Allgemeines zur Weimarer Klassik
Die Weimarer Klassik, auch einfach als Klassik bezeichnet, war eine bedeutende Epoche der deutschen Literatur. Der Begriff "Klassik" leitet sich vom lateinischen "classicus" ab, was ursprünglich Menschen der höchsten Steuerklasse bezeichnete. In der heutigen Bedeutung steht Klassik für zeitlose Gültigkeit.
Die Epoche der Klassik orientierte sich stark an der Antike, in der man Idealvorstellungen verwirklicht sah. Der Zeitraum dieser literarischen Strömung wird von 1786, dem Beginn von Goethes Italienreise, bis 1830 angesetzt.
Highlight: Die Weimarer Klassik strebte nach der Verwirklichung von Humanität und Harmonie in der Gesellschaft.
Zu den zentralen Zielen der Klassik Epoche gehörten:
- Die schöpferische Anwendung antiker Stilmuster
- Die Förderung von Humanität, basierend auf der Überzeugung, dass der Mensch zum "Guten" erziehbar ist
- Das Streben nach Harmonie, insbesondere zwischen Verstand und Gefühl sowie zwischen den Idealen der Aufklärung und des Sturm und Drang
Definition: Humanität in der Weimarer Klassik bedeutete die ästhetische Erziehung des Menschen zu einer "charakterschönen" Persönlichkeit.
Ein wichtiges Konzept war die doppelte Harmonie: Einerseits sollte eine harmonische Individualität entwickelt werden, andererseits ein harmonisches Zusammenleben in der Gesellschaft. Dies sollte durch die Akzeptanz des Wesens jedes einzelnen Menschen bei gleichzeitiger freiwilliger Anerkennung von Grenzen erreicht werden.
Example: In Goethes "Iphigenie auf Tauris" verkörpert die Hauptfigur Iphigenie das Ideal der "schönen Seele", die durch Ehrlichkeit und Humanität Frieden stiftet.
Zu den wichtigsten Vertretern der Weimarer Klassik zählten Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Das Drama entwickelte sich zur bedeutendsten literarischen Gattung dieser Epoche.