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die Marquise von O - Heinrich von Kleist

8.4.2021

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Novelle
die Marquise ven 0......
- Heinrich von Kleist
- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
- spielt in Italien zur Zeit des
Novelle
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- Heinrich von Kleist
- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
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- Heinrich von Kleist
- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
- spielt in Italien zur Zeit des
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die Marquise ven 0......
- Heinrich von Kleist
- 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus
- spielt in Italien zur Zeit des

Novelle die Marquise ven 0...... - Heinrich von Kleist - 1808 veröffentlicht in Literaturzeitschrift Phöbus - spielt in Italien zur Zeit des Zweiten Koalitions-Krieg (1799-1802) - Familientragödie mit Versöhnung, obwohl dies erst nicht so Inhaltsangabe: 1. Die Zeitungsannounce - Die junge und ohne ihr Wissen Schwager gewordene Julietta Marquise von O... sucht nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes Erklärt sich bereit, diesen Mann zu heiraten (aus Familienrücksichten) 2. Die Vorgeschichte (Belagerung und Vergewaltigung) - Seit dem Tod ihres Mannes lebt die Marquise mit ihren beiden Töchtern bei ihren Eltern (Herr und Frau von G...) Vater Kommandant der Zitadelle bei M... Vorher: Witwe wohnte auf einem Landsitz bei V ... In dem ruhigen und zurückgezogenen Haus ihres Vaters bricht jedoch der Krieg ein und die russischen Truppen stürmen die Zitadelle, wodurch das Haus des Kommandanten in Brand gerät Marquise flieht vor den Flammen und wird dabei von russischen Soldaten bedrängt: versuchen, sie zu vergewaltigen Ein Graf (Graf F.) rettet sie vor den Flammen und vor den russischen Soldaten und führt sie in einen anderen Teil des Hauses → Marquise fällt in Ohnmacht Gedankenstrich-: Andeutung, dass der Graf F. die bewusstlose Marquise von O... nun selbst vergewaltigt („Hier-traf er ..."), danach kehrt er in den Kampf zurück (Engel vs. Teufel) Marquise erholt sich schnell von dem Vorfall und äußert den Wunsch, sich bei ihrem Retter bedanken zu wollen→...

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erinnert sich an nichts Erhält die Nachricht, dass ihr „Retter" in einem Kampf gefallen ist 3. Besuch des totgeglaubten Grafen F. Familie zieht in ein Haus in der Stadt Marquise verspürt Unannehmlichkeiten, die sie auch in ihren vorherigen Schwangerschaften verspürte (Hindeutung auf Schwangerschaft) Graf F. besucht die Marquise und ihre Familie (war in Neapel) und macht ihr einen Heiratsantrag → Familie reagiert überrascht und irritiert → bitten um Bedenkzeit Graf gibt jedoch nicht nach und will seine Reise abbrechen, was zu einer Dienstentlassung führen würde →→→ bringt Liebe zum Ausdruck Marquise gibt ihm jedoch schon eine bedingte Zusage →→ Graf fährt wieder auf Dienstreise 4. Die unmögliche Schwangerschaft - Die Schmerzen der Marquise verstärken sich → muss zum Arzt, er sagt ihr, dass sie schwanger ist, jedoch lehnt sie diese Diagnose ab und reagiert beleidigt; beteuert ihre Unschuld Mutter glaubt dem Arzt nicht und lässt eine Hebamme kommen Hebamme bestätigt die Aussage des Arztes und beide Eltern wenden sich von ihr ab und verstoßen sie aus dem Haus Eltern wollen, dass die Kinder weiterhin bei ihnen wohnen, jedoch nimmt die Marquise (gegen den Willen ihrer Eltern) ihre Kinder mit und zieht nach V ... 5. Das Verfassen der Zeitungsannounce Marquise akzeptiert ihre Situation und beginnt, eine Zeitungsannounce zu verfassen Gefühl der Selbstständigkeit 6. Erneuter Heiratsantrag des Grafen F. Graf F. kehrt wieder von seiner Reise zurück und besucht die Marquise auf ihrem Landsitz Er bittet erneut um eine Heirat; Marquise weist ihn aber aufgrund ihrer Schwangerschaft zurück Graf F. kehrt zurück nach M ... und erfährt von dem Zeitungsartikel (durch den Jäger Leopardo) Inzwischen: Mutter und Vater der Marquise hatten eine Auseinandersetzung: Mutter kritisiert die Härte des Vaters und dieser bleibt stur 7. Mutter stellt Tochter auf die Probe Mutter fährt zum Landgut ihrer Tochter (ohne das Wissen des Vaters) und bittet sie um Verzeihung → ist nun von ihrer Unschuld überzeugt 8. Erscheinen des Kindsvater Herr und Frau von G... wollen nur einer Heirat zustimmen, wenn der Vater einen gewissen Stand hat und nicht zu arm ist →→ Marquise möchte aber ihr Wort halten und ihn heiraten Graf F. erscheint, die Marquise wendet sich von ihm ab und benennt ihn als „Teufel" 9. Der Ehevertrag (1. Zwangsehe und dann 2. Liebesheirat) Herr und Frau von G sind jedoch froh, einen Schwiegersohn mit Vermögen zu bekommen und setzen die Hochzeit für den darauffolgenden Tag an Marquise und Graf F. handeln einen Vertrag aus, dass er auf alle Rechte eines Ehemannes verzichten soll, jedoch trotzdem den Pflichten nachkommen soll Marquise bleibt ihm Haus ihrer Eltern und sieht den Grafen erst bei der Taufe ihres Kindes wieder Nach einem Jahr: Erneutes Hochzeitsfest und Marquise und der Graf F. ziehen gemeinsam nach V... (Versöhnung) Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann BunziNN BIRA I venterverkauf ist verboten. Aufbau: Abkürzungen der Städtenamen→ verleiht Authentizität, Verschleierung von Personen Abkürzungen der Namen = Adelstitel und zum Schutz der Persönlichkeiten Geringer Umfang und geringe Anzahl von Figuren Schau- plätze Exposition Prom Amounce Eroberung der Inhalte konfliktauslösendes Moment 1. Der Aufbau der Novelle nach dem Schema des klassischen 5-aktigen Dramas Peripetie Feste. Der Held Graf F. (und der Gedanken- strich) ● Elternhaus auf der Feste Anzeichen von Schwangerschaft (abgetan). Befremdliche Werbung 11. Konflikt Nachweisliche Schwangerschaft. Verstoßung der O. → Announce III. Elternhaus in M. retardierenes Moment Die List der Obristin. Versöhnung mit den Eltern IV. Landhaus in V. Katastrophe Verfluchung des sich bekennenden Grafen F. V. Elternhaus in M. Epleg (Nachspiel: Versöhnung) Landhaus in V. => Die Handlungsstruktur lässt sich gut in das pyramidale Schema einordnen, allerdings macht es der doppelte Spannungsbogen durch die Annonce zum Teil schwierig den Höhepunkt zu bestimmen, dies ist aber auch in Bezug auf den Spannungsaufbau positiv zu bewerten Novelle: - Typische Merkmale einer Novelle: kunstvoller und straffer Aufbau, unerhörtes Ereignis" im Zentrum, überraschender Wendepunkt, jedoch: keine Kriminalnovelle: denn die Person, die das Verbrechen begangen hat, ist dem aufmerksamen Leser sehr früh bekannt; Vorausdeutungstechniken (z.B. Gedankenstrich), Rahmenerzählungen (Einbezug der gesellschaftlichen Umstände) - Wendepunkt: Verfassung des Zeitungsartikel = 1. Handlung gegen den elterlichen Willen → Emanzipation der Frau; 2. die plötzliche Entscheidung für eine Heirat →→ Befolgung der gesellschaftlichen Normen, 3. die Taufe ihres Sohnes unerhörte Begebenheit: Marquise von O. sogar von drei unerhörten Begebenheiten. Die erste und zweite erfährt der Leser sofort: Pyramidales Schema (Freytags Pyramide) Eine Dame von Stand sucht per Zeitungsanzeige nach dem Vater ihres Kindes. Sie nimmt keine Rücksicht auf ihren Ruf und den guten Namen ihrer Familie und setzt sich dem Spott der Gesellschaft aus. Die unwissentliche Schwangerschaft ist als zweite Ungeheuerlichkeit in der ersten enthalten. Mit der dritten brüskiert Kleist abermals den Stand, dem er selbst angehört: Ein Offizier und Edelmann hat eine Vergewaltigung auf dem Gewissen. Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. zeitgeschichtlicher Hintergrund. Kurbiographie Kleists: Bernd Heinrich von Kleist Geboren 18.10.1777 in Frankfurt an der Oder und Gestorben: 21.11.1811 Mit 16 Jahren wird er Vollwaise War bis zum freiwilligen Abschied 1799 im Militär 1801: Beginn der schriftstellerischen Arbeit • Auflösung seiner Verlobung und psychischer& physischer Zusammenbruch, danach ab 1802 literarische Haupttätigkeit, die aber erfolglos bleibt . • • • 1804: Arbeit beim preußischen Staatsdienst, danach Festnahme wegen angeblicher Spionage in 1807 1808: Veröffentlichung der Marquise von O.... im "Phöbus" Abbruch aller seiner Studien Erschütterung seines Lebens in den Grundfesten, Absage ans Materielle, an Eigentum, Rückzug aus dem kulturellen Leben gesellschaftliche Situation • Starre Ständeordnung • Willkürherrschaft des Adels über Gericht, Polizei, Kirche und Schule (Absolutismus) • Adel als Träger militärischer Führungspositionen • Unfreiheit der Bauern Politische Situation • Austritt Preußens