Coppola und die Verwirrung um die Doppelgänger-Identität
Coppola wird als Figur mit ähnlichen Gesichtszügen wie Coppelius beschrieben, jedoch anders gekleidet. Seine Rolle in der Erzählung ist komplex und trägt zur Verwirrung bei:
- Bei der ersten Begegnung mit Nathanael droht dieser, Coppola die Treppe hinunterzustoßen.
- Clara wird in ihren Träumen von dem Wetterglashändler heimgesucht, zweifelt aber an der Identität mit Coppelius.
- Nathanael selbst schwankt in seiner Überzeugung, ob Coppola und Coppelius dieselbe Person sind.
Example: Nach Claras Brief gesteht Nathanael sich ein: "Coppola ist keineswegs Coppelius." Dies zeigt die Verwirrung und Unsicherheit des Protagonisten.
Das Augenmotiv wird mit Coppola verknüpft, als dieser Nathanael ein Taschenperspektiv verkauft, das dessen Wahrnehmung verändert.
Vergleiche zwischen Coppelius und Coppola:
- Beide lösen bei Nathanael Assoziationen zum Sandmann aus.
- Die Ähnlichkeit der Namen verstärkt Nathanaels Verdacht einer Identität.
- Spalanzani behauptet, Coppola seit Jahren als Italiener zu kennen, während Coppelius als Deutscher gilt.
Highlight: Die Ambiguität der Identitäten von Coppelius und Coppola bleibt bis zum Ende der Erzählung bestehen und ist ein zentrales Element des Doppelgängermotivs.
Fazit:
E.T.A. Hoffmann lässt bewusst offen, ob Coppelius und Coppola tatsächlich dieselbe Person sind. Diese Ungewissheit ist ein wesentlicher Bestandteil des Doppelgängermotivs in der Romantik und trägt zur unheimlichen Atmosphäre der Erzählung bei. Die Tendenz, dass es sich um eine Person handeln könnte, wird durch Nathanaels Wahnvorstellungen verstärkt.
Quote: Ein entscheidendes Beispiel für die mögliche Identität findet sich am Ende der Erzählung, als Spalanzani während der Zerstörung Olimpias Coppola den Namen "Coppelius" nachruft.
Das Doppelgängermotiv in "Der Sandmann" ist somit ein komplexes literarisches Mittel, das die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn, Identität und Täuschung verwischt und den Leser in einen Zustand der Ungewissheit versetzt – ein typisches Merkmal der romantischen Literatur.