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Ein Altes Blatt - Franz Kafka

5.5.2021

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Ein altes Blatt - Franz Kafka
Im folgenden Text wird die Erzählung "Ein altes Blatt" im Hinblick auf die inhaltliche und sprachliche
Gestalt
Ein altes Blatt - Franz Kafka
Im folgenden Text wird die Erzählung "Ein altes Blatt" im Hinblick auf die inhaltliche und sprachliche
Gestalt

Ein altes Blatt - Franz Kafka Im folgenden Text wird die Erzählung "Ein altes Blatt" im Hinblick auf die inhaltliche und sprachliche Gestaltung sowie den Aufbau interpretiert. Die Erzählung wurde 1917 veröffentlicht und von Franz Kafka (1883-1924) verfasst. Der Text handelt von einem Kaiserreich welches von Nomaden bedroht ist. Die Erzählung kritisiert die Untätigkeit des Staates. In dem vorliegenden Textabschnitt spricht ein Ich-Erzähler über Nomaden, welche in dessen Stadt kommen. Der Text ist im Präsens und aus der Innensicht eines betroffenen Bürgers verfasst. Der Text kontrastiert die Gewohnheiten von Nomaden und der Stadtbevölkerung. So stellt der unbenannte Ich- Erzähler die Nomaden als Barbaren dar, welche sich nicht an Regeln halten und eine unbekannte Sprache sprechen. Daraus folgt Hilflosigkeit bei den Stadtbewohnern und eine Passivität des Kaisers, welcher das ganze nur aus seinem Palast beobachtet. Der Höhepunkt der Barbarei ist eine Verspeisung eines lebendigen Ochsen. Der unbenannte Ich-Erzähler stellt die Frage der Zukunftsperspektive und spricht von einem Missverständnis. Er befürchtet zudem, dass er und seine Mitbürger nicht in der Lage seien die Stadt zu retten und er fürchtet an der Situation zu scheitern. Der Text beginnt mit einem direkten Einstieg (,,Es ist, als wäre viel vernachlässigt worden in der Verteidigung unseres Vaterlandes" Z.1). Dieser unvermittelte Einstieg sorgt beim Leser für Verwirrung und Verwunderung aber auch Neugier. Da...

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es keinen sanften Einstieg und kein Hintergrundwissen am Anfang der Erzählung gibt, kommt es bei dem Leser zu einer Verunsicherung. Es gibt keine historische Einordnung und keine klare geographische Verortung. Durch die Erzählerkommentare wird deutlich, dass die Situation ihm Angst macht. Er sieht die Nomaden als ,,Gefahr" (Z.16) und als ,,Last und Qual" (Z.50). Zudem vergleicht er ihr Verhalten mit dem von Tieren (Vgl. Z.19f.). Zudem möchte der Erzähler die Nomaden ,,wieder [zu] vertreiben" (Z.52) jedoch sieht er darin die Gefahr das er und seine Mitbürger daran ,,zugrunde" (Z.56) gehen. Obwohl sich die Bevölkerung der Gefahr bewusst ist, setzen auch sie den Nomaden nichts entgegen (Vgl. Z.13-17). Durch die Verwendung des Konjunktivs kommt es zu einer vorsichtigen Kritik gegen den Staat (,, Es ist, als wäre viel vernachlässigt worden", Z.1). Durch das sehr brave Verhalten der Stadtbürger, wirken die Nomaden umso stärker wie eine teuflische Übermacht. Die Stadtbürger sind hilflos und sehen keinen Ausweg (vgl. Z.54-56). Durch negativ konnotierte Wörter erhält der Text eine verstärkte Atmosphäre von Bedrohung und Melancholie (,,ängstlich" (Z.12), ,,nutzlos" (Z.15), „entrissen" (Z.31)). Dadurch entsteht grundsätzlich eine ausweglose Atmosphäre und die Emotionen des Lesers werden angesprochen. Durch Methapern wird die Erzählung zudem spannender gestaltet und die Phantasie des Lesers wird angeregt („, […] die Kiefer verrenken und die Hände aus den Gelenken winden [...]" Z.22-23). Durch Vergleiche wird der Text zudem verständlicher für den Leser und die Vorstellungskraft wird angeregt (,, [...] ähnlich wie Dohlen [...]" Z.19). In der Erzählung finden sich zudem rhetorische Fragen (,,Wie wird es werden?" (Z.50), ,,Wie lange werden wir diese Last und Qual ertragen?" (Z.50-51). Obwohl der Ich-Erzähler auf diese Fragen keine Antwort erwartet und selbst auch keine Antwort darauf hat, drückt er damit seine Hilflosigkeit aus. Dieses Gefühl wird auch an den Leser vermittelt. Zu Beginn und zum Schluss der Erzählung wird Bezug auf das Wort ,,Vaterland" (Z.1, Z.54) genommen. Dieses Wort ruft große Emotionen beim Leser hervor, da es eine große Bedeutung hat und auch mit Ehre verbunden ist. So kann sich der Leser verstärkt mit der Erzählung identifizieren. Bei einer genauen Betrachtung des Textes fällt zudem auf, dass der Satzbau variiert. So werden sowohl einfach als auch komplexe Satzstrukturen verwendet (Vgl. Z. 29-31, Z.39-40). Dies bringt Abwechslung in die Erzählung. Die Nomaden könnten eine Metapher für Fremde, Reisende oder Rast- und Heimatlose sein. Sie werden wie bereits eben genannt als sehr unmenschlich, wild und kriegerisch dargestellt. Dies zeigt sich durch die Beschreibung ihres Verhaltens (vgl. Z.25, Z.18-19). Dadurch identifiziert sich der Leser nicht mit ihnen und entwickelt eher eine Sympathie für die Stadtbevölkerung. Der Kaiser wird als mächtig aber gleichgültig und distanziert dargestellt (vgl. Z.49). Da er nichts gegen die Nomaden unternimmt kann dies als Kritik am Staat gewertet werden. Er überlässt die Bevölkerung quasi ihrem Schicksal und er hält sich aus dem Konflikt heraus (Vgl. 45 f.). Zwischen den einzelnen Absätzen kommt es zu Sprüngen wodurch die ganze Erzählung etwas rastlos und unvollständig wirkt (Vgl. Z.44-47). Durch den Schlusssatz ,,Ein Missverständnis ist es, und wir gehen daran zugrunde" (Z.55-56) erhält die Erzählung noch etwas Tragisches und der Leser wird im Unklaren gelassen, um was für ein Missverständnis es sich handelt und was in der Zukunft passieren wird. Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei der Erzählung um eine Kritik am Staat handelt. Der Kaiser ist untätig und wirkt den Eindringlingen nicht entgegen. Dies zeigt sich durch die Passivität des Kaisers und durch die Verunsicherung und Angst der Stadtbevölkerung.