnsinn die besten Leute um ihr bisschen Vernunft bringt“ (S. 91) „Ach du verdammter abscheulicher Anselmus!" (S. 91) - Veronika zieht sich zurück und weint als ihr Vater über Anselmus schimpft → Sie sagt, er wäre in einer Glasflasche eingesperrt; Paulmann empfindet ihre Worte als besorgniserregend und geht direkt mit ihr zum Doktor - Zeitsprung von mehreren Monaten: Anselmus ist verschwunden und Heerbrand lässt sich nicht bei Paulmann blicken - Heerbrand ist inzwischen zum Hofrat geworden und hält um Veronikas Hand an → Paulmann ist zwar überrascht, gestattet Heerbrand aber seine Tochter zu heiraten - Hofrat Heerbrand macht Veronika einen Heiratsantrag, überreicht ihr Blumen und Ohrringe → Veronika nimmt den Antrag an, möchte den zwei Männern aber noch etwas Wichtiges berichten - Sie offenbart die gesamte Geschichte von Anselmus und der alten Liese → Sie gönnt Anselmus sein Glück mit der Schlange und beteuert, dass sie den Satanskünsten abgeschworen habe - Paulmann ist über die Worte seiner Tochter entsetzt und hält sie für wahnsinnig - Heerbrand reagiert gelassen und nimmt Veronika in Schutz → erklärt sich die Umstände nüchtern und pragmatisch; bezeichnet alles als „poetische Allegorie“ (S. 95) - Paulmann kann weder für die Ausführungen seiner Tochter noch für die Reaktion des Hofrats Verständnis aufbringen: ,,haben wir uns denn etwa wieder übernommen im verdammten Punsch, oder wirkt des Anselmi Wahnsinn auf uns?“ (S. 95) → Paulmann beschleunigt die Verlobung und vermutet, dass die Liebe die beiden zu solchen Aussagen veranlasst - Positives Ende für Paulmann, weil sich seine Hoffnungen auf eine bürgerliche Ehe für seine Tochter erfüllen - Heirat findet statt und Veronikas Traum wird wahr gesellschaftliches Ansehen als Hofrätin; komplette Abwendung von der magischen Welt 12. Vigilie - magische Welt - Dem Erzähler fällt es schwer, sein Werk zu beenden - Erzähler erhält ein Brief vom Archivarius, in dem er ihm Hilfe anbietet und ihn zu sich nach Hause in das blaue Palmzimmer einlädt - Erzähler geht zum Archivarius → hat dort eine Vision vom glücklichen Anselmus zusammen mit Serpentina in Atlantis - Anselmus ist in einem Hain voller Blumen und geht sehnsuchtsvoll auf einen Tempel in der Ferne zu → Serpentina tritt heraus mit dem goldenen Topf, in dem eine Lilie wächst - Anselmus umschlingt seine Geliebte und die gesamte Natur feiert das Fest ihrer Liebe - Anselmus und Serpentina heiraten und leben als Ehepaar in Atlantis - Anselmus ist voller Wonne und im Einklang mit der Natur: ,,der Glaube and dich, die Liebe hat mir das Innerste der Natur erschlossen! (...) Ja, ich Hochbeglückter habe das Höchste erkannt - ich muss dich lieben ewiglich, o Serpentina!" (S. 101) - Anselmus empfindet Glückseligkeit → Er ist endlich angekommen in einer Welt und hat seinen inneren Zwiespalt überwunden - Letzter Satz des Werkes: ,,Ist denn überhaupt des Anselmus Seligkeit etwas anderes als das Leben in der Poesie, der sich der heilige Einklang aller Wesen als tiefstes Geheimnis der Natur offenbaret?" ● Der Leser soll die Bedeutung und Tragweite der Poesie erkennen und sich damit beschäftigen ● Poesie als Schlüssel der Welt und zur Welterkenntnis Ansatz zur Gesamtdeutung: Paradies der Künstler; vollkommene Harmonie zwischen Mensch und Natur Deutungshypothese: - Psychologisch: → Anselmus als psychisch Kranker → Serpentina als unbewusster, weiblicher Seelenanteil (Anima) - Biografisch: → Julia Marc als Vorbild für Serpentina → geistige Flucht aus real historischer Situation - Poetologisch: → Entwicklung zum Dichter → Durchdringung von Realität und Poesie - Soziologisch: → Widerstreit zwischen bürgerlichem und künstlerischem Lebensentwurf - Philosophisch: → Nähe zu Schuberts Naturphilosophie → Infragestellung der Entsprechung von äußerer und innerer Wirklichkeit Aufbau: -Märchen ist in zwölf Kapitel bzw. Vigilien („Nachtwachen“) unterteilt - Zahl Zwölf steht für zwölf Stunden der Nacht und für die Vollkommenheit der Handlung, die nach 12 Vigilien ihre Vollendung findet - Jedes Kapitel hat zu Beginn eine kurze Inhaltsangabe Fasst die wichtigsten Ereignisse stichwortartig zusammen Soll Aufmerksamkeit des Lesers auf bestimmte Ereignisse im folgenden Kapitel lenken Struktur: Bipolarität von magischer und realer Welt - Abwechslung von realen und mystischen Handlungssträngen → Gewöhnliches / Alltägliches und Wunderbares / Sonderbares - Reale Welt wird von Widrigkeit und Glückserwartungen bestimmt, magische Welt von Verdammung und Erlösung - Die zwei Welten durchdringen sich und stellen keine Gegensätze dar; Sie sind unterschiedliche Modi der Wirklichkeit - Wechselnder Modus verwirrt und irritiert den Leser, aber Wiederholungen, Handlungsstränge und Entwicklungen strukturieren die Erzählung → Konflikt / Spannungsverhältnis zwischen realer Welt und übernatürlicher, phantastischer Welt bestimmt den gesamten Handlungsverlauf Strukturierung der Zeit: - Entwicklung von Anselmus vollzieht sich in einem Zeitraum von etwa neun Monaten → Beginn der Handlung am „Himmelfahrtstag“, Ende am Namenstag Veronikas - Präzise Zeitangaben vermitteln den Eindruck realer Begebenheiten - Tätigkeiten (z. B. Arbeit von Anselmus beim Archivarius) sind durch genaue Uhrzeiten bestimmt → penible Zeitangaben heben bürgerliche Komponente hervor - Zeitebene der magischen Welt ist losgelöst von der realen Welt