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29.5.2022

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Begriff
-Begriff Mittelalter vom Zeitalter der Renaissance geprägt
-Bezeichnet den zeitlichen Abschnitt zwischen Antike und Neuzeit
MITTELAL
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-Begriff Mittelalter vom Zeitalter der Renaissance geprägt
-Bezeichnet den zeitlichen Abschnitt zwischen Antike und Neuzeit
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MITTELAL

Begriff -Begriff Mittelalter vom Zeitalter der Renaissance geprägt -Bezeichnet den zeitlichen Abschnitt zwischen Antike und Neuzeit MITTELALTER CA. 500-1500 Weltbild und Lebensauffassung -starker Einfluss der Kirche und des Glaubens -Gott als Schöpfer der Welt (eingreifend in das Leben und Schicksal der Menschen -Individuelle Interessen treten zurück Allgemeingeschichtlicher Hintergrund Frühmittelalter Christianisierung der germanischen Stämme - erste wirtschaftliche Blütezeit unter Karl dem Großen - Spannung zwischen Kaisertum und Papsttum - die Fertigkeit des Lesens und Schreibens, sowie das verständnis Lateinischer Texte beherrscht lediglich der geistliche stand Hochmittelalter Herrschaft der Staufer - höfische Kultur - selbstbewusster Ritterstand - Bevölkerungswachstum - Geld als Zahlungsmittel - auch Adel lernt lesen und schreiben - Bevölkerung strömt immer mehr in die Städte Spätmittelalter -Einfluss der Städte - Städte als Zentren für Bildung und Kultur -Politische Macht und Privilegien des Adels Literatur Kirchen und Klöster als Literarische Zentren - später auch Höfe und Städte Textformen: geschriebene Literatur (Wörterbücher, Geschichtsschreibung, Gebete...); Gesprochene Literatur -Latein als Sprache zunächst dominant, später setzt sich die deutsche Volkssprache durch - Intentionen: religiöse unterweisung, Glorifizierung eines Herrschers, Idealisierung des Ritterstandes Autorinnen/Autoren und Werke - Otfried von Weißenburg: Evangelienharmonie (um 870) - Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim: (um 935-ca.973): Heiligenlegenden - Friedrich von Hausen, Heinrich von morungen, Reinmar der Alte (um 1190/1200): Minnelieder Motive/Merkmale -Rittertum -Kirche -Glauben -Gott -Christentum -Jenseitsglauben -keine individualität -Kampf von Gut gegen Böse -Heldengeschichten -Minnesang (Liebesdichtung) -Zaubersprüche -Lieder -Adel 27 RENAISSANCE UND HUMANISMUS CA. 1350-1600 Begriff -der Begriff Renaissance stammt aus dem Französischen und bedeutet, Wiedergeburt" -überwindung des Mittelalterlichen Weltbildes -Wiederentdeckung der Antiken Kultur Weltbild und Lebensauffassung -Wiederbelebung der Antike -Der Mensch als Mab aller Dinge im...

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Mittelpunkt -Humanismus (Bildungsfähigkeit der Menschen) => Gründung von Schulen und universitäten -Hinterfragen der Kirche und des Glaubens -Hinwendung zum irdischen Leben (Diesseits) -Mensch zeigt Interesse an technischen Fortschritt, Kriegskunst und Geschichte, Idealen der Antike Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -untergang des Oströmischen Reichs -Entdeckung Amerikas durch Columbus -Ablösung des geozentrischen Weltbildes vom heliozentrischen Weltbild (Planeten bewegen sich um die Sonne nicht um die Erde) -Spaltung der Kirche durch Reformation der katholischen Kirche und übersetzung der Bibel durch Martin Luther -Bauernkrieg Literatur -Erfindung des Buchdrucks und des Papiers als Schreibgrundlage -Flugschriften -Textformen: religiös-erbauliche, moralisch-politisch ermahnende, sachlich-belehrende, historiographische, polemisierende, satirische und komödiantische Texte; lyrische Formen: Kirchenlieder, Meistergesang (Lieder von Handwerkern); Schuldramas, Fastnachtspiele, Volksbücher, Schwankliteratur, Abenteuer-, Helden-, und Ritterromane Autorinnen/ Autoren und Werke -Hermann Bote (1450-1520): „Till Eulenspiegel" -Erasmus von Rotterdam (1469-1536): ,,Lob der Torheit" -Hans Sachs (1494-1576): Meisterlieder, Fastnachtsspiele, ,,Historia von D. Johann Fausten" Motive/Merkmale -Humanismus -humanistische Erziehung -Theologie -der Mensch im Mittelpunkt -Kritik an die Kirche und an die herrschaftliche Obrigkeit -Antike -Bildung des Menschens -Mensch als Individuum -Mensch steht über dem Tierreich -biblische Themen 28 BAROCK CA. 1600-1720 Begriff - der Begriff des Barocks stammt aus dem portugiesischen und bedeutet „schiefrunde Perle" - entwickelte sich aus dem in der italienischen Renaissance entstandenen Kunststíl Weltbild und Lebensauffassung -Bewusstsein der menschlichen Vergänglichkeit -Angst