Die Literatur der Jahrhundertwende markiert eine bedeutende Übergangsphase in der deutschsprachigen Literaturgeschichte um 1900.
Die Wiener Moderne etablierte sich als wichtigstes kulturelles Zentrum dieser Epoche. Charakteristisch für diese Zeit war eine tiefgreifende Krise des Individuums und der Gesellschaft, die sich in verschiedenen literarischen Strömungen widerspiegelte. Der Symbolismus als dominante Stilrichtung nutzte Symbole und Metaphern, um die innere Gefühlswelt der Menschen auszudrücken. Bedeutende Autoren der Jahrhundertwende wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler und Stefan George prägten mit ihren Werken diese Zeit maßgeblich. Die Merkmale der Literatur der Jahrhundertwende umfassten eine starke Betonung des Ästhetischen, die Hinwendung zum Innerlichen und eine kritische Auseinandersetzung mit der Moderne.
Die kulturelle Blüte der Wiener Moderne zeigte sich nicht nur in der Literatur, sondern auch in der Architektur und anderen Kunstformen. Künstler wie Gustav Klimt und Egon Schiele revolutionierten die bildende Kunst, während Otto Wagner die Architektur der Stadt nachhaltig prägte. Die literarischen Werke dieser Zeit zeichneten sich durch ihre psychologische Tiefe und sprachliche Raffinesse aus. Zentrale Themen waren die Ich-Auflösung, die Sprachkrise und die Dekadenz der Gesellschaft. Diese Epoche beeinflusste die weitere Entwicklung der deutschsprachigen Literatur maßgeblich und ihre Bedeutung wirkt bis in die Gegenwart nach. Die komplexe Verflechtung von gesellschaftlichen Umbrüchen, künstlerischer Innovation und literarischer Experimentierfreude macht die Literatur der Jahrhundertwende zu einer der faszinierendsten Epochen der deutschen Literaturgeschichte.