Kapitel 5-7: Gesellschaftskritik und moralischer Verfall
In diesen Kapiteln vertieft Erich Kästner seine Kritik an der Gesellschaft der Weimarer Republik. Fabian und Labude besuchen verschiedene Lokale, die den moralischen Verfall der Zeit symbolisieren.
Das Kabarett, in dem sich Menschen gegen Bezahlung auslachen lassen, steht sinnbildlich für die Würdelosigkeit und Verzweiflung der Menschen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Example: Die Figuren im Kabarett, wie das tanzende Mädchen oder der "verrückte Sachse" Paul Müller, verdeutlichen die Ausbeutung und Erniedrigung von Menschen für Unterhaltungszwecke.
Labudes Reaktion auf den Familienvater zeigt die Sehnsucht nach Stabilität und Familie, die jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit als unerreichbar erscheint.
Definition: Animiermädchen - Frauen, die in Lokalen dafür bezahlt werden, Gäste zum Alkoholkonsum zu animieren.
Das wiederkehrende Motiv der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Unsicherheit spiegelt die realen Verhältnisse der späten Weimarer Republik wider.
Highlight: Die Diskussion zwischen Fabian und Labude über die Unmöglichkeit der Familiengründung in Zeiten wirtschaftlicher Not verdeutlicht die gesellschaftlichen Probleme der Zeit.
Kästners Darstellung des Frauenbilds in "Fabian" ist ambivalent. Einerseits werden Frauen wie Irene Moll als sexuell freizügig dargestellt, andererseits kritisiert der Autor die Objektifizierung von Frauen in der Gesellschaft.
Die Figuren in "Fabian" repräsentieren verschiedene Aspekte der Gesellschaft: Fabian als moralischer Beobachter, Labude als ambitionierter Akademiker, Irene Moll als Symbol sexueller Freizügigkeit.