Die Weimarer Klassik prägte die deutsche Literatur und Kultur maßgeblich durch ihre humanistischen Ideale und philosophischen Grundsätze.
Die Einflüsse der Weimarer Klassik auf deutsche Literatur zeigen sich besonders in der Betonung von Harmonie, Ausgewogenheit und der Verbindung von Form und Inhalt. Im Gegensatz zur emotionalen Überschwänglichkeit des Sturm und Drang strebten die Dichter der Weimarer Klassik nach künstlerischer Vollendung und innerer Ausgeglichenheit. Goethe und Schiller, als Hauptvertreter dieser Epoche, entwickelten ein Bildungsideal, das die ganzheitliche Entwicklung des Menschen in den Mittelpunkt stellte.
Die Unterschiede zwischen Weimarer Klassik und Sturm und Drang manifestieren sich vor allem in der Ausdrucksweise und den behandelten Themen. Während der Sturm und Drang von Gefühlsausbrüchen, Rebellion gegen Konventionen und jugendlichem Überschwang geprägt war, zeichnete sich die Weimarer Klassik durch Mäßigung, Vernunft und harmonische Gestaltung aus. Die Philosophie der Weimarer Klassik: Kant und Humanität bildete dabei das theoretische Fundament. Kants Ideen über die Autonomie des Menschen und die Bedeutung der Vernunft verschmolzen mit dem klassischen Humanitätsideal zu einer neuen Kunstanschauung. Diese zielte darauf ab, durch ästhetische Bildung den Menschen zu vervollkommnen und eine Balance zwischen Vernunft und Gefühl, zwischen Form und Inhalt zu erreichen. Die Werke dieser Epoche spiegeln diese Ideale wider und streben nach einer Vereinigung von Schönheit und Wahrheit, von individueller Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.