Räumliche Gestaltung: - Konkrete Zeitangaben mit realen Ortsangaben (märchenuntypisch) - Dresden als Schauplatz der Handlung in der bürgerlichen, realen Welt geprägt durch Ordnung; Skepsis gegenüber allem Fremden / Übernatürlichen - Darstellung realer Örtlichkeiten bleibt nur vage → dem Leser bleibt es selbst überlassen, sich eine genauere Vorstellung zu machen - Einzelne Schauplätze (z. B. „Linke´sches Bad“, „Elbbrücke, „Schwarzes Tor") haben eher metaphorischen Charakter → Bsp.: Schritt durch das ,,Schwarze Tor" von Anselmus als Beginn des Eintritts in die magische Welt - Wohnung von Konrektor Paulmann als Idealbild bürgerlicher Idylle → z.B. ,,Suppenschüssel“ - Phantastische Welt ist gekennzeichnet durch Farben, Klänge und Düfte → spricht alle Sinne an; unbegrenzte Wahrnehmungsmöglichkeiten - Atlantis als Sinnbild für dichterisches Schaffen bzw. ein ,,Leben in der Poesie" - Örtlichkeiten der magischen Welt werden durch Sinneseindrücke viel bildreicher und plastischer geschildert - Innenräumen werden detailliert beschrieben und spiegeln Sichtweise der jeweiligen Besucher wider (vgl. Anselmus beim Archivarius Lindhorst) → keine eindeutige Trennung zwischen Realität und subjektiver Wahrnehmung - Ständiger Wechsel zwischen Örtlichkeiten der magischen und der bürgerlichen Welt Bipolarität der Personen: - Prinzip des Dualismus ● Figuren sind aufgeteilt in Vertreter der realen, bürgerlichen und der mythisch- magischen Welt Reale, bürgerliche Welt: Konrektor Paulmann, Registrator Heerbrand, Veronika, Fränzchen ● Mythisch - magische Welt: Archivarius Lindhorst, Liese Rauerin, Serpentina Sonder-/ Zwischenstellung von Anselmus: Er gehört eigentlich der realen Welt an, entscheidet sich aber für ein Leben mit Serpentina in der magischen Welt Bürgerliche Welt - Bilden den Gegenpol zu den mythisch - magischen Figuren - Entstammen aus dem Mittelstand; Tätigkeiten im Bereich der Bürokratie - Denken und Handeln ist begrenzt und steht unter gewissen Nützlichkeitsaspekten - Charakterisierung ist humoristisch / ironisch gefärbt Magische Welt - Können ihre Gestalt verändern - Bewegen sich zwischen beiden Welten - Werden in Vertreter der guten (Lindhorst) und bösen (Rauerin) Magie unterschieden Personenkonstellation: Hauptfigur: - Anselmus: ● Person: O Junger Student, der in Dresden lebt (vgl. S. 5) o Verfügt nur über geringfügige finanzielle Mittel (vgl. S. 5) o Tollpatschig → stößt zu Beginn den Korb des alten Äpfelweibs um und lädt damit ihren Fluch auf sich ● o Selbstmitleid; sieht sich selbst vom Unglück verfolgt (vgl. S.8); verzweifelt über seine Situation o Missgeschicke / Tollpatschigkeit und unmodische Kleidung (vgl. S. 6) machen ihn von Anfang an zum Außenseiter; Typus des Sonderlings Distanz zur Gesellschaft → Selbstgespräch (vgl. S. 9) Künstlerisch talentiert → Klavier spielen; Talent in Kalligraphie und Zeichnen Liebt Serpentina → Glaube an Serpentina = Glaube an höhere Welt voller Poesie O O O O O Dualismus: Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft Student O Strebt eine gute O O O Löst sich letztlich, überfordert von den vielen Einflüssen, vom Bürgertum und findet Glück mit Serpentina in Atlantis Erfährt Einflüsse weißer und schwarzer Magie, sowie der realen Welt O O Beamtenstellung an Freude an kleinbürgerlichen Vergnügen (z. B. Feiern am Himmelfahrtstag) Kontakt zu Konrektor Paulmann und Registrator Heerbrand Bemühen um Veronika und Wunsch nach einer Ehe mit ihr Wunsch, sich in die bürgerliche Gesellschaft zu integrieren Möchte so sein, wie die anderen ist dankbar, wenn man sich um ihn bemüht Ist bereit die Deutungsversuche seiner Umgebung zu übernehmen Offen für wunderbare und phantastische Phänomene O O Sein Verhalten stößt bei normalen Bürgern teilweise auf Unverständnis (vgl. S. 12, S. 16) Macht ihn zum Sonderling; halten ihn für krank, betrunken, träumend oder phantasierend → durch sein Verhalten und seine Kleidung grenzt er sich immer wieder von den anderen Bürgern ab → Phänomene, die seine Umgebung nicht oder anders wahrnimmt, wecken in ihm Verlangen, Sehnsucht und Wehmut (z.B. unter Holunderbusch oder bei der Überfahrt auf die Elbe) → Konrektor Paulmann deutet Anselmus Verhalten als körperliche Krankheit (vgl. S. 17)→ findet Zugang zur phantastischen Märchenwelt (vgl. Holunderbuschszene) Entwicklung: O Schwankt zwischen der realen und bürgerlichen Welt O Innere Zerrissenheit; wächst immer weiter in die magische Welt hinein O Von Anfang an für Phänomene der magischen Welt empfänglich; gleichzeitig möchte er anfangs am bürgerlichen Leben teilnehmen O Erste Begegnung mit der magischen Welt während dem Erlebnis am O O O O O O Holunderbusch Durch die Arbeit bei Archivarius Lindhorst und den Kontakt mit Serpentina tritt er immer weiter in die magische Welt ein → löst sich zunehmend von der Alltagswelt Fördert die Entwicklung zum Dichter Zauber des Äpfelweibs und Einfluss von Veronika sorgen dafür, dass sich Anselmus kurzzeitig von der magischen Welt entfremdet Resultiert in der Gefangenschaft in der Glasflasche Er entscheidet sich am Ende für Serpentina und gegen die bürgerliche Welt; sagt sich von Veronika los; rückhaltlose Akzeptanz der magischen Welt → Leben als Dichter mit Serpentina auf dem Rittergut in Atlantis Kein Schwanken mehr zwischen der Welt des Wunderbaren und des Alltags → Entwicklung vom tollpatschigen Studenten, der von seiner Umwelt beargwöhnt wird, zum glücklichen Dichter → Scheitern oder Gelingen? Scheitern - Anselmus entwickelt nicht die Eigenschaften, die einen ordentlichen Bürger auszeichnen (z. B. Sorgfalt, Ordnung) - Scheitern der bürgerlichen Karriere als ,,Hofrat", stattdessen wird Heerbrand Hofrat - Scheitern der sozialen Beziehungen zu seinen Bürgersfreunden Paulmann und Heerbrand → Anselmus wird völlig aus der bürgerlichen Welt ausgeschlossen - Paulmann wendet sich vollständig von Anselmus ab und weist ihm die Schuld zu: ,,fort mit dem Anselmus!