vor dem Tod -Erschütterung der kirchlichen Macht -Weltfreude und Kargheit des Lebens stehen sich gegenüber -Aufschwung der Mathematik und Naturwissenschaften Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) => hinterlieb verödete Landstriche und zerstörte Städte, etwa ein Drittel der Bevölkerung des deutschen Reiches starb -Pestepedemien -Wiederaufbau führte zum Territorialabsolutismus -mehrere kleine Fürstentümer entstanden - Zersplitterung und Kleinstaatlichkeit ,,Flickenteppich" -Gliederung der Gesellschaft weiterhin in Stände -Privilegien des Adels -Hof von Versailles als Symbol der Macht Literatur -Fürstenhöfe als literarische Zentren (Hofpoeten) aber auch Städte mit ihren Schulen und universitäten -Natur als Kosmos an Zeichen und sinnbildern (mundus symbolicus") -Dichtung als Spiel des verschlüsselns (des Dichters) und Entschlüsselns (des Lesers) -Ablösung der lateinischen Dichtung durch Dichtung deutscher Sprache -Textformen: Sonett, Elegie, Oden, Lied, Schäferdichtung, Kirchenlied, Jusuitendrama, Epigramm, Emblem -strenge Beachtung der Ständeklausel: Tragödie (adliges Personal), Komödie (niedriger gestelltes Personal) Autorinnen/Autoren und Werke -Martin Opitz (1597-1639): „Buch von der deutschen Poeterey" -Paul Fleming (1609-1640): Teutschen Poemata... -Símon Dach (1605-1659): Gedichte Motive/Merkmale -Angst vor dem Tod -Zerrissenheit und wiedersprüchlichkeit -Jenseitsorientierung -Antithetische Themen: -Leben und Tod -Spiel und Ernst -Blüte und verfall -Wollust und Tugend -Reichtum und Armut -Weltflucht -religiöse Vorstellungen -Sinnesfreudigkeit -carpe diem (Nutze den Tag) -memento mori (Gedenke, dass du sterblich bist) -menschliche vergänglichkeit (venitas) 29 Begriff AUFKLÄRUNG CA. 1720-1800 -gesamteuropäische Epoche, welche sich durch Besinnung auf Menschlichkeit und vernunftdenken charakterisieren lässt Weltbild und Lebensauffassung -das menschliche Individuum im Zentrum -Begehren nach Freiheit im Denken und wirtschaftlichen Handeln -die Fähigkeiten und Talente des einzelnen sollen über die Rolle in der Gesellschaft bestimmen und nicht Geburt und Stand -Menschen als vernunftbegabte Wesen -Menschen sind von Natur aus gleich und unterscheiden sich nur durch verstand und Bildung -Denkrichtung: ,,Ich denke, also bin ich" ~ Renè Decartes Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Herausbildung eines neuen, wohlhabenden und dadurch immer einflussreicheren Bürgertums -Abkehr des Feudalismus -Vorherrschaft des Adels wird aufgebrochen -Fürsten leben zu Lasten des Volkes in Prunk und verschwendungslust -Auflehnung der Bürger gegen die vorherrschende Ordnung -Philosoph Emanuel Kant appelliert an den Menschen sich des eigenen verstandes zu dienen Literatur -Zetrales Thema: Literatur und Aufklärung des bürgerlichen Menschens -Literatur im Dienst der unterhaltung und Belehrung des Publikums -Erregung von Furcht und Mitleid -Abkehr idealer Helden, reale Persönlichkeiten im Mittelpunkt -das bürgerliche Trauerspiel entsteht (größtmöglicher Lerneffekt für das Publikum) -epische Formen setzen sich mit Politik, Religion, Gesellschaft und Kultur auseinander -Textformen: Aphorismus, bürgerlicher Roman, bürgerliches Trauerspiel, Fabel, Lehrgedicht, Parabel, Dramen Autorinnen/Autoren und Werke Johann Christoph Gottsched (1700-1766): ,,Versuch einer Critschen Dichtkunst vor die Deutschen" -Immanuel Kant (1724-1804): ,,Beantwortung der Frage: was ist Aufklärung?" -Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781): „Emilia Galotti", Nathan der Weise" Motive/Merkmale -Vernunftsglaube (ratio) -Menschlichkeit -Nutzen für die Gesellschaft -bürgerliches Leben im Mittelpunkt -Mut zur Reflexion -Meinungsausausch -Toleranz -Emanzipation -Kampf gegen Vorurteile -Hinwendung der Naturwissenschaften -Drang nach Humanität -Hinterfragen der Kirche und Religion -Glaube an Fortschritt -Gleichheit in Politik, Gesellschaft und Religion -Individualismus 30 EMPFINDSAMKEIT CA. 1740-1780 Begriff -die Empfindsamkeit ergänzt die Leitidee der Aufklärung um die Darstellung von Gefühlen, Freundschaft, weltflucht und Naturverbundenheit Weltbild und Lebensauffassung -Empfindungsfähigkeit des Menschens umfasst das Gefühl für die Natur, für Liebe und Freundschaft -moralisches Gewissen und Freiheitsbewusstsein -Gefühlsüberschwang und Schwärmerei als Möglichkeit aus der Knechtheit auszubrechen -freie Entfaltung tugendhafter Gefühle Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -zeitlich überschneidet sich die Empfindsamkeit mit der Aufklärung (vgl. allgemeingeschichtlicher Hintergrund Aufklärung) Literatur -die