Fächer

Fächer

Mehr

Deutsch Abitur alle Themen

28.4.2022

9790

282

Teilen

Speichern

Herunterladen


1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten
1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema
,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten

1.1 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in lyrischen Texten zum Thema ,,unterwegs sein" aus unterschiedlichen historischen Kontexten (vom Barock bis zur Gegenwart) MOTIVE BAROCK (ca. 1600-1720) Reales Unterwegssein Sehnsucht, Fernweh, Heimweh Auswanderung, Flucht und Exil Zug- und Autofahrten Unterwegssein als Entwick- lungsprozess Unterwegs sein - Themen und Motive in der Lyrik Wanderschaft, Spaziergänge • Bildungsreisen, Kriegszüge,,Berufsreisen", Pilgerfahrten, Handelsreisen eher begrenzt auf kleine Schicht, aber vermehrt auch weniger Wohlhabende als Reisebegleiter ,,Sehnsuchts- land" Italien Aufbruch, Ankunft, Heimkehr Literarische Verarbeitung • Gedichte über das Reisen an sich, aber auch über bereiste Orte, Landschaften, Städte und Sehenswürdigkeiten ► meist bewundernde Darstellung des Fremden, nur teilweise Kritik und Vorurteile • oft wenig konkrete Schilderungen von Reiseeindrücken oder Landschaften, sondern Verwendung poetischer und rhetorischer Muster o exotische Landschaften oder Orte als Vergleichsmaterial, z. B. mit der Geliebten • Selbstreflexion als Folge der Reise • satirische Reisedichtung, z. B. Verspottung von an Bildung uninteressierten Reisenden • häufige Motive: Unterwegssein als Lebensreise . BEISPIELGEDICHT: Paul Fleming, Er redet die Stadt Moskau an/ als er ihre vergüldeten Türme von Fernen sahe. (1636) -> Erinnerung an die Geliebte durch die Schönheit der Stadt Moskau Suche nach Abstand und Einsamkeit, um fernab der Zivilisation zu Gott zu finden BEISPIELGEDICHT: Andreas Gryphius, Einsamkeit (1650) - rkenntnis, dass ohne Gott nichts Bestand hat. • Reise als Gefahr: Thematisierung der Begleitumstände des Reisens -> Beschwörung von Gottvertrauen -> Gott als Retter . BEISPIELGEDICHT: Paul Fleming, Als einer von seiner Liebsten verreisete (1636) -> Annahme des auferlegten Schicksals im Vertrauen auf den...

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

13 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 11 Ländern

900 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Alternativer Bildtext:

