Die Debatte um Deutsch als Wissenschaftssprache
Kekulé argumentiert gegen die Wiederbelebung von Deutsch als Wissenschaftssprache, insbesondere in den Naturwissenschaften und der Technik. Er begründet dies mit mehreren Faktoren:
- Englisch ist seit Jahrzehnten die etablierte Wissenschaftssprache.
- Viele Fachbegriffe existieren nur auf Englisch.
- Eine Eindeutschung von Fachbegriffen könnte zu Missverständnissen führen.
Example: Kekulé verweist auf die Situation in Frankreich, wo Forscher gesetzlich verpflichtet sind, Tagungsbände auf Französisch zu übersetzen, was zu Frustration und Ineffizienz führt.
Der Autor lehnt auch den Vorschlag ab, Deutsch als "zweite" Wissenschaftssprache für den deutschsprachigen Raum zu etablieren. Er argumentiert, dass 90 Prozent der Adressaten naturwissenschaftlicher Publikationen im Ausland sind, was die Notwendigkeit einer internationalen Wissenschaftssprache unterstreicht.
Kekulé befürwortet jedoch die Verwendung von Deutsch in bestimmten Bereichen:
- Populärwissenschaftliche Magazine
- TV-Sendungen
- Fachblätter für spezifische Berufsgruppen
Highlight: Kekulé sieht keinen Grund zur Sorge um den Erhalt der deutschen Sprache, wenn in deutschsprachigen Medien einige englische Fachausdrücke verwendet werden.
Als Lösung für die Nachteile der Globalisierung in Bezug auf die Sprache schlägt Kekulé vor, dass möglichst viele Deutsche sehr gute Englischkenntnisse erwerben sollten. Er argumentiert, dass Menschen, die zwei Sprachen gut beherrschen, diese besser auseinanderhalten können und weniger geneigt sind, sie zu vermischen.
Quote: "Wer zwei Sprachen gut beherrscht, hält sie sauber auseinander und findet es ganz und gar nicht 'smashing', wenn in jede gesprochene 'line' massenweise englische 'expressions eingemerged' sind."
Dieser Ansatz zeigt, wie die Globalisierung Chancen und Risiken für die Sprachentwicklung bietet und wie eine bewusste Sprachkompetenz dazu beitragen kann, die Vorteile der Globalisierung zu nutzen, ohne die eigene Sprache zu vernachlässigen.