Sprache wurde um Wörter wie zärtlich“, „lieblich“, „Gemüt“, „Gefühl", ,,Gewissen" und Redewendungen wie ,,Sturm der Begeisterung", ,,Mutter Natur“, „Meer der Empfindungen" ergänzt -bürgerliche Helden im Mittelpunkt, glückliches Ende -Textformen: Epos, Hymne, Ode, Idylle, Romane Autorinnen/Autoren und Werke -Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803): ,,Messías" -Matthías Claudius (1740-1815): „Der Wandsbecker Bothe" Motive/Merkmale -Gefühle -Freundschaft -Liebe -Natur -Freiheit -Schwärmerei -Zärtlichkeit -Gemüt -Gewissen -Idylle -Naturverbundenheit -Moralvorstellungen 31 STURM UND DRANG CA. 1770-1785 Begriff -der Begriff Sturm und Drang leitet sich vom gleichnamigen Drama von Friedrich Maximilian Klinger aus dem Jahr 1776 ab -Die Epoche wird eingeleitet durch das Erscheinen der „Fragmente" (1767) von Herder und endet mit der Wendung Schillers und Goethes hin zur Klassík Weltbild und Lebensauffassung -ím Gegensatz zur Aufklärung treten verstand und vernunft hinter Impulsivität, Spontanität und Geniekult zurück -Gefühl und freie Entfaltung des Individuums im Mittelpunkt -Geniekult im Zentrum -Gefühle und vernunft ergänzen einander Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -zeitlich überschneidet sich Sturm und Drang mit der Aufklärung vgl. allgemeingeschichtlicher Hintergrund Aufklärung) Literatur -der Geniegedanke: schöpferischer Mensch als Kind der Natur, er hält sich an Regeln aber nicht an Autoritäten; er rebelliert gegen Zwang und Reglement -der Naturenthusiasmus: ,,Mutter Natur" als schöpferisches und göttliches Prinzip; das Leben nach und in der Natur gilt als Lebensídeal und gesellschaftliche Norm -das Freiheitspathos -gefühlsbetonter Patriotismus -Protagonist scheitert an gesellschaftliche Verhältnissen und versucht sich mit Mord oder Selbstmord aus der Misere zu retten -Textformen: bürgerliches Drama, bürgerlicher Roman und Empfindungslyrik -Scheitern des Helden Autorinnen/Autoren und Werke Johann Gottfried Herder (1744-1803): „über die neue deutsche Literatur. Fragmente" -Gottfried August Bürger (1767): ,,Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen" -Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Die Leiden des jungen Werthers" -Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831): ,,Sturm und Drang" -Friedrich Schiller (1759-1805): „Die Räuber", ,,Kabale und Liebe" Motive/Merkmale -Natur -Vernunft -Gefühle -Impulsivität -Spontanität -Geniekult -Entfaltung des Individuums -Hang zur Subjektivität -Naturenthusiasmus -Liebes- und Freundschaftskult -Freiheit -gefühlsbetonter Patriotismus -aufklärerische Gedanken -Emotionen -Affekt -Empfindung -Leidenschaft -Sinnlichkeit -Gesellschafts- und Kulturkritik 32 WEIMARER KLASSIK CA. 1786-1805 Begriff -der Begriff Klassík kommt von dem lateinischen Wort classicus -als klassisch bezeichnen wir die Zeitlosigkeit und den Vorbildcharakter von etwas Weltbild und Lebensauffassung -Welt als geordneter Organismus, der sich von Willkür und Gewaltherrschaft gelöst hat -Mensch als vollkommendes Wesen -Entfaltung der schöpferischen Kräfte der Menschen -Menschlichkeit und Toleranz als zentrale Werte -Schiller und Goethe hielten die Menschheit für nicht reif genug für eine gesellschaftliche umwälzung, sie sahen sich in der Verantwortung die Menschen zunächst zu erziehen und zu bilden ,,Erziehungsarbeit" -Formung einer harmonischen Persönlichkeit durch Ausbildung von Vernunft und Selbstkontrolle -Ablehnung alles überspannten und wiedersprüchlichen Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Französische Revolution (1789) -Aufstieg und Kaiserkrönung Napoleons -Zusammenbruch der alten politischen territorialen Ordnung -Zusammenschluss der rheinischen Staaten zum „Rheinbund" -revolutionäre Ziele: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" -Bauernbefreiung, Selbstverwaltung der Städte, Gewerbefreiheit, Judenemanzipation -Befreiungskriege -untergang Napoleons durch die Schlacht bei Waterloo (Vorherrschaft Napoleons endet) -Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress Literatur -Abkehr der Gefühlskultur des Sturm und Drangs -metrisch regelmäßig gebundene, kunstvoll durchformte Verssprache -Mab, Gesetz und Formstrenge -möglichst naturgetreue Abbildung der Wirklichkeit -gefühlsstarke Erlebnisse -Werke mit Lernsätze und Moral -Wahrheit als Leitbild -Werke als wirklicher und schöner als die Wirklichkeit selbst „Idealisierung" -Textformen: Balladen, Bildungsromane, Charakterdrama, Distichon, Hymne, Ideendrama, Ode, Sonett, Stanze Autorinnen/Autoren und Werke -Johann Gottfried Herder (1744-1803): „Abhandlung über den ursprung der Sprache", „Briefe zur Beförderung der Humanität" Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): ,,Faust 1" und „Faust 2", ,,Dichtung und Wahrheit" -Friedrich Schiller (1759-1805): „Don Karlos“, „María Stuart" Motive/Merkmale -Humanität -Harmonie -Sittlichkeit -erzieherischer Auftrag -Toleranz -geschlossene Formen -Vernunft -Selbstkontrolle -Aufklärungsarbeit -Formung der eigenen Persönlichkeit -Wirklichkeit -Wahrheit -Freiheit -Gleichheit -Brüderlichkeit -Abgeklärtheit 33 ROMANTIK CA. 1795-1935 Begriff -der Begriff Romantik kommt von den altfranzösischen Wörtern romanz, romant oder roman, welche für die volkssprachige Dichtung stehen Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Zeit wird geprägt von Revolutions- und die napoleonischen Kriege -umgestaltung West- und Mitteleuropas unter der vormacht Frankreichs -Ende des heiligen Römischen Reiches, Niederlage Preubens -Regierung Deutschlands durch ,Code Napoléon" -Zusammenbruch des Napoleonischen Imperiums -Wiener Kongress => Beginn der Restauration, neue Staatsordnung -Absolutismus herrschte erneut => unterdrückung freiheitlicher Bestrebungen -Befreiungskriege" scheiterten Weltbild und Lebensauffassung -Menschen empfinden diese Epoche als Krisenzeit -Hoffnungen auf die umgestaltung Deutschlands nach Aufklärerischen Ideen werden enttäuscht -Industrialisierung => Mensch als Nutzwesen -utopie der Selbstverwirklichung des Individuums und Ideen der Aufklärung werden enttäuscht -Sehnsucht als bestimmendes Gefühl -eintauchen in die innere Gefühlswelt -Leitidee: Erlösung des Menschens durch Kunst, Musik, Religion; das Leiden erträglich machen Literatur -Lyrisches Ich sucht den Weg nach Innen; schafft sich Fluchträume in die idyllisch verklärte Natur und in die Fiktion eines ursprünglichen Lebens in der geordneten, heulen Welt des Mittelalters -besondere Bedeutung der Nacht und Dunkelheit -Einbeziehung von Traumwelten, Einbildungen und unbewussten -Formstrenge -Versuch die Welt ganzheitlich zu efassen -Textformen: Bildungsroman, Entwicklungsroman, Kunstmärchen, Märchen, Sage, Schauerroman, volkslied bzw. Gedicht, Balladen Autorinnen/Autoren und Werke -Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859): „Kinder- und Hausmärchen" -Karoline von Günderode (1780-1806): ,,Gedichte und Fantasien" -Jean Paul (1763-1825): „Siebenkäs", ,,Fegeljahre" -Friedrich Schlegel (1772-1829): „Athenäum-Fragmente", ,,Lucinde" -Joseph von Eichendorff (1788-1857): „Das Marmorbild", ,,Aus dem Leben des Taugenichts" -Heinrich Heine (1797-1856): „Buch der Lieder" Motive/Merkmale -Sehnsucht -Ziellosigkeit -Natur -Liebe -Heimat -Fernweh -Wunsch nach Reisen, Freiheit, Ferne und Aufbruch -Heimweh -Ausbrechen aus dem Gewohnten, Enge -Melancholie -Himmel als unendliche Weite/sitz des Göttlichen -Nacht -Dunkelheit -Mond -Mystik -Traum -innere Gefühlswelt -Blaue Blume als Symbol für Sehnsucht, Liebe und unendlichkeit -unterwegs sein 34 VORMÄRZ CA. 1830-1848 Begriff -die Epoche vormärz bezieht sich auf die Zeit vor der Märzrevolution von 1848 Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Neuordnung Europas nach Wiener Kongress Junges Deutschland setzt sich für einen freien und einheitlichen deutschen Nationalstaat ein -Hoffnungen der Bewegung erfüllen sich nicht -Gründung des deutschen Bundes 1815 führt weniger zu einem Staatenbund, sondern zu unabhängige Mitgliedstaaten -Karlsbader Beschlüsse 1819 führen zur überwachung der universitäten und verbot von Burschenschaften -Zensur der Literatur -Verbot der Schriften des jungen Deutschlands -Märzrevolution 1848; Autoren und Junges Deutschland kämpfen um Presse- und Meinungsfreiheit, den Sozialismus, die Emanzipation der Frau und die freie Entfaltung der Liebe -Nach Scheitern der Revolution mussten viele Autoren ins Exil gehen Weltbild und Lebensauffassung -Abhängigkeit des Einzelnen von den Lebensumständen, in die man hinein geboren wurde -Kampf um Gerechtigkeit und mehr Freiheit in persönlichen, wissenschaftlichen oder religiösen Dingen -Kampf um Emanzipation unterprivilegierter Gruppen (Frauen, Bauern, Juden) Literatur -Epik als Mittel zur Politisierung und Kritik -Flugschriften rufen volk auf gegen die Obrigkeiten zu kämpfen -Literatur soll informieren, unterhalten und politisch belehren -durch Literatur soll das erstarrte system in Bewegung bringen -Presse als politische Macht -Textformen: Brief, Feuilleton, Flugblatt, Historisches Drama, Historischer Roman, Journalistische Texte, Komödie, Literarische Zeitschrift, politische Lyrik, Memoiren, Novelle, Reisebericht Autorinnen/Autoren