Emilia Galotti ist ein bedeutendes bürgerliches Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing, das die Ideale der Aufklärung kritisch beleuchtet.
Die wichtigsten Charaktere in Emilia Galotti sind die tugendhafte Bürgerstochter Emilia, ihr Vater Odoardo Galotti, der machtbesessene Prinz von Guastalla und der intrigante Marinelli. Die Handlung dreht sich um den Konflikt zwischen bürgerlichen Tugendidealen und aristokratischer Willkür. Der Prinz begehrt die junge Emilia und lässt mit Hilfe seines Kammerherrn Marinelli ihre geplante Hochzeit mit dem Grafen Appiani verhindern. Durch eine Intrige wird Emilia auf das Lustschloss des Prinzen gebracht, wo sich die Tragödie zuspitzt.
Die Aufklärung Analyse des Werkes zeigt zentrale Themen wie Tugend, Vernunft und Moral im Konflikt mit Leidenschaft und Machtmissbrauch. Lessing kritisiert die absolutistische Herrschaft und stellt bürgerliche Wertvorstellungen den höfischen Lastern gegenüber. Besonders deutlich wird dies in der Figur des Odoardo Galotti, der seine Tochter lieber tötet als sie der "Schande" preiszugeben. Die Sprache ist klar und prägnant, typisch für Gotthold Ephraim Lessing Werke. Das Drama endet mit Emilias Tod durch die Hand ihres Vaters - ein drastisches Beispiel für den Konflikt zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichen Zwängen. Das Werk gilt als Meilenstein des bürgerlichen Trauerspiels und wichtiger Beitrag zur deutschen Aufklärungsliteratur.