"Emilia Galotti" ist eines der bedeutendsten Werke des bürgerlichen Trauerspiels der deutschen Literatur.
Das von Gotthold Ephraim Lessing verfasste Drama spielt im italienischen Guastalla und thematisiert den Konflikt zwischen Bürgertum und Adel. Im Zentrum steht die tugendhafte bürgerliche Emilia Galotti, die zwischen ihrer Pflicht und den Begierden des Prinzen von Guastalla steht. Die Zusammenfassung zeigt, wie der Prinz von seiner Leidenschaft für Emilia getrieben wird und ihre geplante Hochzeit mit Graf Appiani durch Intrigen zu verhindern sucht. Marinelli, der skrupellose Kammerherr des Prinzen, organisiert einen Überfall, bei dem Graf Appiani getötet wird. Emilia wird zum Lustschloss des Prinzen gebracht, wo sich die Tragödie zuspitzt.
Die Charakterisierung der Hauptfiguren offenbart die typischen Merkmale des bürgerlichen Trauerspiels: Der tugendhafte Bürger (Odoardo Galotti) steht dem lasterhaften Adel (Prinz Hettore Gonzaga) gegenüber. Die Analyse des Werkes zeigt zentrale Themen wie Tugend, Ehre und die Kritik an der absolutistischen Herrschaft. Besonders in der Szenenanalyse des dramatischen Höhepunkts im 5. Aufzug wird deutlich, wie Emilia ihren Vater dazu bringt, sie zu töten, um ihre Tugend zu bewahren. Diese Tat symbolisiert den ultimativen Triumph bürgerlicher Moralvorstellungen über aristokratische Willkür. Das Werk steht exemplarisch für die Epoche der Aufklärung und ihre Kritik an gesellschaftlichen Missständen.