“; „Ach du verdammter, abscheulicher Anselmus!" (S. 91) - Paulmann erteilt Anselmus Hausverbot ,,Der Anselmus soll mir nicht mehr über die Schwelle" (S.91) - Verlust der Alltagsrealität - Anselmus wird von den Bürgerlichen als verrückt erklärt - Scheitern der Beziehung zu Veronika und damit verbundene bürgerliche Ehe Gelingen - Anselmus gesteht sich seine Liebe zu Serpentina ein und kann sich dadurch aus der Gefangenschaft in der Glasflasche befreien → Überwindung der bürgerlichen Zwänge bzw. seiner Krise - Anselmus entscheidet sich für ein Leben in Atlantis - Glückliche Liebesbeziehung: Heirat mit Serpentina; er erhält den goldenen Topf - Positives Selbstbild: empfindet Seligkeit, Glück und Liebe; voller Wonne: ,,lebe ich in höchster Seligkeit immerdar“ (S. 101) -lebt in Einklang mit allen Wesen der Natur; Erkenntnis der Einheit: ,,die Liebe hat mir das Innerste der Natur erschlossen" (S. 101) - Anselmus findet zu seiner Bestimmung als Dichter → Selbstverwirklichung - Überwindung der inneren Zerrissenheit → Anselmus fühlt sich angenommen in der magischen Welt → glückliche Liebesbeziehung und Auslebung der Berufung zum Dichter auf Kosten des Verlustes der bürgerlichen Existenz Die Magischen - Künstler - Archivarius Lindhorst: Person: o Doppelrolle / Doppelexistenz; gehört der magischen und der bürgerlichen Welt an O Facettenreich; wandlungsfähig; lässt sich nicht auf eine bestimmte Rolle festlegen O Eröffnet Anselmus die magische Welt O Benutzt Serpentina um sich zu erlösen O Am Ende: Archivarius ist immer noch ein Verbannter in der bürgerlichen Welt, weil er erst eine Tochter mit einem geeigneten Jüngling verheiraten konnte (Teilerlösung) O Vertritt weiße Magie (Gut) O Erfährt Einflüsse weißer und schwarzer Magie, sowie der realen Welt Dualismus: O Bürgerliche Existenz ,,forschender Antiquar" und „experimentierender Chemiker" (S. 18) o Beschäftigt sich mit exotischen Schriften gebildeter Gelehrter Lindhorsts Villa mit vielen Tieren und Pflanzen liegt abseits am Stadtrand → lebt zurückgezogen und entlegen Einzelgänger / Sonderling in den Augen der Philister Benötigt Kopist, der für ihn Manuskripte abschreibt → Sorgfältigkeit, akkurate / genaue Arbeit ist ihm wichtig Jähzornig, aufbrausend → wird z.B. zornig, wenn man seine Manuskripte mit Tinte befleckt (vgl. S. 19) O Möchte Anselmus als Kopist bei ihm einstellen Besucht regelmäßig das Kaffeehaus und nimmt am öffentlichen Leben teil → lässt z.B. Paulmann und Heerbrand von Anselmus grüßen; Teilnahme an Kneipenbesuchen →gebildeter und angesehener Einzelgänger Magisch - Phantastische Existenz Geisterfürst aus dem Geschlecht der Salamander O Vater der drei goldgrünen Schlangen; Serpentina ist seine jüngste Tochter o Magisches Haus mit sprechenden Tieren, Pflanzen In Konflikt mit dem bösen Äpfelweib Unterliegt ständigen O Metamorphosen; Gestaltenwandler: verwandelt sich in einen Geier (vgl. S. 35), nimmt die Gestalt eines Feuerlilienbusches an (vgl. S. 48), Geisterfürst (vgl. S. 53), ist beim Punschgelage in der Terrine anwesend Verfügt über magische Fähigkeiten → z.B. lässt Schlangen mithilfe seines magischen Rings erscheinen (S. 33) Bietet Anselmus die Heirat mit Serpentina an und verspricht den goldenen Topf als Mitgift Auftreten / Aussehen schüchtert Anselmus ein (S. 34) Aussehen ist durch die Wandelbarkeit schwer durchschaubar O Dominant aber auch wohlwollend gegenüber Anselmus O Erscheint mysteriös, unberechenbar, rätselhaft → Herrscher in einer magischen, vielgestaltigen Welt ● ● Ursache für Doppelexistenz: O Wird in der Atlantis – Erzählung als Strafe für die Vergehen des Salamanders begründet (hat sich dem Geisterfürsten Phosphorus widersetzt) → Lindhorst wurde aus Atlantis ausgewiesen und muss bis zu seiner Erlösung ein bürgerliches Leben in der von ihm als dürftig empfundenen Alltagswelt führen ● → durch die Verheiratung seiner drei Töchter (Schlangen im Holunderbusch) mit einem Jüngling mit kindlichem poetischem Gemüt kann er erlöst werden (vgl. S.70) Bedeutung für Anselmus: O Hat bei der ersten Begegnung eine unerklärliche Wirkung auf Anselmus (vgl. S.25) Führt Anselmus in die magische Welt ein; durch den Archivarius ist Anselmus magischen Einflüssen ausgesetzt →Vermittlerfigur (Verstärkung durch verwirrende Sinneseindrücke und Flora / Fauna) O Zeigt Anselmus seine Tochter Serpentina in seinem Ring O Archivarius ist auf Anselmus für seine Erlösung angewiesen → unterstützt ihn; ermuntert ihn immer wieder dazu, an die poetische Welt und an Serpentina zu glauben Archivarius als Lehrmeister → bereitet Anselmus auf ein Leben im Reich der Poesie vor (Arbeit beim Archivarius als Dichterlehre) - Liese Rauerin / Äpfelweib: ● Rollenpluralität → kann sich in der realen und der magischen Welt bewegen zunächst Äpfelweib, dessen Korb von Anselmus umgestoßen wird → verflucht