Friedrich Schillers Drama "Don Carlos" ist ein zeitloses Meisterwerk über Liebe, Macht und politische Ideale im spanischen Königshaus.
Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert am spanischen Hof, wo der Kronprinz Don Carlos unter der strengen Herrschaft seines Vaters König Philipp II. leidet. Die zentrale Tragödie beginnt, als Don Carlos sich in seine ehemalige Verlobte Elisabeth von Valois verliebt, die nun seine Stiefmutter ist, da sein Vater sie geheiratet hat. Diese verbotene Liebe und die politischen Intrigen am Hof führen zu einem komplexen Geflecht aus Loyalitäten und Verrat. Der idealistische Marquis von Posa, Carlos' bester Freund, versucht zwischen Vater und Sohn zu vermitteln und gleichzeitig seine Vision von politischer Freiheit zu verwirklichen.
Im Verlauf der fünf Akte entwickelt sich ein dramatisches Geschehen, das die verschiedenen Charaktere in moralische Konflikte stürzt. Marquis Posa opfert sich letztendlich für seinen Freund Carlos und seine politischen Ideale. Die Spannung zwischen persönlichen Gefühlen und Staatsräson, zwischen individueller Freiheit und absolutistischer Macht wird durch die verschiedenen Handlungsstränge meisterhaft dargestellt. Das Werk endet tragisch mit dem Tod mehrerer Hauptfiguren, darunter auch Don Carlos selbst. Schiller verwebt in diesem Drama geschickt historische Fakten mit dichterischer Freiheit und schafft damit ein zeitloses Werk über die fundamentalen Konflikte zwischen Liebe, Pflicht und politischer Verantwortung. Die komplexen Charaktere und ihre inneren Konflikte machen "Don Carlos" zu einem der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur, das bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.