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Emigranten - Monolog

19.12.2020

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10.11.2019
Emigranten Monolog- Mascha Kaléko
Das Gedicht ,,Emigranten Monolog" von Mascha Kaléko, veröffentlich 1945 in der Epoche
der Exil-
10.11.2019
Emigranten Monolog- Mascha Kaléko
Das Gedicht ,,Emigranten Monolog" von Mascha Kaléko, veröffentlich 1945 in der Epoche
der Exil-
10.11.2019
Emigranten Monolog- Mascha Kaléko
Das Gedicht ,,Emigranten Monolog" von Mascha Kaléko, veröffentlich 1945 in der Epoche
der Exil-
10.11.2019
Emigranten Monolog- Mascha Kaléko
Das Gedicht ,,Emigranten Monolog" von Mascha Kaléko, veröffentlich 1945 in der Epoche
der Exil-

10.11.2019 Emigranten Monolog- Mascha Kaléko Das Gedicht ,,Emigranten Monolog" von Mascha Kaléko, veröffentlich 1945 in der Epoche der Exil- beziehungsweise Nachkriegsliteratur, beschreibt den Schmerz des lyrischen-Ichs über seinen Heimatsverlust und zeigt dabei die weitreichenden existenziellen Probleme eines solchen Geschehnisses für eine Person auf. Dabei stellt sich die Frage, ob der Verlust seiner Heimat mit dem Verlust der eigenen Identität gleichzusetzen ist. Das Gedicht besteht aus fünf Strophen, die sich in vier Verse unterteilen. Zu Beginn des Gedichts, in den ersten drei Strophen blickt das lyrische-Ich in die Vergangenheit seiner Heimat und vergleicht diese mit der aktuellen Situation, in welcher es sich im Moment befindet. In der vierten Strophe findet daraufhin ein Zeitwechsel statt, denn hier wagt das lyrische-Ich einen Ausblick in die Zukunft. Abschließend, wird in der letzten Strophe die gegenwärtige innere Situation des lyrischen-Ichs verdeutlicht. Während des gesamten Verlaufs herrscht eine melancholische Grundstimmung vor, welche dem Schmerz, den das lyrische-Ich zu empfinden vermag, einen höheren Ausdruck verleiht und diesen in seiner Präsenz unterstützt. In dem ersten Vers der ersten Strophe nimmt Kaléko so gleich Bezug auf den deutschen Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine, welcher aufgrund von seinen politischen Ansichten, seiner jüdischen Abstammung und der Pressezensur in Deutschland, 1831 nach Paris floh. So zitiert Mascha Kaléko aus Heines Gedicht ,,In der Fremde" den folgenden Vers ,,Ich hatte einst ein schönes...

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Vaterland" (V.1). Auch das damalige Gedicht Heines handelt von seiner Liebe zum Vaterland und seinem schmerzlichen Verlust der Heimat. Somit kann, trotz des zeitlichen Unterschiedes eine Parallelität mit dem Gedicht Kalékos gefunden werden. Des Weiteren betitelt Kaléko ,,Heine" (V. 2) mit dem englischen Begriff ,,refugee"(V.2) und weist demnach auf Heines Flucht aus seiner Heimat hin, welche sogleich mit der Situation des lyrischen-Ichs verglichen wird. So befand sich die Heimat des ehemaligen Dichters am ,,Rheine" (V. 3). Auch hier lässt sich auf einen weiteren Bezug auf eines der Gedichte Heinrich Heines erschließen, nämlich auf das Gedicht ,,Loreley". Dieses beschreibt ein romantisch verklärtes Bild des Rheins und seiner Landschaft und zeigt somit Heines Liebe zu seiner Heimat auf. Auf der anderen Seite steht die Heimat des lyrischen-Ichs, welche sich ,,auf märkischem Sand" (V. 4) befindet. ,,[M]ärkische[r] Sand" ist dabei der Titel eines heimatorientiertem Marsch- und Wanderliedes der 1920er/1930er Jahre. Später wurde es auch von der NSDAP bei Siegeszügen und zum Werben von neuen Kämpfern verwendet. Durch dessen Aufgreifen, deutet Kaléko zum ersten Mal auf die Gründe des Emigrantendaseins des lyrischen-Ichs hin und zieht dabei die NSDAP in die Verantwortung, sein ,,schönes" (V.1) Vaterland zugleich mit dem Sinn des Marschliedes auf den Kopf gestellt zu haben. In der ersten Strophe wird das Reimschema eines umarmenden Reimes verwendet. Folglich wird der Inhalt der inneren Verse abgeschottet und als Unterthema gebraucht. Demnach 10.11.2019 erfolgt hier eine Hervorhebung des Schicksals des lyrischen- Ichs (V.1 & V.3), während Heines Schicksal (V.2 & V.4) lediglich zum Vergleich und zur Verdeutlichung der Lage des lyrischen- Ichs herbeigezogen wird. Weiterführend wird im dritten Vers