Anselmus; Verwünschung realisiert sich, als Anselmus beim Archivarius in eine Flasche eingesperrt wird Negativer Gegenpol zu Archivarius Lindhorst → Gegenspieler von Anselmus und Archivarius Lindhorst O O Kann sich verwandeln ist Äpfelweib, Veronikas Kinderfrau Liese, Hexe, ist in einer Kaffeekanne, Türklopfer Kann in die Zukunft sehen Hilft Veronika mithilfe von schwarzer Magie Anselmus zurück in den bürgerlichen Kreis an ihre Seite zu bringen Wird am Ende vom Salamander besiegt Benutzt Veronika um Archivarius zu besiegen Versucht Anselmus loszuwerden Vertritt schwarze Magie (Böse) Erfährt Einflüsse schwarzer und weißer Magie, sowie der realen Welt - Serpentina: ● ● Äußeres Erscheinungsbild: O Goldgrüne Schlange aus Atlantis O Mädchengestalt: hübsch; anziehend; nicht greifbar / konturlos O Dunkelblaue Augen O Erscheint Anselmus auch in Mädchengestalt; sehr hübsch und anziehend, aber ungreifbar (8 Vigilie) Eigenschaften: O Ist ein Sinnbild der Vollkommenheit O Märchenhafte Existenz; jedoch teilweise Mädchen / Menschengestalt O Gehört uneingeschränkt zur Welt des Guten O Ihr Auftritt ist meist von positiven synästhetischen Wahrnehmungen begleitet O Anselmus Glaube an sie und ihre Liebe ist gleichbedeutend mit seinem Glauben an eine höhere Welt der Poesie o Verspricht Anselmus eine höhere Erlösung im Reich Atlantis (8 Vigilie) O Motiviert und bestärkt ihn O Erfährt Einflüsse weißer Magie und realer Welt, bleibt ihrer Welt verbunden Familiäre Situation: O Eine der drei Töchter von Archivarius Lindhorst Bedeutung für Anselmus: O O O O O Löst Sehnsucht / Verlangen / starke Gefühle in Anselmus aus: ,,Gefühl der höchsten Seligkeit und des tiefsten Schmerzes" (S. 10) Erzählt von Atlantis und eröffnet dadurch die Welt der Fantasie Liebe zu Serpentina treibt Anselmus bei Kopierarbeiten an Mitgift des goldenen Topfes Serpentinas Stimme verleiht Anselmus während seiner Gefangenschaft in der gläsernen Flasche Hoffnung → Liebe zu Serpentina befreit ihn aus der Flasche Glaube an Serpentina erschließt ihm das Wesen der Natur („die Erkenntnis des heiligen Einklangs aller Wesen“) und ermöglicht Leben in Atlantis o Körperlose, eher inspirierende und geistige Liebe O Beziehung steht in einem spirituellen Kontext → reicht über das Alltägliche heraus und verweist auf die Dimension einer Existenz im Geiste der Kunst, die Normalbürgern meist verschlossen bleibt O Die Bürgerlichen - Philister - Registrator Heerbrand: ● Freund von Konrektor Paulmann; ebenfalls tief in bürgerliche Welt verankert Ebenfalls um rationale Erklärungen bemüht, aber Neigung zur Poesie Ist im Gegensatz zu Paulmann übersinnlichen Phänomenen gegenüber aufgeschlossener ● - Konrektor Paulmann: Vater von zwei Töchtern (heiratsfähige Veronika und zwölfjähriges Fränzchen) Möchte seine ältere Tochter Veronika verheiraten ● ● Meint Anselmus Verhalten nachvollziehen zu können und verteidigt ihn Wird am Ende zum Schwiegersohn von Paulmann durch Heirat mit Veronika ● Trifft sich immer wieder mit Anselmus und lädt ihn zu sich nach Hause ein, um Verbindung zwischen Anselmus und Veronika zu stiften Gebildet und pflichtbewusst; äußert sich abfällig über Poesie Hält Anselmus Fantasien und Visionen für eine behandlungsbedürftige seelische Krankheit Ist um rationale Erklärungen bemüht; Abweichung vom Normalen ist ihm zuwider Nach dem Punschgelage distanziert er sich von Anselmus und Registrator Heerbrand ● Ernennung Heerbrands zum Hofrat → ändert seine Meinung über ihn und gibt ihm Veronika zur Frau ● Spießbürger; misst der gesellschaftlichen Stellung eine große Bedeutung zu; verkörpert das Idealbild der bürgerlichen Welt Unterstützt Anselmus beruflich - Veronika: ● Äußeres Erscheinungsbild: O Idealisiertes bürgerliches Mädchen aus Dresden O Hübsch / begehrenswert O Sechzehn Jahre alt Eigenschaften / Einstellungen: O Führt bürgerliches Leben mit Neigung zum Ungewöhnlichen / Romanhaften; sie ist empfänglich für die Welt des Wunderbaren O Träumt von sozialem Aufstieg zur Hofrätin / einem luxuriösen, bürgerlichen Leben / einem Ehemann mit gesellschaftlichem Ansehen O Versucht Anselmus für sich zu gewinnen, nachdem sie von Heerbrand erfährt, dass er Hofrat werden könnte O Nähert sich der magischen Welt, um Anselmus mit schwarzer Magie für sich zu gewinnen; kehrt aber wieder in bürgerliche Ordnung zurück und schwört der Magie ab Nicht um Rationalisierung bemüht; was von Heerbrand als poetische Allegorie gedeutet wird, bleiben für sie reale Fakten Orientiert sich um, als eine Zukunft mit Anselmus aussichtslos erscheint → wendet sich dem zum Hofrat ernannten Heerbrand zu und heiratet diesen schließlich O O Familiäre Situation: o Ältere Tochter von Konrektor Paulmann Veronika und Anselmus: - Ursachen für das Scheitern der Beziehung zwischen Veronika und Anselmus: Anselmus steht zwischen zwei Frauen, die um ihn konkurrieren → Serpentina verkörpert seine Muse; poetisch – inspirierendes Leben: Sie weckt in ihm starke, bis dahin nie gekannte Gefühle (Sehnsucht, Wonne) und entspricht seiner Neigung zur magischen Welt von Veronika scheint er äußerlich angezogen (hübsches Mädchen mit blauen Augen); Sie entspricht dem Wunsch nach fester Integration in die bürgerliche Gesellschaft; die Verbindung zu ihr ist nicht so prägend wie die zu Serpentina Anselmus befindet sich in einem Zustand der inneren Zerrissenheit zwischen den zwei