Wolfgang Borchert war ein deutscher Schriftsteller, der für seine einflussreiche Trümmerliteratur bekannt ist. Er wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg geboren und brach seine Buchhändlerlehre ab, um eine Schauspielausbildung zu absolvieren. Aufgrund seiner Einberufung zum Kriegsdienst im Jahr 1941 musste er diesen jedoch frühzeitig abbrechen. Während seiner Zeit als Soldat in Smolensk erkrankte Borchert schwer und konzentrierte sich daraufhin auf das Schreiben.
Die Werke von Wolfgang Borchert
Eines seiner bekanntesten Werke ist die Kurzgeschichte "Draußen vor der Tür", die er innerhalb von nur acht Tagen geschrieben hat. Die Erstaufführung des gleichnamigen Hörspiels fand am 13.02.1947 statt. Sein tragischer Tod ereignete sich am 20.11.1947 in Basel, als er gerade einmal 26 Jahre alt war.
Inhalt und Analyse von "Draußen vor der Tür"
"Draußen vor der Tür" thematisiert die existenzielle Not des Kriegsheimkehrers Beckmann, der nach seiner Rückkehr aus dem Krieg nichts mehr hat, an dem er anknüpfen kann. Er leidet unter Schuldgefühlen und fühlt sich von der ignoranten Gesellschaft ausgeschlossen, die nichts vom Krieg wissen will.
Die Kurzgeschichte ist in mehreren Szenen aufgebaut, beginnend mit einem Soldaten, der in die Elbe springt, gefolgt von Begegnungen mit dem Beerdigungsunternehmer, einem Mädchen und dem Einbeinigen.
Die Figuren in "Draußen vor der Tür"
Beckmann, die Hauptfigur, zeigt sich als seelisch und körperlich angeschlagener Soldat, der versucht, seinen inneren und äußeren Schmerz zu bewältigen. Er erlebt einen missglückten Selbstmordversuch und begegnet verschiedenen Personen, die sein Leben beeinflussen.
Der Einbeinige, der aufgrund eines Befehls von Beckmann ein Bein verloren hat, symbolisiert die Schuld und Verantwortung, mit der Beckmann zu kämpfen hat. Gleichzeitig wird auch die Ignoranz und Überheblichkeit anderer Figuren, wie Oberst und Frau Kramer, gegenüber Beckmann deutlich.
Analyse der Themen und Symbole
Die Kurzgeschichte wird von existenziellen Themen wie Schuld, Hoffnungslosigkeit und Ausgrenzung geprägt. Die Elbe und der Traum von Beckmann dienen als Symbole für das Streben nach Leben und einen Ausweg aus seiner Misere.
Borcherts "Draußen vor der Tür" ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Trümmerliteratur und sein literarisches Vermächtnis.
Wolfgang Borcherts Erbe
Trotz seines tragischen Todes hinterließ Borchert ein bedeutendes literarisches Erbe, das bis heute relevant ist. Seine Kurzgeschichten und Werke werden in der Literaturwissenschaft hoch geschätzt und sind wichtige Beiträge zur deutschen Nachkriegsliteratur.
Wolfgang Borchert wird für seine einzigartigen Kurzgeschichten und seinen einflussreichen Beitrag zur Trümmerliteratur zu recht gefeiert und bleibt unvergessen.