durch die Anwendung eines Binnenreims einer grundlegenden Gegensätzlichkeit zwischen Inhalt und rhetorischen Stilmitteln Gebrauch gemacht. Schließlich wird ein Binnenreim hauptsächlich in humorigen Dichtungen verwendet, jedoch kann in diesem Falle wohl kaum von einem humorvollen Gedicht gesprochen werden, sondern viel mehr von dem eines von Melancholie und Trauer geprägten lyrischen Textes. Ein weiteres Beispiel für Mascha Kalékos Arbeit mit Gegensätzen in der ersten Strophe, stellt die Applikation eines Jambus im ersten Vers dar. Dieser wirkt durch seine Abfolge von unbetonten und betonten Silben meist vorantreibend und fröhlich, steht allerdings hier im Vergleich zu der traurigen und sehnsüchtigen Erkenntnis des lyrischen-Ichs sein ,,Vaterland" (V.1) verloren zu haben, in einem drastischen Kontrast. In der zweiten Strophe wird aus dem lyrischen-Ich eine verallgemeinernde Wir-Form (vgl. V. 5). Mit dem Personal pronomen ,,Wir" (V. 5) wird hier scheinbar für alle im Exil lebenden Opfer der NS-Zeit gesprochen, sowie die Leser mit in das Geschehen einbezogen. Besonders auffallend ist auch der Verzicht des Gebrauchs des Wortes ,,Vaterland“ (V. 1) in Vers fünf. Durch jenes Stilmittel thematisiert Kaléko, dass der Begriff eines „Vaterlandes“, für das nun vorherrschende Nazi-Deutschland nicht mehr verwendet werden kann. So heißt es in Vers sechs ,,Das [Vaterland] fraß die Pest, das [Vaterland] ist im Sturm zerstoben". Der Gebrauch des Ausdruckes der ,,Pest" (V. 6) verdeutlicht in diesem Zusammenhang das NS- Gedankengut, das sich wie die ,,Pest" (V. 6), in der Vergangenheit, seuchenartig ausbreitete und zu dem Tod vieler Menschen und der Zerstörung deren Heimat führte. Deutlich wird dabei auch die Einstellung Kalékos zu den Nationalsozialisten und den Ideologien der damaligen populären Partei. Schließlich lässt der Gebrauch des Wortes der ,,Pest" (V. 6) die Prinzipien des Verbandes als verwüstend und inhuman erscheinen. Weiterhin prägend für das Gedicht Kalékos, ist dessen Applikation einer Art Gewaltmetaphorik. So bezieht er sich häufig auf die Geschehnisse des Krieges und dessen Grausamkeiten. Auch, dass ,,das [Vaterland] [...] im Sturm zerstoben" (V. 6) ist, zeigt, welche zerstörenden Kräfte die Bombenangriffe der Alliierten auf Deutschland besaßen und wie tragisch sich dies nun auf das ehemalige Vaterland von, unteranderem, dem lyrischen-Ich auswirkte. Im darauffolgenden Vers, nimmt die Dichterin Bezug auf das Gedicht ,,Röslein auf der Heide" (V. 7) von Johann Wolfgang von Goethe, welches von einer nicht erwiderten Liebe handelt, und später auch zu einem Volkslied umgeschrieben wurde. Im Zuge dieser hergestellten Verbindung, gelingt es der deutschsprachigen Dichterin, die Situation des lyrischen-Ichs noch zu dramatisieren. In diesem Sinne, wird die Liebe des lyrischen-Ichs zu seinem Vaterland nun nicht mehr erwidert, sondern, durch die von der nationalsozialistischen Gemeinschaft ,,Kraftdurchfreude" (V. 8) gelehrten Disziplin, ersetzt und gebrochen (vgl. V. 8). 10.11.2019 Des Weiteren stellt Mascha Kaléko auch in dieser Strophe, infolge der Verwendung eines Paarreims, welcher seinen Platz zumeist in Volksliedern wiederfindet und somit, als Stilmittel, die Fröhlichkeit und Eingänglichkeit lyrischer Texte unterstützt, einen Kontrast zwischen den formalen Merkmalen und den sprachlichen Gestaltungsmitteln her. Dies bewirkt die Entstehung einer eigenen Tragik des lyrischen-Ichs. In Strophe drei zieht sich jener Einsatz von Gegensätzlichkeiten und Gewaltmetaphoriken weiter durch. Die ,,Nachtigallen" (V. 9) beschreiben dabei einen Vogel, welcher ins besondere durch seinen schönen, melodischen und einzigartigen Gesang auffällt. Auf der Grundlage dieses Wissens, lässt sich erschließen, dass mit dem Bild der ,,Nachtigallen" (V. 9) auf die Dichter beziehungsweise Personen mit künstlerischen Fähigkeiten, und deren Situation im dritten Reich, angespielt wird. So hatten diese angesichts der Zensur und eingeschränkten Presse- und Meinungsfreiheit, häufig keine andere Wahl als zu ,,[ver]stumm[en]" (V. 9) oder sich nach einem „sicherm Wohnsitz" (V. 10) umzuschauen und folglich zu fliehen. Im Gegensatz