Schutz Gottes daheim und in der Fremde • bevorzugte Gattungen: Lehrgedicht, Satire • Unterwegssein als Metapher für das Leben -> Ankunft = Tod und Einkehr ins Paradies BEISPIELGEDICHT: Andreas Gryphius, An die Welt (1658) -> Ende der Reise als Ankunft bei Gott • Reise als Suche nach Heimat, Liebe, Gott Literarische Verarbeitung • Wandern mit dem Ziel, der Natur und dem Menschen näherzukommen Hinwendung zum Diesseits Gegensatz des Lebens in der Stadt (Kultur) und Unterwegssein auf dem Land (Natur) • Langsamkeit, um die Welt genau und intensiv wahrzunehmen • Pilgerreise als Entsprechung zum Lebensweg • Alpen als natürlicher Gegensatz zu Dekadenz der Zivilisation AUFKLÄRUNG (ca. 1720-1800) Reales Unterwegssein • Reisen zum Zweck der Bildung zum Erwerb von Welt- und Menschenkenntnis, zur Horizonterweiterung für das gehobene Bürgertum sowie zur Entdeckung von Handelsmärkten BEISPIELGEDICHT: Albrecht von Haller, Die Alpen (1729) -> sehr detaillierte Naturbeschreibungen und genauer, intensiver Blick auf die Welt . BEISPIELGEDICHT: Albrecht von Haller, Die Alpen (1729) -> in der Natur Herrschaft der Vernunft und Verzicht auf alle überflüssigen Zerstreuungen der Zivilisation STURM UND DRANG/EMPFINDSAMKEIT (ca. 1765-1785) Reales Unterwegssein • nun auch zweckfreies Reisen („Geniereise"), das v. a. privilegierten Männern vorbehalten ist Literarische Verarbeitung • Suche nach Zuflucht in der Natur ▸ Ziel: Finden von Bildern, um eigene Seelenlage auszudrücken ▸ BEISPIELGEDICHT: Friedrich Gottlieb Klopstock, Der Zürchersee (1750) -> Lob der Natur, die Stimmung widerspiegelt • dynamisches Unterwegssein (z. B. schnelles Reiten) als Ausdruck des ,drängerischen" Ichs • Verbindung von Empfindung und Bewegung: Lob des Reisens zu Fuß größere Nähe zur Natur . BEISPIELGEDICHT: Leopold Friedrich Günther von Goeckingk, Erkannte Wohltat (1780) -> nur Fußgänger kann über Wunder der Welt staunen • Symbolcharakter des Reisens: Reise als Reflexions- und Reifeprozess ▸ BEISPIELGEDICHT: Johann Wolfgang Goethe, Seefahrt (1777) -> Gefahren auf See, die durch Zurückbleiben hätten vermieden werden können, die im Vertrauen auf die eigene Kraft aber gemeistert werden • Entwicklung von Italien zum „Sehnsuchtsland" . Gegenüberstellung der ,rauen" Schweiz mit dem lieblichen" Italien (in Goethes Reiseberichten und -skizzen seiner Schweizreisen) • Wandern als Getriebensein (Thema: Heimatlosigkeit) • Konflikt zwischen ungebundenem, mühevollem Leben und angenehmer, domestizierter Existenz KLASSIK (ca. 1786-1805) Reales Unterwegssein • Fortbewegungsmittel: zu Fuß, Postkutsche • Wahrnehmung der Landschaft in Einzelbildern aufgrund langsamer Reisegeschwindigkeit • Italienreisen (z.B. von Goethe 1786-1788) zur Begegnung mit der antiken Kultur und zur Erlangung neuer Erkenntnisse Literarische Verarbeitung, • Reisen mit dem Ziel der Erkenntnis bzw. Veränderung: Wandel der Persönlichkeit bis zur Vollendung • Unterwegsein als Symbol für Reifung (insgesamt Symbol und Gleichnishaftigkett der Lyrik) • Unterwegssein als Sinnbild einzelmenschlicher oder menschheitsgeschichtlicher Entwickung • Fortbewegung und Innehalten als zwei Bestandteile des Reifeprozesses . BEISPIELGEDICHT1:Johann Wolfgang von Goethe, Auf dem See (1789) -> Reifung eines lyrischen Ich in Auseinandersetzung mit der Natur ▸ BEISPIELGEDICHT2: Friedrich Schiller, Der Spaziergang (1795/1800) -> Spaziergang als Veranschaulichung der Kulturgeschichte • Sehnsucht nach Ankommen, Frieden und Ruhe Wandern, um Teil der Natur zu werden ▸ BEISPIELGEDICHT: Friedrich Schiller, Sehnsucht (1801) -> Wunsch nach Harmonie und Einklang mit der Natur • überwiegend diesseitsbezogen ROMANTIK (ca. 1795-1830) Reales Unterwegssein • zu Fuß; Postkutsche; ab ca. 1820: Eilwagen Erhöhung der Reisegeschwindigkeit Literarische Verarbeitung • Entdeckung der Vorteile der Langsamkeit und Kritik an Beschleunigung und Eile • Kontrast zur Dynamik der immer rascheren gesellschaftlichen und technischen Entwicklung • Wanderschaft als Hauptmotiv: Suche nach dem Inneren und Unendlichen (Symbol der Blauen Blume), aber auch Wunsch nach Welterkundung (z. B. durch Gipfelbesteigung) oder Flucht • Neuentdeckung des ziel- und planlosen Wanderns . Ab- und Umwege, Verweilen nach Lust und Laune, unregelmäßiger Reiserhythmus, Vergessen der Zeit • rein subjektbezogenes Reisen • wundersame, bewegte Natur, die zum Wandern und Singen animiert und zum Aufbruch in die Ferne lockt überwiegend positiver Blick auf das Unterwegssein als Gegensatz zu philisterhaftem, bürgerlichem Leben ▸ BEISPIELGEDICHT: Joseph von Eichendorff, Der frohe Wandersmann (1817) -> Reisen im Vertrauen auf Gott: Kennenlernen der Wunder der Welt • Unterwegssein als Lebensreise und ewige Wanderschaft lyrisches Ich als rastlos Suchender, dessen Wanderschaft erst im Tod ein Ende finden kann • weitere wichtige Themen: Sehnsucht, Fernweh (oft ohne Erfüllung) beschriebene Landschaften oft kein reales Abbild der Natur, sondern Ausdruck einer Sehnsucht nach einem Ideal • Reisen als Bedürfnis des Menschen, um begrenztes Dasein mit Offenheit des Unterwegsseins zu vertauschen = Überwindung der Endlichkeit des menschlichen Lebens • Gefühl des Eingeschlossenseins und Sehnsucht nach Aufbruch: Haustüre und Fenster als Symbole für Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. BEISPIELGEDICHT: Joseph von Eichendorff, Sehnsucht (1830/31) -> Sehnsucht, die Heimat zu verlassen und in die Ferne zu reisen • Kreislauf aus Aufbruch, Heimweh und Rückkehr • Aufbruch: verbunden mit Enthusiasmus, lugendlichem Aufbegehren, Abenteuer, Schönheit der Welt und Gefahr des Scheiterns • Heimweh: verbunden mit Ziellosigkeit, Einsamkeit und Wehmut o Rückkehr: verbunden mit Entfrerndung. Ausgeschlossensein und erneuter Sehnsucht VORMÄRZ UND BIEDERMEIER (ca. 1815-1848) Reales Unterwegssein • ab 1835 beginnendes Eisenbahnzeitalter Zunahme der Reisegeschwindigkeit und andere sinnliche Eindrücke: vorbeieilende Landschaft, Maschinenlärm, Dampf Literarische Verarbeitung • Begeisterung, aber auch Ängste und Ablehnung: Kritik an einer nur noch oberflächlichen Wahrnehmung und Warnung vor Hybris des Menschen • Wandel des Landschaftsraums: nicht mehr,,,der Weg ist das Ziel", sondern Erreichen eines bestimmten Ortes im Vordergrund • Veränderung der Proportionen und Bedeutungsverlust der Überwindung kürzerer Strecken ▸ BEISPIELGEDICHT: Friedrich Rückert, Eilfahrt (1833) -> Kritik am Höherstreben der Menschen • Eisenbahn als Ausdruck des Fortschritts und einer neuen, schnelllebigen Zeit o oft auch Dämonisierung der als bedrohlich empfundenen rasanten technischen Entwicklung: Eisenbahn als Schreckenssymbol einer apokalyptischen Endzeit -> Verlust der Poesie des Reisens . BEISPIELGEDICHT: Justinus Kerner, Im Eisenbahnhofe (1845) -> Faszination und Schrecken des Eisenbahnzeitalters • teilweise begeisterte Technikbejahung: Feier der Dampfmaschine als Genius der neuen Zeit • Thema Exil bei Heinrich Heine REALISTISCHE STRÖMUNGEN (ca. 1848-1900) Reales Unterwegssein • zunehmend Vergnügungs- und Luxusreisen mit Dampfschiff oder Eisenbahn • Reisen ans Meer und in die Berge besonders beliebt Literarische Verarbeitung • Wandern weiterhin Thema, allerdings vor allem als Wanderung in die eigene Vergangenheit, vornehmlich in Briefen, Erzählungen und anderen epischen Texten • Unterwegssein/Wandern in der Natur oft mit Sehnsucht nach Geliebter verknüpft • Thematisierung von technischen Fortbewegungsmitteln: Kutsche, Schiff, Eisenbahn • ambivalenter Blick auf Reisen in der Lyrik: Drang nach Entdeckungen vs. Anstrengung des Reisens oft ironische Darstellung des Reisens teilweise Absage ans Reisen überhaupt ▸ BEISPIELGEDICHT: Theodor Fontane, Unterwegs und wieder daheim (1895) -> Rückbesinnung auf die Vorteile der Heimat • Bahnfahrt als Lebensreise (Mischung aus Bewegung und Unbeweglichkeit) * verzerrte Wahrnehmung wegen hoher Geschwindigkeit BEISPIELGEDICHT: Ferdinand von Saar, Eisenbahnfahrt (1855) -> Erkenntnis des lyrischen Ich, dass das Leben flüchtig ist • Thema Auswanderung • Verzicht auf Sehnsucht des romantischen lyrischen Ich, stattdessen passive und reflexive Lebensschau Resignation, Melancholie und Einsamkeit statt Aufbegehren . BEISPIELGEDICHT: Theodor Storm, Über die Heide (1875)-> Bewusstwerden der Vergänglichkeit des Lebens auf Herbstwanderung • Beschreibung von Zugunglücken als Symbol für Weltgeschichte, die auf Untergang zusteuert ▸ BEISPIELGEDICHT: Karl Bleibtreu, Schnellzua (1886) -> Gleichsetzung der raschen Eisenbahnfahr mit Fortschreiten der Zeit, die nur durch Unglück gebremst werden kann STRÖMUNGEN DER JAHRHUNDERTWENDE (ca. 1890-1910) Reales Unterwegssein • Auto als neue, autonome Form des Unterwegsseins -> Verkehrsmittel nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern Autofahren als Selbstzweck Literarische Verarbeitung • Begeisterung für das Autofahren, das als Ausdruck von Freiheit gedeutet wird • verstärkte Thematisierung der neuen Fortbewegungsmittel und ihres Einflusses auf das Leben der Menschen • Darstellung von Befürchtungen und Hoffnungen • Reisen als Rückzug (zum Teil auch Flucht) aus der gegenständlichen Welt und aus der Gesellschaft in ein Reich der Kunst und Schönheit ▸ BEISPIELGEDICHT: Stefan George, Wir jagen über weisse steppen (1891)-> rasche Fahrt in wundersame Pflanzenwelt • Unterwegssein auch als Ausdruck von Heimatlosigkeit und fehlender Geborgenheit ▸ BEISPIELGEDICHT: Hermann Hesse, Im Nebel (1905) -> Einsamkeit und Entfremdung von der Menschheit Sinnbildlichkeit des Unterwegsseins: Vergänglichkeit ▸ BEISPIELGEDICHT: Rainer Maria Rilke, Der Reisende (1923) -> Reflexion auf das Vergehen (u. a. der Liebe) anlässlich einer Zugfahrt EXPRESSIONISMUS (ca.1910-1925) Reales Unterwegssein • zunehmende Präsenz der neuen Fortbewegungsmittel (Zug, Straßenbahn, Auto, Flugzeug) • Verlassen der vertrauten Heimat, um im Ersten Weltkrieg (1914-1918) zu kämpfen Literarische Verarbeitung • positive, aber auch negative Erfahrungen mit technischen Errungenschaften • Unterwegssein als Abenteuer und ekstatisches Daseinserlebnis seelische Entgrenzungserfahrung und kosmische Erhöhung BEISPIELGEDICHT: Ernst Stadler, Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht (1913) -> nächtliche Eisenbahnfahrt über hell erleuchtete Rheinbrücke als geradezu ekstatisches Erlebnis • Motiv des Aufbruchs (teilweise enthusiastischer Aufbruch in den Krieg) BEISPIELGEDICHT: Ernst Stadler, Der Aufbruch (1914) -> Aufbruch als Belebung des Ichs aber auch Heimat als wahrer Sehnsuchtsort . Unterwegssein als Ich-Suche. ▸ BEISPIELGEDICHT: Gustav Falke, Wieder daheim (1916) -> nur in der Heimat Berührung des Herzens und Möglichkeit, Gefühlen Ausdruck zu verleihen • Großstadterleben: Überforderung des Ichs durch Reize beim Gang durch die Stadt • Beschleunigung der Fortbewegung als Symbol für Schnelllebigkeit, Oberflächlichkeit und Identitätsverlust - gelegentlich aber auch Faszination für Beschleunigung • Flug als Symbol für Streben der Menschheit, die eigenen Grenzen zu überwinden • neben neuen Themen und Inhalten auch neue Formensprache NEUE SACHLICHKEIT UND EXILLYRIK (ca. 1920-1945) Reales Unterwegssein • unfreiwillige Zuflucht in der Fremde aufgrund von politischer oder religiöser Verfolgung • Wechsel des Wohnortes, z. T. auch innere Emigration Literarische Verarbeitung • enge Verknüpfung von Reisen und Lebensreise * BEISPIELGEDICHT: Erich Kästner, Das Eisenbahngleichnis (1932) -> Eisenbahnfahrt als Metapher für das Leben • Unterwegssein im Lebensraum Großstadt ▸ BEISPIELGEDICHT: Kurt Tucholsky, Augen in der Großstadt (1932) -> Schnelllebigkeit in der Stadt • Reisen ins Exil und Rückkehr in fremd gewordene Heimat ▸ BEISPIELGEDICHT: Bertolt Brecht, Rückkehr (1943) -> Befürchtungen vor Rückkehr in die Heimat • Bedingungen der Flucht, des Ankommens in der Fremde und der Sehnsucht nach der Heimat ▸ BEISPIELGEDICHT: Mascha Kaléko, Sozusagen ein Mailied (1938) -> Vermissen der Heimat im Exil LYRIK DER ZWEITEN HÄLFTE DES 20. JAHRHUNDERTS UND GEGENWARTSLYRIK Reales Unterwegssein • 1950er-/1960er-Jahre: Aufkommen von ersten Urlaubsreisen, v. a. nach Italien • 1970er-Jahre: zunehmende Entfernung der Reiseziele • ab Mitte der 1970er-Jahre: Entstehung des modernen Massentourismus durch Pauschalreisen • ab 1990: verstärkte Migration nach Deutschland * ab 2015: starker Anstieg der Einreise von Flüchtlingen und Migranten in Europa („Flüchtlingskrise") Literarische Verarbeitung • bewegter Mensch, statische Landschaft . BEISPIELGEDICHT: W. G. Sebald, Schwer zu verstehen (1964) -> kein Verständnis für die Landschaft, wenn man nur schnell an ihr vorbeifährt • Vergeblichkeit des Reisens als Flucht vor sich selbst oder vor existenziellem Scheitern ▸ Hinwendung zum eigenen Inneren statt Suche nach Zerstreuung und Abenteuer in der Ferne ▸ BEISPIELGEDICHT: Gottfried Benn, Reisen (1950) -> Aufruf zum Bleiben, statt vor eigenem Ich davonlaufen zu wollen • zunehmendes Verschwinden des lyrischen Ich zeigt Vergänglichkeit des Menschen, aber oft weiterhin Verknüpfung der Reiseerlebnisse mit Innenwelt des lyrischen Sprechers • beschleunigte und nur noch bruchstückhafte Wahrnehmung ▸ Verlust von Raum- und Zeitgefühl; Passivität des Reisenden und Monotonie der Reise ▸ BEISPIELGEDICHT: Wulf Kirsten, vorübergefahren (2001) -> schnelle Fahrt verhindert tiefere Auseinandersetzung mit der Welt • Unterschied zwischen modernen Massenreisen der Gegenwart und intensiver Naturbetrachtung der Vergangenheit . Entpoetisierung des Reisens kaum Gedichte über Massentourismus ▸ BEISPIELGEDICHT: Hans Magnus Enzensberger, Terminal B, Abflughalle (1999) -> Gegenüberstellung der kalten, anonymen Flughafenatmosphäre mit Wundern der Natur • Kritik an mobiler Massengesellschaft mit Entfremdung, Anonymität und Hektik, aber auch Feier des Aufbruchs sowie der Bewegung ohne Ziel • künstliche Isolation in Verkehrsmitteln Frage nach Menschsein und Menschlichkeit . BEISPIELGEDICHT: Jan Wagner, Unterwegs im Nebel (2001) -> Unwirklichkeit des Autofahrens bei Nebel, das die Reisenden von der Welt entfremdet • Veränderungen des Reisens durch moderne Entwicklungen wie z. B. den Klimawandel • gegenwärtige Migrationsbewegungen: Flucht und Integration in der Fremde ▸ BEISPIELGEDICHT: Manfred Peter Hein, Winterquartier (2017) -> Schwierigkeit der Integration von Flüchtlingen in ihrer neuen Heimat INHALT Aufzug 1.1 1.2 1.3. 1.4 1.5 1.6 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 3.1 3.2 3.3 3.4 1.2 ,,Grenzüberwindung durch Toleranz" - Analyse von Lessings Drama ,,Nathan der Weise" Ort, Personen Nathans Haus Daja, Nathan Nathans Haus, Recha, Nathan, Daja Nathans Haus Nathan, Derwisch Nathan, Daja Platz unter den Palmen Tempelherr, Klosterbruder Platz unter den Palmen Daja, Tempelherr Palast Sittah, Saladin Palast Sittah, Saladin, Al- Hafi Palast Sittah, Saladin Nathans Haus Recha, Nathan und Daja Vor Nathans Haus Nathan, Tempelherr Vor Nathans Haus Nathan, Daja Nathan, Tempelherr Nathan, Daja Nathan, Al-Hafi Daja, Recha Daja, Recha, Tempelherr Recha Palast Sultan, Sittah Inhalt Rückkehr Nathans in sein Haus in Jerusalem; Rettung Rechas beim Brand des Hauses durch Tempelherrn; Recha nimmt Tempelherrn als rettenden Engel wahr Gespräch über Wunderglauben; Nathan, als Lehrer und Erzieher Gespräch zwischen Nathan und Al Hafi; Al-Hafi bittet Nathan um einen Kredit für den Sultan Recha hat den Tempelherrn gesehen Gespräch zwischen Tempelherrn und Klosterbruder; der Tempelherr soll Saladin ermorden (Auftrag des Patriarchen) Der Tempelherr lehnt die Einladung Dajas in Nathans Haus ab; er will mit einem Juden nichts zu tun haben. Schachspiel und Gespräch zwischen Saladin und Sittah; politische Ziele des Sultans. Finanzielle Probleme des Sultans; Al-Hafi, Saladin und Sittah diskutieren über Nathan als potenziellen Geldgeber. Sittahs Plan, bei Nathan Geld zu borgen. Recha wartet auf den Tempelherrn. Gespräch zwischen Nathan und dem Tempelherrn über Pflichtbewusstsein, die drei großen Religionen und Intoleranz; die beiden schließen Freundschaft. Nathan wird zu Saladin eingeladen. Nathan fühlt sich Saladin zu Dank verpflichtet (der Sultan hatte den Tempelritter, der Recha rettete, begnadigt); Nathan erfährt den Namen des Tempelherrn: Curd von Stauffen. Nathan bittet Daja, Recha auf den Besuch des Tempelherrn vorzubereiten. Al-Hafi hat das Amt des Schatzmeisters aufgegeben; er verabschiedet sich von Nathan; Recha und Daja warten auf den Tempelherrn; Gespräch über Wunderglauben und Vernunft. treffen von Recha und dem Tempelherrn; der Tempelherr bricht unerwartet auf. Recha denkt über die Begegnung mit dem Tempelherrn nach. Der Sultan und Sittah erwarten Nathan; Sittah überredet Saladin, Nathan eine Falle zu stellen. 