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23.11.2020
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Der Panter (1902) Donnerstag, 19. November 2020 08:06 Der Panther Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris „Der Panther" gilt als das berühmteste Dinggedicht Rilkes. In einem Dinggedicht wird der Dichter zum Sprecher der stummen Dinge". Ein „Ding" wird beschrieben, indem der Dichter versucht, sich in das Lebewesen oder den Gegenstand einzufühlen. Dabei erhält es weiterführende Symbolkraft. „Der Panther" wird zuerst in einem äußeren Erscheinungsbild beschrieben um sein Inneres zu erschließen. Auch hier gilt: Die Darstellung von Stimmungen, Gefühlen oder Träumen steht im Mittelpunk der Lyrik. Interpretation: 1. Strophe: Das Stolze Raubtier ist in seinem Käfig dermaßen eingesperrt, dass er dort wie in seiner eigenen Welt lebt. Jenseits der Stäbe gibt es nichts mehr für ihn. 2. Strophe: Der Panther kann sich nicht mehr wie in Freiheit verhalten; er ist gezwungen ständig im Kreis zu laufen. Dies entspricht nicht seinem...
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Wesen, sondern er ist betäubt. 3. Strophe: Äußere und Innere Gefangenschaften werden vereinigt. Der Panther nimmt zwar noch Bilder mit dem Augen auf, reagiert aber nicht mehr auf Einflüsse von außen. Dichter, die in ihren Gedichten vor allem symbolhaften Inhalt (wie typisch für das Dinggedicht) darlegten werden der Strömung des Symbolismus zugerechnet. Sie lehnten die realistische Darstellung der sozialen Konflikte und konkreten Wirklichkeit des Naturalismus ab.