aus der Koalition gegen Frankreich • Politische Isolation Preußens • Militärischer und politischer Zusammenbruch → Erst der totale Untergang ermöglicht den Neubeginn eines modernisierten Preußens Kleists Weltbild ● Weltliche Ordnung, Ideologie: ● Keine übergeordnete Idee vorhanden Gesellschaftliche Ordnung ist brüchig Ständeordnung, Konventionen der Gesellschaft usw. schränken die persönliche Freiheit ein und verhindern die Selbstverwirklichung ● Mensch: • Oberflächlicher "roher Haufen": nur am Äußeren des Menschen interessiert • Gezwungen in der Gesellschaft eine Rolle spielen zu müssen; Folge: keine wahrhaftigen Menschen • Muss Unvollkommenheit und Gebrechlichkeit der weltlichen Ordnung aushalten • Kann somit wahres Glück nicht im Diesseits finden Wissenschaft, Bildung; Nur dann wertvoll, wenn sie konsequentes Handeln zur Folge haben Herrschaft, Macht: Willkürliche Machtausübung durch den herrschenden Adel (Absolutismus) => Die Welt ist in Unordnung, der Einzelne ist orientierungslos und einsam. => das Leben hat somit keinen erkennbaren Sinn mehr, bleibt ein Rätsel → Kritisches und pessimistisches Weltbild Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. charakterisierungen Die Marquise von O... (Julietta) • Verwitwet • Hat mehrere, gut erzogene Kinder (2) • Kommt aus Italien Marquise → Adelstitel ● Ist abhängig vom Willen ihrer Eltern/ lässt sich von ihnen beeinflussen Gewinnt an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit → nimmt ihre Kinder bei der Verstoßung mit und widersetzt sich dem Willen ihres Vaters ● ● Hat die Anzeige, den Vater des Kindes zu suchen, trotz öffentlichem Spott, aufgegeben Hat einen guten Ruf Passt sich wieder gesellschaftlichen Normen an → heiratet zunächst aus Pflichtbewusstsein aber später (das 2te mal) scheinbar aus Liebe ● Im Bewusstsein ihrer Unschuld zieht sie sich von der Gesellschaft und Konventionen zurü Entwickelt eigene Werte und gewinnt ein nicht für damalige Zeit angepasstes Selbstbewusstsein Emanzipationsversuche der Marquise • Ausgelöst durch ihre Verstoßung → Identitätssuche Möchte Unschuld beweisen, gelangt dadurch zur Selbstfindung und Eigenständigkeit : ● • Sieg über Vater/Bruder → nimmt ihre Kinder Widerwillens mit • Stellt sich der gesellschaftlichen Verurteilung (Annonce) • Akzeptanz ihrer Mutterrolle auf Landsitz Ehe nur mit Heiratsvertrag 2. Hochzeit → Druck der Gesellschaft; Rückfall in partriarische Verhältnisse ● DAS BILD DER FRAU Marquise emanzipiert sich und unterwirft sich dann wieder Pro Emanzipation Marquise nimmt ihre Kinder mit auf den Landsitz (gegen den Willen der Eltern), lebt dort alleine und unabhängig • ist zunächst alleinerziehend (vgl. S.36, Z.32f) →dominanter als Graf F..., er soll sich zunächst beweisen Versöhnung mit ihren Eltern, weil sie bereit ist ihnen zu verzeihen (Größe) • Annonce (S.3, Z.4ff): mutig, bricht gesellschaftliche Tabus, indem sie das Thema öffentlich anspricht →will, dass der Mann sich verantwortlich fühlt →möchte wissen, wer der Täter war • stimmt Hochzeit nur mit Ehevertrag zu entscheidet sich schließlich für eine Liebesheirat →Symbol für Selbstbestimmtheit und Achtung für eigene Gefühle und Bedürfnisse • Verstand (S.22, Z.8-10) →nicht genderstereotypisch emotional starke, selbstbewusste Frau, die sich nicht verunsichern lässt (weiß, dass sie unschuldig ist und ihr ist egal, was die anderen denken) Contra Emanzipation Versöhnung mit ihren Eltern zur Wiederherstellung ihrer Lebensumstände (finanzielle Abhängigkeit) heiratet Graf F ein zweites Mal aus ökonomischen Gründen und weil für sie eine Standeserhöhung daraus resultiert immer noch an ihrem Ruf interessiert Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Herr von G... Vorname: Lorenzo, Hoher militärischer Titel Familienvater und Kommandant der Zitadelle in der Stadt M... (Dominantes Familienoberhaupt) Pflicht steht für ihn über der Familie Wohnt in Kommandantenhaus in G • Kann die Rolle des fürsorglichen Hausvaters nur unzureichend erfüllen • Versucht seine Schwäche mit Brutalität zu kompensieren • Ist von seiner Tochter der Marquise emotional abhängig Um den Erhalt der Ordnung und des gesellschaftlichen Ansehens bemüht Denken und Ausdrucksweise von Militärsprache geprägt Seine Worte sollen wie Befehle aufgefasst werden - seine Wünsche sin Anordnungen • Befielt