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Literatur der Jahrhundertwende: Einfach erklärt mit PDF und Beispielen

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Literatur der Jahrhundertwende: Einfach erklärt mit PDF und Beispielen
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Luise Hamsch

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Die Literatur der Jahrhundertwende um 1900 war eine vielfältige und einflussreiche Epoche, die von verschiedenen Strömungen wie Impressionismus, Symbolismus und der Wiener Moderne geprägt war. Diese Zeit war gekennzeichnet durch:

  • Eine Abkehr vom Naturalismus und Rationalismus hin zu mehr Subjektivität
  • Neue literarische Techniken wie innerer Monolog und Sprachexperimente
  • Themen wie Individualität, Ästhetizismus und gesellschaftlicher Wandel
  • Wichtige Zentren wie Wien, Paris und Berlin
  • Einflüsse auf andere Kunstformen wie Architektur, Musik und Malerei

Die Literatur spiegelte die Ambivalenz der Zeit zwischen Fortschrittseuphorie und Kulturpessimismus wider und brachte bedeutende Autoren wie Thomas Mann, Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal hervor.

28.2.2021

5532

Fin de Siedle
- Die Strömungen der Jahrhundertwende
Carole Delacroix, Louis Jaekel und Luise Hamsch ●
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Allgemeine Informationen zur Literatur der Jahrhundertwende

Die Literatur der Jahrhundertwende umfasst den Zeitraum von 1890 bis 1914 und stellt keine eigenständige Epoche dar, sondern vielmehr eine Einstellung, die sich in verschiedenen Stilen niederschlug. Zu den wichtigsten Strömungen gehörten der Impressionismus, Symbolismus, die Neuromantik, der Jugendstil, die Décadence und die Wiener Moderne. Diese literarischen Bewegungen zeichneten sich durch eine Ablehnung des Naturalismus und Rationalismus aus und legten stattdessen großen Wert auf Subjektivität.

Highlight: Die Literatur der Jahrhundertwende begann bereits 1886 in der französischen Literatur und wurde 1888 durch eine Komödie von Francis de Jouvenot und Henry Micard weiter etabliert.

Die Wiener Moderne spielte eine besonders wichtige Rolle in dieser Zeit. Wien erlebte eine Blütezeit von Kunst und Literatur, wobei die Schriftsteller von verschiedenen Strömungen beeinflusst wurden. Ein charakteristisches Merkmal war die sogenannte "Kaffehausliteratur", die in den berühmten Wiener Kaffeehäusern entstand.

Vocabulary: Kaffehausliteratur - Literatur, die in den Kaffeehäusern Wiens entstand und diskutiert wurde, oft gekennzeichnet durch kritische und intellektuelle Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft.

Die Literatur dieser Zeit war geprägt von einer Ablehnung konservativer Kunst und Kultur, was teilweise zur Zensur mancher Texte führte. Zudem herrschte oft ein pessimistisches Lebensgefühl vor, das sich in den Werken widerspiegelte.

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- Die Strömungen der Jahrhundertwende
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Impressionismus und Symbolismus in der Literatur der Jahrhundertwende

Der Impressionismus, der vorrangig in der bildenden Kunst bekannt ist, fand auch Eingang in die Literatur der Jahrhundertwende. Diese Strömung zielte darauf ab, flüchtige Eindrücke einzufangen und eine eigene, subjektive Realität wiederzugeben. In der Lyrik äußerte sich dies durch eine Aneinanderreihung von Gefühlen, Eindrücken und Gedanken.

Definition: Impressionismus in der Literatur - Eine Stilrichtung, die darauf abzielt, momentane Sinneseindrücke und subjektive Wahrnehmungen in Worte zu fassen, oft durch eine fragmentarische und assoziative Schreibweise.

Der Symbolismus war eine weitere wichtige Strömung der Literatur der Jahrhundertwende. Diese literarische Bewegung strebte danach, das Unsichtbare hinter dem Sichtbaren zu erkennen und darzustellen. Charakteristisch für den Symbolismus waren:

  • Eine Abwendung von der Realität
  • Eine pessimistische Grundstimmung
  • Die Beschäftigung mit mystischen Themen, Traumwelten und künstlicher Schönheit
  • Die Arbeit mit Gegensätzen und Kontrasten

Example: Ein bekanntes Beispiel für symbolistische Literatur ist das Gedicht "Komm in den totgesagten Park und schau" von Stefan George, das durch seine symbolhafte Sprache und mystische Atmosphäre besticht.

Diese literarischen Strömungen reflektierten die komplexen gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen der Jahrhundertwende und beeinflussten maßgeblich die Entwicklung der modernen Literatur.

