Wielands Verständnis der Aufklärung
Christoph Martin Wieland 1733−1813 nutzt in seinem Werk die Lichtmetaphorik, um das Wesen der Aufklärung zu erklären. Die Grundidee ist einfach: Wo Dunkelheit (Unwissenheit) herrscht, soll Licht (Erkenntnis) werden. Diese bildhafte Darstellung macht den abstrakten Begriff der Aufklärung greifbar.
Wieland identifiziert natürliche Gegner der Aufklärung: Menschen, die sich in der Dunkelheit wohlfühlen und nichts anderes kennen. Diese Personen empfinden das "Licht" der Aufklärung als störend und widersetzen sich ihm. Der Rationalismus der Aufklärung stößt hier auf emotionalen Widerstand.
Für Wieland kann alles aufgeklärt werden, solange es etwas zu erkennen gibt. Er unterteilt die Gegenstände der Aufklärung in zwei Kategorien: "geschehene Dinge" (historische Fakten) und "Vorstellungen, Begriffe, Urteile und Meinungen" (Gedanken). Bei beiden geht es darum, das Wahre vom Falschen zu trennen.
💡 "Sapere aude!" (Wage es, weise zu sein!) war der Leitspruch der Aufklärung. Wieland verkörpert dieses Prinzip, indem er zum kritischen Hinterfragen aller Dinge auffordert.