öfters zu Schweigen → Kommunikationsverweigerung • Versagt in der Novelle → Kann seine Tochter nicht vor Vergewaltigung bewahren • Beziehung zwischen ihm und seiner Tochter erinnert zum Schluss einer Liebesbeziehung Das Verhalten von Herrn von G... ● • Fühlt sich dem Grafen gegenüber nach der Rettung seiner Tochter verpflichtet ● Orientiert sich streng an der Adelshierarchie • Vertreibt seine Tochter mit Gewalt → Pistolenschuss • Ist sichtlich enttäuscht über die Unsittlichkeit seiner Tochter • Fühlt sich aufgrund des Verhaltens seiner Tochter gedemütigt . Will seine Enkelkinder nicht seiner Tochter überlassen Frau von G... • Eigentliche treibende Kraft der Familie und Gegenspielerin ihrer Tochter ● Um den Ruf der Familie nach außen besorgt, egoistisch, habgierig und aufstiegsorientiert Das Verhalten von Frau von G... (als Mutter) ● (s.29): Mutter denkt Marquise macht sich lächerlich • Verflucht die Stunde ihrer Geburt & verlässt wütend das Zimmer ● Glaubt nicht das Tochter unwissentlich schwanger geworden ist, will Vater des Kindes kennenlernen Sorgt sich um gesellschaftlichen Status (vgl. S29) Mutter kann (davor) trotz Wut & Enttäuschung ihre mütterlichen Gefühle nicht unterdrücken (s.38): Lehnt sich gegen Mann auf bzw. Widerspricht ihm • → Obristin versucht sich zu emanzipieren und selbständig zu handeln Betroffen von der Zeitungsannonce → Fühlt "im ersten Moment" Mitleid für Tochter Macht sich später mit ihrem Mann über Tochter lustig (v. 32f) • (s.40ff): Mutter schlägt dem Kommandanten ihren Plan vor um die Unschuld ihrer Tochter zu prüfen; er ist allerdings dagegen Mutter führt anschließend ihren Plan hinter seinem Rücken aus → Erfolgreicher Versuch der Emanzipation "Der Oberst erklärte gegen seine Familie, dass er sich nunmehr verhalten würde, als ob sie nicht vorhanden wäre" (Pflichtbewusstsein vs. Familienvater) • ● ● (s.50): Mutter kann Verhalten der Tochter nicht nachvollziehen und ergreift das Wort (Graf solle sich mit der Marquise versöhnen) → will unbedingt das ihre Tochter nochmal heiratet, vermutlich um die Ehre der Familie wiederherzustellen Emanzipationsversuche der Mutter Mutter ist zwar relativ angepasst an ihre geschlechtsspezifische Rolle → auch bei ihr finden sich Tendenzen hin zu einer leichten Emanzipation: kann ihren Willen durchsetzen, fährt trotz Verbots ihres Mannes zur Tochter teilweise Umkehrung der Machtverhältnisse zu erkennen Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Graf von F... • Russischer Oberleutnant • Wohlhabend (s.12) und standesbewusst • Leitet den Angriff auf die Zitadelle • Jung (s.9) ● ● Imitiert das Ideal des höflichen und gebildeten Adligen Will sein Verbrechen (Vergewaltigung der Marquise) wieder gut machen / handelt dabei zielsicher und berechnend • Engel: Retter in Not vs. Teufel: Vergewaltigung, Bruch des Idealbilds • Vertreter des Adels als Triebverbrecher → provokanter Tabubruch Vorbildliches Verhalten des Grafen F... • milder Umgang, pflichtbewusst und fürsorglich • Rettet Marquise aus einer Notsituation, kümmert sich um sie • Erscheint ihr wie "ein Engel des Himmels" (vgl. S.6) Erkundigt sich nach ihrem Befinden Vollbringt Wunder der Anstrengung in der Nacht, Tapferkeit ("Held") • Tugenden: Pflichtbewusst, respektvoll dem Vater gegenüber • Bereut seine Tat "Julietta! Diese Kugel rächt dich! Fazit zur Betrachtung der Figurenkonstellation Kleist zeichnet Figuren, die sich in ihrem Handeln häufig widersprüchlich zeigen. (z.B. eigentlich innige Beziehung er Mutter zur Tochter vs. Verzeihen des Missbrauchs und zudem erscheint das Verhalten paradox (s. Versöhnungsszene) Außerdem fällt auf, dass eine häufige Sprachlosigkeit in der Familie bzw. Auch beim Grafen vorherrscht. S.7, Z. S.7, Z. mögliche Vorrausdeutungen: Darstellungsmöglichkeiten die auf den Grafen als Täter deuten S.7, Z.12f Burg- Rückzugsort, Heimat wird von Grafen & weiteren erobert S.10,Z.20 Fehlerhaftes Verhalten des Grafen F • Geleitet von seinen Treiben, nutzt Bewusstlosigkeit der M. aus und findet den Mut nicht die Wahrheit auszusprechen • Feigheit: deckt Wahrheit nicht auf, will auch Namen der Soldaten nicht nennen Schuldbekenntnis: der Graf "wird über das ganze Gesicht rot"→ schämt sich für die Vergewaltigung • Scheinheilig • Teufel → Graf dringt zwanghaft in Rückzugsort der Marquise ein => Analogie zur Vergewaltigung Graf erhitzt erster Hinweis auf Vergewaltigung Sexualsymbolik: "Bald kletterte, er den Schlauch in der Hand […]” Graf wird erneut rot ● Drängt Marquise zur Hochzeit (schnellstmöglich) Nach dem Schuss mögliche Andeutung auf die Vergewaltigung → die Kugel rächt dich Körpersprachliche Äußerungen der Figuren ● Graf von F kniet vor der Obristin • ● → Zeichen der Schuld, offenbart seine Tat ohne Kommentar Graf ist erhitzt → innere Unruhe und Scham Sprachlosigkeit des Vaters (Schuss an die Decke) eröffnet dem Leser seinen Frust, seine Wut, aber auch die Enttäuschung Graf hat es nach Tat sehr eilig→ Hinweis auf Verbrechen, mögliche Anspannung • • In der Versöhnungsszene wird trotz Sprachlosigkeit sehr deutlich, dass der Kommandant seine Tochter liebt → Hingabe, Genuss, Liebeslust Inneres der Marquise wird durch ihre äußere Körpersprache entblößt → Krieg in ihrer Seele Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Beziehungsgeflechte zwischen den Figuren Beziehung der Marquise zur Mutter Innige vertraute Beziehung • Lebt mit ihren Eltern & pflegt diese (vgl. S5) ● Liegt in den Armen ihrer Mutter (vgl. S.29) ● ● ● Stellt ihre eigenen Wünsche hinter die ihrer Mutter (vgl. S21) Will sich nicht mit ihrer Mutter streiten (vgl. S.27) • Möchte sich trotzdem emanzipieren (vgl. S24) => widersprüchlicher Charakter ● Kann der Mutter offen ihre Gefühle mitteilen (vgl. S.26-27) Sucht Hilfe und Unterstützung bei ihrer Mutter (vgl. S.17) Respektvoller Umgang: "liebste Mutter" (s.21) Beziehung der Marquise zum Vater Der Vater erkundigt sich für die Marquise nach dem Grafen (S.10) • Marquise ist von den Entscheidungen des Vaters betroffen → als er den Grafen zum Bleiben auffordert (s.16) • Marquise und Vater streiten sich über den Grafen (s.19) → sie ist aber schüchtern und zurückhaltend → ● Vertraut ihrem Vater und fühlt sich bei ihm in Sicherheit → Im Bezug auf Schwangerschaft und den vermeintlichen Betrug des Arztes (s.25) Vertraut ihrem Vater so sehr, dass sie ihm erzählen will was passiert ist (s.25) ● Erwartet Hilfe von ihren Eltern, wird aber enttäuscht (s.30) Ist erschüttert von der Reaktion ihres Vaters/ der Eltern, bittet dennoch um Verzeihung (s.30-31) Bedrängt den Vater, weil sie unbedingt will, dass er ihr verzeiht (s.31) • • Behauptet sich gegenüber dem Wunsch des Vaters → In Bezug auf ihre Kinder (S.31) ● Beziehung des Vaters zum Grafen "auf eine nähere ekanntsch bestehe" (s.16) er vertraut Grafen nicht • "ich muss mich diesen Russen schon zum zweiten Mal ergeben!" → sieht ihn als Fein/ Gegner • Ist erstaunt und verwundert über die Rückkehr; trotz anfänglichem Misstrauen möchte er die Vermählung Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. verhältnis ven Mann I Frau 18. Jahrhundert. Verhältnis von Frau und Mann Frau ist dem Mann untergeordnet und ist hauptsächlich (Haus-)Frau und Mutter Frau ist dem Mann untergeordnet Mann ist Bürger des Staates Hauptpflicht des Mannes: Familie gegen Angriffe zu schützen & Sicherheit zu gewährleisten Keine wirkliche emotionale Beziehung -> Frau muss den Mann gegenüber trotzdem liebevoll sein ● ● ● ● ● → Frau darf kein Widerstand leisten Familienstruktur I Hirarchie aur Zeit. der Marquise...... Figurenkonstellation & Kommunikationssituation Aufklärungsversuch des Generals über die versuchte Vergewaltigung Erscheinen des tot geglaubten Grafen bei der Familie des Obristen Erzählung des Traums vom Schwan durch den Grafen Sohn Mutter/ Marquise Vater alleiniges Familiencherhaupt. -Ernährer Familie Graf offenbart sich gegenüber Obristin als Vergewaltiger Pistolenschuss des Vaters als Reaktion die Schwangerschaft der M. Vertreibung der M. & Benachrichtigung durch den Forstmeister, dass sie Kinder zurücklassen soll kümmern sich ums Geschäft Kommunikationsprobleme Textstelle "in einer verwirrten Rede" (s.7, z.3f) "das Erstaunen machte alle sprachlos" (s.9, z.12) → patriachalische Deutung Ausdruck des eigenen Schuldgefühls als Täter "versicherte plötzlich, blutrot im Gesicht, dass er sie außerordentlich liebe, sah wieder auf seinen Teller und schwieg" (s.16, z.15-17) "[...] blickte hochglühend vor sich nieder und schwieg" (s.50, Z.7ff) "als ein Pistol [---] losging [...] und der Schuss schmetternd in die Decke fuhr" (s. 31. Z.16f) "als der Forstmeister eintrat und auf Befehl