"Unter der Drachenwand" und "Der Vorleser" sind zwei bedeutende Werke der deutschen Literatur, die sich mit komplexen moralischen und historischen Themen auseinandersetzen.
"Unter der Drachenwand" von Arno Geiger spielt im Jahr 1944 und erzählt die Geschichte des Wehrmachtssoldaten Veit Kolbe, der sich nach einer Verwundung in Mondsee erholt. Der Roman ist kein reiner Erzählerbericht, sondern verwendet verschiedene Perspektiven und Briefformen. Obwohl die Hauptfiguren fiktiv sind, basiert die Geschichte auf historischen Ereignissen und realen Orten. Die Handlung verwebt geschickt die persönlichen Schicksale der Charaktere mit den größeren historischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs.
"Der Vorleser" von Bernhard Schlink thematisiert die komplexe Beziehung zwischen Hanna und Michael, die zentral für das Verständnis des Romans ist. Die Analyse Der Vorleser zeigt, wie der Autor geschickt Themen wie Schuld, Vergangenheitsbewältigung und Generationenkonflikte verarbeitet. Besonders wichtige Textstellen finden sich in den Szenen, die Hannas Analphabetismus enthüllen und ihre Rolle als KZ-Aufseherin offenbaren. Die Charakterisierung Hannas ist vielschichtig und zeigt eine Frau, die zwischen ihrer Schuld und ihrer Unfähigkeit, diese zu verarbeiten, gefangen ist. Der Roman eignet sich besonders gut für eine literarische Erörterung in der Oberstufe, da er komplexe moralische Fragen aufwirft und verschiedene Interpretationsebenen bietet. Die Geschichte wird aus Michaels Perspektive erzählt, der als Gymnasiast eine Beziehung zur deutlich älteren Hanna eingeht und später als Jurastudent ihre Vergangenheit als KZ-Aufseherin entdeckt.