und werke -Heinrich Heine (1797-1856): „Reisebilder", „Deutschland. Ein Wintermärchen", ,,Die schlesischen Weber" -August Heinrich Hoffman von Fallersleben (1798-1874): „Das Lied der Deutschen" -Georg Büchner (1813-1837): ,,Woyzeck“, „Der Hessische Landbote", "Dantons Tod" -Georg Herwegh (1817-1875): ,,Gedichte eines Lebendigen", ,,Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" -Georg Weerth (1822-1856): „Das Hungerlied" Motive/Merkmale -politische Stellungnahmen -Gegenwart -Gerechtigkeit -ungerechtigkeit -Dialekte -Soziolekte -bürgerliches Individuum -Kritik an das System -Belehrung -Antihelden -Ausbeutung -Zensur -Wunsch nach politischer Einheit und Freiheit -Restauration -Missstände -Meinungsfreiheit 35 BIEDERMEIER CA. 1820-1850 Begriff -Mit dem Begriff Biedermeier wird von den Realisten im 19. Jh. die „biedere" Literatur der Restaurationszeit kritisiert -Ab dem 20. Jh. wird der Begriff allerdings positiv besetzt und steht für Häuslichkeit und Rückzug ins Privatleben, eine Zeit, in der die Menschen sich keine Gedanken über schwierige politische umstände und einen bevorstehenden Krieg machen müssen -Gegenstrom zum Vormärz, verläuft parallel zur Romantik und hat somit viele Ähnlichkeiten Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -zeitlich überschneidet sich die Epoche Biedermeier mit dem Vormärz (vgl. allgemeingeschichtlicher Hintergrund Vormärz) Weltbild und Lebensauffassung -Menschen machen sich keine sorgen um politische Gefahren oder Krieg; beschäftigen sich nicht mit komplexen politischen oder gesellschaftlichen Themen -Rückzug in die Heimat und Häuslichkeit -Rückbesinnung auf Tradition -Mensch strebt nach eigenem Glück innerhalb des Privatlebens Literatur -Konzentration auf das Innenleben der bürgerlichen Familie und des bürgerlichen Individuums -Darstellung einer privaten und heilen Welt -Sprache möglichst detailgetreu und möglichst bildlich -Textformen: Ballade, Kurzgeschichte, Novelle, Skízze, Studie, verserzählung, volkslustspiel Autorinnen/Autoren und Werke -Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848): „Heidebilder", „Die Judenbuche" -Franz Grillparzer (1791-1872): „Die Ahnfrau“, „Der arme Spielmann" -Eduard Mörike (1804-1875): ,,Maler Nolten" Motive/Merkmale -Natur als höhere Macht -Geschichte -Rückzug ins Privatleben -Private und heile welt -Melancholie -heile Welt -stilles Glück -Häuslichkeit -Naturnähe -Volkstümlichkeit -Harmoniebedürftigkeit -idylle -Gemütlichkeit -Harmonie 36 POETISCHER/BÜRGERLICHER REALISMUS CA. 1850-1890 Begriff -der Begriff Realismus stammt vom lateinischen Wort res und Bedeutet ,,Sache“ oder „Ding" -die Epoche des Realismus stellt die Realität mit künstlerischer Gestaltung in den Vordergrund Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Spaltung des Bürgertums -Bildung eines Nationalstaates von der Regierung Preubens (mächtigster deutscher Nationalstaat) -Proklamation des Deutschen Reiches (1871) durch Bismarck und Kaiser Wilhelm 1 -Akzeptanz des Volkes der Mangel an demokratischen Freiheiten -wirtschaftlicher Aufschwung (Industrie, Technik und Handel) -Adel an der Spitze der Gesellschaft (Ständeklausel) zusammen mit dem wirtschaftlich erfolgreichen Bürgertum "Bourgeoisie" (unternehmer, Bankiers und Geschäftsleute) und dem „Bildungsbürgertum" (höhere Beamte, universitätsprofessoren, Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten und Ingenieure) -Industriearbeiterschaft wurde immer wichtiger -Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen trifft auf unterdrückungsmaßnahmen, aber auch mit Sozialgesetzgebung Weltbild und Lebensauffassung -Streben nach Mitbestimmung und Wahlrecht Fortschrittsoptimismus -Verlust traditioneller Werte -Religionskritik -Mensch verliert als bisherige Krone der Schöpfung seine biologische Sonderstellung durch Evolutionstheorie nach Charles Darwin -Humanitäts und Bildungsideale lösen sich auf -Pessimismus und Skeptizismus als geistige Haltung Motive/Merkmale -künstlerische Wiedergabe der Realität -Verklärung der Wirklichkeit -gesellschaftlichen Verhältnisse als zentraler Gegenstand -Hinwendung zu regionalen Orten (Regionalismus) -Textformen: Dorfgeschichten, Entwicklungsroman, Gesellschaftsroman, Historischer Roman, Novelle -Humor -Ironie -Detailgetreue -Individuum und seine Rolle in der Gesellschaft -Aufschwung von Naturwissenschaften, Technik und industrieller Produktion; Nationalstaatsgründung; ökonomischer Aufschwung führen zu -Regionalismus -bürgerliches Leben -beschönigende umschreibung des Schlechten -Natur -Ständeklausel Literatur -Literatur stellt künstlerisch