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 Palast Saladin, Nathan Nathan Nathan, Saladin Tempelherr Tempelherr, Nathan Tempelherr, Daja Klosterbruder, Tempelherr Tempelherr, Patriarch Palast Saladin, Sittah Sultan, Tempelherr Palast Sittah, Saladin Daja, Nathan Nathan, Klosterbruder Daja, Nathan Palast Saladin, Mamelucken Saladin Vor Nathans Haus Tempelherr Nathan, Klosterbruder Nathan, Tempelherr Palast Recha, Sittah Palast Recha, Sittah, Saladin Palast Saladin, Nathan, Tempelherr, Recha Saladin fragt Nathan nach der wahren Religion Nathan denkt über die richtige Antwort auf die Frage nach. Nathan erzählt Saladin die Ringparabel; er bittet ihn um seine Freundschaft. Der Tempelherr gesteht sich seine Liebe zu Recha ein. Der Tempelherr offenbart Nathan seine Gefühle gegenüber Recha; Gespräch zwischen Daja und dem Tempelherrn über dessen Heiratswunsch und Rechas christliche Herkunft. Gespräch zwischen dem Klosterbruder und dem Tempelherrn. Tempelherr und Patriarch diskutieren, ob ein Jude ein Christenkind erziehen dürfe; Patriarch fordert Todesstrafe Die Anleihe Nathans trift ein; Saladin und Sittah erinnern sich ihres Bruders Assad. Der Tempelherr beklagt sich, dass Nathan ihm die Hand Rechas verweigere; der Sultan will sich für den Tempelherrn einsetzen. Sittah und Saladin mutmaßen angesichts der Ähnlichkeiten, dass der Tempelherr ein Sohn ihres Bruders Assad sein könnte; Recha soll in den Palast geholt werden. Daja bittet Nathan, die Heirat zwischen dem Tempelherrn und Recha zu ermöglichen. Der Klosterbruder kommt zu Nathan; Rechas Herkunft wird geklärt. Daja berichtet Nathan von Sittahs Wunsch, Recha am Hofe des Sultans zu sehen; Daja will Recha über ihre Abstammung informieren. Die Geldnot Saladins wird beendet. Saladin lässt sich vom Krieg im Libanon berichten und schickt Geld dorthin. Der Tempelherr wartet vor Nathans Haus; er fürchtet, dem Patriarchen zu viel anvertraut und Nathan dadurch in Gefahr gebracht zu haben. Der Klosterbruder überbringt Nathan das Buch von Rechas Vater, das die Verwandtschaftsverhältnisse aufklären soll. Gespräch zwischen dem Tempelherrn und Nathan; Geständnis des Tempelherrn, Rechas Herkunft zu kennen sowie mit dem Patriarchen gesprochen zu haben; erneute Bitte des Tempelherrn, Recha heiraten zu dürfen. Gespräch zwischen Recha und Sittah; Recha hat von Daja ihre wahre Herkunft erfahren. Recha befürchtet, ihren Vater zu verlieren; Saladin versucht, sie zu beruhigen. Alle Hauptpersonen sind versammelt; Nathan legt die verwandtschaftlichen Beziehungen offen: Der Tempelherr ist in Wahrheit der Bruder Rechas; sein Geburtsname war Leu von Filnek. Recha und Leu sind Kinder von Assad, dem Bruder von Saladin und Sittah; alle umarmen sich. ÄUSSERE MERKMALE • 1779 veröffentlicht > Aufklärung • Dramatisches Gedicht 5 Aufzüge, 41 Auftritte • Spielt in Jerusalem • Utopie religiöser Toleranz und Versöhnung • 9 Personen HANDLUNGSSTRÄNGE 1. Haupthandlung: Liebesbeziehung zwischen Tempelherr& Recha (geleitet von Nathan) 2. Saladin - Handlung: dreht sich um Saladin & seine Geldprobleme 3. Patriarchen - Handlung: wird von der Rigorosität der katholischen Kirche bestimmt AUFBAU 1. Aufzug Exposition o Jerusalem, 12. Jhd. Recha (Jüdin) wird von Tempelherr (Christ) aus brennendem Haus gerettet APPELL DES DRAMAS • Die Gebote der Menschlichkeit • Nächstenliebe • Toleranz erste Anzeichen auf Konflikt zwischen Religionen 2. Aufzug steigende Handlung, erregendes Moment o Saladins Falle, Nathan & Tempelherr Treffen sich erst Konflikt, dann aber Lösung Friedlicher Wettstreit Tolerante, aufgeklärte Menschen sind der Schlüssel für ein friedliches Zusammenleben auf der Welt 3. Aufzug Peripetie, Wendepunkt • Ringparabel, Heiratsantrag des Tempelherrn 4. Aufzug fallende Handlung, retardierendes Moment o Ausgang wird in Frage gestellt, Tempelherr geht zum Patriarchen 5. Aufzug Katastrophe/Lösung • Klärung der Familien Situation, gutes Ende, alle glücklich SPRACHE viele rhetorische Fragen • Gegensätze • Anaphern • Metaphern • Einschübe Unterbrechungen Enjambement Bildebene Vater Die drei Ringe „hundert schöne Farben" des Opals Streit unter den Söhnen um dich Echtheit der Ringe Richter „Der echte Ring vermutlich ging verloren" • präzise Formulierungen gute Argumentation / logische Argumente „Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!" Verweis auf Richter in 1000 Jahren In Blankvers verfasst (ungereimter fünfhebiger jambus) DIE RINGPARABEL • Schlüsselszene des Dramas (3. Aufzug) • Sultan stellt Nathan die Fangfrage: Was für Glaube, was für ein Gesetz hat dir am meisten eingeleuchtet?" -> Nathan würde sich entweder selbst verleugnen oder die Religion des Sultans entehren • Er weicht der Frage in Form eines „Märchens" aus sachliche & gehobene Sprache • Konflikte in Dialogen dargestellt ▸ schnelle Sachebene Gott Sprecherwechsel • Regieanweisungen (wenig) FOKUS auf Handlung an sich • Ironie • Steigerung/ Klimax Christentum, Judentum, Islam Vielfältigkeit der Religionen Streit darum, welche Religion die Wahre ist (Intoleranz, Absolutheitsanspruch) Nathan/Lessing/aufgeklärter Mensch Irrelevanz der Frage nach der wahren Religion Wert einer Religion zeigt sich in der Praxis: Nächstenliebe und Toleranz Prozesscharakter der Aufklärung CHARAKTERE Haupthandlung Saladin - Handlung Patriarch-Handlung problembewusst NATHAN reicher jüdischer Kaufmann • großzügige & vernünftige Denkweise • Tolerant-> seine Religion ist nicht die einzig wahre • aufgeklärter Mensch, Problembewusst • Mediator und kommunikatives Zentrum des Dramas • Name steht für „Gott hat gegeben" SALADIN • Moslem Herrscher über Jerusalem • unterdrückt das Volk für Geld • reiche Verhältnisse, trotzdem bescheiden Falle für Nathan -> Freundschaft mit Nathan Freundschaft mit Tempelherr • Name steht für „Frömmigkeit" der Religionen. KLOSTERBRUDER Christ hat Recha Nathan Übergeben • gutmütig vertrauensvoll dem. Patriarchen untergeordnet sehr religiös aber keine Unterschiede zwischen Judentum und Christentum • Name steht für „guter Glaube" FIGURENKONSTELLATION Onkel und Vaterersatz TEMPELHERR Curd von Stauffen Christ • selbstlos ehemaliger Soldat erkennt seine Pflichten direkt & Offen geprägt von Vorurteilen SITTAH • Moslem gebildet • kümmert sich um Saladins Finanzen • gutes Verhältnis zu ihrem Bruder handelt im verborgenen spricht nicht offen +Conrad v. Stauffen zielorientiert • Handelt aus eigener Meinung und Initiative • Name steht für „Herrin", „Königin" DAJA . Christin • Witwe eines Kreuzritter • Erziehung von Recha • intolerant anderen Religionen gegenüber • vorurteile stehen im vordergrund • unaufgeklärt keine Teilnahme am öffentlichen Leben & Unterordnung Name steht für die Amme" Geschwiste + Schwester Conrads Tempelherr (Curd v. Stauffen/ Leu v.Filnek) Geschwister Daja Eltern Sittah Geschwister + Assad (Wolf v. Filnek) Recha (Blanda v. Filnek) Geschwi eschwister Klosterbruder Patriarch Nathan RECHA Blanda von Filnek • christlich getauft • von Nathan & Daja jüdisch erzogen • schwärmerisch & naiv • gebraucht trz den Verstand • Name steht für die Weiche", „die Zarte", „die Freundliche" • vereint 3 Religionen Saladin folgsam AL-HAFI • Moslem auch Derwisch genannt (Bettelmönch) Schatzmeister v. Saladin • Freund & Schachpartner von Nathan • Kann mit Verantwortung als Schatzmeister nicht umgehen & Flieht nach Indien • Name steht für „aus der Familie der Barfüßler" PATRIARCH • Christ • demonstriert gerne seine Macht • intolerant bzgl. anderer Religionen Gewaltbereit • unaufgeklärt • missbraucht seine Position • verkörpert alles schlechte und ist Projektionsfläche für Lessings Kirchenkritik Schatzmeister Al-Hafi 1.3,,Hat Sprache Grenzen?" - Spracherwerb und das Verhältnis von Sprache, Denken und Wirklichkeit, insbesondere Aktualität der Sapir-Whorf-Hypothese WAS IST SPRACHE? Sprache schafft Verständnis ▸ Mittel zur Kommunikation • kann auch non-verbal sein (Gestik, Mimik, Körpersprache) • komplexes System aus Lauten und Wörtern • Fähigkeit zu sprechen • Sprache ist eine komplexe, vielseitige Erscheinung • ein System von Mustern und Regeln sozialen Handels • variierbar (zb durch Dialekte) FUNKTIONEN VON SPRACHE 1) kommunikative / pragmatische Funktion:Verständigung, Vereinfachung des Austauschs 2) affektive Funktion: Sprache als Mittel des emotionalen Ausdrucks besonders bei Interjektionen (,,Aha"..) 3) intentionale Funktion: Bewusstes Einsetzen von Sprache, um gewisses Ziel zu erreichen 4) kognitive Funktion: Sprache strukturiert unser Denken; erleichtert unsere Wahrnehmung und Aneignung o Nativismus o Kognitivismus o Interaktionismus 5) soziale Funktion: Sprache erleichtert das Auaauen von Beziehungen 6) Schafft Identität: geografische Identität, soziale (Jugendsprache), ethnische / kulturelle, kontextuelle (Geheimsprache) > Sprache als Medium zwischen Sender und Empfänger ALLGEMEINES • Es werden vier Spracherwerbstheorien unterschieden: o Behaviorismus • Alle Spracherwerbstheorien gehen davon aus, dass Sprache im engeren Sinn nur beim Menschen zu finden ist • es bei Kindern wichtige Voraussetzungen für den Spracherwerb gibt, • Kinder für den Spracherwerb eine geeignete Umwelt benötigen o die Voraussetzungen (2.) und die Umwelt (3.) gut aufeinander abgestimmt sein und zusammenwirken müssen damit ein Kind Sprache erwerben kann DER BEHAVIORISMUS • Begründet: zu Beginn des 20. Jahrhunderts (John B. Watson) und in den 50er Jahren durch Burrhus F. Skinner weiter erarbeitet • Ansatz gilt als überholt und nicht zutreffend • Für den Behaviorismus kommt das Kind als unbeschriebenes Blatt (Tabula rasa) zur Welt und wird von der Umwelt „beschrieben". • zentrale These Skinner: Kinder erwerben Sprache, weil die Umwelt auf richtige" Lautäußerungen mit Lob (verstärkend") reagiert und auf „falsche" Lautäußerungen neutral oder negativ operante Konditionierung • weitere Grundlage laut Skinner: Tatsache, dass Kinder ein Imitationsverhalten zeigen und Lautkombinationen und Wörter nachahmen, die dann ebenfalls von der Umwelt verstärkt (Lob) werden. => Behaviorismus: Spracherwerb erfolgt durch Imitation und Verstärkung • Für den behavioristischen Ansatz ist Kind eine Black-Box und innere Prozesse (Kognition, Emotionen) werden ignoriert • Behaviorismus kann auch Erwerb des komplexen Regelsystems, das jeder Sprache zugrunde liegt, sowie die sprachanalytischen Fähigkeiten, die Kinder erwerben, nicht erklären • Ein grundsätzlicher Kritikpunkt am Behaviorismus ist, dass menschliches Leben - und dazu gehört vor allem auch die Sprache - viel komplexer und vielschichtiger ist, als es die behavioristischen Theorien beschreiben und erklären. DER NATIVISMUS • Behaviorismus vor allem von Noam Chomsky kritisiert • Nach Chomsky ist Sprache viel zu umfassend, als dass sie von einem Kind innerhalb von relativ kurzer Zeit einzig durch Imitation und Verstärkung erworben werden kann Man müsse daher davon ausgehen, dass ein Kind keine Tabula rasa (unbeschriebenes Blatt) sei, sondern angeborene Begabungen und Fähigkeiten hat - vorprogrammierte mentale Schablonen - die es ihm ermöglichen, Sprache zu erwerben • Nach Chomsky haben alle (menschlichen) Sprachen gemeinsame grammatische Prinzipien (Universalgrammatik), die allen Menschen angeboren seien. Insofern entwickelt sich die Grammatik (und die Sprache) nach Chomsky relativ unabhängig von der kognitiven Entwicklung. => Nativismus: Spracherwerb erfolgt entlang angeborener sprachspezifischer Fähigkeiten • Gegen die Annahme einer angeborenen Universalgrammatik spricht zum Beispiel, dass es Sprachen mit völlig unterschiedlichen Grammatiken gibt, die sich gar nicht durch eine einzige zugrunde liegende Grammatik beschreiben lassen. • Auch kann diese Spracherwerbstheorie nicht erklären, warum für den Spracherwerb Fähigkeiten genutzt werden, die gar nicht sprachspezifisch sind - zum Beispiel die Bildung von Kategorien oder die Fähigkeit, Beziehung zwischen Dingen zu erfassen • Chomsky selbst hat seine ursprüngliche Theorie mehrfach angepasst und der Nativismus in seiner Urform gilt als überholt. DER KOGNITIVISMUS • wichtigster Vertreter: Jean Piaget • Spracherwerb wird als besondere Form des kognitiven Lernens verstanden - also das Wahrnehmen, Erkennen und Denken betreffend - und als einen Teil der Gesamtentwicklung des Kindes • Sprache lässt sich demnach nicht isoliert betrachten . ist somit als Ausdruck der gesamten kognitiven Entwicklung zu verstehen • Zu den kognitiven Fähigkeiten, die dem Spracherwerb zugrunde liegen, gehören zum Beispiel: Objektpermanenz: Erkenntnis, dass Dinge auch dann existieren, wenn sie gerade nicht wahrnehmbar sind entwickelt sich laut Piaget etwa im 7. und 8. Lebensmonat • Symbolverständnis: Erkenntnis, dass Zeichen für Objekte stehen können (Bauklotz auf Spielteppich > Symbol für Auto, genauso wie das Wort „Auto" > Symbol für ein reales Auto steht zwischen dem 18. und dem 24. Lebensmonat entwickelt. o Theory of Mind (TOM): Kinder, die eine Theory of Mind entwickelt haben, können die Perspektive anderer einnehmen (Perspektivwechsel) . Voll entwickelt erst mit etwa 4-5 Jahren. • Der Spracherwerb erfolge laut Kognitivismus auf Basis kognitiver Fähigkeiten, die sich beim Kind durch die Auseinandersetzung mit der Umwelt herausbilden • Auf Basis der konkreten Erfahrungen (mit den Sinnen) erlange das Kind zunehmend die Fähigkeit losgelöst von konkreten Gegenständen oder Ereignissen zu denken - und zu sprechen. => Kognitivismus: Spracherwerb erfolgt auf der Basis von kognitiven Fähigkeiten, die sich durch die konkrete Erfahrung mit der Welt bilden DER INTERAKTIONISMUS von Jerome Bruner entwickelt • Er hat als Voraussetzungen für Spracherwerb das angeborene Spracherwerbssystem (Nativismus) und die kognitiven Fähigkeiten (Kognitivismus) um ein sog. Spracherwerbs- Unterstützungssystem (LASS: Language Acquisition Support System) erweitert • Bruner geht davon aus, dass sich bestimmte logische Strukturen, die wichtig für den Spracherwerb sind (wie die Subjekt-Objekt- Unterscheidung) durch die Eltern-Kind-Interaktion im Spiel während der präverbalen Phase (vorsprachliche Phase) herausbilden . Damit stellt er im Gegensatz zu Nativismus und Kognitivismus die Rolle der sozialen Umwelt für den Spracherwerb in den Vordergrund • Der Interaktionismus geht davon aus, dass Kinder eine angeborene Lernfähigkeit und Lernbereitschaft haben und automatisch mit der sozialen Umwelt interagieren • Die erwachsenen Bezugspersonen haben ebenfalls angeborene Kompetenzen, die Interaktion mit dem Kind so zu gestalten, dass Spracherwerb stattfinden kann und unterstützt wird => Interaktionismus: Spracherwerb erfolgt durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt, vor allem zwischen Eltern und Kind. Aktualität der Saphir-Whorf-Hypothese ALLGEMEINES • Sapir-Whorf-Hypothese: linguistische Hypothese zum Zusammenhang von Sprache und Denken • entwickelt von Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir • Linguistisches/sprachliches Relativitätsprinzip o Sprecher verschiedener Sprachen nehmen die Wirklichkeit auf verschiedene Art und Weise wahr (abhängig von Lexik/ Wortschatz, Grammatik) sprachenabhängiges Bild von der Welt gleiche/ähnliche Wahrnehmung nur bei gleichen/ähnlichen linguistischen Hintergründen • Sprachlicher /linguistischer Determinismus • Denken, Erkenntnis und Weltsicht werden von der Sprache fundamental determiniert o das linguistische System" (die Grammatik) als „Schema und Anleitung für die geistige Aktivität" (Whorf) • Formung der Gedanken und der geistigen Vorstellungen durch die Sprache, d.h. die jeweilige Sprache bestimmt/limitiert, was dem Menschen zu denken möglich ist • keine objektive Wahrnehmung und Erkenntnis möglich • Vorstellung, dass vielsprachige Linguisten ein größeres Maß an Unparteilichkeit/Objektivität erlangen können, da sie durch die Kenntnis verschiedener Sprachen auch verschiedene Formen der Wirklichkeits-Interpretation kennen • zwar großer Einfluss der Sprache auf das Denken, aber keine Identität von Sprache und Denken • Sprache der Hopi-Indianer als Grundlage für Who Forschung: o These, dass die Hopi-Sprache z. B. über kein Zeitkonzept verfügt, wie wir es kennen, und keine sprachlichen Möglichkeiten hat, um in der uns bekannten Weise über die Zeit zu sprechen (u.a. keine Wörter für gestern, heute, morgen) • Ausgangspunkt der Forschungen: Versuch, exotische Sprachen aufzuwerten, indem ihre Eigenheiten gezeigt werden, ohne diese als defizitär zu werten • heute teilweise abgeschwächte Version der Hypothese: nicht Determination