Die Empfindsamkeit Epoche - Definition und Hintergrund
Die Empfindsamkeit entwickelte sich zwischen 1740 und 1780 aus der Aufklärung heraus und stellte eine bedeutende literarische Strömung dar. Der Begriff "Empfindsamkeit" war damals ein Neologismus und beschrieb die starke Betonung von Gefühlen und Empfindungen in der Literatur.
Definition: Die Empfindsamkeit Epoche war eine literarische Strömung des 18. Jahrhunderts, die sich durch die Betonung von Gefühlen und Sensibilität auszeichnete.
Der historische Hintergrund der Empfindsamkeit war geprägt vom Einfluss des Empirismus aus Frankreich und England. Der Rationalismus stellte sich gegen den Absolutismus und wurde durch die Betonung von Gefühlen ergänzt. Auch der Pietismus hatte einen starken Einfluss auf diese Epoche.
Highlight: Die Empfindsamkeit stand zwischen der Aufklärung und dem Sturm und Drang, war aber beiden Strömungen zugewandt.
Zu den wichtigen Merkmalen der Empfindsamkeit gehörten:
- Gefühlsbetontheit
- Frömmigkeit
- Naturverbundenheit
- Besondere Sensibilität
Diese Merkmale äußerten sich im nachdrücklichen Erleben von Natur, Religion und Liebe. Typische Gefühle, die in der Literatur der Empfindsamkeit thematisiert wurden, waren Freundschaft, Nächstenliebe, Naturliebe, Geschwisterliebe und Trauer.
Example: Ein Beispiel für die Naturverbundenheit in der Empfindsamkeit ist das "Abendlied" von Matthias Claudius.
Zu den bekanntesten Vertretern der Empfindsamkeit und ihren Werken gehören:
- Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) mit "Messias" und "Die frühen Gräber"
- Matthias Claudius (1740-1815) mit "Abendlied"
Die Sprache der Empfindsamkeit zeichnete sich durch metaphorische Gefühlsausdrücke und eine ausdrucksstarke Gefühlssprache aus, die Ausrufe und Ellipsen verwendete. Zudem waren freie Rhythmen charakteristisch für die Dichtung dieser Epoche.
Vocabulary: Ellipsen sind Auslassungen in der Sprache, die oft zur Verstärkung des emotionalen Ausdrucks eingesetzt werden.
Die Empfindsamkeit hatte weitreichende Folgen: Die religiöse Empfindsamkeit wurde zu einer Inspiration für die Romantik und spielte bis weit ins 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der Literatur.
Quote: "Die Empfindsamkeit ergänzte den Rationalismus mit Gefühlen."
Diese Epoche hat somit nicht nur die unmittelbar folgende Literatur beeinflusst, sondern auch langfristige Spuren in der deutschen Literaturgeschichte hinterlassen.