ausgeschmückte Realität dar (poetisch-verklärte Bearbeitung der Wirklichkeit) -Detailgetreue Beschreibung der Wirklichkeit -Humor und Ironie als Mittel zur poetischen Gestaltung der Wirklichkeit -Einfache stoffliche und formale Gestaltung -verdeckte Gesellschaftskrítik Autorinnen/Autoren und Werke -Gustav Freytag (1816-1895): „Soll und Haben", ,,Die Ahnen" -Theodor Storm (1817-1888): „Der Schimmelreiter" -Theodor Fontane (1819-1898): „Effi Briest", „Irrungen, wirrungen", „Frau Kenny Treibel" -Wilhelm Busch (1832-1904): ,,Max und Moritz", „Die fromme Helene" 37 NATURALISMUS CA. 1880-1900 Begriff -mit dem Begriff Naturalismus wird eine literarische Gattung bezeichne, die die Realität ganz ohne künstlerische Ausgestaltung so wirklichkeitsnah wie möglich abbildet -spezielle Ausformung des Realismus Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -technische Neuerungen und Erfindungen => wirtschaftlicher Aufschwung -Bismarck sorgt mit seiner auf ein ausgeglichenes Machtverhältnis in Europa, für Frieden und Stabilität -Rücktritt Bismarcks, Machtübergabe an Kaiser Wilhelm 2 (Aufrüstung, Kolonialpolitik) -aggressives Grobmachtstreben im Zeichen des Imperialismus -soziale Frage (Auseinandersetzung mit verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiterschaft und deren Integration in die Gesellschaft) Weltbild und Lebensauffassung -Anbruch des Zeitalters der Moderne -materialistisches Wirtschaftsdenken -Fortschrittsoptimismus -Pessimismus aufgrund des Verlusts tradierter Werte -Glaube an die Allmacht der Naturwissenschaften -verlust des religiösen Glaubens -Neue Denkeinflüsse aufgrund der Theorien von Darwin und Freud (neues Denken) -Mensch als Produkt der Evolution -neues, modernes Lebensgefühl -Beschleunigtes Leben auf allen Gebieten (Verkehrsmittel, Kommunikation) -rasant anwachsende Großstädte -Schere zwischen Arm und Reich Literatur Motive/Merkmale -Kritik an den Folgen der Industrialisierung -Grobstadtleben -wirklichkeitsgetreue Darstellung des Menschens -Verwendung von Jargons und Dialekten -Textformen: Prosa, Lyrik -Soziale Frage -Lebensnähe -verarbeitung neuer wissenschaftliche Erkenntnisse -Abbildung der Realität ohne künstlerischer Ausgestaltung -tabu Themen -Dialekt, Mundart -detailliere Regieanweisungen -Lebenswirklichkeit -Wirklichkeitsnähe -Realität -Wahrheit -Fortschrittsoptimismus -Sekundenstil -übereinstimmung von Kunst und Natur -Naturwissenschaften -Beschleunigung des Lebens in allen Bereichen -hässliche und schockierende Seiten des Lebens -Antihelden -Milieu der einfachen Bevölkerung -Armut -Ausbeutung -Deckungsgleichheit zwischen Realität und Abbild -Deckung von erzählter Zeit und Erzählzeit „Sekundenstil" -übereinstimmung von Kunst und Natur -Wahrheit als Hauptmotiv -Darstellung der hässlichen und schockierenden Seiten des Lebens -verarbeitung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen -Helden werden ersetzt durch Menschen, welche durch ihre Herkunft, psychische Dispositionen, Milleu und Zeitumständen benachteiligt sind -objektive Darstellung Autorinnen/Autoren und Werke -Wilhelm Bölsche (1861-1939): „Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie" -Gerhart Hauptmann (1862-1946): ,,Bahnwärter Thiel", ,,Die Weber", "Die Ratten" -August Strindberg (1849-1912): „Der Vater“, „Fräulein Julie" 38 MODERNE CA. 1890-1920 Begriff -die Moderne beschreibt die Abwendung von traditionellen Werten und Einstellungen in allen Lebensbereichen -teilt sich in mehrere unterepochen auf Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -geprägt von technischen Neuerungen, Säkularisierung und politischer und kultureller Revolutionen -Marxismus, Emanzipation der Frau, Arbeiterbewegung -Macht des Kaisers Wilhelm 2 (Kolonialpolitik, Aufrüstung, Rüstungswettlauf) -Wettkampf der europäischen Grobmächte -erster Weltkrieg (1914-1918) -zunehmende Industrialisierung -Verstädterung -Städten als Nährboden sozialer Problemen Weltbild und Lebensauffassung: -geistige Strömungen -von Subjektívismus und Individualismus geprägte werke -Wiederbelebung der Ideale vergangener Epochen -gesellschaftliche Themen -Freud entwickelt Psychoanalyse Literatur -Beachtung der äußeren Form -ausgeschmückt mit Klangmalerei und sprachlichen Bildern -Textformen: Aphorismus, Brief, Einakter, Essay, Kunstmärchen, Lyrik, Novelle, Prosagedicht, Skizze, Studie, Erzählung -mehrere Erzählperspektiven -Grobstadtlyrik -innere Monologe -Theaterstücke ohne Helden Autorinnen/ Autoren und Werke -Arthur Schnitzler (1862-1931): ,,Leutnant Gustl", „Fräulein Else", Traumnovelle" -Heinrich Mann (1871-1950): „Professor