des Denkens durch die Sprache, aber Einfluss der Sprache auf das Denken ARGUMENTE Pro und Kontra • (Noam Chomsky) Nativismus = Bestimmte Fähigkeiten sind angeboren. Annahme Basisstrukturen sind angeboren die durch den Spracherwerb aktiv werden, wodurch die Grammatik der jeweiligen Sprache erlernt wird Sprache dem Denken nachgeordnet • (Daniel Everett/Peter Gordon) Menschen die z.B. eine Sprache ohne Zahlenwörter sprechen können nicht zählen, da sie ein anderes Weltbild haben (keine Zahlenwörter bei den Pirahã - nur Massenbegriffe) Sprache / Grammatik beeinflusst das Denken • (Lera Boroditsky) Lage Angaben in der Sprache Kuuk Thaayorre: keine Begriffe wie links rechts etc sondern nur Himmelsrichtungen (zb das Messer liegt nördlich von der Gabel) ▸ Beeinflussung des Denkens durch die Sprache • (Eleanor Rosch) Menschen die keine Farbwörter kennen, nehmen trotzdem die ver. Farben wahr ▸ linguistischer Determinismus sagt aus das man demnach keine Farben wahrnehmen können AKTUALITÄT DER SAPIR-WHORF-HYPOTHESE • Schwierigkeit, Texte in andere Sprachen zu übersetzen • Relativität der Sprachen, v. a. ihres Wortschatzes • Beispiel: keine einfache Übersetzung der Verwandtschaftsbezeichnung, Onkel" ins Mandarin (chinesische Sprache), da es dort mehrere Begriffe dafür gibt - in Abhängigkeit davon, ob es ein Onkel mütterlicher- oder väterlicherseits und ob er blutsverwandt oder angeheiratet ist • Frage, ob das Denken über bestimmte Sprachverwendungen gesteuert werden kann-z. B. im Hinblick auf geschlechtergerechte Sprache": • Verzicht auf das generische Maskulinum (,,Als Handwerker muss man geschickt sein."), stattdessen Formulierungen wie ,,Als Handwerkern muss man geschickt sein. • Überlegung, dass geschlechtergerechte Sprache die Gleichstellung der Frau fördern könnte, indem diese Sprache auch das Denken verändert • Manipulation durch Sprache - der Einfluss der Sprache auf das Denken: • starke Bedeutung von Metaphern, insbesondere im politischen Feld (z. B. ,,Flüchtlingsflut" für größere Zahl an Flüchtlingen -> Assoziation der Bedrohung → Angst, überrannt zu werden) • Euphemismen: beschönigender Begriff (z. B. ,,Umsiedlung" für Vertreibung) -»> eher Akzeptanz der Maßnahmen bei dieser Begriffswahl (umgekehrte Wirkung durch Dysphemismen) o Wortwahl: z.B. ,,Terrorist" als Bezeichnung für Oppositionelle -> Gefühl der Bedrohung 1.4 Grenzerfahrung und Grenzüberschreitungen in Kleists Erzählung „Die Marquise von O..." oder Hoffmanns Erzählung ,,Der Sandmann" ALLGEMEINES • Autor: E.T.A. Hoffmann (Ernst Theodor Amadeus Hoffmann) • Jahr: 1816 • Textsorte: Erzählung-> Novelle • Protagonisten: Nathanael, Clara, Lothar, Coppelius, Coppola, Olimpia, Professor Spalanzi, Vater, Mutter INHALT/HANDLUNG 1. Brief - Nathanael an Lothar • Bericht vom beängstigenden Besuch des Wetterglashändlers Coppola bei dem Studenten Nathanael Ahnung Nathanaels: Coppola sei der Advokat Coppelius aus seiner Kindheit • Kindheitserinnerung an Coppelius: • Coppelius: bedrohliche Figur, die zu Nathanaels Vater kommt und mit ihm geheime Dinge treibt • Nathanaels Verknüpfung von Coppelius mit der Kinderschreckfigur des Sandmann, der nach der Erzählung des Kindermädchens schlafunwilligen Kindern die Augen raubt=> große Angst • Verstecken Nathanaels im Arbeitszimmer des Vaters, als Coppelius mit dem Vater alchemistisch experimentiert-> Entdecken Nathanaels-> Coppelius' Drohung ihm die Augen zu nehmen-> Bewusstlosigkeit Nathanaels und langer, fieberartiger Schlaf • ein Jahr später: erneuter Besuch Coppelius'-> Tod des Vaters bei einem der Experimente • Nathanaels Überzeugung: Coppola = Coppelius 2. Brief - Clara an Nathanael • Clara als Empfängerin des ,,Briefes an Lothar" wegen falscher Adressierung • Claras Erschütterung angesichts der Erzählungen Nathanaels → nach Gespräch mit Lothar rationalisierende Reaktion: o rationale Entzauberung: Verknüpfung Coppelius' mit dem Sandmann als Einbildung o Erklärung, dass dunkle Mächte nur wirken können, wenn der Mensch sie im Inneren wirken lässt => dunkle Macht nur als innere, psychische und nicht als äußere, wirkliche Macht Rat, den Gedanken an Coppelius/Coppola zu verdrängen 3. Brief - Nathanael an Lothar • Nathanaels Enttäuschung angesichts der als kühl empfundenen Reaktion von Clara und angesichts der Gespräche zwischen Lothar und ihr über ihn • Auffassung, Coppola sei doch nicht mit Coppelius identisch-> aber dennoch keine Beruhigung • Bericht über Olimpia (Tochter des Physik-Professors Spalanzani), die dieser abschirmt und die starr und leblos auf ihn wirkt Nathanael und Clara • Nathanaels Ankunft bei Clara • vorübergehendes Verschwinden der dunklen Gedanken, dann zunehmende Wesensveränderung • Unverständnis Claras für Nathanael: Erklärung, der Dämon sei nur in seinem Inneren • fortwährende Versuche, Clara an seinen Vorstellungen teilhaben zu lassen=> u.a. durchs Vorlesen selbstgeschriebener Gedichte o.ä. • Claras Bitte, dass Nathanael alle Dichtungen vernichten solle beleidigte Reaktion Nathanaels • anschließender Streit von Lothar & Nathanael=> Verhinderung eines Duells der beiden durch Clara-> Versöhnung Nathanael und Olimpia • Rückkehr in die Stadt, in der N. studiert => Wohnung ist abgebrannt • Umzug Nathanaels in eine Wohnung gegenüber von Professor Spalanzani=> Desinteresse für Olimpia, die er oft durchs Fenster regungslos am Tisch sitzen sieht • erneuter Besuch des Wetterglashändlers Coppola, der seine Fernrohre mit ,,sköne Oke" anpreist=> Kauf eines Perspektivs (Fernrohr) • Änderung der Wahrnehmung von Olimpia durch das Perspektiv => beobachtet Olimpia -> auch: Faszination für Lebendigkeit ihrer bisher tot wirkenden Augen • N. verdrängt die Gedanken an Clara Spalanzani veranstaltet ein Fest/Ball, um seine Tochter Olimpia der Gesellschaft vorzustellen=> Verliebt sich in Olimpia und tanzt mit ihr • Nathanael denkt, Olimpia sei die einzige, die ihn versteht (da sie ihm nicht antwortet/widerspricht)=> plant einen Heiratsantrag • N. Beobachtet Auseinandersetzung zwischen Spalanzani und Coppola um Olimpia => Erkenntnis, dass Olimpia eine Puppe ist • bei der Auseinandersetzung fallen Olimpias Augen raus-> Coppola flieht mit dem augenlosen Körper und Spalanzani wirft N. Ihre Augen zu Ausbruch des Wahnsinns bei Nathanael • N. geht auf Spalanzani los • Gesellschaft reagiert teilweise empört, dass Olimpia eine Puppe ist Nathanaels Suizid • Erwachen Nathanaels nach längerer Zeit bei seiner Mutter & Clara => zunehmende Genesung Nathanaels • N. möchte Clara heiraten und mit ihr umziehen • Besteigen des Rathausturms bei einem Stadtbesuch o Entdecken eines seltsamen grauen Busches in der Ferne=> N. schaut durch das Perspektiv-> sieht Clara durch das Fernrohr und versucht sie vom Turm zu werfen o Rettung Claras durch hinaufstürmenden Lothar o Nathanaels absichtlicher Sturz vom Turm, als er durch das Fernrohr Coppelius vor dem Turm sieht • Ausblick in die Zukunft: Claras späteres Glück mit einem anderen Mann PROTAGONISTEN Nathanael • Protagonist • studiert Physik in der Stadt G. bei Professor Spalanzani befindet sich im Konflikt zwischen der Realität und seiner eigenen geschaffenen Welt • Stiefbruder von Clara & Nathanael • Kindheitstrauma => Sandmann/ Coppelius • früher Tod des Vaters (als N. 11 Jahre alt war) • mit Clara zusammen, verliebt sich jedoch in eine Puppe (Olimpia) • sein Wahnsinn treibt ihn in den Tod • fürchtet sich vor Coppelius • will Coppelius für Tod des Vaters rächen • denkt, Advokat Coppelius und Wetterglashändler Coppola sind die gleiche Person Clara • Name bedeutet die Helle"=> aufklärerisch ca. 18 Jahre alt • Freundin/Verlobte von Nathanael • Schwester von Lothar, Stiefschwester von Nathanael • Eltern gestorben=> von Nathanaels Familie aufgenommen langes blondes Haar • strahlende, blaue, helle Augen • Nacken, Schultern und Brust zu keusch geformt • freundliche Gestalt gemütvoll, verständig und kindlich • schweigsam • nicht emphatisch=> nimmt Nathanael nicht ernst • von vielen als kalt und gefühllos eingeschätzt man liebt sie, wenn man sie besser kennt • realistisch & denkt rational; handelt aufklärerisch glaubt nicht an dunkle Mächte ● Olimpia • Tochter von Spalanzani=> eigentlich: von ihm erschaffene Puppe toderbleichtes Wachsgesicht • groß, schlank und schön gekleidet • schön geformtes Gesicht steif und abgemessen Coppelius/ Coppola • unklar, ob es verschiedene oder die gleichen Personen sind • Advokat Coppelius: o großer, hässlicher Mann o buschige Augenbrauen o stark beharrte und große Hände o trägt graue Kleidung o höhnisches Lachen o hat mit Nathanaels Vater alchemistische Experimente gemacht o hasst Kinder=> Reaktion auf Entdecken von Nathanael • Wetterglashändler Coppola: o italienisch: ,coppo"=Augenhöhle großer, breitschultriger Mann o verkauft Fernrohre=> auch Nathanael kauft eins • N. ist besessen von ihr und liebt sie=> er will sie für sich alleine haben • N. sieht sie anders als andere=> merkt nicht, dass sie eine Puppe ist o erinnert Nathanael an Coppelius=> fürchtet sich o taucht zu Beginn der Erzählung bei Nathanael auf Mutter • Familienmensch • liebevoll und fürsorglich • kümmert sich um den Haushalt und die Kinder • verabscheut den Advokaten Coppelius ebenfalls Vater • Familienmensch • hat einen ausgeprägten Forscherdrang-> Experimente mit Coppelius • möchte nicht, dass die Kinder etwas von Coppelius' Besuch mitbekommen • versucht N. vor Coppelius zu beschützen FIGURENKONSTELLATION bürgerliche Welt Vater (erleidet Tod bei einer Explosion) Coppelius Mutter Vater Clara Geschwister Lothar Siegmund Coppola EINFLÜSSE AUF NATHANAEL Spannungsfeld zwischen stabilisierenden und destabilisierenden Einflüssen o Stabilisierend: Eltern, Freund Sigmund, Lothar und Clara Anest Forschungsab wenn er Zeit mit ihnen verbringt, scheint er frei von seinen Wahnvorstellungen und Ängsten zu sein o Destabilisierend: Coppelius & Coppola, Olimpia und Spalanzani • diese Personen lösen die Wahnvorstellungen aus objekt destabilisierende Wirkung zu früher Tod Sandmann, Angst Entfremdung d. Vaters Fürsorg Liebe, Bewunderung Mutter Forschung Olimpia lieb Freunde Liebe Frau fremd Siegmund Nathanael Freunde -TO Ziehbryder Forschu Lothar stabilisierende Wirkung nos wap häufiger Gast machen Experimente zusammen rional Spalanzani Liebe Clara Nathanael Geschwister glaubt, er sei der Sandmann und für den Tod des Vaters verantwortlich märchenhafte Welt Student Coppelius Advokat/ Alchimist Coppola Wetterglashändler besucht und verkauft später Fernglas Olimpia Puppe Tochter Schöpfer Spalanzani Professor der Physik Naturforscher Doppelgänger VERHÄLTNISSE / BEZIEHUNGEN 1. Nathanael & Clara • N. spricht nicht gerne mit ihr über seine Probleme: Brief ist an Lothar adressiert, nicht an Clara • Clara nimmt ihn nicht ernst=> versucht ihm seine Gedanken über Coppelius und Coppola auszureden: Sie seien nur in seinem Geist • Clara versucht, ihm mit rationalem Denken zu helfen • Nathanael wünscht sich eine Frau, die ihm zuhört, ihn versteht und ihm nicht widerspricht=> Clara ist das Gegenteil davon: hört ihm nicht richtig zu, widerspricht ihm, da sie vernünftig denkt 2. Nathanael & Olimpia • Nathanael verliebt sich in sie, nach mehrfachem beobachten • Trifft sie auf dem Ball=> schätzt es sehr, dass sie ihm zuhört und nicht widerspricht • Gegenteil von Clara=> genau das, was N. möchte plant, ihr einen Heiratsantrag zu machen • Wahnsinn bricht bei ihm aus, nachdem er bemerkt, dass Olimpia eine Puppe ist=> Traum, seine Seelenverwandte gefunden zu haben, platzt FORM/AUFBAU Äußere Form: • Drei Briefe: Nathanael an Lothar, Clara an Nathanael, Nathanael an Lothar zwei mit Strich voneinander abgehobene Erzählabschnitte o 1. Erzählerreflexion und Nathanaels Aufenthalt bei Clara o 2. Liebe zu Olimpia, geistige Verwirrung, Genesung, Heiratsvorhaben, Sturz vom Turm Steigerungsprinzip: Erzählabschnitt 1: Verdeutlichung der psychischen Disposition Nathanaels • Erzählabschnitt 2: Verschärfung des psychischen Zustandes • Erzählabschnitt 3: Höhe- und Schlusspunkt → Leitmotive als zentrales Strukturmotiv: Augen als vermeintlicher Spiegel der Seele & als nicht immer objektives Wahrnehmungsorgan über sie werden Emotionen erkannt 2. Fe • Nathanaels Wohnung brennt ab • Feuerkreis MOTIVE UND BEDEUTUNG 1. Augenmotiv • Geschichte des Kindermädchens: Sandmann nimmt Kindern die Augen • Wetterglashändler Coppola: Fernrohre zum Sehen zieht gegenüber von Olimpia ein Experiment von Coppelius und Nathanaels Vater Explosion: Tod des Vaters Inhalt in Nathanaels Gedicht ERZÄHLTECHNIK • Erzähler beeinflusst den Leser unbeteiligter Ich-Erzähler o Wirklichkeits-/Authentizitäts-Suggestion durch Leser-Ansprache o Züge auktorialen Erzählens: durch großes Wissen über die Figuren und die Vorgänge in ihrem Inneren . „Sköne Oke" (auch beim Sturz vom Turm=> Nathanael) Olimpias anfangs starr und tot scheinende Augen erscheinen Nathanael immer lebendiger beim Blick durch das Perspektiv/Fernrohr • rollende Augen, als um Olimpia gestritten wird Augen sind das Fenster der Seele ▸ o aber auch oft Tendenz zu personalem Erzählen: Beschränkung auf Nathanaels Wahrnehmung ▸ Verunsicherung des Lesers, z.B. im Hinblick darauf, ob Coppola und Coppelius die gleiche Person sind, • teilweise multiperspektivisches Erzählen, z.B. die 3 Briefe als unvermittelte Wiedergabe der Perspektive der Figuren Zeitgestaltung: • Erzählzeit: mehrere Jahre nach dem Geschehen ▸ Rückblick • Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit: zurückhaltend zeitraffendes Erzählen mit gelegentlicher Tendenz zur Zeitdeckung bei der Darstellung wichtiger Szenen (z.B. Streit zwischen Coppola und Spalanzani um Olimpia) ▸ ohne Augen: eingeschränktes Ausdrücken von Gefühlen und Wahrnehmen bei anderen 4. Wahnsinn =>Def.: ohne Sinn und Versand • Angst vor dem Sandmann & Coppelius/Coppola • traumatisiert durch den Tod des Vaters • beim Blick durch das Fernrohr nach Herausfinden, dass Olimpia eine Puppe ist • hält Olimpia für einen Menschen • Blick vom Turm auf Coppelius Darbietungsform: Vielfalt in der Wiedergabe von Gedanken: direkte Rede, erlebte Rede, indirekte Rede und Bewusstseinsbericht • direkte & indirekte Rede auch als Wiedergabe von Gesprochenem 3. Lachen • denkt, dass Lothar und Clara ihn auslachen, wenn er nicht dabei ist höhnisches/teuflisches Lachen Coppelius' • spöttisches Lachen der Leute über Nathanael & Olimpia 5. Automatenmensch • Beispiel Olimpia: technische Fortschritte im 19. Jahrhundert SPRACHE UND STIL • Dramatisierung spannender Kernszenen durch kurze, z.T. elliptische Sätze • intensive, anschauliche und genaue Beschreibung von Menschen, Gegenständen und Situationen anschauliche Metaphern, bildhafte Umschreibungen & Vergleiche vor allem für die Darstellung von Wahrnehmungen DEUTUNGSANSÄTZE Biografische Deutung • Einblick Hoffmanns in schizophrene Psychen durch seine Arbeit als Jurist • Übersteigerung der eigenen Fantasie und der eigenen Ängste ins Krankhafte Philosophische Deutung, Betonung des Irrationalen entgegen dem Menschenbild der Aufklärung, das die Rationalität und die Vernunft hervorhebt • Weltbild: Verunsicherung der Überzeugung, dass nur die normale und gewohnte Alltagswelt existiert, durch Andeutung einer dämonischen Welt • Subjektivität von Wahrheit: Nathanaels Wirklichkeitskonstruktion (Coppelius-Coppola) nicht eindeutig • Gefahren der Technik: Ersetzung des Menschen durch eine Maschine Psychologische Deutung. Interpretation der Erzählung durch Sigmund Freud o Nathanaels Angst vor Verlust der Augen = Kastrationsangst oder Sandmann (Coppelius & Coppola) als „Störer der Liebe" zu Clara und zu Olimpia o Liebe zu Olimpia als narzisstische Liebe (als Selbstliebe) • Nathanael als ein an Schizophrenie erkrankter Mensch mit verschiedenen Symptomen • Verfolgungswahn: N. glaubt, Coppola/Coppelius verfolgt ihn o Wahnvorstellungen: Coppelius/Coppola als Vertreter eines bösen Prinzips • Wirklichkeitsverlust: Liebe zur Puppe Olimpia o Rückzug aus sozialen Beziehungen: Abwendung von Clara • Plötzliche Aggressionen: Angreifen Spalanzanis und Claras • Narzissmus (Selbstverliebtheit) & Egozentrik: Begeisterung für Olimpia, eigentlich Begeisterung für sich selbst Soziologische Deutung • Täuschbarkeit der Menschen durch "Maschinenmensch" Genderorientierte Lesart ▸ Schaffung einer schönen Idealfrau durch 2 Männer → Mann als Schöpfer, Frau als Objekt für Macht • Bevorzugung Olimpias durch Nathanael als Ausdruck für Sexismus (Wahl einer passiven, nicht widerständigen Frau) 1.4 Grenzerfahrung und Grenzüberschreitungen in Kleists Erzählung ,,Die Marquise von O..." oder Hoffmanns Erzählung ,,Der Sandmann" GENERELLES Autor: Heinrich von Kleist Jahr: 1808 Textsorte: Novelle (Erzählung) Protagonisten: Marquise von O...; Graf von F...; Herr von G...