Welten und damit auch zwischen Serpentina und Veronika Durch die Arbeit als Kopist beim Archivarius Lindhorst entfremdet sich Anselmus zunehmen von der bürgerlichen Welt → er sieht Serpentina und wird von ihr unterstützt, erfährt mehr über die Lebensgeschichte des Salamanders und durchläuft eine Entwicklung zum Dichter Veronikas Versuche, Anselmus mit schwarzer Magie der Rauerin an sich zu binden, scheitern schlussendlich bekennt er sich zur magischen Welt, wendet sich von Veronika ab und entscheidet sich für ein Leben mit Serpentina in Atlantis; Schlüsselereignis: Eingesperrtsein in der Kristallflasche Veronika ist nicht vordergründig an Anselmus selbst interessiert, sondern an dem sozialen Aufstieg, den sie mit der Heirat mit ihm verbindet → nachdem sie erfährt, dass Anselmus gute Zukunftsaussichten hat und Hofrat werden könnte, versucht sie ihn für sich zu erobern → als Anselmus verschwindet orientiert sie sich schnell um und findet Interesse an Heerbrand ● ● Bedeutung für Anselmus: O Anselmus assoziiert die Zukunft mit Veronika mit sozialem Aufstieg → Sie bietet die Möglichkeit, sich im bürgerlichen Leben zu etablieren O Nützlichkeitsdenken prägt die Beziehung O Möchte Anselmus an die bürgerliche Welt binden O Veronika hilft Anselmus auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren; befreit ihn von Phantasiegespinsten o Körperliche Liebe; brennender, anschmiegender Kuss Zwischen den beiden sind keine wirklichen Anzeichen von Liebe; eher Vernunftehe Die Lebenswelten / Lebenskonzepte / Mentalitäten von Veronika und Anselmus unterscheiden sich drastisch → Veronika ist als Tochter von Konrektor Paulmann deutliche dem Bürgertum verhaftet; ihre Wunschvorstellung ist ein konventionelles, kleinbürgerliches Leben → Anselmus hingegen ist von Beginn an aufgeschlossen gegenüber der magischen Welt und Phänomenen, die seine Umgebung so nicht wahrnehmen kann; er hat ein ,,kindliches poetisches Gemüt" - Folgen des Scheiterns der Beziehung zwischen Veronika und Anselmus: Anselmus entscheidet sich für eine Beziehung mit Serpentina in Atlantis → indem die Beziehung zu Veronika scheitert, kann er den inneren Zwiespalt, unter dem er leidet, überwinden Gefühl von Glückseligkeit / Erfüllung; Leben in Harmonie und Einklang mit der Natur in Atlantis ● ● Verlust der bürgerlichen Alltagsrealität von Anselmus → seine Mitbürger erklären ihn als verrückt Veronika findet ihr Glück mit dem zum Hofrat ernannten Heerbrand ⇒ ihr Traum von einem gutbürgerlichen Leben an der Seite des Hofrates in Wohlstand und Ansehen erfüllt sich Art der Liebesbeziehungen: Veronika - Anselmus Serpentina - Anselmus - Veronika verliebt sich in Anselmus; sieht in | - Serpentina ist verliebt in Anselmus; ihm den zukünftig erfolgreichen Ehemann versetzt diesen in einen Zustand äußerster Sehnsucht - Veronika zieht Anselmus magisch an; blaue Augen - Erzählt von Atlantis und ihrer Geschichte - Körperliche Liebe; fest anschmiegend, brennender Kuss - Durch sie wird er zum Dichter; ihre Erzählung wird zu seinem Text - Eine fremde Macht hat ihr Anselmus genommen → real, bürgerlich, körperlich - Serpentina ermöglicht Anselmus ,,die Erkenntnis des heiligen Einklangs aller Wesen" (12 Vigilie) - Hat ihn in das Rück der Poesie und Liebe geführt → geistig, ästhetisch, ideal Bedeutung der Magie: - Fantastische Elemente und Figuren: Dualistische Figur des Archivarius Lindhorst: O Einerseits hoher königlicher Beamter und chemisch experimentierender Privatgelehrter → angesehenes Mitglied der realen Dresdner Gesellschaft Parallelexistenz als Geisterfürst aus dem Geschlecht der Salamander → Haus mit sprechenden Tieren und exotischen; drei Schlangen als Töchter; magische Kräfte; kann sich verwandeln O ● Äpfelweib: O Anselmus und Lindhorst feindlich gesonnen O Erscheint in unterschiedlichen Gestalten / kann sich verwandeln: als Äpfelweib, Türklopfer (vgl. S. 20), als Kaffeekanne (vgl. S. 43, 85), als Frau Rauerin alias Liese (frühere Kinderwärterin Veronikas) und als Hexe (vgl. S. 42) mit schwarzen Zauberkünsten Endet nach ihrer Niederlage im finalen Kampf mit dem Archivarius als ,,garstige Runkelrübe" (S. 88) → Dualismus zwischen weißer und schwarzer Magie O - Konflikt zwischen weißer und schwarzer Magie: Uralter Konflikt der magischen Welt hat erhebliche Folgen für die reale Welt → damit der in die bürgerliche Welt verbannte Archivarius nach Atlantis zurückkehren kann, muss er seine Töchter (drei goldgrüne Schlangen) mit irdischen Jünglingen „kindlich- poetischen Gemüts" verheiraten Die Rauerin / das Äpfelweib möchte in den Besitz des goldenen Topfes gelangen, den Lindhorst in seinem Haus aufbewahrt → verfolgt das Ziel den Archivarius zu töten, um an den goldenen Topf zu gelangen - Stellung von Anselmus: Anselmus hat ein Talent zur Poesie und ist aufgeschlossen gegenüber der magischen Welt →→ Er verliebt sich in Serpentina, eine der drei Töchter des Archivarius Lindhorst treibt die Ausbildung von Anselmus zum Dichter voran, indem er ihn alte Schriften kopieren lässt → Er möchte Anselmus mit Serpentina vermählen, um seiner Erlösung und der Rückkehr nach Atlantis näher zu kommen → bringt Anselmus damit auf den Weg zur Entwicklung zum Dichter - Bedrohung von Anselmus durch die magische Welt: Bei dem ersten Besuch von Lindhorsts Haus verwandelt sich der Türknauf in das Gesicht des Äpfelweibs Durch die Zauberkräfte des