unrat", „Der Untertan" -Christian Morgenstern (1871-1914): „Galgenlieder", „Palmström" Motive/Merkmale -Fliebbandproduktion -Erster Weltkrieg -symbolismus -Impressionismus -Frauenemanzipation -Großstadt -innere Monologe -wissenschaftliche Erkenntnisse 39 EXPRESSIONISMUS CA. 1910-1925 Begriff -der Begriff Expressionismus kommt vom lateinischen Wort expressio und steht für besonders ausdrucksstarke, subjektivistische und skeptizistische literarische Ausdrucksformen Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Platz an der Sonne" -Ausbau der deutschen Flotte -Erster Weltkrieg (1914-1918) -zunehmende Industrialisierung -Materialschlachten wurden durch technisch-militärische Neuerungen (Maschinengewehre, Flugzeuge, Panzer, Giftgas) ersetzt -Systematisches töten von Menschen -Ende des Ersten Weltkrieges als Niederlage für Deutschland Weltbild und Lebensauffassung -Generation wird als verkrustet und unbeweglich begriffen -Skepsis gegenüber den Neuerungen, die der enorme technische Fortschritt mit sich brachte -nahende Apokalypse (Halleyscher Komet, untergang der Titanik) -Apokalypse bestätig sich mit Ersten Weltkrieg Literatur -Abbildung der Wirklichkeit -radikaler Bruch mit den bisherigen ästhetischen Darstellungsweisen -Wortneuschöpfungen -Aufbrechen grammatischer Strukturen -Reihungsstil -starke, einprägsame Bildlichkeit -drastische Farbsymbolik -Abstraktion -gleichzeitige Darstellung verschiedenster Eindrücke (Empfindungen, Gedanken...) -Verletzung grammatikalischer Regeln -Ausdruck des Hässlichen, Krankhaften, Schockierenden -Textformen: Erzählungen, neue Formen der Lyrik, Novelle, Roman, Stationendrama Autorinnen/Autoren und Werke -Ernst Stadler (1883-1914): „Der Aufbruch" -Georg Kaiser (1878-1945): „Die Bürger von Calais" -Georg Heym (1887-1912): „Der ewige Tag" -Franz Werfel (1890-1945): „Wir sind" Motive/Merkmale -Isolation -Angst vor Neuem -Tod -Zerrissenheit -überreizung -Skepsis gegenüber reschen Entwicklungen -kein Vertrauen in Politik und Gesellschaft -Bezug zur Natur/Gott ging verloren -verunsicherung -Pessimismus -psychisches Leiden -Einblicke in das unbewusste, Darstellung der psychischen Innenwelt -Endzeitstimmung -Aufbruch/Befreiung aus alten Strukturen -Hinterfragen von alten Traditionen, rhetorische Fragen -unzufriedenheit/ Suche nach Hilfe -Wirklichkeit in der Sprache -Sehnsucht nach veränderung -Verlust der Lebensfreude -triste Farbsymbolik -monotones Leben 40 LITERATUR DER WEIMARER REPUBLIK/NEUE SACHLICHKEIT CA. 1919-1933 Begriff -der Name Neue Sachlichkeit resultiert aus dem Bemühen eine möglichst objektive Darstellung sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse der Zeit abzubilden Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Folge der Niederlage der Ersten Weltkrieges haben schwere Folgen -Novemberrevolution 1918/1919 => Putschversuche, Generalstreiks, Seperationsbewegungen -Inflation, Weltwirtschaftskrise -Goldene 20er -Abrutschen der Existenzen des Bürgertums und der Arbeiterschaft -Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung (linksextreme, rechtsextreme) => Strabenkämpfe -Epoche endete mít Machtergreifung Hitlers 1933 Weltbild und Lebensauffassung -Untertanenmentalität, „autoritärer Charakter" -Ausprobieren bisher verpönter Lebensformen,Goldene 20er" -Menschen als ware innerhalb der chaotischen und widersprüchlichen Welt Literatur -dokumentarischer Charakter -Einfluss von Psychologie, Geschichte, Philosophie -politische Themen -Verfremdungseffekte (Ansprache des Publikums durch einen Erzähler, eingeschobene Chorgesänge, Spruchbänder, Plakate, Lieder) -Pluralismus der Stile -kritische Sichtung der Wirklichkeit -aufklärerische Absicht -Auswirkung der gesellschaftlichen Entwicklung auf das Individuum -Textformen: Dokumentationen, Gebrauchslyrik, Montage, Roman, Reportage, Sachbericht, Zeitroman Autorinnen/Autoren und Werke -Egon Erwin Kisch (1885-1948): „Der rasende Reporter" -Berthold Brecht (1898-1956): „Die Dreigroschenoper","Die heilige Johanna der Schlachthöfe", ,,Aufstieg und Fall der Stadt" -Franz Kafka (1883-1924): „Der Prozess" -Thomas Mann (1875-1955): „Der Zauberberg" -Mascha Kaléko (1907-1975): ,,vagabundenspruch" Motive/Merkmale -Großstadt -Industrie -Wirtschaft -Arbeit -Alltagsleben der Menschen -Politik -Darstellung der politischen und sozialen Lage -Arbeit -Hunger -Arbeitslosigkeit -Technik -Krieg -Missstände 41 EXILLITERATUR CA. 1933-1945 Begriff -mit der Exilliteratur werden alle werke zusammengefasst, welche von Autoren aufgrund der politischen verfolgung im Exil entstanden sind Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Machtantritt