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- Die Strömungen der Jahrhundertwende
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Historischer Hintergrund und Grundideen der Literatur der Jahrhundertwende

Der historische Kontext der Literatur der Jahrhundertwende war geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen und technologischen Umwälzungen. Die Industrialisierung und Technisierung schritten rapide voran, während gleichzeitig neue Ideen wie der Sozialdarwinismus aufkamen. Sigmund Freuds Psychoanalyse revolutionierte das Menschenbild, und Friedrich Nietzsches Kritik am bürgerlichen Leben stellte etablierte Werte in Frage.

Highlight: Die Zeit ab 1889 war durch militärisches Aufrüsten gekennzeichnet, während Österreich-Ungarn kurz vor dem Zusammenbruch stand.

Die Grundideen der Literatur der Jahrhundertwende lassen sich in dem Satz "Alles endet, aber jedes Ende ist auch ein Neuanfang" zusammenfassen. Zentrale Konzepte waren:

  1. Ästhetizismus: Die Betonung der Schönheit aller Dinge
  2. Melancholie: Ein grundlegender Ton in vielen Werken
  3. Individualismus: Das "Ich" wurde zum neuen Zauberwort, im Gegensatz zum "Wir" der sozialen Bewegungen

Quote: "Gott ist tot." - Friedrich Nietzsche

Diese Ideen spiegelten sich in einer Gesellschaft wider, die zwischen Zukunftseuphorie und Untergangsstimmung schwankte. Die Merkmale der Literatur der Jahrhundertwende umfassten:

  • Eine Hinwendung zur Subjektivität
  • Die Verwendung des personalen Erzählers
  • Sprachskepsis, die zu Veränderungen in der Syntax führte
  • Knapp gehaltene Texte

Diese literarischen Innovationen waren Ausdruck einer Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung, die das gesamte kulturelle Leben erfasste.

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Epik, Lyrik und Dramatik in der Literatur der Jahrhundertwende

Die Literatur der Jahrhundertwende brachte in allen Gattungen bedeutende Werke hervor. In der Epik waren Novelle und Roman beliebte Textformen. Zentrale Themen waren die Einsamkeit des Künstlers und innere Vorgänge im Menschen, beeinflusst durch die aufkommende Psychoanalyse.

Example: Thomas Manns "Buddenbrooks" (1901) und Arthur Schnitzlers "Leutnant Gustl" (1900) sind herausragende Beispiele für die Epik dieser Zeit. "Leutnant Gustl" gilt als der erste konsequent durchgeführte innere Monolog der deutschen Literatur.

In der Lyrik der Jahrhundertwende finden wir die sogenannte Dekadenzdichtung, die die starre Ordnung des bürgerlichen Lebens durch skurrile Gedichte aufbrach. Charakteristisch waren:

  • Die Suche nach dem verborgenen Spirituellen hinter der wahrnehmbaren Wirklichkeit
  • Der Einsatz literarischer Bilder, Symbole, Neologismen, Metaphern und Lautmalerei

Vocabulary: Dekadenzdichtung - Eine Form der Lyrik, die den Verfall und die Dekadenz der Gesellschaft thematisiert und oft durch eine ästhetisierte Darstellung des Verfalls gekennzeichnet ist.

Die Dramatik der Jahrhundertwende zeichnete sich durch kurze Texte, sogenannte Dramolette, Einakter und Dramenzyklen aus. Ein häufiges Thema war die Verlogenheit der bürgerlichen Sexualmoral.

Example: Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" (1891) ist ein bedeutendes Beispiel für die Dramatik dieser Zeit, das die Tabus der wilhelminischen Gesellschaft schonungslos offenlegte.

Die Literatur der Jahrhundertwende brachte bedeutende Autoren wie Thomas Mann, Robert Musil, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler hervor, deren Werke bis heute als Klassiker der modernen Literatur gelten.

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- Die Strömungen der Jahrhundertwende
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Ausblick auf andere Künste und Zentren des Geschehens

Die Literatur der Jahrhundertwende stand in enger Verbindung mit anderen Kunstformen. In der Architektur entwickelten sich neue Baustile durch die Verwendung von Stahlbeton. Die Jugendstilarchitektur und die Moderne prägten das Stadtbild, insbesondere in Wien.

Highlight: Otto Wagner und Henry van de Velde waren führende Architekten dieser Zeit, die die erste moderne Architekturbewegung des Jahrhunderts mitgestalteten.

In der Musik gab es keine eigenständige Epoche des "Fin de Siècle", stattdessen setzte sich die Romantik fort. Komponisten wie Claude Debussy, Gustav Mahler und Richard Strauss schufen Werke, die eng mit Literatur, Kunst und Philosophie verbunden waren.