zu den ,,Nachtigallen" (V. 9) stehen ,,die Geier" (V. 11) mit ihrem ohrenbetäubenden Geschrei, welche, verglichen mit den „Nachtigallen" (V. 9), weiter ,,schreien" (V. 11). Dieses Geschrei (vgl. V. 11) könnte metaphorische für die NS-Propaganda stehen, da dieses alle weiteren Stimmen, welche in der Bevölkerung vorherrschten, übertönte oder entmachtete. Eine weitere Funktion der Symbolik der ,,Geier" (V. 11) ist in diesem Zusammenhang die Todesmetaphorik, denn bekanntlich essen ,,Geier" (V. 11) AB. Diese wird mit der Hilfe der ,,Gräberreihen" (V. 12) unterstützt und zeigt deutlich die Grausamkeit und Zerstörung von Millionen Menschenleben im Zweiten Weltkrieg. Zusammenfassend finden sich auch in der dritten Strophe demnach viele Gegensätzlichkeiten, zwischen sowohl inhaltlichen Symbolen, als auch zwischen den formalen Merkmalen (durch die erneute Anwendung eines Paarreimes) und den sprachlichen Gestaltungsmitteln. Folglich verdeutlicht die mittlere Strophe dieses Gedichts, die emotionale Erschütterung und Zersplitterung des lyrischen-Ichs. Während in den ersten drei Strophen die Zerstörung der Heimat aufgezeigt wird, wagt das lyrische-Ich in der vierten Strophe einen Ausblick in die Zukunft. Dies wird durch den Tempus Wechsel vom Plusquamperfekt (vgl. V. 5) ins Futur 1 (vgl. V. 13) deutlich. Auch die Nutzung von Konditionalsätzen (vgl. V. 14 ff) zeigen deutlich die Zweifel des lyrischen-Ichs in seinen Abwägungen und Aussichten. In Anbetracht der bereits beschriebenen Geschehnisse, muss das lyrische-Ich nun schmerzlich feststellen, dass es wohl ,,nie wieder [so wird] wie es war" (V. 13), denn selbst ,,wenn das liebe Glöcklein tönt" (V. 15) und der Krieg damit ein Ende nimmt (vgl. V. 16), so wird es doch ,,anders" (V. 14). Durch die ernüchternde Wortwahl in Bezug auf die Friedensglocken und deren Verniedlichung, erzielt die Dichterin den Eindruck einer mitschwingenden Nostalgie des lyrischen-Ichs und verdeutlicht dessen Sehnsucht und innerlichen Schmerz nach der vergangenen Heimat. 10.11.2019 Da in dieser Strophe kein Reimschema vorzufinden ist, lässt sich die emotionale Verwirrung und Erschütterung, welche das lyrische-Ich empfindet besonders gut verstehen und erkennen. Doch spätestens mit dem Tempus Wechsel ins Präsens in der vierten Strophe und der damit verbundenen Darstellung der gegenwärtigen inneren Situation des lyrischen-Ichs, lassen sich die Emotionen des lyrischen-Ichs zweifellos definieren. Eine besonders große Rolle scheint dabei die empfundene Verwirrung und Verunsicherung zu spielen. Schließlich muss das lyrische-Ich bei der schwierigen Aufgabe seine Gefühle in Worte zu verpacken nach den ersten Worten abbrechen (vgl. V. 17). Und auch durch dessen Feststellung, nicht mehr genau zu wissen, ,,wonach" (V. 20) es nun eigentlich das Gefühl des ,,Heimweh[s]" (V. 19) empfindet, wird deutlich in was für einer unwissenden, psychischen Lage sich das lyrische- Ich nun eigentlich befindet. Zusammenfassend verdeutlicht der ,,Emigranten-Monolog" von Mascha Kaléko die Zerstörung der Heimat hinsichtlich der NSDAP und dem darauffolgenden Weltkrieg, sowie den Schmerz, die Sehnsucht und das Gefühlswirrwarr eines Emigranten. Weiterhin, lässt sich die eingangs aufgestellte Deutungshypothese der vorherrschenden Verbindung zwischen einem Heimatsverlust und einem Identitätsverlust bestätigen, da das lyrische-Ich in der letzten Strophe feststellen muss, dass es trotz eines möglichen Kriegsendes sich nicht wieder auf seine Heimat freuen kann, denn diese wurde zerstört und existiert in solch einem Sinne nicht mehr, dass sie mit den Worten ,,Vaterland" oder ,,Heimweh" in einen Zusammenhang gebracht werden kann. Das Gedicht von der deutschsprachigen Dichterin, wird sich wohl nie einer gewissen Aktualität entziehen können. Ein Grund hierfür ist der andauernd vorherrschende Mangel an Frieden auf der Welt. So gab, gibt und wird es auch in Zukunft immer irgendwo einen Konflikt geben, welcher der Auslöser für Schutzsuchende auf der ganzen Welt sein wird. Auch die angesprochene Thematik des Nationalsozialismus wird aufgrund von dessen Grausamkeit und angerichteten Schadens niemals in Vergessenheit geraten.