Der Roman Effi Briest von Theodor Fontane ist ein bedeutendes Werk des poetischen Realismus aus dem Jahr 1895, das die Geschichte der jungen Effi von Briest erzählt.
Die 17-jährige Effi wird mit dem deutlich älteren Baron von Innstetten verheiratet und zieht mit ihm nach Kessin. In ihrer Ehe fühlt sie sich einsam und unverstanden. Die wichtigsten Handlungselemente entwickeln sich, als der Bezirkskommandant Major von Crampas in ihr Leben tritt. Es entsteht eine verbotene Liebesbeziehung zwischen den beiden, die später fatale Folgen hat. Als Innstetten Jahre später durch alte Briefe von der Affäre erfährt, fordert er Crampas zum Duell und tötet ihn. Effi wird verstoßen und lebt isoliert in Berlin. Die Todesursache von Effi ist letztendlich ihre geschwächte Gesundheit, die durch die gesellschaftliche Ächtung und Einsamkeit verursacht wurde.
Der Roman kritisiert die starren gesellschaftlichen Konventionen der wilhelminischen Epoche. Wichtige Textstellen zeigen Effis inneren Konflikt zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichen Erwartungen. Das Motiv des "weiten Feldes" taucht wiederholt auf und symbolisiert Effis Sehnsucht nach Freiheit. Die Epoche des poetischen Realismus spiegelt sich in der detaillierten Gesellschaftskritik und der präzisen Charakterzeichnung wider. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, wobei die Filmversion von 1974 mit Hanna Schygulla besonders bekannt ist. Für das Abitur ist besonders die Analyse der gesellschaftlichen Strukturen, der Figurenkonstellation und der symbolischen Ebene relevant. Die Analyse Kapitel 1 zeigt bereits die grundlegenden Konflikte auf, die sich durch den gesamten Roman ziehen: die Spannung zwischen jugendlicher Lebensfreude und gesellschaftlichen Zwängen.