(auch: Obrist/Kommandant); Frau von G... (auch: Obristin); Forstmeister von G... Ort der Handlung: Eine Stadt M... in Oberitalien INHALT • Beginn: Zeitungsannonce der Marquise von O... o Teilt in einer Zeitungsannonce mit, dass sie schwanger geworden sei, ohne es zu wissen und der Vater sich melden solle o Sie möchte den Vater heiraten (kein uneheliches Kind) • Vorgeschichte • Die Marquise verlor vor drei Jahren ihren Ehemann, mit dem sie 3 Kinder hatte • Die ,,Rettung" der Marquise (erste Begegnung mit dem Grafen) o Russische Truppen greifen die Festung ihrer Familie an o Russische Soldaten bedrängen die Marquise o Graf von F... rettet die Marquise vor dem versuchten Übergriff ► Marquise ist dankbar, sieht ihn als Engel, fällt vor Aufregung in Ohnmacht o Rückkehr des Grafen in den Kampf Vermutlicher Tod des Grafen Nach der Begegnung • Verschlechterung des Wohlbefindens der Marquise o Der eigentlich für tot gehaltene Graf taucht im Haus der Familie auf o Macht der Marquise einen Heiratsantrag • Eltern der Marquise reagieren zögerlich und bitten um Bedenkzeit • Schwangerschaft o Ein Arzt bestätigt die Schwangerschaft der Marquise nach zunehmenden Schwangerschaftsanzeichen • Fassungslosigkeit der Marquise, da sie immer noch nicht weiß, warum und von wem sie schwanger ist • Eltern glauben der Tochter nicht ▸ Verstoßung • Marquise versucht ihre Unschuld zu beweisen (bzw. Die Eltern dazu zu bringen, ihr zu glauben)→ Vater wird sauer → Schuss in die Decke o Marquise zieht auf den Landsitz in V... • Marquise entscheidet sich dafür, eine Zeitungsannonce zu veröffentlichen, in der sie den Vater ihres Kindes aufruft • Rückkehr des Grafen, erneuter Heiratsantrag keine positive Reaktionder Marquise • Aufgestellte List der Mutter, um zu erfahren, ob die Marquise die Wahrheit sagt (Zeitungsartikel um die Eltern zu manipulieren?) • Durch Reaktion der Marquise auf die List: Eltern erkennen, dass die Marquise nicht lügt o Versöhnung Marquise & Vater: Leidenschaftlich küssend • Offenbarung • Erscheinung des Grafen ▸ Offenbarung der Vergewaltigung während der Ohnmacht • Ablehnung der Marquise Graf erscheint ihr als Teufel o Heiraten am nächsten Tag trotzdem jedoch kein ehelicher Umgang zwischen den beiden • Schluss o Erst nach der Geburt des Kindes finden die beide zueinander - Verlieben sich ▸ Ein Jahr später: 2. Hochzeit (aus Liebe) HANDLUNGSSTRUKTUR steigende Handlung Erste Anzeichen der Schwangerschaft; Ausstoß von Familie; Graf F. stellt einen Heiratsantrag an die Marquise Exposition Marquise wird von Graf F. gerettet, jedoch (von eben jenem) vergewaltigt Höhepunkt/Wendepunkt/Peripetie: Zeitungsannonce; Offenbarung des Grafen F. CHARAKTERISIERUNGEN Marquise von O... (Julietta) • Protagonistin der Novelle → Form ist eine Novelle, Handlungsschritte weisen auf geschlossenes Drama hin ▸ Orientierung an Normen der Gesellschaft Dame mit vortrefflichem Ruf • Mutter von zwei wohlerzogenen Kindern • Sie geht in der Gesellschaft ihren Pflichten als adelige Witwe und Mutter einwandfrei im Sinne der klassischen weiblichen Rolle nach • Marquise ist teilweise wie ein Kind unter ihrem Bruder und Vater sich dem Unterschied der Geschlechter bewusst • Familien Rücksichten: handelt auf Wunsch ihrer Eltern starke patriarchale Strukturen innerhalb der Familie. Fallende Handlung Abweisung des Grafen Emanzipation der Marquise • ausgelöst durch ihre Verstoßung • möchte ihre Unschuld beweisen, gelangt so zur Eigenständigkeit und somit zur Selbstfindung & Überwindung psychischer Probleme • Akzeptanz ihrer Mutterrolle durch die Entscheidung das Kind zu lieben und zu pflegen • Stellt sich den zu erwartenden gesellschaftlichen Verurteilungen (Zeitungsannonce) • Will nicht nochmal heiraten; Ehe nur mit Heiratskontrakt ▸ Rückfall in die patriarchalischen Verhältnisse durch Hochzeit mit dem Grafen Warum heiratet die Marquise ihren Vergewaltiger"? • Rücksicht zu ihrer Familie • Ehre und ihren Ruf retten • zum Beweis, dass sie eine „tadellose" Frau ist gesellschaftlicher Druck Graf von F... • Russischer Oberleutnant • Wohlhabend und standesbewusst • Leitet den Angriff auf die Zitadelle • Imitiert das Ideal des höflichen und gebildeten Adeligen • Will sein Verbrechen wieder gut machen Auflösung: Hochzeit nicht chronologisch → Rückblende Zeitsprünge ▸ handelt dabei zielsicher und berechnend • Engel: Retter in Not vs Teufel: Vergewaltigung ▸ Bruch des Idealbilds • Vertreter des Adels als Triebverbrecher provokanter Tabubruch. Vorbildliches Verhalten des Grafen F... • milder Umgang, pflichtbewusst und fürsorglich • Rettet" sie aus einer Notsituation • Erscheint ihr dadurch wie ein Engel des Himmels" Erkundigt sich nach ihrem Befinden • Pflichtbewusst, respektvoll dem Vater gegenüber • Bereut seine Tat, reflektiert sein Verhalten Fehlerhaftes Verhalten des Grafen F... • Geleitet von seinen Trieben, nutzt Bewusstlosigkeit der Marquise aus und findet den Mut nicht die Wahrheit anzusprechen • Scheinheilig • Teufel • deckt die Wahrheit erstmal nicht auf Frau von G... (Mutter) um den Ruf der Familie besorgt drängt die Marquise dazu, nochmal zu heiraten • fürsorglich Herr von G... (Vater) Patriarchalisches Familienoberhaupt • kein fürsorglicher Vater hat die Macht in der Familie ▸ Männer stehen über Frauen • ist von seiner Tochter (Marquise) emotional abhängig (z.B. Schuss in die Decke) autoritär und pflichtbewusst • verliert schnell die Kontrolle • vertraut seiner Tochter nicht Forstmeister von G... (Bruder) hat Mitspracherecht in Familienangelegenheiten • Pflichtbewusst; lässt sich nicht von Gefühlen leiten GESELLSCHAFTLICHE KONFLIKTE • Familie von G... mit zeittypisch patriarchalischer Familienstruktur und Beachtung des „guten Rufes" . Abhängigkeit der Frau vom Mann • Emanzipation der Frau (Marquise von O...) • Darstellung eines Adeligen als Vergewaltiger • Marquise von O... veröffentlicht ihre uneheliche Schwangerschaft als adelige Tochter . SKANDAL Widerspricht der bürgerlichen Moral Engel erster hinterlassener Eindruck des Grafen F... bei der Marquise • „Engel" als Retter, der von Gott geschickt wurde DOPPELDEUTIGKEITEN DER FIGUREN 1. Marquise von O... • Einerseits: Wie ein Kind (Abhängig von der Familie) • Andererseits: Emanzipierte Frau (Zeitungsannonce) LEITMOTIVE Schwan • Der Schwan steht für die Marquise, da er ein unschuldiges und edles Tier ist Er (Graf) beschmutzt den Schwan mit seiner Tat (Vergewaltigung) 2. Graf von F... • Einerseits: Engel (Rettung der Marquise vor den Soldaten) • Andererseits: Teufel (Vergewaltigung der Marquise während Ohnmacht) . Schwan taucht unter und wieder auf und bleibt rein; die Marquise ist rein, da sie nichts von der Schwangerschaft wusste und das Kind als Geschenk Gottes annimmt VERHÄLTNIS VON MANN UND FRAU • Der Mann ist Bürger des Staates • Die Frau ist nichts als die Frau ihres Mannes • ihr gehört nichts, sie besitzt nichts 3. Frau von G... (Mutter) • Einerseits: Sittenwächterin (erzwingt die Hochzeit, um den guten Ruf zu retten; möchte unsittliches Verhalten überwachen & ändern) • Der Graf war nicht im Stande den Schwan anzulocken (Marquise will nicht noch einmal heiraten) nur Verpflichtungen gegenüber ihrem Mann • Andererseits: Unterstützung (bei der Schwangerschaft & Heirat); Muttergefühle sind stärker als der rationale Wille • Frau ist glücklich, wenn der Mann es ist • Der Mann hat auch Verpflichtungen gegenüber seinem Vaterland • Die Hauptpflicht eines Mannes Teufel • hinterlassener Eindruck des Grafen F.... bei der Marquise nach Offenbarung der Vergewaltigung • ,,Er würde ihr damals nicht wie ein Teufel erschienen sein, wenn er ihr nicht, bei seiner ersten Erscheinung, wie ein Engel vorgekommen wäre." Hauptpflichten der Frau Hausfrau und Mutter ▸ Schutz gegen Angriffe auf Ehre, Sicherheit und den Unterhalt für das Leben der Frau; wenn der Mann stirbt, verliert die Frau alles EMANZIPATION DER MARQUISE • Sie möchte nicht noch einmal heiraten • Emanzipation ausgelöst durch ihre Verstoßung Identitätssuche (Konflikt) • Möchte ihre Unschuld beweisen, gelang so zur Eigenständigkeit und somit zur Selbstfindung und Überwindung psychischer Probleme Sieg über den Vater und Bruder, da sie ihre Kinder gegen deren Willen mitnimmt Schuldfreies Bewusstsein • Akzeptanz ihrer Mutterrolle durch die Entscheidung das Kind zu lieben und zu pflegen • Stellt sich den zu erwartenden gesellschaftlichen (Vor-)Verurteilungen (Zeitungsanzeige) • Gefühl der Selbstständigkeit wächst Ehe nur mit Heiratskontrakt Sie erlangt Freiheit und Kraft durch ihr reines Gewissen EPOCHENZUORDNUNG das Werk fällt in die Zeit als sich die literarische Strömungen der Hochromantik und der Weimarer Klassik überschnitten Romantische Merkmale: • geheimnisvoll (Schwangerschaft) Gefühlsverwirrung und Identitätssuche (Marquise) Illusion (der vermeintliche Retter) + Enttäuschung Klassische Merkmale: Erschaffung von Harmonie aus Gefühl und Vernunft ideale Charaktere • Zusammenbruch des Glaubens an menschliche Güte 1.5 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen - Kontroverse Positionen der Medientheorie MEDIEN UND IHR GESELLSCHAFTLICHER EINFLUSS • Medien Kommunikationsmittel (-> vermitteln Informationen, Meinungen und Kulturgüter zwischen Sender und Empfänger) • Medienwissenschaft: untersucht wie Kommunikation bei jeweiligen Medium funktioniert + welche Auswirkungen Nutzung eines Mediums auf Einzelnen / Gesellschaft hat • So stellt sich die Frage, inwiefern Beschäftigung mit unterschiedlichen Medien (wie Buch oder Computer) die Wahrnehmung von Wirklichkeit beeinflusst • Ersetzt neues Medium gewohnte Vermittlung von Inhalten -> Kritiker befürchten Verfall traditioneller Werte + Verlust bestehender Herrschaftsstrukturen • Aufkommen des Internets und Verbreitung mobiler, vernetzter Kommunikation (z.B. über Smartphones)-> Auwirkungen gerieten in Kritik -> aktuelle Diskussion zwei Sichtweisen: > Umgang mit neuen Medien fördert durch Komplexität und Interaktivität Intelligenz und soziale Beziehungen > Internet und Computer schädigen soziale Fähigkeiten + haben negativen Einfluss auf Denkprozesse + heben Privatsphäre auf Massenmedium Fernsehen: prägt Entwicklung der Alltagskultur -> bietet Möglichkeit große Anzahl von Zuschauern auf bestimmte Themen zu fokussieren > Kritik: vereinfacht Inhalte, um ein Massenpublikum zu bedienen -> Konsumenten denken weniger komplex > Kritik 2: Ethische Probleme: nicht Prominente („Normalbürger") stellen sich in bestimmten TV-Formaten für Moment des scheinbaren Ruhms öffentlich zur Schau + lassen sich demütigen FUNKTIONEN VON MEDIEN informierende, unterhaltende Funktion • Auftrag zur demokratischen Willens- und Meinungsbildung und soll zu Entscheidungsprozessen beitragen • Prägen Denkweisen und Vorstellungen Sprachrohr" der öffentlichen Meinung und Wachhund der Demokratie" ▸ Kritik und Kontrollfunktion / dienende Funktion" Medien haben macht und Verantwortung KONTROVERSE POSITIONEN DER MEDIENTHEORIE Marshall McLuhan (1962) the medium is the message" Botschaften sind Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft von Form und Besonderheiten der Form abhängig, nicht vom Inhalt ohne Medien ist die Welt eine andere • Medien sind Ausweitungen des Körpers, "extentions of men", Radio erweitert Hörvermögen, • Sorgen bei den Menschen für unterschiedliche Fokussierungen / Strukturen Jedes Medium hat eine unterschiedliche Beeinflussung auf den Menschen Umberto Eco: Verlust der Privatsphäre (2007) • Umbruch der Nachrichtenweit von seriös zu unseriös • weiter Entwicklung der Medien Konkurrenzkampf der Medien • Wunsch nach Aufmerksamkeit ,,Ich - Kultur" . Gruppenzwang, Reality-TV- Boom . ,,Nichts hat das Recht privat zu bleiben" Steven Pinker (psychologisch) • ist der Grundauffassung, Medien würden unser Denken nicht ändern • Weiterführend glaubt er, dass die Veränderungen die Medien mit sich bringen, nicht unbedingt negativ sein müssen . (,,Nur weil junge Leute etwas machen, was älter nicht machen, muss dieses Verhalten nicht schlecht sein") • Beispiel: Studenten schreiben ihre Aufsätze ohne Abkürzungen und Emojis, obwohl sie diese in ihrer Freizeit nutzen • Beispiel 2: Wissenschaftler nutzen auch Medien, wie das Internet, PowerPoint etc. . Es sei, laut Pinker, demnach albern zu behaupten, Wissenschaftler dächten nun anders oder der Fortschritt sei langsamer • Abschließend kommt er zu dem Fazit, dass Medien bestimmte Aspekte im Leben, aber nicht das Denken an sich ändern (Z.55-62). Meyrowitzs: zum gesellschaftlichen Einfluss der Medien (komminukationswissenschaftlich) • die elektronischen Medien überliefern viel mehr und einfacher Informationen, die vorher vorbehalten wurden, als die früheren Printmedien • Durch die versteckten Informationen, die aufgedeckt werden, werden die Empfindungen von Sozialisationsstadien und persönlicher Identität beeinflusst o Vorher wurden den Kindern nur ein Idealbild der Umwelt vermittelt (besonders das der Erwachsenenwelt) weshalb ihnen die Hintergrundbereiche, wie zum Beispiel Ängste, Zweifel, Krankheiten, Sexualleben des Erwachsensein nicht bekannt waren • Heute überbringen Medien auch Einblicke in die Realität und nicht nur die Idealbilder für die Rollen aller Altersgruppen . Dadurch entsteht Störung des traditionellen Erwachsenenbildes und Veränderung der traditionellen Rollen in den einzelnen Sozialgruppen Thomas Metzinger: Verändert das Internet unser Denken? (neurowissenschaftlich) • beschreibt Internet als eine Art Hilfsmittel in Bereichen wie der Kommunikation, der Informationsbeschaffung (Quelle des Lernens) und der Inspiration • Internet fungiert dabei als kognitive Unterstützung, Steuerung der Emotionen (Emotionale Selbstregulierung) und als externes Gedächtnis • Internet ist durch seine vermehrte Nutzung ein Teil unserer Persönlichkeit, ein Teil von uns selbst geworden • vermehrte Nutzung wirkt sich unteranderem negativ auf unsere Konzentration aus • Aufmerksamkeitsspanne ist kostbare und endliche Ressource, aber allerdings erforderlich, um ein gutes Leben führen zu können o Internet raubt den Menschen durch optimierte Methoden einen Teil dieser Ressource, in Folge dessen können die Menschen die Fähigkeit verlieren, als sogenannter Akteur ihrer Aufmerksamkeit, diese zu steuern • Dies kann wiederum möglicherweise zu einem Verlust des Selbstwertgefühls führen o Vergleichbar ist dieser Kontrollverlust mit Verhalten während der Trunkenheit oder mit Verhalten eines Kleinkindes, welches unkontrolliert seine Augen durch die Weltgeschichte schweifen lässt • Metzinger spricht dabei von einer neuen Art des Wachbewusstseins, dem öffentlichen Träumen, welchen die Menschen Tag täglich ausgesetzt sind Neil Postman (kulturphilosophisch). • Ansatz beschreibt Einfluss der Medien auf die gesellschaftliche Wahrnehmung des Weltgeschehens • verfasste Medientheorie zu der Zeit, in welcher das Fernsehen eines der zentralen Medien zur Nachrichtenvermittlung und Unterhaltung war (1985) • Im Fernsehen, wird große Vielfalt an Themen geboten wird, welche die Verbindung zur Welt sichern, dabei aber nur minimale Anforderungen an das Auffassungsvermögen stellen • Fernsehen ist ein Genuss für die Augen (> wundervolles Schauspiel) . Da Programme so konstruiert, dass sie positive Gefühle in den Zuschauern wecken sollen • Vor diesem Hintergrund Kritisiert er den Medieneinfluss auf den Menschen, da Unterhaltungsdrang in den Medien seiner Meinung nach zu einer verstärkt unterhaltenden Darstellung jeglicher Themen führt (unabhängig ob tatsächlich nur Unterhaltung oder aber wirklich wichtige Dinge) . So werden unter anderem Nachrichten aus einer so neutralen Sicht gezeigt, bzw. das Negative wird so ausgeblendet, dass die Zuschauer oftmals eine Gleichgültigkeit gegenüber der dargestellten Problematik entwickeln Moderne These • durch das über Angebot an Information und Mediendarbietung sind Menschen verstärkt von der Welt überfordert & ziehen sich verstärkt in die eigene Innerlichkeit und die eigene Person zurück Engagement und Interesse für die Welt schwindet; Selbstinszenierung ist relevanter (z.B. Instagram); es geht weniger darum sich für die reale Welt mit all ihren Problemen zu interessieren und mehr darum, seine eigene kleine private perfekte Welt zu inszenieren Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien Kernthesen • Massenmedien konstruieren ihre eigene Realität, die sich unterscheidet von der wirklichen Realitat (Medien sind auch oft gar nicht an der Wahrheit interessert) dadurch, dass diese konstruierte