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9.12.2021
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Nathanael und Clara Zwischen Romantik und Aufklärung Inhalt 1 Nathanael: • Lebenskurve ● Das Identitätskonzept am Beispiel Nathanael 2 Clara: Figur zwischen Eindimensionalität und lebensfrohem Gefühl Charakterisierung ● Die Krise der Subjektivität Ich-Identität als Balance ● Textvergleich zur Darstellung Claras Nathanaels Kindheitserlebnisse 3 Romantik vs Aufklärung: Romantik Nathanael als Fantast Aufklärung ● - Clara als ... Lebenskurve 1: Geburt 2: erste Erkenntnisse über Sandmann 3: Begegnung mit dem ,,Sandmann" 4: Tod des Vaters 5: Nathanael lernt Clara kennen 6: Begegnung mit Coppula 7: Nathanaels Wohnung brennt ab 8: Interesse an Olympia 9: Erkenntnis, dass Olympia eine Puppe ist 10: Suizid Nathanaels Wohlbefinden, positive Erfahrungen +3 Negative Erfahrungen +2 +1 Normalbefinden -2 2 Lebenskurve 1HHHHH 3 5 6 7 ∞ HHH Alter 9 10 Die Krise der Subjektivität Schöpferische Imagination wird ihm zum Verhängnis, weil sie ins Absolute wächst ● Hoffmann stellt den Prozess des Wirklichkeitsverlustes bis hin zur Selbstzerstörung dar ➤ Kindheitstrauma ist durch Übertragungserlebnis in sein Leben gelangt, nun ist die Schreckensfigur Sandmann auf eine reale Gestalt fixiert ➤ Übertragung der äußeren Imagination auf die Wirklichkeit führt zur Katastrophe • Alchemistische Experimente d. Vaters als Grund für ,,automatischen Assoziationszwang" im Unterbewusstsein ➤Name ,,Coppelius" (italienisch: ,,coppo" = Augenhöhle) ➤ Rückkehr Coppola (Verstärkung d. Assoziationszwangs) >Grauer Busch Fernrohr Serapiontisches Prinzip Suizid Realitätsverlust Verlässt sich auf subjektive Wahrnehmung/Fantasie Unabwendbare Katastrophe Suizid Kontrast zu Clara: Tragisches Ende für Nathanael durch seine zunehmende Hinwendung zu romantischen Werten Verlust von Vernunft/Verstand Ich-Identität als Balance social identity: ➤Anspruch: sein wie alle anderen - Anpassung an Normen der Gesellschaft - kein Aufsehen erregen personal identity: ➤Anspruch: sein wie kein anderer - eigene Vorstellungen/Bedürfnisse - persönliche Ereignisse - von Lebenssituation abhängig Morgen Persönliche Identität: Versuch, unverwechselbar ich selbst zu sein, mich von ande- ren zu unterscheiden,...
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meinen eigenen Bedürfnissen zu ent- sprechen, eine persönliche Linie durchzuhalten Soziale Identität: Versuch, normierten Erwartungen anderer zu entsprechen, nicht aufzufallen, unun- terscheidbar zu sein, den Zusammen- halt mit anderen nicht durch Extrava- ganzen zu gefährden (Aus: Erhard Meueler, Wie aus Schwäche Stärke wird, Schibri-Verlag, Milow 1999, S. 54) Heute Gestern Das Identitätskonzept am Beispiel Nathanael Social identity - Wohnhaft in G. (Z. 29, S. 22) Studiert Physik (Z. 5f., S. 19, Z. 22, S. 20) Friedliches Familienleben (mit Mutter und Ziehgeschwistern Carla u. Lothar) (Z. 22-25, S. 22) Personal identity Geprägt durch Kindheitstrauma (Sandmann u. Tod des Vaters) (Z. 5-12, S. 11) Ablehnen des Rationalen (Clara) (Z. 6ff., S. 33) Ausleben der im Inneren entstandenen Wahnvorstellungen (Z. 32-35, S. 45) - Nathanael gelingt es nicht, seine soziale und seine persönliche Identität in Gleichgewicht zu behalten Suizid Clara- Figur zwischen Eindimensionalität und lebensfrohem Gefühl • Clara = die Helle, die Klare lebensfroh, unbeschwert, kindlich, rational, verständnisvoll (S. 15, Z.36) • lässt sich von anderen nicht blenden, durchschaut Menschen schnell → wirkt gefühlslos, kalt (S. 23, Z. 24ff.) ● aufklärerische Vernunft, die märchenhafte Erlebnisse als Fantasie deutet (S.17, Z.16 ff.) • sieht die Entstehung von dunklen Mächten nur in Träumern und nicht bei rationalen Menschen (S.17 Z.12- S.18 Z.22) • kann sich nicht mit der Mystik identifizieren (S. 25 Z.21ff) • Wunsch nach Familie und häuslichem Glück (S.15, Z.10 ff.) Hayes - ,,Das typische Bürgermädchen" typisches Bürgermädchen verkörpert Verstand und Realität geistloser, lebloser Gegenstand Gründe für das Scheitern der Beziehung von Nathanael und Clara: Kälte Claras und Mystik Nathanaels Schmidt-,, Zum Verhältnis von Leben und Poesie" integrales Menschentum, bei