Nathan der Weise: 1. Aufzug, 2. Auftritt - Seite 2
Die Diskussion über den Tempelherrn und die Natur von Rechas Rettung setzt sich fort. Nathan verwendet eine komplexe Metapher, um seine Sichtweise zu verdeutlichen:
Quote: "Der Topf von Eisen will mit einer silbernen Zange gern aus der Glut gehoben sein, um selbst ein Topf von Silber sich zu dünken." (Z. 294-297)
Diese Metapher soll verdeutlichen, dass es unerheblich ist, wer Recha gerettet hat - ob Engel oder Mensch. Nathan betont, dass es wichtiger ist, gute Taten zu vollbringen, als zu schwärmen oder zu beten.
Highlight: Nathan versucht, Recha zu einem rationalen Verständnis ihrer Rettung zu bewegen und die Bedeutung von konkreten guten Taten hervorzuheben.
Das Gespräch wendet sich dann der Frage zu, wo der Tempelherr sich jetzt aufhält. Nathan äußert die Befürchtung, dass der Retter krank sein könnte, was Recha in große Sorge versetzt. Ihre Reaktion wird durch eine Antithese verdeutlicht:
Example: Rechas "Stirn sonst warm ist und nun kalt wie Eis" (Z. 333-334), was ihre Angst um ihren Retter ausdrückt.
Daja versucht, die Situation zu entschärfen und fordert Nathan wiederholt auf, Recha zu schonen. Sie unterstreicht ihre Besorgnis mit der Hyperbel "Ihr tötet sie!" (Z. 353).
Vocabulary: Antithese - Eine Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe oder Gedanken.
Die Szene endet mit dem Auftritt von Al-Hafi, dessen Name mehrfach wiederholt wird, um seine Ankunft zu betonen.
Definition: Szenenanalyse - Eine detaillierte Untersuchung einer einzelnen Szene eines Dramas, die Inhalt, Struktur, Sprache und Wirkung berücksichtigt.
Abschließend lässt sich festhalten, dass diese Szenenanalyse des 1. Aufzugs, 2. Auftritts von "Nathan der Weise" die zentralen Themen der Aufklärung, wie Rationalität versus Glaube, sowie die Bedeutung von Toleranz und Menschlichkeit hervorhebt. Die verwendeten sprachlichen Mittel unterstützen die Charakterisierung der Figuren und die Vermittlung der philosophischen Ideen Lessings.