Realität die gesellschaftlich relevante ist, werden die Medien zum ,,Formgeber der öffentlichen Meinung" • es gibt keine Interaktion zwischen Sender und Empfänger (daher, weil die Sender die Empfänger nicht wirklich kennen) können Medien nur verallgemeinert für die breite Masse produzieren • innerer Widerspruch der Medien: auf der einen Seite haben wir alle unser Wissen aus den Medien, auf der anderen Seite wissen wir aber über die Medien selbst so viel, dass wir ihn eigentlich nicht trauen können und wir wissen, dass wir uns manipulieren 2.1 Möglichkeiten und Grenzen der Informationsdarbietung in verschiedenen Medien (u.a. Soziale Medien, auch Autor - Rezipienten - Kommunikation) GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG DER MEDIEN Das klassische (Massen-) Medium Zeitung 1 Phase (ab Mitte des 15. Jahrhunderts) Stärken -Buchdruck -1. Medienrevolution ausgelöst durch sekundäre Medien (bsp: Buch, Flugblatt, Kalender, Zeitung) 2 Phase (ab Mitte des 19. Jahrhunderts) -aufkommen der Massenmedien -2. Medienrevolution ausgelöst durch tertiäre Medien (bsp: Film Fotografie, Fernsehen, Telegraphie, Telefon, Funk, Langspielplatte) 3 Phase (ab Mitte 20. Jahrhunderts) -aufkommen der Computertechnologie -3. Medienrevolution (aber schon quartäre Medien) (bsp: Computer, Internet, Smartphone, Digitale Speichermedien?) • Selektion der unbegrenzten Informationen • Wesentliche und unwesentliche, wichtiges/falsches trennen . Gibt Nötige Orientierung und Stabilität in Zeiten des Überflusses • Klären Zielgruppen auf -> verlässliche Einordnung des Weltgeschehens • Fundierte Recherche durch ausgebildete Journalisten • Qualitätsbemüht Schwächen • Journalisten müssen alles machen Gesamte Generation) w • Jugell genug ) wird nicht erreicht Seiten begrenzt • Zeitungen ohne Werbung nicht finanzierbar • Zeitungsprozess störanfällig Höhere Betriebskosten Hoher Papierverbrauch 2.2,,Über gesellschaftliche Grenzen hinaus" - Analyse eines modernen Dramas aus dem 20. Jahrhundert, zum Beispiel ,,Leben des Galilei" -> poetologische Konzepte ZEITGESCHICHTLICHER HINTERGRUND • Brechts Drama wurde im Jahr 1943 uraufgeführt: zu einer Zeit, des Nationalsozialismus + dem Zweiten Weltkrieg • Nationalsozialsten an die Macht • Aufhebung vieler zentraler Rechte (zb: Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit) • Bücher die gegen Grundsätze des NS-Regimes verstiessen wurden verbrannt • Aus Angst flüchteten viele Autoren ins Ausland, um dort Schutz zu suchen und weiter an ihren Werken zu arbeiten • Schriftstücke, die dabei entstanden sind = Exilliteratur • Auch Bertolt Brecht flüchtete 1933 nach Dänemark und lebte bis 1949 in weiteren europäischen Ländern und den USA. Viele Themen, die das Leben der Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus prägten, finden sich auch in Brechts Drama: • Galilei wird für wissenschaftlichen Forschungen von katholischer Kirche bestraft > heliozentrische Weltbild entspricht nicht Ideologie (Glaubensvorstellungen der Kirche) • Auch Nazis verfolgten jeden, der sich offen gegen Regime aussprach, regimekritische Bücher oder Texte veröffentlichte o Autoren konnten ausschließlich im Exil (Ausland) Geschehnisse in Deutschland kritisieren • Auch Galilei erkennt in seinem Land keinen sicheren Ort für seine Aufzeichnungen > Andrea schmuggelt Buch aus Italien GALILEI UND BRECHT • Setzten sich für die Vernunft ein • Kämpfen gegen das Böse (gewinnt trotzdem) GRUNDSTRUKTUR DER HANDLUNG GALILEIS ERFOLG BZW. NIEDERLAGE 1 I Bild Vatikan bestätigt 1 G.s Entdeckung I Lehre ver- breitet sich beim Volk TA nach Rom G. nimmt Forschungen erneut auf Kopernikanische Lehre I I 2 I 1 1 I 1 3 I I 1 I 4 I I I I I 5 I 1 I I I Index I 6 I I I I 7 I I T 1 I 8 1 I I I I I 9 I I I I I I 10 I 1 I I I G. Lehre wird außer Landes Inquisition geschmuggelt beordert G. 11 I G. widerruft I I 1 1 I 1 I I 1 I I 12 I I G. lebt im I Landhaus I I 13 I 1 I I 14 I 15 I KAPITELZUSAMMENFASSUNG Kapitel 1 • Wer? Galileo Galilei; Andrea, Frau Sarti; Ludovico Marsili • Wo? Studierzimmer des Galilei in Padua • Wann? 1609 • Was? Galileo Galilei und Andrea Sarti unterhalten sich über die Wissenschaft. Der Gelehrte erklärt seinem jungen Schüler das kopernikanische Weltbild, welches im Gegensatz zum ptolemäischen Weltbild steht. Galilei klärt Andrea auf, er zeigt ihm, dass es gilt, neue Dinge zu entdecken und zu erforschen. Sein Denken entfernt sich von dem der Kirche und so beschwert sich seine Haushälterin, die Mutter von Andrea, Frau Sarti, bei Galileo, dass er ihrem Sohn nicht kirchliche Dinge erkläre. Der Wissenschaftler jedoch sieht dies als genau richtig. Doch seine Haushälterin bemerkt, dass Galileo Galilei sich damit der Kirche und auch möglichen Einnahmequellen entgegenstelle, da er dringend Geld benötigt. Sie legt ihm ans Herz, private Schüler zu unterrichten. Ludovico Marsili wird zum Schüler Galileis. Er berichtet dem Wissenschaftler von einer Erfindung aus Holland, dem Fernrohr. Galilei ist begeistert und baut das Fernrohr nach. Der Kurator lehnt Galileis Bitte um eine Gehaltserhöhung ab, da für ihn die Mathematik und (damit) die Tätigkeit von Gailei "brotlose Kunst" sei. Kapitel 2 • Wer? Galileo Galilei; der Kurator • Wo? Venedig • Wann? 1609 • Was? Galileo Galilei stellt dem Kurator seine Erfindung, das Fernrohr, vor. Er hat es verbessert und so einige neue Eigenschaften zur eigentlichen gestohlenen Idee aus Holland hinzugefügt. Nichts desto trotz ist die Idee nicht seine eigene. Doch der Wissenschaftler Galilei interessiert sich nicht dafür, er sieht nur die wissenschaftlichen Möglichkeiten, welche sich mit dem Bau des Fernrohrs für ihn eröffnen. Galileis Gehalt wird für diesen Erfolg verdoppelt. Kapitel 3 • Wer? Galileo Galilei; Sagredo • Wo? Gelehrtenzimmer des Galilei in Padua • Wann? 1610 • Was? Galileo Galilei und Sagredo, ein Freund von Galilei, forschen gemeinsam. Sagredo ist ein wissbegieriger Mann, der zwar kritisch auf das Denken und Handeln seines Freundes Galilei reagiert, diesem jedoch dennoch aufgeschlossen gegenüber steht. Gemeinsam beweisen sie des Nachts das kopernikanische Weltbild, indem sie mit Hilfe des Fernrohrs beobachten, dass die Jupitermonde hinter ihrem zugehörigen Planeten verschwinden und somit eine Bewegung der Planeten angenommen werden muss. Die Entdeckung wird allerdings vom Eintreffen eines Schiffes aus Holland zurückgestellt. Das Schiff ist beladen mit Fernrohren, und Galileis Schwindel fliegt auf. Der Kurator ist erzürnt, da er Galilei viel Geld gezahlt hat. Galilei denkt darüber nach, nach Florenz zu ziehen und die dort ansässigen Mönche von seinen Ansichten und Entdeckungen zu überzeugen. Sagredo zeigt sich nicht begeistert. Kapitel 4 • Wer? Galileo Galilei; Andrea Sarti; Cosmo, der Großherzog von Florenz; die Gelehrten • Wo? Florenz • Was? Andrea und Cosmo befinden sich im Gelehrtenzimmer des Galilei und streiten sich um die Modelle der Weltbilder. Andrea vertritt dabei die Ansichten Galileo Galileis. Während des Disputs geht das Modell des ptolemäischen Weltbildes kaputt. Die beiden Jungen sind zunächst erschrocken, dann betreten die Gelehrten den Raum. Doch sie diskutieren über das Fernrohr, hindurch schauen möchten sie jedoch nicht. Nach einer heftigen Auseinandersetzung verlassen die Gelehrten den Ort. Kapitel 5 • Wer? Galileo Galilei; Andrea; Frau Sarti; Virginia . Wo? Florenz • Was? Die Pest bricht aus und viele Menschen werden krank. Auch Frau Sarti, die Haushälterin Galileo Galileis befindet sich unter den Opfern. Der Gelehrte und Wissenschaftler jedoch bleibt in der Stadt, er forscht unbeirrt weiter. Es wird veranlasst, dass die beiden Kinder Andrea und Virginia aus der Stadt gebracht werden. Doch Andrea springt unterwegs aus der Kutsche und macht sich auf den Rückweg in die Stadt. Drei Tage später, steht er vor Galileis Tür. Gemeinsam arbeiten sie an der Entwicklung des kopernikanischen Weltbilds und Galilei trägt viele Argumente zusammen, um die Geistlichen zu überzeugen. Er will nach Rom, um dort weitere Fortschritte in der Verbreitung des Weltbildes zu erzielen. Kapitel 6 • Wer? Galileo Galilei; Pater Clavius • Wo? Rom • Wann? 1616 • Was? Im Vatikan will Galileo Galilei vorsprechen und seine Entdeckungen zum kopernikanischen Weltbild vorstellen. Zunächst erntet er nur spöttisches Gelächter und ungläubige Blicke, doch der höchste Astronom bestätigt dann die Theorie Galileis. Es scheint als habe Galilei gesiegt, er nennt diesen Triumph den Sieg der Vernunft. Kapitel 7 • Wer? Galileo Galilei; Virginia; Ludovico; die Kardinäle Bellarmin und Barberini; • Wo? Rom • Wann? 1616 • Was? Während eines Balles in Rom, führt Galilei ein Gespräch mit den Kardinälen Bellarmin und Barberini. Seine Tochter Virginial tanzt unterdessen mit ihrem neuen Verlobten Ludovico Marsili, dem ehemaligen Schüler Galileis, der ihn auf die Idee des Fernrohrs aufmerksam machte. Der Disput zwischen Galilei und den Geistlichen Bellarmin und Barberini dreht sich um die Astronomie und entwickelt sich zu einer Auseinandersetzung der drei. Galileis Beweise für das kopernikanische Weltbild bekommen jedoch nicht die Möglichkeit der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, da die Inquisition Kopernikus als Ketzer darstellt und jedem, der seine Lehre verbreitet, mit Folter droht. Kapitel 8 • Wer? Galileo Galilei; der kleine Mönch • Wo? Rom • Wann? 1616 • Was? Die Szene setzt sich aus einem Gespräch zwischen Galilei und dem kleinen Mönch zusammen. Es entwickelt sich eine Diskussion, deren Inhalt der Konflikt zwischen Kirche und Wissenschaft ist, die Gegensätze der beiden und die verschiedenen Ansichten über Astronomie und Weltbilder, lassen den kleinen Mönch sowohl an der Wissenschaft als auch an der Kirche zweifeln. Er weiß nicht, was er denken soll. Galilei spricht die Gefahr an, dass er mit dem Verbreiten seiner Lehre sich Feinde gemacht hat und die Vermittlung von Wissenschaft zu einer Gefahr wird. Er spricht an, dass die Menschen keine Freiheiten mehr in der Verbreitung ihrer Meinungen und Ansichten besitzen. Kapitel 9 • Wer? Galileo Galilei; Andrea; Federzoni; der kleine Mönch, Virginia, Ludovico • Wo? Florenz • Wann? 1623 • Was? Acht Jahre sind seit dem letzten Kapitel vergangen. Galilei hat sich aus seinen Forschungen über die Weltbilder zurückgezogen und forscht nun auf anderen Gebieten. Während der Szene im neunten Kapitel untersucht er zusammen mit Andrea, dem kleinen Mönch und Federzoni, einem Linsenschleifer, kleine Eisstückchen. Galileis Tochter Virginia und Ludovico sind währenddessen dabei, ihre Hochzeit vorzubereiten. Während der Forschungen am Wasser erfahren die Männer, dass der Papst im Sterben liegt und dass Kardinal Barberini als Nachfolger in Frage kommt. Galilei ist hocherfreut, da er denkt, dass mit dem neuen Papst Baberini seine Forschungen an den Weltbildern wieder aufgenommen werden könnten, da dieser der Astronomie Wichtigkeit beimisst. Er setzt sich sofort an seine einstigen Forschungen, erkennt Sonnenflecken und beschäftigst sich auch mit Theorien rund um diese Sonnenflecken. Kapitel 10 • Das zehnte Kapitel ist eine Darstellung einer Szene aus Florenz. Es ist Fastnacht und viele Menschen haben sich als Galilei verkleidet. Seine Theorien werden zu Gegenständen der Verkleidung, es werden Lieder und Musik zu ihm erfunden und die Leute verkörpern den Wissenschaftler durch verschiedene Figuren. Kapitel 11 • Wer? Galileo Galilei; Virginia; der Großherzog; Vanni, der Eisengießer • Wo? Florenz • Wann? 1633 • Was? Galilei ist stark erblindet. Seine Tochter begleitet ihn zum Großherzog. Galilei möchte sein Buch vorlegen, in dem er seine wissenschaftliche Erkenntnis zum kopernikanischen Weltbild aufgeschrieben hat, und um eine Audienz bitten. Der Eisengießer Vanni tritt auf und beschwört Galilei Florenz zu verlassen, da er sich der Unterstützung seiner Theorien in anderen Regionen sicher sein könnte. Vanni rät ihm Florenz zu verlassen, da er sonst mit schlimmen Konsequenzen zu rechnen hätte. Galileo Galilei sperrt sich gegen diesen Rat und spricht beim Großherzog vor. Er wird von der Inquisition nach Rom geordert. Kapitel 12 • Wer? Papst Urban VIII; der Inquisitor • Wo? Rom • Wann? 1633 • Was? Das Kapitel setzt sich aus einem Gespräch zwischen dem ehemaligen Kardinal Baberini, jetzigem Papst Urban VIII und dem Inquisitor zusammen. Der Inquisitor hält dem Papst einen Vortrag über den negativen Einfluss Galileis und versucht ihn zu überreden und zu überzeugen, dass die Lehre Galileis verboten werden sollte. Der Papst zeigt sich skeptisch, ist er doch von den Erfindungen Galileis durchaus beeindruckt. Doch der Inquisitor berichtet von Galileis Buch, in welchem die Kirche schlecht dargestellt wird. Der Papst ist erbost und stimmt dem Inquisitor schließlich zu. Er lässt die Schriften Galileis verbieten. Kapitel 13 • Wer? Galileo Galilei; Andrea Sarti • Wo? Rom • Wann? 1633 • Was? Galileo Galilei zieht seine Aussagen über das kopernikanische Weltbild zurück und sagt aus, dass seine Entdeckung nicht zutreffend sei. Nach 23 Tagen im Kerker kommt er frei. Während er sich selbst gerettet hat und die Kirche nun in ihrer Ansicht, dass ptolemäische Weltbild sei das einzig Richtige, bestätigt ist, scheint Galilei gerettet, doch seine Schüler sind enttäuscht. Sie hatten sich vorgestellt dass Galilei auf seiner Meinung beharrt. Galilei ist am Ende seiner Kräfte, als er entlassen wird. Kapitel 14 • Wer? Galileo Galilei; Virginia; Andrea Sarti • Wo? Nahe Florenz • Was? Andrea Sarti besucht Galilei. Er scheint sich versöhnen zu wollen und es kommt zum glücklichen Wiedersehen. Galilei hat in der Zwischenzeit ein wenig geforscht, wird er doch von der Inquisition überwacht, und er hat es geschafft, eine Abschrift seiner Forschungen herzustellen. Das Original wurde von der Inquisition konfisziert. Der Wissenschaftler möchte, dass die Schrift außer Landes geschafft wird, doch fühlt er sich selbst nicht dazu in der Lage. Andrea Sarti verabschiedet sich von Galilei, er möchte nach Holland gehen und dort forschen. Er schmuggelt die geheime Schrift außer Landes. Kapitel 15 • Wer? Andrea Sarti; ein Junge • Wo? Holländische Grenze • Wann? 1637 • Was? Andrea Sarti schmuggelt die verbotene Schrift Galileo Galileis außer Landes. Er wird nur schnell kontrolliert und schafft es tatsächlich, unentdeckt zu passieren. Das Kapitel und somit auch das Buch, endet mit einem kleinen Dialog zwischen Andrea und einem Jungen, in dem der ehemalige Schüler und Helfer Galileo Galileis dem Jungen erklärt, dass es das Wichtigste sei, stets aufmerksam zu sein und ständig mehr wissen zu wollen, da die Menschen noch nicht am Ende ihrer Entdeckungen seien. Es müsse mehr nachgefragt werden. Nur so käme man den unentdeckten Geheimnissen auf die Spur. HANDLUNGSÜBERSICHT Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 7 Bild 6 1616 Bild 10 Bild 11 Zeit Venedig 1609 Gespräch: Galilei und Andrea Sarti über Wissenschaft (=Weltbilder), Beschwerden Frau Sarti (Haushälterin), Ludovico Marsili wird Galileis Schüler, Nachbau Fernrohr Bild 12 1609 Galilei stellt Kurator Erfindung (=Fernrohr) vor, gestohlene Idee aus Holland, Gehaltsverdopplung durch diesen Erfolg: Diebstahl (!) 