Die Malerei der Jahrhundertwende war überwiegend unpolitisch und zeichnete sich durch diverse und konträre Stile aus. Künstler wie Gustav Klimt, Édouard Manet und Vincent van Gogh schufen Werke, die die Instinkte, Sexualität und unbehaglichen Flusssinne in grafischer Form darstellten.

Example: Gustav Klimts Werke sind beispielhaft für die Verbindung von Erotik, Symbolismus und dekorativer Ästhetik in der Malerei der Jahrhundertwende.

Die Zentren des kulturellen Geschehens waren vor allem Großstädte wie London, Paris, Wien und München. Diese Metropolen erlebten durch Planung, Bevölkerungswachstum und Industrialisierung massive Veränderungen.

Vocabulary: Fin de Siècle - Französisch für "Ende des Jahrhunderts", bezieht sich auf die künstlerische und kulturelle Bewegung am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Wiener Moderne spielte eine besonders wichtige Rolle, während Berlin als Zentrum des Naturalismus galt. Die Kunsthochschulen in diesen bekannten Städten waren Brutstätten für neue Ideen und künstlerische Innovationen.

Die Literatur der Jahrhundertwende war somit Teil einer umfassenden kulturellen Bewegung, die alle Kunstformen erfasste und die Grundlagen für die Moderne des 20. Jahrhunderts legte.

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  • Eine Abkehr vom Naturalismus und Rationalismus hin zu mehr Subjektivität
  • Neue literarische Techniken wie innerer Monolog und Sprachexperimente
  • Themen wie Individualität, Ästhetizismus und gesellschaftlicher Wandel
  • Wichtige Zentren wie Wien, Paris und Berlin
  • Einflüsse auf andere Kunstformen wie Architektur, Musik und Malerei

Die Literatur spiegelte die Ambivalenz der Zeit zwischen Fortschrittseuphorie und Kulturpessimismus wider und brachte bedeutende Autoren wie Thomas Mann, Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal hervor.

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Die Literatur der Jahrhundertwende umfasst den Zeitraum von 1890 bis 1914 und stellt keine eigenständige Epoche dar, sondern vielmehr eine Einstellung, die sich in verschiedenen Stilen niederschlug. Zu den wichtigsten Strömungen gehörten der Impressionismus, Symbolismus, die Neuromantik, der Jugendstil, die Décadence und die Wiener Moderne. Diese literarischen Bewegungen zeichneten sich durch eine Ablehnung des Naturalismus und Rationalismus aus und legten stattdessen großen Wert auf Subjektivität.

Highlight: Die Literatur der Jahrhundertwende begann bereits 1886 in der französischen Literatur und wurde 1888 durch eine Komödie von Francis de Jouvenot und Henry Micard weiter etabliert.

Die Wiener Moderne spielte eine besonders wichtige Rolle in dieser Zeit. Wien erlebte eine Blütezeit von Kunst und Literatur, wobei die Schriftsteller von verschiedenen Strömungen beeinflusst wurden. Ein charakteristisches Merkmal war die sogenannte "Kaffehausliteratur", die in den berühmten Wiener Kaffeehäusern entstand.

Vocabulary: Kaffehausliteratur - Literatur, die in den Kaffeehäusern Wiens entstand und diskutiert wurde, oft gekennzeichnet durch kritische und intellektuelle Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft.

Die Literatur dieser Zeit war geprägt von einer Ablehnung konservativer Kunst und Kultur, was teilweise zur Zensur mancher Texte führte. Zudem herrschte oft ein pessimistisches Lebensgefühl vor, das sich in den Werken widerspiegelte.

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Impressionismus und Symbolismus in der Literatur der Jahrhundertwende

Der Impressionismus, der vorrangig in der bildenden Kunst bekannt ist, fand auch Eingang in die Literatur der Jahrhundertwende. Diese Strömung zielte darauf ab, flüchtige Eindrücke einzufangen und eine eigene, subjektive Realität wiederzugeben. In der Lyrik äußerte sich dies durch eine Aneinanderreihung von Gefühlen, Eindrücken und Gedanken.

Definition: Impressionismus in der Literatur - Eine Stilrichtung, die darauf abzielt, momentane Sinneseindrücke und subjektive Wahrnehmungen in Worte zu fassen, oft durch eine fragmentarische und assoziative Schreibweise.