des Kommandanten die Zurücklassung und Überlieferung der Kinder von ihr forderte". (s.31, z.26-28) "Unaussprechlichkeit” - Kommunikationsprobleme bei Kleist Kleist erklärt in Brief an seine Schwester, dass er selbst an Kommunikationsproblemen leiden würde Er könne "nicht alles zeigen", was in seiner Seele ist oder was er fühlt Struktur Widerspruch zwischen der Nachricht vom Tod des Grafen und dessen Erscheinen Schweigen als Klimax nach dem verschlüsselten Geständnis des Schwanentraums und der abrupten Liebeserklärung Schuldgefühle Nonverbale Entschuldigung Überforderung des Vaters mit Rolle als Familienoberhaupt Sprachlosigkeit gegenüber der Marquise, die die Ehre der Familie beschmutzt hat • Sprache als einziges Mittel zur Mitteilung würde nichts "taug[en]" Frage: Liegt es an den Grenzen des Kommunikationsmittels "Sprache" oder an den Kommunikationsschwierigkeiten Kleists? Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. die Idenditätskrise der Marquise Identitätskrise der Marquise Ich Bewusstsein • Schuldfreies Bewusstsein erfährt unrecht und Verletzung durch Verbannung → vorrübergehende Entwicklung einer Ich-Stärke / Emanzipation und Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen Es Unterbewusstsein • Verdrängung der Identität des Vaters ihres ungeborenen Kindes und ihrer Triebe (Leben in Zurückgezogenheit) ins Unterbewusstsein Über-Ich Gewissen • Achtung und Einhaltung der familiären Konventionen → Die 3 Instanzen müssen miteinander in Einklang gebracht werden, damit sich das Individuum in seiner sozialen Umwelt korrekt verhalten kann und seine Rolle innerhalb der jeweiligen Gruppe erfüllt. → Folge: Machtlosigkeit, Sinnlasigkeit, Isolation Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. kant krise (4801) schreibt in Brief an seine verlobte am 21.03.1801 kant → bedeutender Philosoph 11 die Wahrheit hang immer von der subjektiven wahrnehmung ab " 7 einzige, was kleist für gut/ vollkommen hielt zerstört kleist - dachte sein Leben sei geordnet -Lebenspian 24 ericichen → studierte wissenschaften um wahrheiten zu finden hielt er für das einzige unvergängliche" alystellen, um Collkommenheit Eselsbrücke: grüne Brille → kant ↓ Man sieht alles grün Umgebung ist nicht windlich grün Mensch in Wahmehmung getauscht Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. wichtige Motive Traumdeutung - Schwan Symbol Im Traum des Grafen F.... findet er sich in seiner Kindheit wieder. Er ist an einem See, auf dem ein Schwan schwimmt. Er bewirft den Schwan mit Kot. Dieser taucht unter und nach einiger Zeit wieder auf. Das zuvor beschmutzte Tier ist nun wieder vollständig reingewaschen. • Symbolisch für, perfekte Schönheit → bildliche Darstellung der Marquise ● Gleichstellung der Marquise mit einem Schwan ● Weiße Federn → Reinheit und Unschuld • Bindungsverhalten → Symbol der ewigen Liebe und Treue • Singt vor seinem Tod → kann anzeigen, dass eigene Gefühle nicht erwidert werden • Vergewaltigung: beschmutzt den Ruf der Marquise Abtauchen: Gesellschaftlicher Untergang Weg zurück in die Gesellschaft durch Zeitungsannonce → Graf verarbeitet im Traum sein Verhalten/ schlechtes Gewissen ● ● Beteuert seine Liebe dem Schwan gegenüber Traum →Enthüllung der Vergewaltigung Metaphorische Überhöhung der Reinheit und Keuschheit Weißer Schwan: sehr positiv • Fähigkeit tiefe Gefühle zu empfinden • Gutes Verhältnis zu sich selbst und seiner Umwelt • Geistiges Interesse und Idealismus Schwarzer Schwan • Ahnungen und Intuitionen des Träumenden ● Können Unglücks- oder Todesboten sein Das Engel-Teufel-Motiv Engelsmotiv • Als metaphorische Überhöhung → in ihrer höchsten Not, d.h. der Angst vor der "Rotte" der Vergewaltiger erscheint der Graf wie ein "rettender Engel" = scheinbar göttlicher Eingriff (Graf als Wesen, das die göttl. Ordnung aufrecht erhält) => Enthüllung der Vergewaltigung durch den Grafen ● Teufelsmotiv Graf-Teufel durch den Geschlechtsakt der Vergewaltigung, Verführer zum Bösen, missbraucht ihr Vertrauen, ihre Ohnmacht => Idealbild des Engels ersetzt durch Horrobild des Teufels Wandlung gegen Ende der Novelle Metapher Wiederaufstehung des Grafen • nach seinem Abzug aus M... der Familie der Marquise gegenüber wird der Graf für tot erklärt, als der Graf F... bei der Familie erscheint, erscheint es wie ein Wunder • erinnert an