Die beiden literarischen Werke "Die Räuber" und "Michael Kohlhaas" zählen zu den bedeutendsten Werken der deutschen Literatur.
"Die Räuber", erschienen im Jahr 1781, ist ein Drama von Friedrich Schiller, das die Geschichte der verfeindeten Brüder Karl und Franz von Moor erzählt. Die Figurenkonstellation zeigt einen komplexen Konflikt zwischen den Hauptcharakteren: Karl, der ältere Bruder, wird durch Intrigen seines jüngeren Bruders Franz vom Vater verstoßen und wird zum Räuberhauptmann. Franz von Moor wird als berechnender, skrupelloser Antagonist dargestellt, der durch Manipulation und Täuschung die Macht an sich reißen will. Seine Charakterisierung zeigt sich besonders in Szenen wie der, in der er "Daniel auslacht" und seine wahre, grausame Natur offenbart. Amalia, die Verlobte Karls, steht zwischen den Brüdern und verkörpert Treue und Aufrichtigkeit.
Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas" spielt im 16. Jahrhundert und umfasst etwa 130 Seiten. Die Geschichte handelt von einem Pferdehändler, der nach erlittenem Unrecht einen Rachefeldzug beginnt. Kohlhaas' Handlungen sind von seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn getrieben - er kämpft gegen die Willkür der Obrigkeit, nachdem seine Pferde unrechtmäßig beschlagnahmt wurden. Die Novelle endet tragisch mit der Hinrichtung Kohlhaas', nachdem er zwar seine Rechtssache gewinnt, aber für seine gewaltsamen Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Beide Werke thematisieren fundamentale Fragen nach Gerechtigkeit, Moral und den Grenzen des menschlichen Handelns im Kampf gegen Ungerechtigkeit.