Der Symbolismus war eine weitere wichtige Strömung der Literatur der Jahrhundertwende. Diese literarische Bewegung strebte danach, das Unsichtbare hinter dem Sichtbaren zu erkennen und darzustellen. Charakteristisch für den Symbolismus waren:

  • Eine Abwendung von der Realität
  • Eine pessimistische Grundstimmung
  • Die Beschäftigung mit mystischen Themen, Traumwelten und künstlicher Schönheit
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Der historische Kontext der Literatur der Jahrhundertwende war geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen und technologischen Umwälzungen. Die Industrialisierung und Technisierung schritten rapide voran, während gleichzeitig neue Ideen wie der Sozialdarwinismus aufkamen. Sigmund Freuds Psychoanalyse revolutionierte das Menschenbild, und Friedrich Nietzsches Kritik am bürgerlichen Leben stellte etablierte Werte in Frage.

Highlight: Die Zeit ab 1889 war durch militärisches Aufrüsten gekennzeichnet, während Österreich-Ungarn kurz vor dem Zusammenbruch stand.

Die Grundideen der Literatur der Jahrhundertwende lassen sich in dem Satz "Alles endet, aber jedes Ende ist auch ein Neuanfang" zusammenfassen. Zentrale Konzepte waren:

  1. Ästhetizismus: Die Betonung der Schönheit aller Dinge
  2. Melancholie: Ein grundlegender Ton in vielen Werken
  3. Individualismus: Das "Ich" wurde zum neuen Zauberwort, im Gegensatz zum "Wir" der sozialen Bewegungen

Quote: "Gott ist tot." - Friedrich Nietzsche

Diese Ideen spiegelten sich in einer Gesellschaft wider, die zwischen Zukunftseuphorie und Untergangsstimmung schwankte. Die Merkmale der Literatur der Jahrhundertwende umfassten:

  • Eine Hinwendung zur Subjektivität
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Epik, Lyrik und Dramatik in der Literatur der Jahrhundertwende

Die Literatur der Jahrhundertwende brachte in allen Gattungen bedeutende Werke hervor. In der Epik waren Novelle und Roman beliebte Textformen. Zentrale Themen waren die Einsamkeit des Künstlers und innere Vorgänge im Menschen, beeinflusst durch die aufkommende Psychoanalyse.

Example: Thomas Manns "Buddenbrooks" (1901) und Arthur Schnitzlers "Leutnant Gustl" (1900) sind herausragende Beispiele für die Epik dieser Zeit. "Leutnant Gustl" gilt als der erste konsequent durchgeführte innere Monolog der deutschen Literatur.

In der Lyrik der Jahrhundertwende finden wir die sogenannte Dekadenzdichtung, die die starre Ordnung des bürgerlichen Lebens durch skurrile Gedichte aufbrach. Charakteristisch waren:

  • Die Suche nach dem verborgenen Spirituellen hinter der wahrnehmbaren Wirklichkeit
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Vocabulary: Dekadenzdichtung - Eine Form der Lyrik, die den Verfall und die Dekadenz der Gesellschaft thematisiert und oft durch eine ästhetisierte Darstellung des Verfalls gekennzeichnet ist.

Die Dramatik der Jahrhundertwende zeichnete sich durch kurze Texte, sogenannte Dramolette, Einakter und Dramenzyklen aus. Ein häufiges Thema war die Verlogenheit der bürgerlichen Sexualmoral.

Example: Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" (1891) ist ein bedeutendes Beispiel für die Dramatik dieser Zeit, das die Tabus der wilhelminischen Gesellschaft schonungslos offenlegte.

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Die Literatur der Jahrhundertwende stand in enger Verbindung mit anderen Kunstformen. In der Architektur entwickelten sich neue Baustile durch die Verwendung von Stahlbeton. Die Jugendstilarchitektur und die Moderne prägten das Stadtbild, insbesondere in Wien.

Highlight: Otto Wagner und Henry van de Velde waren führende Architekten dieser Zeit, die die erste moderne Architekturbewegung des Jahrhunderts mitgestalteten.

In der Musik gab es keine eigenständige Epoche des "Fin de Siècle", stattdessen setzte sich die Romantik fort. Komponisten wie Claude Debussy, Gustav Mahler und Richard Strauss schufen Werke, die eng mit Literatur, Kunst und Philosophie verbunden waren.

Die Malerei der Jahrhundertwende war überwiegend unpolitisch und zeichnete sich durch diverse und konträre Stile aus. Künstler wie Gustav Klimt, Édouard Manet und Vincent van Gogh schufen Werke, die die Instinkte, Sexualität und unbehaglichen Flusssinne in grafischer Form darstellten.

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Die Wiener Moderne spielte eine besonders wichtige Rolle, während Berlin als Zentrum des Naturalismus galt. Die Kunsthochschulen in diesen bekannten Städten waren Brutstätten für neue Ideen und künstlerische Innovationen.

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