eine Art Wiederauferstehung • dient dem Grafen nach Vergewaltigung als ,,zweite Chance" Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Stil I Sprache: Schreibstil: steif, unklar, verbergend Gedankenstriche: Vorenthaltung von Informationen Gedankenstrich gilt als berühmtester Gedankenstrich der deutschen Literatur, dient dazu zu Nachdenken anzuregen - wie wird eine Frau geschwängert, ohne dass jemand davon etwas mitbekommt? →→ Mit dem Gedankenstrich symbolisiert Kleist die Heimlichkeit des Missbrauchs, außerdem versucht er mit wenig Aussagen vieles auszusagen, ohne einen Skandal zu verursachen • Sprache: geprägt von sehr komplexem Satzbau ● Dient dazu Erzähler zu charakterisieren, dessen Sprache wie Parodie auf Doppelmoral der Gesellschaft wirkt Gehobenes Hochdeutsch → spiegelt damaligen adligen gesellschaftlichen Kreis wider ● Teilweise militärisches Vokabular ● Teilweise hypotaktischer, parataktischer, elliptischer Satzbau • Häufig indirekte Rede, teilweise direkte Rede wiedergegeben Imitiert die verkrampfte innere Befindlichkeit der Figuren ● • Abkürzung der Namen & Ortschaften für Eindruck einer realistischen Erzählung Zentrale Aspekte werden nicht ausgesprochen →Gedankenstrich- Moment der Schwängerung der Marquise ● → Leser erfährt nichts vom eigentlichen Akt Widersprüchliche Personen: Leser wird getäuscht Figuren sind häufig sprachlos ● → Körpersprache weist auf inneres Befinde → extreme Gefühlsschwankungen und Anspannung • Lange Nebensätze; viele Infos zwischen den Zeilen Leerstellen ● ● Zahlreiche Grenzüberschreitungen in Richtung des Anzüglichen sowie Motive und Metaphern aus den Bereichen der Religion und des Theaters unterstreichen herrschende Doppelmoral und Heuchelei • Der Gedankenstrick als Platzhalter (Leerstelle) für die Vergewaltigung der Marquise → Unaussprechlichkeit der Unerhörten Begebenheit Erzähltechnik in der Marquise von O... ● ● Kaum auktorialer Erzähler und häufig neutraler Erzähler → Bericht über Ereignisse zu Beginn (auktorial) → Beschreibung des Verhaltens der Figuren In wichtigen Augenblicken: personaler Erzähler → Verdeutlichung der Innensicht der Personen; Wertung des Geschehens aus Perspektive der Figuren ● im Höhepunkt: auktorialer Erzähler → Unterstreichung der Selbstfindung der Marquise; Bewertung der Selbstfindung als ,,schöne Anstrengung"; Anstrengung durch: Verstoßung, Auseinandersetzung mit der Familie • Beschreibungen der Figuren in ihrem Handeln verweist auf Innenleben der Figuren . Eher sachlicher Erzählbericht mit szenischer Konzentration bei emotionalen Krisen • Wirkung der inzestuösen Situation wird durch die Perspektive der Mutter gesteigert • Leser wird durch Annonce neugierig Zeitgestaltung ● Wechsel zwischen zeitraffender und zeitdeckender Gestaltung Handlung verläuft so ziemlich chronologisch Ausnahmen: Zeitungsannonce wird als Art Vorschau bereits am Anfang der Novelle präsentiert An einigen Stellen verläuft die Handlung parallel Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Interpretation I Analyse Werk kann als Parodie auf die Gesellschaft, bürgerliche Heuchelei/Doppelmoral und die politische Situation angesehen werden ● • Figuren verbergen ihre Gefühle und Absichten, wenn diese im Widerspruch zu Moralvorstellungen der Gesellschaft stehen • Beschreibt wie Krieg Menschen verändert → Graf von F.... wird zum Vergewaltiger • Parodiert spitz und präzise die Brutalität der bürgerlichen Gesellschaft und ihr Versagen • Familie ist kein Rückzugsort, sondern untersteht strengen Regeln; Respektierung der Sitte wichtiger als Bedürfnisse des Individuums • Verdeutlicht das strikte & brutale Gesellschaftssystem, in dem die eigene Familie die Tochter verstößt um ihr Ansehen nicht zu verlieren Interpretationsansätze 1. Der existenzialistische Ansatz: Marquise im Widerstreit zwischen der Wirklichkeit, dem Gefühl und dem Göttlichen 2. Der gesellschaftskritische Ansatz: - Gesichte einer erfolgreichen weiblichen Emanzipation oder als Gesichte einer Unterwerfung? 