Die Sturm und Drang Epoche war eine bedeutende literarische Bewegung im Deutschland des 18. Jahrhunderts, die sich gegen die strengen Regeln der Aufklärung wandte.
Der historische Hintergrund dieser Epoche war geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen und dem Streben nach individueller Freiheit. Die jungen Dichter und Denker lehnten sich gegen die rationalistischen Zwänge ihrer Zeit auf und setzten auf Gefühl, Leidenschaft und Naturverbundenheit. Zu den wichtigsten Sturm und Drang Autoren gehörten Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Jakob Michael Reinhold Lenz. In ihren Werken thematisierten sie das Genie-Konzept, die Bedeutung der Natur und die Kraft der menschlichen Emotionen.
Die charakteristischen Sturm und Drang Merkmale zeigen sich besonders in der expressiven Sprache und den gewählten Motiven. Die Texte sind geprägt von kraftvoller Ausdrucksweise, Ausrufen und einer bildreichen Sprache. Zentrale Themen waren die Auflehnung gegen Autoritäten, die Bedeutung des Individuums und die Kraft der Natur. Das Menschenbild der Epoche betonte die Einzigartigkeit des Individuums und seine schöpferische Kraft. In der Lyrik finden sich häufig stürmische Naturbilder, die die innere Zerrissenheit der Protagonisten widerspiegeln. Bedeutende Gedichte dieser Zeit thematisieren oft den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Zwängen und individueller Freiheit. Die Autoren schufen damit eine neue Form des literarischen Ausdrucks, die bis heute nachwirkt und als wichtige Phase der deutschen Literaturgeschichte gilt.