Hitlers 1933 -Einschränkung demokratischer Grundrechte -Verbrennung und vernichtung regimentkritischer literarischer Werke durch die Nazis -Bücherverbrennung 1933 -Zensur der Kunst, Literatur, Presse, Film, Rundfunk -mehr als 200 betroffene Autoren -Nürnberger Gesetze 1935 => scharfe Sanktionen gegenüber jüdischer Bürger, dessen Leben extrem eingeschränkt werden und unmenschliche Folgen hat -Schriftsteller flüchten und setzen ihre Werke im Ausland fort Literatur -geprägt von ausländischer Eindrücke und Sehnsucht nach der Heimat -Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen -antifaschistische Literatur -Aufklärung über die Vorgänge im Nazideutschland -Widerstand gegen Hitlerdiktatur -Textformen: Flugblatt, Gesellschaftsroman, Historischer Roman, Lehrstück, Manifest, Radiorede, Tarnschrift, Zeitroman Autorinnen/Autoren und Werke -Heinrich Mann (1871-1950): „Henri Quatre" -Thomas Mann (1875-1955): Joseph und seine Brüder","Doktor Faustus" -Berthold Brecht (1898-1956): „Der gute Mensch von Sezuan“, „An die Nachgeborenen" Motive/Merkmale -Heimweh -Widerstand -Verfolgung -Exílexístenz -innere Emigration -ausländische Eindrücke -Kritik an Gesellschaft -Antifaschismus 42 NACHKRIEGSLITERATUR CA. 1945-1960 Begriff -der Begriff Nachkriegsliteratur oder Trümmerliteratur bezieht sich auf das Leben der Menschen in den Trümmern der vom Krieg zerstörten Städten sowie auf die zerschlagenden ideale der Bevölkerungen den ersten Nachkriegsjahren Allgemeingeschichtlicher Hintergrund -Ende des Zweiten Weltkrieges -Deutschland liegt in Trümmern -Entmilitarisierung, Demokratisierung, Entnazifizierung -Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen (USA, UDSSR, GB, Frankreich) -Deutschland verliert Selbstbestimmungsrecht -Kalter Krieg, ,,Eisener Vorhang" zwischen West und Ostdeutschland -Gründung der BRD im Westen und der DDR im Osten Weltbild und Lebensauffassung -Traumatische Erlebnisse des Krieges prägen die Menschen -verbesserung der Lebensqualität in BRD -Auseinandersetzung mit der Frage nach der Kriegsschuld und des Völkermordes -Restauration der gesellschaftlichen Strukturen aus der Vorkriegszeit -negative Entwicklungen in der DDR (Stasi überwachung, strenge Entnazifizierung sorgt für wirtschaftliche Probleme) Literatur -direkte Widerspiegelung der gesellschaftlichen Realität -verständlichkeit der Literatur für jedermann -Darstellung einer positiven Zukunftsperspektive -vorbildliche Helden im Zentrum -Ablehnung aller Formexperimente BRD -Menschen wandten sich mehr der Literatur der Autoren zu, welche Deutschland in der Kriegszeit nicht verlassen hatten, Schriftsteller der inneren Emigration" -Aufarbeitung der Vergangenheit -Autoren versuchen mit ihren Werken Einfluss auf politische Entscheidungen zu erwirken -Hinwendung zur Subjektivität und Identität -kritische Auseinandersetzung mit politisch, sozialen Entwicklungen, der NS vergangenheit und der atomaren Bedrohung -Einflüsse der Alliierten -strikte Trennung zwischen Kunst und Politik wird aufgehoben Motive/Merkmale -Wiederaufbau -vergangenheitsbewältigung -Entnazifizierung -Demokratisierung -Bewältigung traumatischer Erlebnisse -Frage der Kriegsschuld -Restauration -Zensur und Stasíüberwachung im Osten -gesellschaftliche Realität -Leichte verständlichkeit -positive Zukunftsperspektive -Auseinandersetzung mit mit politischen und sozialen Entwicklungen -sachliche, knappe Sprache -keine sprachliche Ausschmückung 43 DDR -Aufbauliteratur (1950-1961) -Hang zum Antifaschismus, Hinwendung zum Sozialismus -Leser sollen zum Sozialismus erzogen werden -starker Einfluss der SED Regierung (Staat gibt vor, was gelesen und geschrieben werden darf) -Kunst und Lebenswirklichkeit sollen wieder zusammen finden -Ankunftsliteratur (1961-1971) -Held im Mittelpunkt, welcher in Konflikt mit den im Sozialismus vorherrschenden Lebensbedingungen sieht -Kritik am Sozialismus (1971-1990) -Autoren, welche das System kritisieren, werden mit Aufführungsverboten und Ausbürgerung bestraft -Flucht der Autoren in den Westen Autorinnen/Autoren und Werke BRD -Max Frisch (1911-1991): „Mein Name sei Gantenbein“, „Andorra" -Friedrich Dürrenmatt (1921-1990): „Die Physiker", "Justiz" -Siegfried Lenz (1926): ,,Deutschstunde", „So zärtlich was Suleyken" -Heinar Kipphardt (1922-1982): ,,In der Sachej. Robert Oppenheimer" DDR -Stefan Heym (1913-2001): ,5 Tage im Juni", ,,Der König David Bericht" -Peter Hacks (1928-2003): „Die Sorgen um die Macht" -Sarah Kirsch (1935): ,,Landaufenthalt", „Zaubersprüche" -Ulrich Plenzdorf (1934-2007): „Die Leiden des jungen Wärters" 44