Äpfelweibs verwandelt sich die Klingelschnur in eine Riesenschlange, die Anselmus zu erdrücken droht Einbruch des Phantastischen verstört Anselmus → Er traut sich zunächst nicht das Haus des Archivarius erneut zu besuchen - Arbeit beim Archivarius: Anselmus beginnt schließlich beim Archivarius Lindhorst zu arbeiten die Arbeit nimmt ihn immer mehr ein und er entfremdet sich zunehmend von der realen Alltagswelt; Er tauscht die bürgerliche Realität gegen die magisch – phantastische ● - Einfluss der schwarzen Magie auf Anselmus: ● Äpfelweib nimmt Einfluss auf Anselmus Leben, um seine Weiterentwicklung zum Poeten zu behindern ● ● ● Welt ein: ,,Alles das Seltsame und Wundervolle, welches dem Studenten täglich begegnet war, hatte ihn ganz dem gewöhnlichen Leben entrückt." (S.73) Zu Beginn wundert er sich noch über das Verhalten des Archivarius und das wundersame Haus, doch im weiteren Verlauf wird die magische Welt für ihn immer verständlicher ● Veronika (Tochter des bürgerlichen Konrektor Paulmanns) möchte Anselmus an sich binden und ist bereit, seine Liebe zu erzwingen Sie sucht die Rauerin auf und sie fertigen einen Spiegel zur Manipulation von Anselmus: ein Blick in den Spiegel soll Anselmus von Serpentina weg- und zu Veronika hintreiben Veronika nutzt Magie als Hilfsmittel, um ihre Ziele zu erreichen; die Rauerin benutzt Veronika, um die Erlösung des Archivarius zu verhindern - „Fall ins Kristall" Unter dem Einfluss der schwarzen Magie der Rauerin macht Anselmus beim Kopieren der Manuskripte Anselmus einen Fleck auf ein wertvolles Original des Archivarius → für seinen Verrat an Serpentina wird er in eine Glasflasche beim Archivarius eingesperrt; Fluch der Rauerin aus der ersten Vigilie erfüllt sich Beeinflussung gelingt und Anselmus wendet sich kurzzeitig wieder der bürgerlichen Welt zu; er gibt Veronika sogar ein Heiratsversprechen ● ● Surreales Eingesperrtsein in einer engen Kristallflasche wird von Anselmus als physisch und psychisch bedrückende Gefangenschaft wahrgenommen -den fünf anderen in der Bibliothek des Archivarius in Glasflaschen eingesperrten jungen Männern dieser Zustand nicht bewusst → Sie befinden sich in ihrer Wahrnehmung gemeinsam mit Anselmus auf der Elbbrücke (es ist nicht explizit klar, welche der beiden Sichtweisen als Täuschung zu gelten hat) Anselmus Erklärung: „sie wissen nicht, was Freiheit und Leben in Glaube und Liebe ist, deshalb spüren sie nicht den Druck des Gefängnisses“ (S. 84) → Deutung: Existenz hinter Glas als Symbol für ein von der Fantasie abgeschottetes Leben in der bürgerlichen Normalität ohne die befreiende Kraft der poetischen Liebe → Enge und Beschränktheit der bürgerlichen Welt Durch sein Bekenntnis zu Serpentina und der Poesie wird Anselmus aus der Glasflasche befreit → Anselmus wendet sich aus Sehnsucht zu Serpentina wieder der magischen Welt zu - Positive Erfahrung von Anselmus mit der magischen Welt: Magische Welt ist für Anselmus eine Fluchtmöglichkeit aus der bürgerlichen Welt, zu der er sich nicht zugehörig fühlt → z. B. bezeichnet Anselmus die Arbeitsstunden beim Archivarius als ,,die glücklichsten seines Lebens“ Anselmus findet Erfüllung im Leben in der Poesie mit Serpentina → Magie ist der Schlüssel, der Anselmus die Tür zu einem neuen Leben in Atlantis öffnet er findet seinen Platz in der fantastischen Märchenwelt und erscheint am Ende glücklich und selbstbewusst → deutlicher Kontrast zu seinem früheren Dasein als tollpatschiger, von den Bürgern belächelter Student in der realen Welt Anselmus findet zu seiner Bestimmung als Dichter; Anselmus' Aufgehen in der Poesie; Entfaltung seiner Persönlichkeit → Einbruch des Phantastischen ist eine glückliche Fügung für Anselmus und hat überwiegend positive Auswirkungen auf sein Leben Bedeutung der Kunst: - Entwicklungsgeschichte von Anselmus mit veränderter Wahrnehmung von Farben und Klängen sowie mit Tätigkeit als Schreiber und Kalligraf verbunden - Schriftzeichen, poetische Äußerungsformen, Töne und Klänge begleiten ihn und tragen zu seiner persönlichen und künstlichen Entwicklung bei - Weg zum Liebenden und Künstler beginnt mit Missgeschick (Begegnung mit Rauerin), der jedoch Anstoß zur Entwicklung gibt - Erlebnis am Holunderbaum gilt als Initiation zu einer Entwicklung, die Anselmus zur erfüllten Liebe und Tätigkeit als Schreiber führt - Die für Anselmus zunächst rätselhaften Erscheinungen in Zweigen und Blättern des Holunderbaums als künstlerisches Erlebnis (Stimmen und Klänge, die er wahrnimmt, zeichnen sich durch besondere poetische Gestaltung aus; können als typisch romantisches Kunstwerk verstanden werden, das der von Friedrich Schlegel bestimmten ,,progressiven Universalpoesie" folgt, denn Kunst und Natur sowie unterschiedliche Kunstformen vereinigen sich; künstlerische Mittel der Natur) - Starke Sehnsucht des Anselmus nach visuellen und akustischen Reizen der Schlange, die auch erotische Konnotationen hat - Anselmus wird von Schlange angesprochen; Er ist sich nicht sicher, ob er sich auf seine Sinneswahrnehmungen verlassen kann; fragt sich, ob es sich um ein imaginäres oder reales Kunsterlebnis handelt - Anselmus sieht sein bürgerliches Leben zunehmend als beschränkt und sinnentleert an; in Begegnung mit fantastischen Kunstformen sieht er Möglichkeit, diesem Leben zu entkommen - Anselmus produktive Auseinandersetzung mit Kunst → Anstoß: Heerbrand