1610 Gelehrtenzimmer Padua: Galilei und Sagredo (Freund) forschen Bild 8 1616 24 Bild 9 1624 Bild 13 Bild 14 1610 1632 1633 1633 1633 42 Bild 1637 15 gemeinsam, dieser kritisch, Beweis für kopernikanisches WB, Fernrohr- Schwindel fliegt auf Florenz Andrea und Cosmo im Gelehrtenzimmer (Streit), Modell des ptolemäischen WB geht kaputt, Gelehrten treten ein, Auseinandersetzung Ausbruch Pest, Frau Sarti erkrankt, Andrea und Viginia sollen Stadt verlassen. Galilei bleibt. Andrea flieht zurück, Wille: Umzug nach Rom (=forschen) 8 Jahre vergangen, Galilei forscht auf anderen Gebieten, Virginia und Ludovico planen Hochzeit, Papst im Sterben, wieder Forschungen an Weltbildern Fastnacht in Florenz, Aufnahme von Galileis Lehre im einfachen Volk, Theorien -Verkleidung, Lieder,.. Galilei stark erblindet, Virginia und Galilei beim Großherzog, Eisengießer Vanni rät Galilei Florenz zu verlassen, die Inquisition ordert ihn nach Rom Besuch: Andrea bei Galilei, glücklich Wiedersehen, Galilei hat Abschrift seiner Forschungen, Andrea schmuggelt die Schrift nach Holland, zum Forschen HOLLAND: Andrea schmuggelt Abschrift Galileis aus dem Land, Dialog Andrea& Junge Rom Galilei will im Vatikan vorsprechen, Disput zwischen Kritikern, Clavius (höchster Astronom) bestätigt Thesen; Sieg" für Galilei Ball in Rom, Gespräch mit Kardinälen, Virginia und Ludovico verlobt, Auseinandersetzung, Inquisition droht Verbreitern der Lehre mit Folter Gespräch: Galilei & kleiner Mönch, Konflikt: Kirche & Wissen, Zweifel entstehen beim Mönch Gespräch zwischen Papst Urban VIII (Baberini) und dem Inquisitor, Papst zeigt sich skeptisch, stimmt dem Inquisitor schließlich zu. Er lässt die Schriften Galileis verbieten (wegen Galileis Buch) Galileo Galilei zieht seine Aussagen über das neue Weltbild zurück, 23 Tage Kerker, Schüler enttäuscht, CHARAKTERISIERUNGEN Galileo Galilei • Ärmlicher / Italienischer Wissenschaftler in Padua • Lehrer der Mathematik + Forscher im Bereich der Physik / Astronomie • Wollte Kirche nie spalten -> sondern helfen neues Weltbild anzuerkennen Weltsicht der Kirche revolutionieren • Will kopernikanisches Weltbild beweisen • Mitglied der Kirche (wollte diese vor Irrtum bewahren, erreichte. Gegenteil) • Ansichten / Handeln bestimmen Handeln verschiedener Charaktere + beeinflussen wichtige Entscheidungen • Berücksichtigt nicht die Ansicht der Kirche • Regt zum Nachdenken an Andrea Sarti • Sohn der Haushälterin Frau Sarti + Schüler Galileis • Begeisterungsfähig / / Interessiert Erfindungen Galileis Frau Sarti Haushälterin Galileis + Mutter von Andrea Sieht Kirche als Stütze • Möchte Sohn im Sinne des kirchlichen Weltbildes erziehen Steht Lehre Galileis skeptisch gegenüber Virginia • Galileis Tochter (sorgt für ihn) + Verlobte von Ludovico • Glaubt an das Gute / Nicht sehr intelligent FIGURENKONSTELLATION Papst Urban (Barberini) Die Hofgelehrten Bellarmin Kardinal Vertreter der alten Zeit Kirche, Hofgelehrte Lehre des Aristoteles (Ptolemäisches Weltbild) Ludovico Verlobter Virginia Wissenschaft und Inquisator versucht G. 2 Unterdrücken Frau Sarti -Haushalterin von G -Skeptisch S KIRCHE Pater Clavius Kirchenvertreter Der kleine Mönch gespalten zwischen Federzoni • Linsenschleifer aus Padua (nimmt Beruf ernst) • Begeistert für Idee Galileis (steht ihm zur Seite) • Zweifelt an sich selbst / Treu Barberini gespalten zwischen Kardinal Kleiner Mönch • Schüchtern / Begeistert für Wissenschaft / Bleibt wissenschaftlich sachlich • Unterstützt Galilei Barberini • Kardinal + später Papst + Mathematiker • Teilt Ansicht Galileis: Wissenschaft ist auf Vormarsch (versucht das aber mit Gedanken an sein kirchliches Denken einzuschränken) Disput zwischen Kirche und Wissenschaft wird zum zentralen telpunkts seines Lebens • Nicht willensstark / stark beeinflussbar (in seinen Entscheidungen) Ludovico Marsili • Schüler Galileis (lässt sich belehren) + Verlobter von Virginia • Wohlhabend • Glaubt eher an traditionelle Werte als an Wissenschaft Vertreter der neuen Zeit Wissenschaftler, Bürger bestätigt Galileis Forschung heliozentrische Weltbild (Kopernikanisches Weltbild) Clavius Andrea sohn der Haushalterin Sarti WISSENSCHAFT Vanni Eisengießer Federzoni - Hilft Galilei (Linsenschleifer GALILEI € $ Sagredo warnt Galilei Virginia -Tochter von G. - Verlobte von Ludovico Schüler Galileis ALTE ZEIT NEUE ZEIT Alte Zeit Glauben und Aberglaube • Ptolemäisches (geozentrisches) Weltbild: Sonne dreht sich um Erde • Starrheit + fester Glaube • Bildung beschränkt auf engen Kreis Neue Zeit • Zweifel • Kopernikanisches (heliozentrisches) Weltbild: Planeten drehe sich um Sonne • Bewegung • Neue Horizonte + Erweiterung des Denkens + Hinterfragen alter Überzeugungen • Bildung für Alle Freiheit der Forschung • Durch Praxis zu wissenschaftlichen Erkenntnissen (nicht durch theoretisches Buchwissen) PARALLEL GEFÜHRTE SZENEN • Szene 2 und 10 STÄDTE Venedig • Freie Wissenschaft • Wissenschaft dient dem Handeln + muss verwertbar sein Wissenschaftler materiell abhängig Florenz • Wissenschaft abhängig von Kirche • Wissenschaft dient dem Ruh des Hofes • Wissenschafter materiell großzügig ausgestattet • Mit Wissen kann man sich schmücken • Beide szenen zeigen Galilei auf einem Höhepunkt seiner Popularität. In 2 ist es Popularität bei den Großen, 10 bei den kleinen, beim Volk. Szene 3 und 11 => unterschiedliche Verständnisse von Wissenschaft o Szene 3 und 11 stehen im deutlichen Kontrast zueinander: 3 enthält Galileis Glaubensbekenntnis an die Vernunft, 11 die Beorderung vor die Inquisition. In 3 schreibt Galilei seinen Brief an den Großherzog von Florenz und bittet um Aufnahme am dortigen Hot. Grade in Florenz aber kann die Inquisition um so leichter erreichen. Szene 11 ist die letzte seines Aufenthalts in Florenz. • Szene 4 und 12 o Die kopernikanische Lehre steht zur Diskussion bei den Mächtigen der Welt (florenz) und denen der Kirche (Rom) • Szene 5 und 13 AUFBAU • Das Stück besteht aus 14 bzw. 15 einzelnen, in sich weitgehend selbstständigen Bildern. Die Handlungsorte wechseln von Bild zu Bild. • Uneingeschüchtert durch die Pest setzt Galilei seine Forschung in 5 fort, eingeschüchtert durch die Inquisition widerruft er in 13 • Szene 6 und 14 o Wieder Kontrast: Galilei hat seinen größten Triumph über den Vatikan, als dessen astronomisches Institut ihn bestätigen • Der Anfang des Stückes wiederholt sich im Ende bzw. ist darin aufgehoben. • Viele Szenen sind von Brecht so angelegt, dass sie sich deutlich in parallel geführten Szenen widerspiegeln und Gegensätze herausarbeiten. muss o In 14 hat er seine größte Tiefe erreicht als Gefangener des Vatikans, der jedoch seine Schritte überwacht. In 6 warf der Kardinal ihm vor: Sie beschmutzen ihr eigenes Nest, jetzt da er die Nestbeschmutzung widerrufen hat, hält er sich selbst für befleckt • Szene 7 und 15 • Der Kontrast ist umgekehrt: Die Lehre kommt auf den Index in 7; die Discorsi überschreiten die Grenze in 15 SPRACHE • Brecht lässt Galilei sich an die Sprache der Discorsi halten. • Galilei wählt teilweise einen sehr volkstümlichen Ton. • Im Stück befinden sich viele sprachliche Leitmotive, v. a. aus dem Bereich des Sehens, womit auch das ,Sehen' des Zuschauers indirekt angesprochen wird. LEITMOTIVE • dient dazu, Handlung zu gliedern + Verknüpfungen zwischen Abschnitten herzustellen • Weist auf umfassende Problematik, die hinter ihm steht und die sich Leser selber erschließen muss • ist wie Leitfaden, der sich durch komplettes Werk zieht und damit starken Einfluss auf Text hat • kommt an den Stellen vor, an denen Autor auf die hinter dem Leitmotiv steckende Aussage oder Problematik hinweisen will • In dem Stück: Galilei verwendet immer wieder in seinen Erklärungen Motive, um seine Meinung und Weltbild zu verdeutlichen. Leitmotive stellen einen bildlichen Vergleich dar. Leitmotive sind zum Beispiel die Milch gegenüber dem Brot, die Schifffahrt, das Sehen, das Fernrohr, der Stein usw. Milch & Brot • Stell die Milch auf den Tisch aber klapp kein Buch zu"(S.9) • Buch symbolisiert Geistig-Immaterielles, Wissenschaft, Wissen, Milch symbolisiert sinnlichen Genuss, Interesse am körperlichen Wohlergehen • Mit der Aussage zeigt er, dass für ihn beide Dinge, das geistige und das sinnliche, bedeutend sind. Er versucht sie miteinander zu vereinbaren • Da Galilei seine gesamte Zeit den Forschungen wieder vernachlässigt er Möglichkeit durch weitere Tätigkeiten Geld zu verdienen und er kann den Milchmann nicht bezahlen. Er gerät also ständig in einen Konflikt. Er nimmt also in Kauf auf die mich zu verzichten. BRECHTS EPISCHES THEATER" Ziele: Gesellschaftspraktische Bedeutung" • Zuschauer reflektieren • Distanz entstehen lassen • Gesellschaftskritisch Das Fernrohr • Das Sehen ist immer auch ein genaues hinsehen, das sich von den Scheuklappen der Ideologie befreit hat. Dies ist durch Instrumente (Fernrohr) oder Experimente möglich geworden. • Es glotzen die Hofgelehrten den den Blick durch das Fernrohr scheuen oder nicht wagen. Sie sind nicht bereit ihr Wissen auf die Probe der unverstellten Beobachtung zu stellen. Sie wollen nur sehen was in Büchern beschrieben wurde oder die Theorie besagt. Gegenüber der Wirklichkeit, sobald sie ihrer Theorie widersprechen sind sie blind. ▸ Gesellschaft als veränderbar begreifen Methodik: • Verfremdungseffekt • Unterbrechungen durch Kommentare, Lieder... o Und zuvor Plakate Das Sehen • Du siehst gar nichts. Du glotzt nur. Glotzen ist nicht sehen." (S.11) • Der Schauspieler spielt die Rolle, er ist sie nicht . Keine Profis nötig • Demonstration statt Illusion, kein Erlebnis! • Glotzen = dem Schein zu verfallen, bloße Augenschein der Dinge. Sehen den automatisierten Blick verlieren und etwas bewusst verfremden, hinterfragen • Sehen wird zur Selbstreflexion des Theaters. Brechts Theater will belehren indem es neu Sehen lehrt. Wie Galilei will auch er den Zuschauern stehend machen, er soll nicht weiter glotzen. • Brecht schreib damals schon auf Plakate ,,Glotzt nicht so romantisch" Der Stein • Hat Galilei zur Beweisführung immer bei sich, lässt ihn zur Demonstration fallen um zu beweisen dass man gegen das Geschehene nichts einwenden kann Experiment als unabhängige Beweiskraft 2.4 ,,Sprachbarrieren?!" - Sprachgeschichtlicher Wandel, Sprachvarietäten und ihre gesellschaftliche Bedeutung SPRACHVARIETÄT • Teilmenge einer Einzelsprache ergänzt, kann aber ohne diese nicht existieren Sprache als komplexes, nicht abgeschlossenes, System, das Varietäten hervorbringt es gibt keine sprachlichen Standards • Varietät= Gruppe mit eindeutigen sprachlichen Gemeinsamkeiten STANDARTSPRACHE Überregional ● Einheit schaffend • Resultat von Entwicklung Grammatik, Stil, Normen festgelegt • wird als richtige Sprache anerkannt und unterrichtet • Hochsprache (Nachrichten) • langsame Veränderung (Modernisierung) geschriebene Sprache • beinhaltet Kultur, politische Geschichte und Existenz • ermöglicht Kommunikation innerhalb einer äußeren Bilingualität Ursprung jeder Sprachvarietät . Varietäten sind Ergänzungen der Standardsprache SOZIOLEKTE Sprechweise einer sozialen Gruppe kann zusammenhalt stärken • + Zugehörigkeitgefühl kreieren Schichten spezifisch • restringierter / elaborierter Code • Unterschiede in der Sozialisation FACHSPRACHE/TECHNOLEKT • berufsgebunden • besonderer Wortschatz • mündlich • Vulgarismen Codeswitching • Verständigung unter Fachleuten • für bestimmtes Fachgebiet, bestimmte Branche geltende Sprache DIALEKTE/ RegionalSprache / Mundart • starke Abweichung von STANDARTSPRACHE • offiziell nur rein mündlich • andere Satzstellung, Verzicht von Artikeln, Präpositionen JUGENDSPRACHE • soziolekt • keine einheitliche Jugendsprache / sehr variabel viele unterschiedliche Sprechweisen spielerische Variationen • Verfremdung einheitlicher Einheit BEDEUTUNG FÜR INDIVIDUUM ND GESELLSCHAFT • innere und äußere Mehrsprachigkeit ermöglicht den Wechsel zw. verschiedene Sprachebenen, Weitsicht • Entwicklung einer gemeinsamen Gruppenidentität, Kultur, Bildung • Einfluss anderer Spracheinflüsse auf die deutsche Sprache ► keine Verschriftlichung leicht veränderbar • regionale Unterschiede / Begrenztheit begrenzte Reichweite • Assimilationen (Anpassungen & Abschwächungen möglich) • älteste Form Von Sprache • Annäherung der Dialekte an Standartsprache Rückgang reiner Dialekte • expressive (ausdrucksstarke ) und anschauliche Ausdrücke • Wortschatz: differenzierter und konkreter als Standartsprache • gefärbte Sprechweise • Sn soziale Schichten gebunden • Grammatik / Wortschatz = abweichend UMGANGSSPRACHE • wird im Alltag gesprochen (Familie) • Merkmale: o Partikel, FüllWörter, Interjektion (lautäußerung mit der Empfindungen / Aufforderungen nachgeahmt werden oh, Pfui, pst ), Allerweltswörter (machen, tun, Ding), Satzbrüche, lautliche Kontraktionen (hamwa, biste) ⇒ Sms (?) KIEZDEUTSCH • Soziolekt/ Ethnolekt • Vermischung von türkisch / arabisch / deutsch • vermehrte benutzung von Jugendlichen Auslassung von Artikeln / Buchstaben Vereinfachung der Sprache SPRACHVARIETÄTEN VOR UND NACHTEILE • Nachteile: Standartsprache könnte verloren gehen, Ausgrenzung verschiedener Gruppen, SPRACHWANDEL URSACHEN • Globalisierung (Handel international, Einflüsse von Außerhalb z.B. Anglizismen) • Digitalisierung (SMS, Whatsapp, Instagram, generelle soziale Medien) • Modernisierung (Industrialisierung, Entwicklung der Jugendsprache) • Durch vermehren Kontakt mit Fremdsprachen Kommunikationsprobleme • Vorteile: Situationsbedingtes Sprechen durch Registerwechsel, Zugehörigkeit, Herkunft und Tradition können besser verstanden werden • Verinfachung der Sprache um Verständnis für Zuwanderer zu erleichtern • Sprachökonomie, was nicht genutzt wird, geht verloren -> Dativendungen, vereinfachter Satzbau 2.5 Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen in einem aktuellen erzählenden Text (ab 1990): ,,Unter der Drachenwand" von Arno Geiger - ein Prosatext der Gegenwart in seinem Gesellschaftlichen Umfeld und der Kritik (u.a. in Form einer produktiven Aufarbeitung) INHALT Kapitel 1 (7-21) -Rückblick Veits Verwundung im Russlandfeldzug - Veit wird in saarländisches Lazarett transportiert - Es wird deutlich, dass Krieg Veit körperlich und seelisch verletzte (..5 verlorene Jahre") - Veit kein schwerer Fall -> wird nach Hause geschick - Veit kehrt nach Wien zu Eltern zurück Kapitel 2 (22-31) -Veit war seit 15 Monaten nicht zu Hause - Gerede seines Vaters (Nationalsozialist) nervt sehr - Fotos von Veit in elterlichen Wohnung sind Symbol für Veits eigene Veränderung - Bilder haben am Familienleben teilgenommen und Veit am Krieg (Daraus entsteht in Veit ein innerer Konflikt - Veit fühlt sich in Heimat wie Fremder - Veit will aus Wien weg - Onkel Johann (Kommandant aus Mondsee) soll ihm Zimmer in Mondsee besorgen - Veit reist gegen Willen Eltern nach Mondsee Kapitel (32-48) - Veit bezieht in Mondsee kaltes Zimmer eines Bauernhauses - Von seinem Geld kauft er sich besseres Bett (das alte stinkt etc.)- Veit beschriebt Umgebung und Personen - Antrittsbesuch bei Onkel - Veit trifft auf Gruppe landverschickter Wiener Mädchen, die in Schwarzindien unterkommen - Veit erfährt erste Panikattacke Kapitel 4 (49-59) - Veit geht es immer besser (legt an Gewicht zu etc.)- Veit und Onkel kommen sich näher - Veit und Onkel treffen Margarete Bildstein, Veit abblitzen lässt-Veits Kontakt zur Darmstädterin wird besser (Darmstädterin offenbart ihm z.B, dass sie Selbstgesprächen führt) Kapitel 5 (60-70) - Veit lernt Quartiersfrau (Parteianhängerin, ganz Mondsee hasst sie) näher kennen / fürchten - Veit geht nach Schwarzindien und trifft Margarete Bildstein, aber schämt sich vor dieser - Veit lernt das verschickte Mädchen Annemarie Schaller kennen, die Ostern mit Kurt Ritler Drachenwand besteigen will - Erneute Panikattacken - Veit hört seltsame Musik des Brasilianers (> Er besitzt nicht die Ehrenrechte eines Deutschen, da er Bemerkungen gegen F- äußerte > Will zurück nach Brasilien) Kapitel 6 (72-84) - Veit entwickelt in Mondsee immer mehr eine Routine (nachts sitzt er mit Brasilianer zusammen und hilft bei Beheizung des Gewächshauses; Darmstädterin kocht für ihn mit und bietet an Wäsche zu waschen; Dorftratsch der Quartiersfrau nervt ihn) - Veit trifft auf Lehrerin - Bildstein stellt ihn Nanni genauer Vor - Veit feiert seinen 24. Geburtstag ohne große Feier Kapitel 7 (85-96) Lore Neff -Aneinanderreihung von Briefen von der Mutter der Darmstädterin - Vater (cholerisch, jammert häufig) in Metz stationiert - Mutter berichtet ausführlich davon, wie es ist während des Krieges in einer dt. Stadt zu leben -Tägl. Luftangriffe - Blanke Nerven -Viele Tote - Mutter sorgt sich um Töchter (vor allem Bettine: Angst, dass Männer in Berlin ausnutzen) Kapitel 8 (97-110) Kurt Ritler - Kurt (16 Jahre; eifersüchtig, aber einfühlsam) schreibt an seine Cousine Nanni (13 Jahre) über Leben in Wien, seiner Liebe zu ihr und Problemen, die NAnnis Mutter hat, wenn es Nanni nicht gut geht (Nanni soll Kurt nur noch schrieben, dass es ihr nicht gut geht) - Kurt + Freund (Fredl) wollen Nanni Ostern besuchen - Kurts Eltern erlauben erst, allerdings durch Bildstein, die Kurts Briefe liest heraus, herausfinden dass Kurt und Nanni zusammen sind - Kurts Eltern verbieten Bez. Und Kurts Plan und schlagen Kurt regelmäßig Kapitel 9 (111-128) Oskar Meyer - Teil : Oskar an Cousine Jeanette, (geflüchtet nach Südafrika) - Oskar und Familie müssen Nazis in Wien gehorchen > Offizielle Verbote > Persönliche und wirtschaftl. Demütigung - Familie muss Wohnung räumen, Nazis stecken sie in eine kl. Wohnung, die aus einem kl. Raum besteht - immer aussichtsloser nach Amerika o. Südafrika zu fliehen (Wally will eig. nicht fliehen, weil sie sagt, dass sie eine freie Bürgerin sei) - Wally hat Depressionen - Flucht beschreibt Oskar in Form von Tagebuchseintrag (nicht in Brief an Jeanette) (Übergang bleibt unmarkiert) - Erst will die Familie nach Accra zu fliehen. Letztendlich Ungarn - Familie trennt sich (Bernili geht nach England ins Exil) Kapitel 10 (129-146) - Veit immer