Das Hochmittelalter: Blütezeit des Minnesangs

Das Hochmittelalter (1170-1250) war die Blütezeit des Minnesangs, einer lyrischen Kunstform, die sich der Liebe in all ihren Facetten widmete. Der Minnesang thematisierte religiöse Liebe, Freundschaft und Familie, wobei im hohen Minnesang besonders die Liebe eines Ritters zu einer edlen, oft verheirateten Frau besungen wurde.

Definition: Minnesang Mittelalter - Eine lyrische Kunstform, die die höfische Liebe zum Thema hatte und von Tugenden wie Treue, Bescheidenheit und Stolz geprägt war.

Es gab verschiedene Formen des Minnesangs:

1. Äußere Formen:

   • Lied: Wiederholende Strophenform, oft drei oder fünf Strophen
   • Spruchstrophe: Komplexere Form ohne Wiederholung
   • Leich: Umfangreichste und komplexeste Form

2. Inhaltliche Formen:

   • Minne- oder Werbelied: Klage des Mannes an die unerreichbare Frau
   • Frauenlied: Werbung aus Sicht der Frau
   • Tagelied: Abschied eines Liebespaares nach gemeinsamer Nacht
   • Kreuzlied: Verbindung von Minne und Kreuzzug

Example: Minnesang Beispiel - Walther von der Vogelweide war ein berühmter Minnesänger, der sowohl Minnelieder als auch politische Lieder wie "Der Reichston" verfasste.

Vocabulary: Hohe Minne bezieht sich auf die idealisierte, unerreichbare Liebe zu einer adligen Dame, während Niedere Minne die erfüllte Liebe zu einer Frau niedrigeren Standes beschreibt.