will Anselmus zeichnerisches Talent fördern, soll Manuskripte des Archivarius kopieren - Kalligrafieren als Kunstform, die Einzelkünste (Schreiben und Zeichnen) in sich vereint; steht in Analogie zu der von Serpentina verfassten Naturpoesie - In Archivarius Haus befindet sich Anselmus in einer Sphäre, in der die am Holunderbaum erlebten synästhetischen Kunstformen zur vollen Entfaltung kommen - Er wird selbst produktiv, Serpentina unterstützt ihn dabei → eine Kunstform (musikalische Einflüsterungen Serpentinas) befördern eine andere Kunstform (Schreiben und Zeichnen) - Kunst in intermedialem Wechselspiel, wobei Produktion und Rezeption kaum voneinander zu trennen sind - Prüfung in der Kunst und durch die Kunst: einerseits Vervollkommnung seiner Fähigkeiten, andererseits Serpentinas Liebe gewinnen und dadurch ins Reich der Poesie, Atlanis, gelangen Liebe und Kunst untrennbar miteinander verbunden - Anselmus schreibt statt Schriftzeichen Geschichte des Salamanders auf, die Serpentina ihm erzählt → vom Kopisten zum Dichter Spiegelmotive: - Spiegel als Symbol des Magischen Eng verbunden zu Kristall: - Steht für gute Magie Öffnet Anselmus Blick in Welt von Atlantis ● Zeigt Anselmus seine Berufung zum Dichter - Gläsernes steht für Bürgerliches - ● Der goldene Topf: ● ● ● Spiegelt gute Seite der Magie Steht für Atlantis als Ort der Harmonie zwischen Mensch und Natur sowie Glaube an Liebe, Fantasie und Glück Zieht Anselmus in Bann der magischen Welt Birgt tiefste Wünsche und Bedürfnisse des Betrachters und bringt sie zum Vorschein Der Türklopfer: ● Spiegelt in glänzendem Metall das Hexengesicht - Zauberspiegel der Rauerin: ● Symbolisiert böse Magie ● Soll Anselmus in Bann der Interessen der Rauerin ziehen ● Lässt ihm Liebe zu Veronika real erscheinen ● Verliert Macht, nachdem er zerbricht - Zauberspiegel des Archivarius: ● Fasziniert Anselmus Zeigt ihm die drei Schlangen ● Lässt ihn herrliche Klänge hören Weitere Motive: - Schreiben: Symbol für Anselmus Entwicklung vom Schreiber zum Dichter Kalligraphie (Schönschreiben) im übertragenden Sinn ,,literarisch schön schreiben" Anspruchsvolle Aufgabe (Scheitern der Vorgänger, „gefährlich“) ● Eröffnet Zugang zu Künstlertum ● Überirdische Eingebungen erlebt Anselmus nur beim Schreiben Am Ende der Entwicklung steht Serpentina - Wahnsinn: Anselmus wird von Bürgerlichen als wahnsinnig bezeichnet ● Nicht psychische Erkrankung, sondern Abweichung von Norm = poetische Sichtweise ● Eingesperrte Personen: empfinden Gefangenschaft positiv, erkennen Eingesperrt sein nicht → Begrenzung der geistigen Freiheit, kollektiver Wahnsinn der engstirnigen Bürger Alkohol, Rausch ● Liebe: Veronika versucht mithilfe schwarzer Magie Anselmus Liebe zu gewinnen Anselmus entscheidet sich für Serpentina Veronika heiratet den Registrator Heerbrand Bürgerlichkeit: ● Gegen Bewunderung des Ungewöhnlichen / Außerordentlichen / Geheimnisvollen Nützlichkeitsdenken Orientierung am Normalen / Regelhaften ● Normalmensch / Gewohnheitsmensch Kein Interesse an Transzendenz; Ablehnung von Fantasie Möchte berechenbar sein; bricht nicht aus Rollen / Vorstellungen aus Sieht Poesie / Literatur als überflüssige Zerstreuung Erzählweise: - Auftreten des Erzählers: 4., 7., 10. Vigilie: O Fordert den Leser auf, sich in Anselmus hinein zu versetzten und in den übrigen Figuren Menschen aus seinem realen Umfeld zu erkennen O Förderung der Identifikation mit Anselmus (Leserlenkung!) → Unmittelbarkeit und Anschaulichkeit des Geschehens steigt 12. Vigilie: O Erzähler vergleicht sich mit Anselmus (vgl. S. 96, Z. 17 ff.) O Erzähler thematisiert den eigenen Vorgang des Schreibens (Schreibblockade) Archivarius bietet dem Erzähler Hilfe an und lädt ihn zu sich ein → nach dem Trinken von Arrak verfällt er in eine Vision → Schreibblockade wird O überwunden; Erzählung wird von selbst fertig geschrieben Der Erzähler wird Teil des eigenen Werkes (Wechsel in die Ich – Perspektive) → romantische Ironie: der Erzähler macht sich selbst zum Gegenstand der Erzählung O Erzählperspektiven: - Häufiger Perspektivenwechsel → Mehrdeutigkeit der Erzählung - Der auktoriale Erzähler: ● Führt in Handlung ein Informiert sachlich über Geschehnisse Unterbricht immer wieder seine Schilderung durch direkte Ansprache des Lesers (Vigilie 4., 7., 10., 12.) Der personale Erzähler: Schildert Anselmus Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen - Der Ich - Erzähler: Reflektiert Erzählprozess und Geschehnisse aus Anselmus Sicht Sprache: - Synästhesie (Kombination von Sinneseindrücken): → Kreation einer märchenhaft - fantastischen Atmosphäre, Leser soll mit allen Sinnen eintauchen - Geräusche: → Klänge dienen zur Charakterisierung einiger Figuren, z.B. „gellende, krächzende Stimme" (Apfelweib) →Alliterationen, Lautmalerei, Endreime - Verunsicherung: → Erzähler lässt Leser im Unklaren, ob wundersame Erscheinungen Einbildung oder Realität sind (z. B. durch Vergleichssätze (Lispeln der Schlangen wie Naturgeräusch):schafft rationale Begründungsalternative - Intensive Gefühlsbeschreibung: → z.B. durch Komparative ,,immer gewichtiger und gewichtiger drückt die zentnerschwere Last deine Brust" - Bildhaftigkeit → Metapher, Vergleiche, Symbole (insb. Beim Beschreiben der magischen Welt) → Kunstbezug: Brueghel, Rembrandt → Dualismus Das serapiontische Prinzip: - Bezieht sich auf E.T.A. Hoffmanns Sammlung