3. Der psychoanalytische Ansatz: - Marquise im Konflikt zwischen Ich und Über-Ich Aspekt der Unschuld bzw. des Nicht-Wissens der Marquise: - zieht sich wie ein roter Faden durch die Novelle - beruht auf der Frage nach der Schuld bzw. Unschuld des Menschen - Zweifel des Lesers an der Unschuld bzw. dem „reinen Bewusstsein" der Marquise - Verklärung statt Aufklärung: Emanzipation der Marquise zu einer selbstständigen Frau vollzieht sich so gerade nicht als eine Aufklärung zu einem mündigen Menschen, sondern genau im Gegenteil als eine Ablehnung jedes Wissens Funktion des Jäger Leopardo im Gesamtzusammenhang: Name wird mit einem wilden Raubtier assoziiert (einzige Figur, deren Name genannt wird) Verknüpfung mit den Bereichen wilder Natur, Jagd und Beute Marquise hatte erotische Begegnung mit Leopardo (Nähe zur triebhaften Sexualität) Ihm wird die Vergewaltigung ursprünglich (von Frau von G...) zugeschrieben Repräsentant der Unterschicht Ungebetener Zeuge (Bleibt ihm Raum anwesend, als Marquise von der Vergewaltigung von Graf F. erfährt) Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Ist die Marquise von O ... von Heinrich Kleist auch heute noch aktuell ? PRO - Viele Familien aus anderen Kulturkreisen begehen einen sogenannten „Ehrenmord" (Mord im Namen der Ehre der Familie), um den Stolz und die Ehre einer Familie wiederherzustellen, nachdem diese durch ein falsches Verhalten missbraucht wurde - Gesellschaftliche Ankerkennung und und die Stellung der Familie werden immer noch hoch angesehen → Reputation (Druck) - Viele Familien befolgen weiterhin die konservativen und patriarchalischen Familienstrukturen und wollen diese Ordnung weiterhin beibehalten - Frauen sind immer noch nicht zu 100% emanzipiert, da sie z. B. in einigen Positionen im Job weniger bezahlt werden, als Männer, obwohl beide die gleiche Arbeit verrichten - Ausgrenzung von Familienmitgliedern aufgrund falschen Verhaltens CONTRA - Die Themen sind veraltet, da Kleists Werk bereits im Jahr 1808 veröffentlicht wurde und zu dieser Zeit ganz andere gesellschaftliche Konventionen herrschten - Zur Zeit der Aufklärung entwickelten die Menschen erstmals ihren Verstand und wurden zu autonomen und emanzipierten Menschen → heutzutage sind zumindest in Deutschland fast alle Frauen genauso gut emanzipiert wie Männer und haben ihre eigenen Freiheiten und werden werden Zwangsverheiratet, noch müssen sie ihren Eltern ihr Leben lang gehorchen - Heutzutage sind uneheliche Schwangerschaften nicht mehr so verrufen wie früher und es gibt deutlich mehr alleinerziehende Mütter, als damals - In der heutigen Zeit ist wird es sehr geschätzt, wenn man eine Vergewaltigung publik macht oder zur Polizei geht, früher war dies eine Schande, obwohl die Marquise in diesem Fall keine Schuld tragen sollte Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. Ein Weiterverkauf ist verboten. Kleists werk zwischen Klassizmus und Bomantik Epochale Zuordnung Das Thema der Novelle spielt insgesamt auf die beliebte Gattung der moralischen Erzählung an → Kleist skizziert in seinen Novellen die heuchlerische Moral und das Selbstverständnis seiner Epoche. In all seinen Dichtungen stellt er das Tiefgründige und Absonderliche im menschlichen Wesen heraus Klassik (1786-1805): Wirklichkeit wird als unzureichend betrachtet, Erschaffen von Harmonie aus Subjektivität/Gefühl und Objektivität/ Vernunft, ideale Charaktere ● ● ● L ● ● Romantik (1795-1840): Flucht aus der Realität in die geschaffene phantastische Welt, stereotypische Charaktere (gut/ böse), subjektive, emotionale Darstellung Lässt sich dennoch (wie andere Werke Kleists) nicht einer einzigen Epoche zuordnen, vielmehr enthält es einzelne Elemente der Klassik und Romantik Was trennt ihn sowohl von klassile als auch Romantik? - fällt aus den Träumen des Idealismus heraus - keine Harmonisierung, Formideal, Harmonie - keine romantisierende Wirklichkeit Rätselhaftigkeit seines gesamten Werkes - keine philosophische Grundierung (wie bei Schiller, Novalis) - keine Gesamtvorstellung des Platzes in der Natur (wie bei Goethe) - keine Apotheose (göttliche) des Künstlers (wie bei Tieck, Hoffmann) - keine greifbare Liebe für die Welt mittelalterlicher Ritterlichkeit - keine religiöse Tendenz →wie ein Monolith Skeptischer Moralist und illusionsloser Analytiker menschlichen Verhaltens - treibt Helden seiner Dramen & Erzählungen in Krisen & Katastrophen - stellt dabei die Welt zu kenntlich -> sachlich, schildert ball- harte Realitat. ↳ eigentlich unzeit gemäß Lernzettel erstellt durch Johanna Bellmann Nur geeignet für private Nutzung. 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