dem poetische Qualität zählen lebensfreudiger Mensch Wahrnehmung der Fantasten und Angeber: kalt, gefühlslos Wahrnehmung anderer: gemütvoll, verständnisvoll und kindlich Gründe für das Scheitern der Beziehung von Nathanael und Clara: misslungener Ausgleichversuch von Fantasie und Verstand (zwischen Leben und Poesie) Interpretation Nathanaels: Zerrissenheit, die alle Gedanken zerstören (S.5, Z. 12,13) vergleicht Erlebnis der Kindheit mit etwas Grausamen/Grässlichen (S.5, Z. 14) • ,,schwarze Wolkenschatten undurchdringlich von jedem freundlichen ● Nathanaels Kindheitserlebnisse: Sonnenschein" (S.5, Z.16, 17) • Leben wurde zum Traum; Menschen dienen den dunklen Mächten zum grausamen Spiel, welchem man sich fügen müsse (S. 24, Z.24,2-5) Existenz der Dämonen breitet sich im gesamten Leben (Inneren und Äußeren) aus (S. 25, Z. 9,10) Beschäftigt sich andauernd mit dem Geheimnisvollen (S.25, Z. 10-16) ● ● Nathanaels Kindheitserlebnisse: Interpretation Claras: Dunkle Mächte werden nur von Träumern empfangen(S.17 Z.12- S.18 Z.22) dunkle Macht wird nur im Inneren entwickelt wenn man an sie glaubt und sich dafür öffnet (S.17 Z.1-20) Nathanael soll sich auf etwas anderes fokussieren und den Coppola vergessen (S.18 Z.4,5) ● Bewertung der Interpretationsleistung des Partners: Nathanaels Sicht: Versuch zur Überzeugung von Mystik mit einem Gedicht an Clara (S.24 -26) Enttäuschung Claras und Versuchung die Radikalisierung von Nathanaels Emotionalität und Subjektivität zu stoppen (vgl. S. 26, Z. 28 bis S. 26, Z. 38). Beschimpfung Nathanaels an Clara, aufgrund von Desinteresse und Abneigung Claras (S. 28, Z. 4) ● Bewertung der Interpretationsleistung des Partners: Claras Sicht: • Glaube an Vernunft Nathanaels, aufgrund von Entfernung zu finsteren Gedichten Nathanaels(vgl. S. 27, Z. 18 bis S. 27, Z. 22). ● Enttäuschung Claras Nathanael empfängt noch immer dunkle Mächte (vgl. S. 27) Clara verlangt, dass er das Gedicht in das Feuer schmeißen soll (vgl. S. 28, Z. 1). Gefühlslose Reaktion Claras führt zur Eskalation, sodass Nathanael Clara als ,,lebloses Automat" beleidigt. (S. 28, Z. 4) Ein Kurzüberblick zur Epoche der Romantik (1795-1830) Hauptthemen: Romantisierung d. Wirklichkeit Priorität von Gefühl, Leidenschaft, Erleben, Fantasie Individualität, Subjektivität ● Motive: Sehnsucht, Ferne • Nacht, Mond, Natur, Jahreszeiten Liebe, Glaube, Jenseits Spuk, Fabelwesen, Doppelgänger, Fantasie ● ● Konflikte: Fantasie, Nacht, Traum Tag, Wirklichkeit Geschichte, Vergangenheit Gegenwart Künstler Spießbürger ● Schwarze Romantik: Magie Traum • Das Unheimliche/Unbewusste ● ● Todessehnsucht Nathanael als Fantast Glaube an Existenz des Übernatürlichen (Z. 26-29, S. 7) Faszination für das Fantastische (Z. 15f/17ff., S. 8) Subjektive Wahrnehmung/Imagination (Z.30, S. 44-Z. 3, S. 45) Wanderung zwischen zwei Welten ►Liebe zu Clara (Aufklärung: Z. 1f., S. 16) Olympia (Romantik: Z. 7, S. 41) ►Student (Z. 5f., S. 19) Träumer (Z. 13, S. 19) ● • Motiv ,,Augen" ►Kindheitstrauma Sandmann (Z. 18-26, S. 7) ➤Doppelgänger Coppelius (Z. 21ff., S. 9) + Coppola (Z. 29, S. 14) • Motiv ,,Wahnsinn" (Schwarze Romantik) ● Angst vor Sandmann und Coppelius (Z. 26f., S. 7/Z. 1-9, S. 12) ►Liebeswahn zu Olympia (Z. 1ff, S. 38) > Erkenntnis, dass Olympia ein Automat ist (Z. 5ff., S. 41) ►Verwechslung von Coppelius und Coppola (Z. 24ff., S. 14) Hauptthemen: Vorrang der Vernunft/ Rationalität Selbstverantwortung ● Ein Kurzüberblick zur Epoche der Aufklärung (1720-1800) Religiöse Toleranz • Naturwissenschaftliche Erkenntnisse stehen im Fokus Motive: ● ● und Mündigkeit des Menschen Vernunft/Verstand Tugend/Moral Erziehung Mündigkeit Konflikte: Adelige Willkür vs. bürgerliche Tugend Soziale/religiöse Differenzen vs. Gleichheit/Toleranz ● Figuren: • Der aufgeklärte, mündige Mensch • Tugendhafte Figuren im Kontrast zu Herrschaft und Willkür Clara als Vertreterin der Aufklärung • Clara = die Helle, die Klare • vertritt eine logisch-rationale Perspektive des Geschehens (S.17, Z.12 ff.) Ich-Stärke; überschaubare, klare, beherrschenden Realität (S. 18, Z.7ff.) Glaube an Autonomie, Lernfähigkeit und Willenskraft des Menschen (S. 18, Z.14) • aufklärerische Vernunft (S. 23, Z. 21-24) ● ●