von Erzählungen und Märchen ,,Die Serapions- Brüder", die als modellhaft für dieses Prinzip galt - Macht sich im goldnen Topf auf vielen Ebenen bemerkbar: ✓Innenwelt vs. Außenwelt / Realität vs. poetische Welt: Duplizität ✓Pole geraten in einen Konflikt, gleich wichtig ✓Äußere Welt grenzt innere ein, setzt Rahmen X Anselmus gehört erst der einen, dann der anderen Welt ✓Archivarius, Erzähler gehören beiden Welten gleichzeitig an ✓Perspektive hinsichtlich Innenwelt / Außenwelt figurbezogen und auch leserbezogen Triadisches Geschichtsmodell: - 1. Stufe = Goldenes Zeitalter: Harmonie zwischen Natur, Mensch und Tier → Atlantis - 2. Stufe = trostlose Gegenwart: Selbstreflexion und Vernunft → Dresden - 3. Stufe = Neues goldenes Zeitalter: Rückkehr in die 1. Stufe mit Ergänzung, Erkenntnisse der 2. Stufe → Rückkehr nach Atlantis Platon: Höhlen - Gleichnis: - Verdeutlicht den Sinn und die Notwendigkeit des philosophischen Bildungswegs (Befreiungsprozess) - Ziel: Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge (unterirdischen Höhle) in die rein geistige Welt des unwandelbaren Seins - Aufstieg vollzieht zwar jeder für sich, aber Hilfe benötigt, gemeinschaftliches Bemühen Gattung: - (Kunst-)Märchen: ✓Einfache Herkunft der Hauptfigur ✓Hauptfigur ist tollpatschig & besitzt kindliches Gemüt ✓Typische Requisiten wie Spiegel, Kristalle, Metall, Steine etc. ✓Happy End X reale genaue Ortsangaben - Entwicklungsroman: ✓Hauptfigur befindet sich in innerem Konflikt, der Entwicklung in Gang setzt ✓Hauptfigur entwickelt sich im Handlungsverlauf erheblich ✓Leser nimmt emotional Anteil an der Handlung Epochenmerkmale: Zwischen Romantik und Realismus Merkmale der Romantik: Allgemeines: ✓Gattung des Märchens ✓Doppelgänger Thematik ✓Konflikt zwischen Welt der Bürgerlichen und der Künstler Bezüge zur romantischen Naturphilosophie: ✓Gute und böse Magie ✓ Element des Wassers (versinnbildlicht im Kristallspiegel, der Anselmus zur Selbsterkenntnis verhilft und ihm Blick in Welt von Atlantis öffnet) ✓ Element der Erde (versinnbildlicht in Gegenständen aus Metall, die zur Abschreckung für Brauen böser Zaubertränke und Hellseherei verwendet werden ✓Elementargeister ✓Natur als hochkomplexer Organismus Romantische Ironie: ✓Abrupte Wechsel zwischen Alltagswelt und Märchenwelt ✓ Reflexionen des Erzählers ✓Brüche in Erzählperspektive ✓Karikierende Darstellung des Dresdner Bürgertums ✓Leser bleibt mit ungelöstem Konflikt zurück ➡ Überspitzung romantischer Elemente und ironische Überzeichnung kündigen Beginn der Ironie des Realismus im 19. Jhd. An Religiöse Bezüge: - Himmelfahrt - Paradies und Sündenfall (Gut und Böse) - Christliche Werte und Haupttugenden (Liebe, Glaube, Hoffnung) - Brennender Dornbusch (,,Mose fürchtete sich, Gott anzuschauen": Anselmus innere Grenze muss überschritten werden) - Satan - Lilie (Symbol der Reinheit, Jungfräulichkeit, verweist auf Maria, Christus, z.T. Symbol der Wiedergeburt, des Todes) - Spiegel (Biblischer Leitgedanke: 1 Kor 13, Vers 12 und 13: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.") - Veronikas Namenstag Autobiografische Bezüge: - Politische Einflüsse: Jahre in Bamberg, wo Hoffmann sich mit wechselnden Arbeiten durchschlagen musste und bescheiden lebte, erinnern an das Leben des armen Studenten Anselmus Freundschaftlicher Umgang mit Bamberger Patriziat erinnert an Anselmus Verbindung zu Konrektor Paulmann ● ● Julia Marc, Hoffmanns Angebetete, stellt Ebenbild von Serpentina und Veronika da, aufgespalten in zwei Persönlichkeitsaspekte: Bürgermädchen und romantische Märchengestalt Türknauf an einem Bamberger Haus → Vorlage für Türklopfer mit Fratze des Apfelweibs - Psychologische Einflüsse: ● Entstehung der modernen Psychologie um die Wende zum 19. Jahrhundert → Hoffmanns Kontakt mit zwei Bamberger Ärzten lässt ihn sich näher mit dem Thema beschäftigen ! Psychologische Deutung Anselmus Geschichte möglich: Der goldne Topf schildert zunehmende seelische Zerrüttung eines jungen Menschen, der sich immer mehr in seine Wahnvorstellungen verstrickt und schließlich in dieser Traumwelt versinkt Anselmus als Schizophren-Kranker ➜ seine übernatürlichen Erlebnisse als Symptom der Schizophrenie, z.B.: O Verwandlung des Türklopfers in Hexenfratze als paranoide Vorstellung eines unter Verfolgungswahn Leidenden o Eingesperrtsein in Flasche als Symptom einer Wahrnehmungsstörung; O Rückzug nach Atlantis als Ertrinken in der Elbe (Selbstmord) Zeitgeschichtlicher Hintergrund: E.T.A. Hoffman ist vom Zusammenbruch Preußens, 1807, sowie von zahlreichen preußischen Reformen betroffen Während seines Schreibens, zwischen Juli 1813 und Februar 1814, hält Hoffman sich in Dresden und Leipzig auf → hautnahes Miterleben der napoleonischen Befreiungskriege (z.B. Völkerschlacht in Leipzig, im Oktober 1813, welche das Ende der napoleonischen Herrschaft besiegelt) Theorie 1: keine politischen Bezüge in Der goldne Topf Gegenpol zur / Flucht vor Realität Theorie 2: politische Bezüge, z. B.: Anselmus ungeschicktes Verhalten als Verstoß gegen damalige Verhaltensmaxime ● Darstellung des Unheimlichen als Parabel auf politische Situation Archivarius Lindhorst, der bösen rücksichtlosen Mächten gegenüber steht als weiser alter Bürger, der den Kräften der Staatsmacht, die mit ihren Bemühungen zur Wiederherstellung der alten Ordnung das Leben des Einzelnen bedrohen, gegenüber steht