mehr Konflikte mit Quartiersfrau - Veits Beziehung zur Darmstädterin wird intimer - Veit baut Freundschaft zu Robert Raimund Petters auf (Veit mag, dass er sich gegen System auflehnt) - B. sagt, dass Trude erst durch Max Dohm, SS-Mann so schroff geworden ist - Erneute Panikattacken (Nanni beruhigt ihn) - Nanni zeigt Veit Brief seiner Mutter, Nanni wird wegen K beschimpft wird - Veit soll Mutter in Brief erklären, wie schön Liebe ist (Veit lehnt dies ab) Kapitel 11 (147-162) Gemindearzt verschreibt Veit Medikament/ Droge Pervitin (gegen Panikattacken usw.) - Nanni verschwindet (alle vermuten, dass diese bei Kurt ist; stimmt nicht) - Onkel Johann übernimmt Ermittlungen - Veit + Onkel leben sich immer weiter auseinander (Onkel zeigt kaum Emphatie bei der Vernehmung von Nannis Mutter) - Veit merkt Margot hessischen Akzent vor allem bei Wort Krieg (kriech") Kapitel 13 (175-187) - Verhaftung des Brasilianers - Clicheé der Beamten erfüllt sich (Schlugen um sich etc.) - V. verfolgt aggressive Verhaftung, tut aber nichts - B. bitte V. sich um die Gewächshäuser zu kümmern - Gewächshaus wird von Jugendlichen eingeworfen- Verschlechterte Beziehung zw. Onkel und Veit-Onkel zeigt wenig Ermittlungseifer -Onkel will I will nur Zigaretten des B - Im Ort sagen viele, dass V. an Front besser aufgehoben sei, im Mondsee genießen Kapitel 14 (188-199) - Nach Verhaftung verändert sich Veits Leben enorm (Verantwortung für Gärtnerei Mit Margot) - körperliche Arbeit in Gärtnerei erschöpft Veit, macht aber glücklich - Engeres Verhältnis zu Margot (gestehen sich Zuneigung und küssen sich) - Margot gibt zu falschen Mann geheiratet (überstürzte Hochzeit, um dem Elternhaus zu entkommen [Margot wurde oft geschlagen von ihrem Vater]) - Margot will viel über Kriegserlebnisse wissen, aber Veit will nichts erzählen Megser Kapitel 15 (200-215) hapiner - Beziehung zw. V. und M. festigt sich (auch sexuell) - Glück bedroht > Margot verheiratet > Veit muss bald zurück an Front - Veit hat Angstzustände (Kriegserlebnisse kommen hoch)aufgrund der bevorstehenden Nachmusterung - M.und V. treffen Max Dohm bei Reichssportkampf der landverschickten Mädchen - Max Dohm erschießt Hund des B. hapi Kapitel 16 (216-229) -Veit muss nach Wien zur Nachuntersuchung (realisiert, wie glücklich er in Mondsee war) - Vorher trifft er auf Eltern (erneuter Konflikt mit Vater, fühlt sich nicht mehr so siegessicher) - Veit erinnert sich an Hilde (denkt an Todestag + immer noch schlechtes Gewissen, da Hilde ihn zärtlich berührt hatte er erwidert nicht) - Militärarzt sagt Veit feldtauglich und V. Termin bei Facharzt - Facharzt stellt Veit zurück Kapitel 17 (230-244) Kurt Ritler - Kurt schickt weiterhin Briefe postlagerernd nach Mondsee, um imaginären Dialog zu Nanni herzustellen - K. mach sich Vorwürfe, da er nicht nach Schwarzindien gekommen ist (Hindernis: Als Mitglied der Hitlerjugend muss er zum Hilfsdienst und wurde nach dem Lehrgang als Horcher eingesetzt) - Luftangriffe in Wien (K. überlebt nur aus Glück) - Kurt wird männlicher - K. hat wegen Beziehung zu Nanni einschlechtes Verhältnis zu Eltern (versteht sich aber mit Nannis Mutter immer besser) Kapitel 18 (245-263) Oskar Meyer - Rückblende auf Jahr 1942 - Oskars Familie Budapest angekommen - Kleine und ärmliche Wohnung des Bruders Istvan - Identitätswechsel - Aus Freude kauft Oskar mmmm buntes Halstuch - Schlagartige Änderung der Lage im Jahr 1944 - Deutschen sume Bei dem marschieren in Ungarn ein - Erniedrigung und Einschränkung der Juden- Oskar und verlieren Arbeit - polnischer Jude rät Oskar zur Flucht, spricht von KZs und riesigen Fabriken - 16.7. 1944: Georg und Wally nicht zurück (sind in DE in eine Razzia) Kapitel 19 (264-278) Lore Neff -Apokalyptische Zustände in Darmstadt - Lore völlig verzweifelt und schriebt sich bei Syntax ein - Unterbrochene Postverbindungen aufgrund von Kriegsschäden - Margots Vater hat Heimaturlaub und entsetzt aufgrund der Zustände (ändert sein Temperament trzd, nicht) - Lore macht sich Sorgen um ihre Kinder- Lore kein Verständnis für Wünsche ihrer Kinder Kapitel 20 (279-292) - V. und M. führen weiterhin glückliche Beziehung - immer mehr Menschen sagen Veit macht es sich in Mondsee schön (bekommt Angst, dass jede weiter Unvorsichtigkeit zur Einberufung führt) - M- und V. arbeiten in Gärtnerei ( teilt über Briefe mit, was zu tun ist) - Erneut Panikattacken (benutzt Routine Pervitin) - M. hat Sorgen um Familie (im Radio von großen Angriff auf Darmstadt gesprochen) - Magarete erzählt Veit von Stress mit Behörden aus Linz aufgrund Nannis verschwinden Kapitel 21 (293-303) - B. kehrt nach vier Monaten Gefängnis zurück - Politisch B. nicht verändert, hat Hass Ma gegen NS-Regime noch mehr verstärkt (V. findet das sympathisch, M. betrachtet das als kritisch) - B. träumt erneut von Brasilien und den dortigen Freiheiten (bringt deshalb „Klein Brasilien in seiner Gärtnerei an) - V. hat Termin im Lazarett in Vöcklabruck um 6 Wochen überzogen Kapitel 22 (304-317) - Für V. wird der wahre Charakter seines Onkels immer offensichtlicher (schüchtert Menschen ein, will aber Zigaretten auf Schwarzmarkt erwerben; Onkel deutet Erpressung des B. für Zigaretten an; Onkel erinnert Veit immer mehr an seinen Vater) - Quartiersfrau will, dass Veit endlich wieder an die Front geht - Veit beschließt zur Kaserne zur Nachuntersuchung zugehen - Im Krankenrevier ist das Schreibzimmer leer (Veit nutzt Chance und fälscht Befunde und Unterschriften) - Mit der Schreibmaschine im Polizei-Posten fälscht er Zurückstellung auf August bis Oktober - Nannis Leiche wird in Drachenwand gefunden. Kapitel 23 (318-329) - Onkel schreibt nüchternes Protokoll über Nannis Leichenfind (Nannis Körper ist stark verwest, teilweise skelettiert, Nanni ist aus einer großen Höhe abgestürzt; man konnte nicht nachweisen, ob Nanni noch Jungfrau war; beide Augen ausgehackt; Unterarme fehlen) - Veit hat schlechtes Gewissen, weil er ihr den Wunsch nicht erfüllt hat - Rückblickend denkt Veit, dass Nannis Verhalten unvernünftig, aber dennoch selbstbestimmt war - Nanni wird i Mondsee beigesetzt Kapitel 24 (330-340) - Veit hat schlechtes Gewissen gegenüber Magots Mann (Mann ist an Front und schreibt über ewige Treue) - M. entschuldigt sich, dass sie ihrem Mann nichts von V. schreibe - Dohm hat Heimaturlaub (Angeblich Dienstgeschäfte, aber eigentlich vergrößert er Vorrat für schlechte Zeiten nach Krieg)- Konflikt zw. Dohm und B. (B. beschimpft ihn und Dohm bedroht in mit Pistole) - Brasilianer will fliehen Kapitel 25 (314-355) **** - Verschlechterung der Beziehung zw. Veit und Onkel (Onkel wird immer mehr wie Veits Vater) - V. nimmt Pervitin, um Gespräch mit Dohm auszuhalten (Trude sei nur so wegen klemmenden Nackennervs; Dohm aggressiv wg. Arbeit) - V. bringt im Auftrag des Onkels ein l Paket t mit Nanni Sachen nach Schwarzindien (Lager wird laut Bildstein bald geräumt) - Lagerlehrerin isst getrocknete Tomaten etc, und ist nervös (versteckt B.) - Margot gibt Veit Pistole ihres Mannes Kapitel 26 (356-369) -Veit erhält Beorderung und muss innerhalb einer Woche in Wien sein (V. ist unzufrieden mit seinem Leben und merkt, dass er etwas ändern muss) - Veit sucht Onkel auf, um sich Fahrerlaubnis zu holen - Onkel kontrolliert landverschickten einer auf, um sich Mädchen, die Lager verlassen - Onkel deutet Verhaftung an - Veit wird klar, dass B. gemeint hat - Veit folgt Traumlogik, nimmt Pistole, schluckt Pervitin geht nach Schwarzindien - In Schwarzindien kommt Amtshelfer mit Verletzungen aus dem Gasthaus und wird von Onkel zum Gemeindearzt geschickt - Veit tötet Onkel, rettet Brasilianer - Am nächsten Morgen ahnt Margot was Kapitel 27 (370- 127 (370-383) Lore Neff -Lore berichtet Entwicklung in Darmstadt (Stadt ist von Tod, Zerstörung und Mangel geplagt) - Tragödien innerhalb / außerhalb der Familie - Das Alleinsein ist schwer - Lore ist geschockt Margots Geständnis (liebt Mann nicht) und rät ihr sich auf niemanden einzulassen - Lore hat großen Respekt vor Margots Ehrlichkeit 100 Kapitel 28 (384-398) Kurt Ritler - Kurt schreibt an besten Freund - Kurt weiß nichts von Nannis Tod (erfährt es später) - Kurts Leben verändert sich (wird zum Militär nach Hainburg eingezogen und erfährt in Kaserne massiven Drill) - Kurts Hauptaufgabe ist Bau eines Konzentrationslagers - Kurt trifft auf Veit, der ihm Briefe wiedergibt - Kurts Einheit wird immer weiter Richtung Front verlegt EPOCHENHINTERGRUND • Exilliteratur/Gegenwartsliteratur • Entschwundene Epoche • Roman erschien 2018, spielt in Österreich bzw. Am Mondsee während des 20. Jahrhunderts FIGUREN CHARAKTERISIERUNGEN Lore Neff Allgemeine Informationen "Hibbelige" Hausfrau • Der Autor (Arno Geiger) hat auf Basis von Recherche (Tagebucheinträgen und Briefen aus der Kriegszeit), seinen Roman geschrieben, hat selber nie im Krieg gelebt • Weiß über alle Ereignisse in ihrer Umgebung Bescheid . Berichtet von Kriegsereignissen, aber immer aus ihrer persönlichen Perspektive bzw. persönliche räumlichen Auswirkungen • Beschwerden über die derzeitige Lage Bezug zu ihrer Familie • Problematisches Verhältnis zum Justus Neff . Lore empfindet ihren Mann als jämmerlich • sorgt sich um die Familie, vor allem um die Töchter Töchter: Bettine und Margot Kapitel 29 (399-418) Oskar Meyer - Oskar nimmt Namen „Andor Bakos" an - Lage in Budapest wird entsetzlicher (Juden werden geschlagen und getötet) - Oskar macht sich in Bezug auf Wally und Georg Vorwürfe (Wallys Halstuch, einziges Erinnerungsstück) - Oskars Zimmergenosse sagt, dass die beiden im Gas oder Ofen wären - Oskar meldet sich freiwillig zum Abtransport nach Hainburg (erst im Viehwagen, dann zu Fuß) - Im Traum erscheint Oskar Wally und diese gibt ihm Gefühl sich nicht mehr schuldig zu fühlen Kapitel 30 (419-426) - Neue Zeitrechnung für V. (er fühlt ich in Mondsee nicht mehr wohl-> Tod Onkel) - Behörden denken B. Hat Onkel umgebracht - Veit stellt fest, dass sich Leben verändert hat - Veit geht zurück nach Wien - Margot gibt V. Geld um notfalls Arzt zu bestechen - V. will Kurt seine Briefe zurückgeben holt diese bei Gendarmerie-Posten ab 1427 Kapitel 31 (427-442) ▸ versucht Margot zu überreden nach Darmstadt zu kommen => Widerspruch: Lore Neff sitzt sicher im Luftschutzkeller, aber erwartet von ihrer Tochter mit dem Zug, trotz der Luftangriffe, zurückzukehren. -Veit trifft in Wien ein - erneuter Konflikt zw. Ihm und Vater (Streit eskaliert, Veit wird aus der Familie geworfen > endgültiger Bruch) - Veits Vater hat Kindheit verdorben, hat nie gelobt -Veit b besucht Hildes Grab (auf durch Bomben zerstörten Meidlinger Friedhof)- Hildes s Sterbetag bis heute verstörend - Der Truppenarzt sagt Veit feldtauglich (Bestechung hilft nicht) - Veit bekommt zwei Tage Aufschub wegen Lilo (Danach muss er in Insterburg sein) Kapitel 32 (443-456) - Veit verlässt Elternhaus - V. macht sich auf den Weg zur Kaserne in Hainburg, um Kurt Briefe zu bringen (K. ist beschämt; erst als sie über Nanni reden, kommen sie ins Gespräch) - V. begegnet Zwangsarbeitern auf Rückweg (einer totgeschlagen) - Einer der Zwangsarbeiter trägt auffälliges Halstuch (Veit trifft auf Oskar) Swang Kapitel 33 (457-473) Rapi - Konflikte mit Trude eskalieren Margot zieht in Zimmer des Fleischhauers - M. garantiert V., dass sie nach Krieg zusammenbleiben - Margot hat Sorgen um Veit (Lebensqefahr, Tablettensucht) - Veit trauert um Onkel - Veit geht davon aus, dass er überleben wird Kapitel 34 (474-476) - Veit verabschiedet sich von Margot und steigt in das Milchauto und wird hinaus in den Krieg gebracht - Veit fährt ein letztes Mal durch Schwarzindien - Veit denkt nochmal an Nanni und wünscht sich nur das Beste für ihre Zeit bei den Geistern - Mondsee wird immer in Veits Herzen bleiben. Kapitel 35 (477-480) Nachbemerkung - Veit und Margot überleben Krieg, heiraten, zwei weitere Kinder - Veit stirbt 2004 - Margot ist 95 Jahre alt - Margots Vater fällt 1961 in Schlesien - Brasilianer überlebt, wandert 1948 nach Brasilien aus - Trude, Max Dohm(+ 1981) überleben Krieg und gehen nach Krieg nach Freising - Trude stirbt 1953 in Heilanstalt an Syphilis - Die Mädchen kehren 1948 nach Wien zurück - Margarete Bildstein überlebt Krieg (+ 2008 mit 89) - Kurt Ritler kurz vor Kriegsende in Feldlazarett gestorben - Oskar Meyer wird 1945 auf Transport nach Mauthausen ermordet - Wally und Georg wurden 1944 in Auschwitz getötet - Über Bernili weiß man nichts Veit Kolbe Liebe zwischen Margot und Veit: • Intensive und sexuell erfüllende Liebesbeziehung • Leise Liebesbeziehung (alles baut sich langsam auf) • Leben im Hier und Jetzt (keiner weiß, wann Margots Mann zurückkommt) • Veit erhält durch die Beziehung neues Selbstbewusstsein . Veit kann bei Margot seine Meinung frei äußern ▸ Durch Margot kann Veit den Krieg verarbeiten • Ungewöhnliche Beziehung im 20. Jahrhundert ▸ Krieg macht die Liebesgeschichte besonders Margot hat eigentlich einen Mann . Moderne Beziehung (keine Hierarchie) • Trotz dessen hat Veit seine Geheimnisse (Mord des Onkels etc.) Haltung zum Krieg: • Vor seiner Verwundung: Soldat an der Front • Partei und Krieg war Sinngebung seiner Jugend . Nach dem Einsatz an der Front: ▸ Distanziert (hat die Realität selbst miterlebt) ▸ Einsatz an der Front hat ihm Lebenszeit gestohlen . Panikattacken durch den Krieg Verhältnis zu seinen Eltern: • Veit ist unglücklich zu Hause geht nach Mondsee • Verschlechterung durch den Krieg • Zum Vater distanziert * Vater als Anhänger des NS-Regimes; war nie an der Front ▸ Vater versteht Veit nicht • Zur Mutter gutes Verhältnis kann Emotionen zulassen; Mutter klagt nicht Oskar Meyer Zwangsmaßnahmen gegen Juden • Entnahme der Wohnungen . Oskar und seine Familie lebten in Sammellagern mit Juden • Zerstörung der Besitztümer . Oskars Wohnung besitzt eingeworfene Fensterscheiben J" auf dem Ausweis Arbeitsverbot • Verbot des Radfahrens. • Verbot des Besuchens von Sportstätten • Verbot des Hörens von Radios • Gelber Stern auf dem Mantel Besonderheiten • berichtet nur über sich und seine eigene Familie • Oskar Meyer verkörpert auch im Roman die Außenseiterrolle LEITMOTIVE Gewächshaus (Dingsymbol) Liebe • Gemeinsame Arbeit bringt m und v näher • Viel gemeinsame Zeit dort Zufluchtsort ruhige Atmosphäre, friedlich • V flüchtet in unschönen Situationen (Tod Hund) • Flucht vor Krieg, Arbeit im GH: Ablenkung Freundschaft • Brasilianer, Veit-Freudschaft • Brasilianer Zeit mit Lilo v, m • Brasilianer im Gefängnis, m, v kümmern sich => positive Parallelwelt, Antithese zum Krieg, zerbrechlich ERZÄHLTECHNIK Erzählform Ich-Erzähler Erzählperspektive = Innensicht Erzählverhalten = Personales Erzählverhhalten Erzählhaltung = Euphorisch Darbietungsform = Erzählerbericht und innerer Monolog . Der Erzähler tritt selbst in Erscheinung, spricht von sich und verwendet das Personalpronomen der 1. Person Singular . Außerdem gibt es 3 weitere Ich-Erzähler: Lore Neff, Oskar Meyer, Kurt Ritler FIGURENKONSTELLATION . Die Sicht des Ich-Erzählers wird mitgeteilt, dabei taucht der Leser in die Innenwelt der Figur ein und kann somit die Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken der Fugur verstehen Darmstadt Justus Neff Lore Neff Ludwig Margot Kurt Rittler Allgemeine Informationen • Am Anfang des Romans ca. 16-17 • Mitglied der Hitlerjugend • Bricht seine Schulzeit ab . Dadurch können Leser das Geschehen, die Wahrnehmung und Gedanken der Figuren aus der Sicht erleben Lilo • Ausbildung zum Horcher ● Einziehung in die Wehrmacht Johann Kolbe • Nimmt den Krieg hin • Keine Begeisterung für das Militär • Kein Zorn . Er hat den Krieg überlebt -> beschreibt wie er seine aktuelle Situation einschätzt de Kein Unwillen • Trauer um Nanni Beziehung zu Annemarie Schaller • Cousine von Kurt Kindliche Liebesbeziehung Berichtet und kommentiert Geschehnisse. Seine Gedanken und Gefühle kommen zum Vorschein Veit Kolbe 1 Robert Perttes Drachenwand (Dingymbol) • einschüchternd aber schützend • Aufgrund große: Blickfang und orientierungsloser für Menschen Strahlt macht aus • In vielen entscheidenden sit. Gegenwärtig > Nannis Tod (bricht aus System aus, nutzt Drachenwand dafür) > Ankündigungen Bedrohungen (bietet Schutz) > Letzter Blick zur DW (symbolisiert Ende des Kriegs) Gerüche • Ausdruck von Tod, Bedrohung, Gefahr • Stinkende Verletzung - Vorbote Tod • Modriger Geruch in Wohnung - böse Vermieterin. Max Dohm Trude Dohm Quartierfrau Mondsee Wien Veits Vater Veits Mutter Klopfen an der Wand Lachanfall nach einem Kuss Schwester Hilde Annemarie Schaller Schülerin Margarethe Bildstein Joanna Fremderbeiterin Ferdi Georg Budapest Oskar Meyer Valerie Meyer Jeanette Ostfront Bernhard-