Epochenübersicht: Von Naturalismus bis Postmoderne
Diese Seite setzt die Epochenübersicht fort und behandelt die literarischen Strömungen vom Naturalismus bis zur Postmoderne. Sie bietet einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der deutschen Literatur vom späten 19. Jahrhundert bis heute.
Der Naturalismus (1880-1900) zeichnet sich durch eine radikale Weiterentwicklung des Realismus aus. Er konzentriert sich auf die genaue Wiedergabe der Wirklichkeit, einschließlich ihrer hässlichen und schockierenden Aspekte. Diese Epoche ist geprägt von Pessimismus und der Darstellung gesellschaftlicher Verhältnisse.
Definition: Der Naturalismus ist eine literarische Strömung, die sich um eine möglichst objektive und detailgetreue Darstellung der Wirklichkeit bemüht, ohne dabei vor unangenehmen oder tabuisierten Themen zurückzuschrecken.
Der Expressionismus (1910-1925) markiert einen radikalen Bruch mit bisherigen ästhetischen Darstellungsweisen. Er legt den Fokus auf den "Ausdruck" (Expression) von Gefühlen und inneren Erlebnissen durch ausdrucksstarke sprachliche Mittel wie Neologismen und Syntax-Veränderungen.
Die Neue Sachlichkeit (1919-1932) kehrt zu einer nüchternen, illusionslosen Darstellung der Gesellschaft zurück. Sie thematisiert Erotik, Technik und die Weltwirtschaftskrise und setzt sich kritisch mit der Wirklichkeit auseinander.
Die Exilliteratur (1933-1945) entstand, als viele Künstler vor dem nationalsozialistischen Regime ins Ausland flohen. Themen wie Heimatsverlust, Entwurzelung und der Verlust der Freiheit stehen im Vordergrund.
Highlight: Die Exilliteratur spiegelt die traumatischen Erfahrungen der Autoren wider, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und im Exil zu leben und zu schreiben.
Die Literatur nach 1945 (1945-1965) beschäftigt sich mit den Themen Tod, Krieg und Leid. Sie reflektiert die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und den Neuanfang in der Nachkriegszeit.
Die Moderne (1880-1920) und Postmoderne (1989-heute) sind durch den Verlust traditioneller Werte und Orientierungen gekennzeichnet. Die Postmoderne zeichnet sich besonders durch das Spiel mit Mustern, Mythen und Fiktionalität aus.
Example: Ein typisches Werk der Postmoderne ist Paul Austers "Stadt aus Glas", das die Grenzen zwischen Erfindung und Wirklichkeit verschwimmen lässt.
Diese Epochenzusammenfassung bietet Schülern eine wertvolle Grundlage für das Verständnis der deutschen Literaturgeschichte und die Vorbereitung auf das Deutsch Abitur.